DE631120C - Verfahren zur Herstellung feiner Faeden aus Cellulosederivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung feiner Faeden aus Cellulosederivaten

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DE631120C
DE631120C DE1930631120D DE631120DD DE631120C DE 631120 C DE631120 C DE 631120C DE 1930631120 D DE1930631120 D DE 1930631120D DE 631120D D DE631120D D DE 631120DD DE 631120 C DE631120 C DE 631120C
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/24Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
    • D01F2/28Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives from organic cellulose esters or ethers, e.g. cellulose acetate

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Description

Man kann feine Fäden aus Cellulosederivaten, insbesondere Acetatseide dadurch erhalten, daß die in an sich bekannter Weise nach dem Trocken- oder Naßspinnverfahren erzeugten Fäden unter der Einwirkung angemessener Spannkräfte in Anwesenheit von Quellungsmitteln und von organischen Stoffen, welche eine lösende "Wirkung des Quellungsmittels zurückzudrängen vermögen, ausgestreckt werden. Als Ouellungsmittel sowohl wie als organische Zusatzstoffe, welche die lösende Wirkung des Ouellungsmittel s heruntersetzen, können halogenierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere chlorierte Kohlen-Wasserstoffe verschiedener Art verwendet werden.
Es hat sich nun gezeigt, daß der Strekkungs- und Verfeinerungsvorgang nach dem Verfahren in solchen Behandlungsbädern, in welchen halogenierte, insbesondere chlorierte Kohlenwasserstoffe mitverwendet werden, mit der Zeit ungünstig beeinflußt wird, und zwar anscheinend durch die Einwirkung von Feuchtigkeit und insbesondere Belichtung.
Vermutlich werden hierbei die Halegonide, insbesondere das Chlor, in kleinen Mengen abgespalten. Es hat dies entweder direkt oder indirekt zur Folge, daß das Ausstrecken und Verfeinern nicht mehr so leicht gelingt und der Faden sogar abreißen kann.
Es ist nun gefunden worden, daß solche Streckbäder stabilisiert und ihnen die vorzüglichen Eigenschaften erhalten werden können, wenn man denselben kleine Mengen von ungesättigten organischen Substanzen zusetzt, also Stoffen, welche wie Derivate von Äthylen und anderen ungesättigten Kohlenwasserstoffen eine oder mehrere Doppelbindungen enthalten. Anscheinend sind diese ungesättigten Kohlenwasserstoffe befähigt, die abgespaltenen Spuren der Halogene, insbesondere z. B. Chlor, sei es als solches oder in Form der entsprechenden Wasserstoffverbindungen, anzulagern. Als besonders wirksame ungesättigte organische Zusatzstoffe haben sich erwiesen: Olein, Linolsäure, Leinöl, Olivenöl, Butylen u. dgl.
Im allgemeinen genügt es, nur einen geringen Betrag von wenigen Prozent oder Teilen hiervon in das Streckbad einzutragen bzw. darin zu unterhalten. Zweckmäßig enthalten die Bäder neben etwa 60 bis 9O°/0 Quellungsmittel und etwa 10 bis 40% solcher organischer Stoffe, welche die lösende Wirkung des Quellungsmittels zurückzudrängen vermögen, die ungesättigten Verbindungen in Mengen von etwa 2 bis 3 %·
Bei der Zugabe von ölartigen, ungesättigten organischen Stoffen zu dem Streckbad wird gleichzeitig eine angenehme Nebenwirkung hervorgebracht, indem nämlich die gestreckten Fäden gleichzeitig eine intensive, gut verteilte und auch erheblich ins Innere durchdringende Imprägnierung erfahren. Für die Zwecke der Weiterverarbeitung der Seide in der Textilindustrie kann man die Öle zweckmäßig auf den Fäden belassen, da sie eine vorzügliche Schlichte bilden.
Neben den erwähnten- ungesättigten, Ölartigen Kohlenwasserstoffen kann man zur Verstärkung des Schlichteeffektes auch % andere tunlichst wasserfreie Fette, säuren, wie z. B. Stearinsäure, und öle iii'jj ringen Mengen den Streckbädern beimisch
Beispiel ι
Eine Celluloseacetatseide von 500 den. mit 100 Kapillarfäden zu S den. wird von einer zwangsläufig angetriebenen Spule abgezogen und bei einer Tauchstrecke von 1 m unter Benutzung zweier Fadenführer durch ein Bad geführt, welches aus 70°/o Methylenchlorid, 28 °/o Petroläther vom Sp. 50 bis 6o°, 1 % Olein und 1 °/0 Olivenöl zusammengesetzt ist und eine Temperatur von 150C besitzt. Der Faden läuft auf eine zweite, ebenfalls außerhalb des Bades befindliche und ebenfalls zwangsläufig angetriebene Spule ab. Die zweite Spule hat eine sechsmal so große Umfangsgeschwindigkeit wie die Lieferspüle, so daß eine öfache Verstreckung des Fadens bewirkt wird. Das gestreckte Gespinst wird hierauf getrocknet und weiter verarbeitet. Seine Festigkeit im trockenen und nassen Zustand ist annähernd doppelt so groß als vorher.-
Beispiel 2
An Stelle des vorgenannten Streckbades kann ein "solches angewendet werden, welches 6g°j0 Methylenchlorid, 29% Tetrachlorkohlenstoff, ι °/o Knochenöl und 1 °/0 Butylen enthält. Das Garn läßt sich in einem solchen Bad leicht um das 7,7fache verstrecken. Die Trocken- und Naßfestigkeit steigt hierbei um etwa 75%. . .
Beispiel 3
An Stelle der vorgenannten Streckbäder kann ein solches angewendet werden, welches
74°/0 Methylenchlorid, 230Z0 Benzol, 1% Stearinsäure, i°/0 Olivenöl und i°/0 Leinöl enthält. In einem solchen Bad wird die Seide ,öjcht auf das oiache verstreckt, wobei die _ ifocken- und Naßfestigkeit um mindestens j,'roo°/o zunehmen.
Die angegebene Streckung der Fäden ist weder die maximale noch die minimale; im allgemeinen ist eine Verstreckung zwischen dem i- bis 2ofachen möglich, was jedoch von den richtigen Konzentrationen und Temperaturen abhängig ist. Keineswegs ist immer mit zunehmender Verstreckung eine steigende Festigkeitserhöhung verbunden, weil auch dies von den Versuchsbedingungen abhängig ist.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung feiner Fäden aus Cellulosederivaten, insbesondere solchen aus Celluloseacetat durch Verstrecken von nach dem Trocken- oder Naßspinnverfahren erzeugten Fäden unter Anwendung von Quellungsmitteln und die lösende Wirkung dieser Quellungsmittel zurückdrängende organische Zusatzstoffe enthaltenden Bädern, bei welchem halogenierte organische Stoffe mitverwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Bäder kleine Zusatzmengen an ungesättigten organischen Verbindungen, wie Butylen, Olein, Olivenöl, Leinöl, Linolsäure, enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quellungsmittei 60 bis 90%, die organischen Stoffe, die die lösende Wirkung des Quellungsmittels zurückzudrängen vermögen, 10 bis 40% und die ungesättigten organischen Verbindungen 2 bis 3°/o des Bades ausmachen.
DE1930631120D 1930-05-01 1930-05-01 Verfahren zur Herstellung feiner Faeden aus Cellulosederivaten Expired DE631120C (de)

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