DE630892C - Schaltanordnung zum Anlassen von Hauptstrommotoren, insbesondere fuer elektrische Fahrzeugantriebe - Google Patents
Schaltanordnung zum Anlassen von Hauptstrommotoren, insbesondere fuer elektrische FahrzeugantriebeInfo
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02P—CONTROL OR REGULATION OF ELECTRIC MOTORS, ELECTRIC GENERATORS OR DYNAMO-ELECTRIC CONVERTERS; CONTROLLING TRANSFORMERS, REACTORS OR CHOKE COILS
- H02P1/00—Arrangements for starting electric motors or dynamo-electric converters
- H02P1/16—Arrangements for starting electric motors or dynamo-electric converters for starting dynamo-electric motors or dynamo-electric converters
- H02P1/18—Arrangements for starting electric motors or dynamo-electric converters for starting dynamo-electric motors or dynamo-electric converters for starting an individual dc motor
- H02P1/20—Arrangements for starting electric motors or dynamo-electric converters for starting dynamo-electric motors or dynamo-electric converters for starting an individual dc motor by progressive reduction of resistance in series with armature winding
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Description
Es ist bekannt, bei Gleichstromfahrzeugen, die mit Hauptstrommotoren ausgerüstet sind,
dadurch eine Verringerung der Strom- und Bremskraftstöße in der Kurzschlußbremsperiode
herbeizuführen, daß man- eine kleine, frei laufende Dämpfungsdynamo parallel zum
Feld des generatorisch laufenden Motors schaltet und beim Übergang von einer Bremsstufe
auf die nächste die Erregung dieser Hilfsmaschine umschaltet. Die Hilfsmaschine
stellt dabei gewissermaßen einen variablen Shunt dar, indem sie beim Einschalten auf die
nächst höhere Bremsstufe zuerst motorisch laufend dem Feldkreis Strom entzieht und damit
die Strom- und Feldspitze abbricht. Mit steigender Drehzahl verringert sich der den
Ankerkreis derErregermaschine durchfließende Strom, so daß bei absinkender Drehzahl des
Hauptmotors das Feld weniger stark herunter-
ao geht, als es bei Einstellung eines konstanten Parallelwiderstandes zum Feld geschehen
würde. Das praktische Ergebnis dieser Anordnung ist eine wesentliche Verkleinerung
der Strom- und Zugkraftstöße beim Bremsen,
«5 verglichen mit normaler Kurzschlußbremsschaltung.
Die Erfindung beschäftigt sich mit der Aufgabe, für die Fahrschaltung, also im Motorbetrieb,
eine Abflachung der Stromspitzen tind der Zugkraftstöße durch Benutzung einer
frei laufenden Ausgleichsmaschine zu erzielen.
Die Erfindung besteht darin, daß der Anker der Ausgleichs- bzw. Dämpfungsmaschine in
Reihe mit der Feldwicklung des Arbeitsmotors, beispielsweise des Bahnmotors, gelegt
und daß parallel zu diesem Stromzweig ein Ohmscher oder induktiver Widerstand angeordnet
wird. Dabei kann die Feldwicklung der Hilfsmaschine in jeder beliebigen bekannten
Art erregt sein, sie kann also im Neben-Schluß zum Anker oder parallel zur Summe
von Anker und Hauptfeldwicklung liegen; sie kann auch vom Netz aus fremd erregt sein
oder schließlich als Hauptstrom- oder Kompoundwicklung ausgebildet werden. ·
Äußerlich ähnliche Schaltanordnungen sind zwar bekanntgeworden, doch findet dabei
keine frei laufende Hilfserregermaschine Verwendung, sondern nur eine Antriebserregermaschine,
die stets in der Nutzbremsschaltung als Generator läuft. Im Gegensatz dazu arbeitet die Hilfserregermaschine nach der
Erfindung abwechselnd je nach den vorliegenden
elektrischen Verhältnissen als Motor oder als Generator, und ihre EMK wird in der
Fahrschaltung beim Übergang von einer Stufe zur nächsten durch Umpolung der Feldwicklungsklemmen
umgekehrt. Der Stabilisierungswiderstand wird ferner bei der bekannten Anordnung von der Summe des Anker-
*; Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Louis Monath in Berlin und Wilhelm Welsch in Berlin-Niederschönhausen.
stromes und Feldstromes durchflossen. Bei der erfindungsgemäßen Schaltung dagegen ist
der Ohmsche Widerstand parallel zur Summe von Feldwicklung und Erregeranker gelegt,
so daß der Widerstandsstrom die Differenz von Ankerstrom und Feldstrom ist. Man kennt auch weiterhin schon eine stufenlose
Steuerung von Gleichstrom, die durch Vorschalten eines Motorgenerators mit fremderregter
Dynamo erzielt wird. Dieses Regelverfahren beruht darin, den Bahnmotoren eine stets veränderliche Spannung zuzuführen,
die sich als Resultierende aus der Netzspannung und den Zusatzspannungen der Motorgeneratordynamo
ergibt. Außerdem wird der Motor noch vom Netz gespeist. Im Gegensatz dazu wird durch die Anlaßschaltung nach der
Erfindung eine selbsttätige Feldregelung vorgenommen und in neuartiger Weise der FeIdkreis
beeinflußt. Lediglich eine kleine frei laufende Einankermaschine wird benötigt, die
zwar für gewisse Bruchteile des Ankerstromes, aber nur für eine Spannung in der Größenordnung
der Erregerspannung zu bemessen ist. Sie hat also nur einige wenige Prozente
der Gesamtleistung des Fahrzeuges aufzubringen. Bei der bekannten Steuerung ist jedoch
ein Motorgenerator sehr erheblicher Größe notwendig, dessen Dynamoanker etwa die
Netzspannung aufbringen muß.
Die Erklärung der Wirkungsweise sei an Hand der Abb. 1, die ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Anwendung auf eine Bahnsteuerung darstellt, gegeben. Es ist hier der
Einfachheit halber nur ein Motor α dargestellt,
während bekanntlich die meisten Fahrzeuge zwei- oder viermotorig ausgebildet sind. Wie
- ersichtlich, liegt der Anker b der Hilfsmaschine in Reihe mit der Hauptfeldwicklung/ des
Motors α. Parallel zu dieser aus Anker b und Hauptfeldwicklung f bestehenden Reihe ist ein
Widerstand w geschaltet. Die Feldwicklung c der Hilfsmaschine b liegt parallel zu diesen
beiden Stromkreisen. Wird beispielsweise angenommen, daß auf Fahrstufe 1, d. h. bei Vorschaltung
des gesamten Anlaßwiderstandes d, ein bestimmter Strom den Hauptmotor a
durchfließt, so setzt sich die frei laufende Hilfsmaschine h motorisch in Bewegung und
drängt mit steigender Drehzahl den Strom aus dem Feldkreis in den Shuntkreis hinüber.
Schaltet man jetzt auf Fahrstufe 2 über, was bekanntlich durch Kurzschließen bzw. Abschalten
eines Teiles des Anlaßwiderstandes d geschieht, und polt gleichzeitig die Feldwicklung
der Hilfsmaschine um (Abb. 2), so ändert sich die Polarität der EMK der Hilfsmaschine,
die jetzt also infolge des in der Schwungmasse ihres Ankers aufgespeicherten Arbeits-Vermögens
zunächst in der gleichen Drehrichtung als Dynamo läuft, so daß die auf die Feldwicklung wirkende Klemmenspannung
,gegenüber der Spannung an den Klemmen der Shunts um einen gewissen Betrag erhöht
wird. Hierdurch steigt der Anteil des Feldstromes am Gesamtstrom, also der Erregungsgrad des Motors. Diese Steigerung der Feldstärke
und damit der Gegen-EMK des Hauptmotors drückt die Stromspitze und auch die Zügkraft herunter. Der frei laufende Anker
der Ausgleichsmaschine wird hierdurch schnell abgebremst, kommt zum Stillstand und
läuft dann in der umgekehrten Drehrichtung motorisch hoch, auf diese Weise das Feld des
Hauptmotors schwächend und damit die Stromaufnahme erhöhend. In dieser Weise wird durch das angegebene Verfahren der
Stromverlauf beim Anlassen, der ohne Ausgleichsmaschine in Abb. 3 durch die Kurve 1
dargestellt ist, auf die abgeflachte, punktiert gezeichnete Kurve 2 umgeändert. In ähnlicher
Weise wird die Pulsation der Zugkraft verringert, die bekanntlich in jedem Augenblick
dem Produkt von Strom und Feld proportional ist. Durch die Verringerung dieser Zugkraft- und Stromstöße, also durch das
elastischere Verhalten der Anlage, wird es möglich, die Zahl der Fahrstufen gegenüber
der normalen Anordnung zu verringern und damit einfachere und billigere Fahrschalter
zu erhalten.
Es ist möglieh, die gleiche Hilfsmaschine für die Fahr- und Bremsperiode zu verwenden,
indem sie bei Motorbetrieb nach der vorliegenden Erfindung geschaltet wird, während
sie bei Generatorbetrieb in bekannter Weise in Parallelschaltung zur Feldwicklung des
Hauptmotors betrieben wird.
In gewissen Fällen wird es sich empfehlen, die Hilfsmaschine nach Erreichen der letzten
Fahrstufe zu überbrücken bzw. abzuschalten, um zu große Erwärmung ihres Ankers und
entsprechende Verluste zu vermeiden. Im Hinblick auf kurzzeitige Stromunterbrechungen
und schnell wiederkehrende Spannung kann evtl. der Parallelwiderstand ze/ induktiv
gemacht werden.
Zur Regelung der Beschleunigung der Hilfsmaschine ist zwecks Beeinflussung des Stromverlaufes
oder zur Verhinderung unzulässig hoher Drehzahl gegebenenfalls eine Schwungmasse
oder die Kupplung mit einem Lüfter zweckmäßig.
Beim Lauf der Hilfsmaschine mit konstanter höchster Drehzahl, beispielsweise auf der
letzten Fahrstufe nach Beendigung ihrer Beschleunigungsperiode, muß sie zur Aufnahme
des betriebsmäßigen Feldstromes der Hauptmotoren geeignet sein. Man könnte nun die
Verluste so groß wählen, daß sie bei der höchst vorgesehenen Drehzahl diesem Strom
entsprechen. Zu diesem Zweck kann man bei-
spielsweise den Hilfsmotor mit einem Lüfter versehen, der die erforderliche Last herstellt.
Im allgemeinen ist es jedoch vorteilhafter, den Anker der Hilfsmaschine mit einem Parallelwiderstand
r zu versehen (in Abb. 2 punktiert gezeichnet), der so bemessen ist, daß sein
Strom nebst dem des leerlaufenden Ankers dem verlangten Feldstrom der Hauptmotoren
entspricht.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Schaltanordnung zum Anlassen von Hauptstrommotoren, insbesondere für elektrische Fahrzeugantriebe, unter Benutzung einer einankrigen, auf die Hauptstrommotorerregung einwirkenden Hilfserregermaschine, deren motorisch arbeitender Anker nach Bedarf mit zusätzlicher Schwungmasse ausgerüstet oder auch zusätzlich durch Flügelrad belastet, im übrigen aber frei laufend und nur mit einer Ankerwicklung versehen ist, und deren feststehendes Feld bei jedem Übergange von einer Fahrstufe auf die nächstfolgende umgepolt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der motorisch frei laufende Anker (b) der Hilfserregertnaschine mit der Feldwicklung (/) des Hauptmotors (a) in Reihe und zu dieser Reihe ein Ohmscher oder ein induktiver Widerstand (w) parallel geschaltet ist.
- 2. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der letzten Fahrstufe der Anker (b) der Hilfserregermaschine überbrückt oder aus dem Stromkreise der Hauptfeldwicklung (/) ausgeschaltet ist.
- 3. Schaltanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Anker (b) der Hilfserregermaschine ein einstellbarer Widerstand (r) geschaltet ist, der den Feldstrom der Hauptmotoren durch Beeinflussung ihres Feld-Shunt-Verhältnisses regelt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA69614D DE630892C (de) | 1933-05-31 | 1933-05-31 | Schaltanordnung zum Anlassen von Hauptstrommotoren, insbesondere fuer elektrische Fahrzeugantriebe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA69614D DE630892C (de) | 1933-05-31 | 1933-05-31 | Schaltanordnung zum Anlassen von Hauptstrommotoren, insbesondere fuer elektrische Fahrzeugantriebe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE630892C true DE630892C (de) | 1936-06-08 |
Family
ID=6945029
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA69614D Expired DE630892C (de) | 1933-05-31 | 1933-05-31 | Schaltanordnung zum Anlassen von Hauptstrommotoren, insbesondere fuer elektrische Fahrzeugantriebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE630892C (de) |
-
1933
- 1933-05-31 DE DEA69614D patent/DE630892C/de not_active Expired
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