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Optische Standort- und Geschwindigkeitsanzeigevorrichtung Es sind
Einrichtungen bekannt, die bei Transport- und Fördermaschinen den jeweiligen Standort
und die Geschwindigkeit des Förderkorbes anzeigen. Beim Fördermaschinenbetrieb beispielsweise
war es bisher so, daß der Maschinist sein Augenmerk auf zwei Anzeigestellen richten
mußte: den Teufenanzeiger und den Geschwindigkeitsmesser. Zwar hat man schon vorher
vorgeschlagen, eine diagrammäßige Beziehung zwischen Teufe und Geschwindigkeit dem
Maschinisten deutlich anzuzeigen. Diese sollte ihm vorschreiben, wie er fahren sollte,
und zwar bei Seilfahrt so, daß die Menschen geschont wurden, und bei Produktenfahrt
so, daß die größte und wirtschaftlichste Förderleistung erzielt wurde, bei gleichzeitiger
größtmöglicher Sicherheit und Schonung der Förderanlagen. Es sind einfache Anzeigevorrichtungen
bekannt, bei denen z. B. der Geschwindigkeitsanzeiger und die Teufenzeigermutter
sich in gleicher Höhe befinden. Doch diese sind nur für die einfachen Diagramme
geeignet, also für solche mit gleichbleibenderAnfangsbeschleunigung und gleichbleibender
Höchstgeschwindigkeit. Auch sind Vorrichtungen bekannt, bei denen der Maschinist
z. B. aus aufblinkenden Lampen erkennen kann, ob er die bei einer bestimmten Teufe
vorgeschriebene Geschwindigkeit gerade einhält. Die Erfindung vermeidet die Nachteile
der bekannten Anordnungen durch zweidimensionales Wandern eines Lichtpunktes in
Abhängigkeit von Teufe und Geschwindigkeit auf einer Scheibe mit dein vorgezeichneten
Idealdiagramm. Der Vorteil des Erfindungsgegenstandes ist die Eindeutigkeit der
Beziehungen zwischen Teufe und Geschwindigkeit durch die fortlaufende zweidimensionale
Darstellung dieser Beziehung. Die Abweichungen des wirklichen Fahrtverlaufes von
der Idealfahrt können auch ihrer Größe nach genau festgestellt werden.
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Das Hinundherwandern eines Lichtpunktes auf einem Transparent zum
Zweck der Anzeige eines Fördervorganges ist an und für sich bekannt. Jedoch ist
die Einrichtung nach der Erfindung, also das Nachlaufen eines Lichtpunktes in gleichzeitiger
Abhängigkeit von Teufe und Geschwindigkeit nach einem vorgeschriebenen Fahrdiagramm
neu.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Abb. r einen an sich bekannten Teufenanzeiger
in Ansicht, an welchem die neue Vorrichtung angebracht ist; Abb. - zeigt den Grundriß,
Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie A-A.
Neben einem an sich bekannten Teufenanzeiger
a, auf dem der Zeiger N auf und ab gleitet und so die jeweilige Stellung des Förderkorbes
anzeigt, ist ein Transparent b aus Mattglas o. dgl. angebracht, das mit einem oder
mehreren Diagrammen c versehen ist. Durch einen möglichst lichtdichten Kasten d
wird das Transparent gegen durchfallendes Licht geschützt. In dem Kasten d wird
durch
eine Kette e, ein Seil, eine Stange o. dgl. ein Lichtpunkt
- (Läterne; - Glühbirne f usw.) bewekt. Die Rollen g und h dienen zur Ümleitung
der Kette e; - eine --dieser Rollen wir,4; durch eine geeignete Übersetzung mit
d&r' Fördermaschine verbunden und kann so ctc4; Aufundabbewegungen der Maschine
folge.? Eine Führung i verhindert ein Hinundherschwenken des Lichtpunktes f. Die
von der Lampe k ausgehenden Lichtstrahlen werden von einem Reflektor L durch ein
Linsensystem m und durch eine Blenden auf die Transparentscheibe b geworfen, wo
sie dann einen Lichtfleck o erzeugen. Die Blenden ist drehbar an der Laterne f angebracht
und kann durch ein elektrostatisches System ge-. dreht werden, ähnlich wie das bei
den Zeigern elektrischer Meßinstrumente der Fall ist; hierdurch kann dann der Lichtpunkt
o hin und her wandern. Die elektrostatische Drehvorrichtung zusammen mit einer geeigneten
Dynamomaschine, die mit der Fördermaschine verbunden ist und je nach der Seilgeschwindigkeit
eine bestimmte Spannung erzeugt, wodurch wiederum die Blenden um einen entsprechenden
Winkel verdreht wird, stellt im Prinzip einen Tachometer dar. Der Lichtstrom für
die Lampe k und der Strom für die Blendendrehvorrichtung werden durch ein geeignetes
bewegliches Kabel o. dgl. zugeführt.
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Die Wirkungsweise ist nun wie folgt: Der auf dem Transparent b wandernde
Lichtpunkt o kann eine zweidimensionale Bewegung ausführen, und zwar einmal in senkrechter
Richtung auf und ab, wodurch die jeweilige Teufenstellung des Förderkorbes angezeigt
wird, und das andere Mal eine waagerechte Bewegung, wodurch die jeweilige Geschwindigkeit
des Förderkorbes angezeigt wird.
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Man kann die Fördermaschine nun so bedienen,, daß der Lichtpunkt o
dem vorher ermittelten und aufgezeichneten Idealdiagramm c folgt; hierbei ist es
dann dem Fördermaschinisten ohne Schwierigkeit möglich, die Anfahrt, die Fahrt und
die Bremsgeschwindigkeit genau nach dem vorgeschriebenen Diagramm auszuführen. Da
die neue Einrichtung in unmittelbarer Nähe des von der Bergbehörde vorgeschriebenen
Teufenanzeigers angebracht werden kann und mit diesem gleichartige Aufundabbewegungen
ausführt, ergänzen und überwachen sich beide Einrichtungen gleichzeitig. Man kann
nun ohne weiteres mehrere solcher Transparente b mit Diagrammen c nebeneinander
anordnen, z. B. für Seilfahrt, für Produktenfahrt, für Schachtprüfungsfahrten u.
dgl., wobei dann hinter jedem Transparent eine Laterne f mit Blende n angeordnet
ist und j e nach Bedarf eine dieser Laternen f vom Maschinisten ein-bzw. ausgeschaltet
wird. Selbstverständlich kann auch die Einschaltung des jeweiligen Transparents
durch an und für sich bekannte Pruckknopfsteuerungen, z. B. durch den Fahrafeiger
tu ei vom erfolgen, Schacht so aus daß oder neben unten dem aus berg- der e.
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Nördlich vorgeschriebenen Lautsignal durch 'zwangsläufige Einschaltung
des in Frage kommenden Fahrdiagramms gleichzeitig auch ein Lichtsignal erfolgt.
Diese letzte Möglichkeit stellt ein besonderes Merkmal der Erfindung dar. Ganz selbstverständlich
kann man - statt mehrere Transparente nebeneinander anzuordnen - nur ein Transparent
nehmen und die einzelnen Diagramme in verschiedenen Farben auftragen, wobei es dann
zweckmäßig ist, die elektrische Lampe k in entsprechendem Licht aufleuchten zu lassen.
Es ist auch nicht nötig, daß die waagerechte Bewegung (Drehung) des Lichtpunktes
o durch eine Blenden auf elektrischem Wege geschieht; sie kann auch durch mechanische
Vorrichtungen ersetzt werden, etwa dadurch, daß die Blende oder die ganze Laterne
durch eine Hebelstange mit einem "Tachometer oder mit einer sonstigen geeigneten
Einrichtung verbunden wird, die eine der Seilgeschwindigkeit entsprechende waagerechte
Bewegung des Lichtpunktes gestattet. Ebenso können die Bewegungen des Lichtpunktes
o auch anders gelegt werden, etwa Fahrgeschwindigkeit waagerecht und Standortanzeigung
senkrecht. Die angeführten Ausführungsmöglichkeiten stellen nur Beispiele dar, andere
sind selbstverständlich möglich, wobei das Grundsätzliche bestehen bleibt, nämlich,
daß durch eine zweidimensionale Bewegung eines Lichtpunktes die jeweilige Stellung
und Geschwindigkeit des Förderkorbes angezeigt wird.