DE629188C - Hydraulisch belastetes Lager, insbesondere fuer Werkzeugmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 7. MAI 1936

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 629 KLASSE 47b GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Januar 1934 ab

Hydraulisch belastete Lager sind insbesondere als Lager für Werkzeugmaschinen deshalb vorteilhaft, weil sich bei ihnen die erwünschte Spielfreiheit unabhängig vom Wärmezustand und von der Abnutzung selbsttätig einstellt. Sie haben aber, wenn der Druck des Öls entsprechend den zu erwartenden, im allgemeinen nur vorübergehenden Höchstbelastungen eingestellt wird, den Nachteil, daß das Lager dauernd hoch belastet läuft. Gemäß vorliegender Erfindung wird deshalb zwischen dem Druckraum und der Ölquelle ein Rückschlagventil eingeschaltet und der Öldruck auf einen verhältnismäßig niedrigen Druck eingestellt, wozu in sonst bekannter Weise z. B. ein in die von der Pumpe führende Ölleitung eingeschaltetes Höchstdrackventil dient. Treten zeitweilig höhere Belastungen, die ein Abheben des Lagers bewirken würden, ein, so wirkt das Rückschlagventil und schließt den Druckraum ab, so daß damit für den oder die Kolben, die die Lagerschalenteile andrücken, eine feste Gegenlage gegeben ist.

In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels schematisch dargestellt.

Abb. ι zeigt einen Längsschnitt eines Spindelstockes, dessen Lager in geeigneter Form erfindungsgemäß belastet sind.

Abb. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie A-B der Abb. 1 und zeigt den oberen Teil des Lagers.

Abb. 3, 4, 5 betreffen Einzelheiten und zeigen Ventile und Luftauslässe gemäß Abb. 1 im Schnitt.

Auf der horizontalen Welle a, die eine Schleifscheibe α' trägt, ist ein Zylinder δ in dem oberen Teil des Lagergehäuses angebracht und ein Kolben d in jedem Zylinder vorgesehen.

Jeder Zylinder ist geeignet, das verstellbare Glied 0 des Lagers durch ein Widerlager oder Blockteil f zu belasten, der in den Zylinder hineinpaßt und am Glied e so befestigt ist, daß er eine Führung für das letztere bildet, um es in richtiger Beziehung zu der Welle α zurückzuziehen. Der Öldruck wird durch den gewöhnliehen Deckelraum, g auf die einzelnen Zylinder b vermittels des Rückschlagventils h (Abb. 3) aufgebracht. Das öl wird durch die Pumpe i, die eine Zahnradpumpe sein kann und die ein Speisepumpensicherheitsventil j (Abb. 3) aufweist; eingebracht. Das Ventil / wird im Ausfiußsystem so einreguliert, daß der Öldruck eine

vorbestimmte Grenze nicht überschreitet. Das öl, das das- Spe|sejDumpensicherheitsventil j durchläuft, wird für die Schmierung der Lager gebraucht und! wird durch die beobachtbaren Schmiernuten k zugeführt, um anzuzeigen, ob die Apparatur in Ordnung ist. Die Vorrichtung funktioniert so, daß der Druck auf den gelagerten Teilen der Welle α unter normalen Arbeitsbedingungen wirklich konstant bleibt und von ίο Temperatur- oder anderen Einwirkungen nicht beeinflußt wird. Ein derartiger Druck kann bis ins kleinste mit den auftretenden Arbeitsbedingungen in Übereinstimmung gebracht werden. Sollte die Welle bestrebt sein, sich von ihrer unteren Lagerschale zu heben und so die Kolben in die Zylinder zu drücken, so hält das Rückschlagventil h das öl in den Zylindern zurück, unter dem Druck der inkompressiblen Flüssigkeit, die unabhängig von ihrem inneren Druck derartigen Bewegungen Widerstand entgegensetzt.

Wenn die Pumpe zu arbeiten aufhört und die Welle angehalten ist, so hört der Druck nach und nach auf, so daß beim Anlaufen kein Flüssigkeitsdruck auf den Lagern herrscht, bis das Schmiermittel in die Lager gelangt. Dies ist sehr wünschenswert. Selbstverständlich ist während des normalen Arbeitens die Pumpenleistung ausreichend, um den Druck auf den Lagern aufrechtzuhalten, ungeachtet geringer Druckverluste infolge mangelnder Dichtung, die bei Konstruktionen, die Kolben und andere bewegliche Teile aufweisen, nicht zu vermeiden sind. Die Druckverluste infolge mangelnder Dichtung reichen auch nicht aus, um den hydraulischen Gegendruck, der sich plötzlichen Bewegungen der Spindel gegen den Belastungsdruck widersetzt, merklich zu beeinflussen.

Die wirksame Belastung des verstellbaren Gliedes des Lagers kann durch eine direkte Vereinigung zwischen jedem Kolben und dem verstellbaren Glied erfolgen, oder das Lagerglied kann einen Teil besitzen, das selbst den Kolben bildet.

Die Erfindung beschränkt sich nicht auf irgendwelche Einzelheiten der Mittel, die dazu dienen, den Druck von den hydraulischen Kolben auf die Spindelwelle aufzubringen. Sie beschränkt sich auch nicht auf irgendeine bestimmte Zahl oder Anordnung von Kolben mit Bezug auf die verstellbaren Lagerteile. Es mag z. B. ein Kolben für jedes Lagerteil Verwendung finden.

Die Erfindung kann auch Anwendung finden, um Lager zu belasten, zu dem Zwecke, axialen Bewegungen einer Spindelwelle Widerstand entgegenzusetzen. In Abb. 1 belastet der Kolben η das Drucklager 0, das am Ende der Welle angeordnet ist, bis zum gewünschten Grad. Das Rückschlagventil p (Abb. 4) verbürgt die hydraulische Absperrung, um jeder Endbewegung, die den inneren Flüssigkeitsdruck übersteigt, Widerstand entgegenzusetzen. Die Erfindung kann sowohl an horizontalen wie an vertikalen Spindeln angebracht werden.

Durch Lockern der Mutterschrauben t, deren Einzelkonstruktion in der Schnittzeichnung Abb. 5 dargestellt ist, kann die in dem Zylinder oder in dem Deckekaum g oder in dem Raum r eingeschlossene Luft herausgelassen werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Hydraulisch belastetes Lager, insbesondere für Werkzeugmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Druckraum und der Druckölquelle ein Rückschlagventil angeordnet und der Druck des zugeführten Öls geringer eingestellt ist als zu erwartenden vorübergehenden Höchstbelastungen entspricht.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen