-
Darmspülvorrichtung Die Erfindung betrifft Darmspülvorrichtungen,
bei denen ein Behälter für die Behandlungsflüssigkeit, ,ein Behälter für die verbrauchte
Flüssigkeit und eine Luftpumpe zur Herstellung eines Unterdrucks in dem Behälter
für die verbrauchte Flüssigkeit vorgesehen sind. Bei den bekannten Vorrichtungen
dieser Art wurde die Saugwirkung der Luftpumpe einesteils zum Absaugen des Eiters
usw. von der behandelten Stelle und anderenteils auch zur Zuleitung der Behandlungsflüssigkeit
zu dieser Stelle benutzt, zu welchem Zweck in einem Saugkopf Zu-und Ableitungskanäle
vorgesehen wurden, die mittels Hähne umschaltbar waren.
-
Solche Vorrichtungen, die in erster Reihe für die Behandlung von zu
Tag liegenden Geschwüren bestimmt waren, eignen sich weniger für die Behandlung
von Darmgeschwüren usw., da, um die Behandlungsflüssigkeit bis zu diesen zutreten
zu lassen, ein höherer Druck erforderlich ist.
-
Aus diesen! Grunde sind auch Darmspülvorrichtungen, bei denen ein
überdruck nur durch die ;erhöhte Lage des die Behandlungsflüssigkeit enthaltenden
Behälters erzeugt wird, vielfach unzureichend, wenn nicht dieser Behälter sehr hoch
gesetzt wird, was aber umständlich ist. überdies ist bei Vorrichtungen der letzteren
Art nichts vorgesehen, um die Flüssigkeit aus dem Darm nach der Spülung kräftig
abzusaugen, so daß der Patient der Gefahr ausgesetzt ist, einen Rest der Spülflüssigkeit,
die mit Infektionsstoffen beladen ist, im Darm zu behalten.
-
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beheben. Erfindungsgemäß
dient die Luftpumpe zugleich zur Erzeugung eines überdrucks in dem Behälter für
die Behandlungsflüssigkeit, und das Spülrohr ist über von der Pumpenleitung getrennte
Leitungen mittels eines Dreiwegehahns wahlweise mit einem der beiden Behälter in
Verhindung zu bringen.
-
In der die Behandlungsflüssigkeit zuführenden Leitung sind an sich
bekannte Organe für das Zusetzen eines Heilmittels vorgesehen, während in der die
verbrauchte Flüssigkeit abführenden Leitung, in die in bekannter Weise ein Schaugefäß
eingeschaltet ist, Organe, und zwar in diesem Schaugefäß, vorgesehen sein können,
welche Proben der abgeführten Stoffe zu entnehmen gestatten.
-
Eine der möglichen Ausführungen des Erfindungsgegenstandes ist in
den Zeichnungen veranschaulicht. Es stellen dar Fig. z die Gesamtvorrichtung schematisch,
Fig. a den Dreiwegehahn im Längsschnitt, Fig.3 denselben im Querschnitt nach 3-3
der Fig. z, Fig. q. das Schauglas mit Organen zur Entnahme von Proben im Längsschnitt,
Fig.5
dasselbe im Schnitt nach -5-5 der Fig. 4. und Fig.6 seinen Apparat, der alle Einzelteile
der Vorrichtung ;enthält, in Ansicht.
-
Die Einrichtung weist zwei Behälter 61, 62 auf, deren jeder mit einem
dicht abschließenden Deckel versehen ist.
-
Zwischen die Behälter ist eine durch einen Elektromotor angetriebene
Pumpe 63 in der Weise eingeschaltet, daß sie einesteils durch eine Leitung 64 mit
dem Behälter 61 und anderenteils durch eine Leitung 65 über eine Pufferflasche bzw.
einen Pufferbehälter 66 und eine Leitung 67 mit dem Behälter 62 verbunden ist.
-
Die Pumpe hat die Aufgabe, in dem Behälter 61 ein Vakuum von ungefähr
35 cm Quecksilbersäule herzustellen und im Behälter 62 einen konstanten Druck zu
erzeugen. Die Regulierung dieses Druckes wird mittels der Püfferflasche gesichert,
die zu diesem Zweck mit .einem Regulierventi168 versehen ist, welches den
Druck auf jeden Wert zwischen i, 5 m und 3 m einzustellen gestattet.
-
Der Vakuumbehälter 61 ist mit einem durch einen Hahn 71 verschließbaren
Auslaßrohr 70 versehen. Die Steuerung dieses Hahns erfolgt im Verein mit der eines
anderen, auf dem D!ecke161a des Behälters angeordneten Hahns 72, durch den Luft
in diesen Behälter .eingelassen wird, wenn der Auslaßhahn 71 offen ist.
-
Zur Kontrolle der Entleerung des Behälters 61 ist diesem eine elektrische
Signalisiervorrichtung hinzugefügt. Dieselbe weist zwei beinahe bis zum Behälterboden
sich erstreckende Elektroden 73, 73' auf, welche mit einer Lampe 74 verbunden sind,
die bei Einführung einer Flüssigkeit in den Behälter aufleuchtet. Im Deckel 61a
ist fefer eine Druckwasserzuleitung 7 5 zur Reinigung des Behälters 61 vorgesehen.
-
Ein am Deckel 61a angeordneter Wasserstandsprüfer 7 6 gestattet,
die Flüssigkeitshöhe in. dem Behälter ständig zu entnehmen.
-
Ein Regler 77 begrenzt konstant den Vakuumgrad im Behälter 61 auf
35 cm Quecksilbersäule.
-
Schließlich ist im Deckel 6 1 , eine Leitung 18 vorgesehen,
welche in den Behälter die be# r ei.ts zur Behandlung herangezogene Flüssigkeit
leitet; in der die aus dem Darm entfernten Stoffe suspendiert sind.
-
In den Behälter 62 taucht ein Rohr 79, an das sich ein Rohr
14 anschließt, welches zu einem Stutzen des Dreiwegehahns 12 führt.
-
Der Deckel des Behälters 62 trägt Thermometer 8o, welche die Üb rwachung
der Temperatur der in den Behälter 62 durch eine hermetisch verschließbare öffnung
8 i eingeführten Flüssigkeit ermöglichen. Schließlich ist am Deckel ein Ventil
82
mit einem Schwimmer 83 angeordnet. Dieses Ventil setzt den Behälter 62
in Verbindung mit der Atmosphäre, sobald die Flüssigkeit unterhalb einer bestimmten
Grenze im Behälter sinkt.
-
Zur überwachung des Flüssigkeitsausr'lusses aus dem Behälter 62 nach
der Spülvorrichtung 7 zu ist in der Leitung 14 ein Glasbehälter 45 vorgesehen.
-
An dem Dreiwegehahn 12 ist :ein Verteäungsorgan 84 angesetzt, in dem
zwei mit Hähnen 84e und 84 versehene Rohre 84" und 84b vorgesehen sind, in deren
konische Ausläufe Flaschen o. dgl. 84e und 84f einsetzbar sind, welche oben abgeschlossen
sind und durch eine Leitung 84, untereinander verbunden sind. Ein Hahn 841, ist
im Rohr 84 zwischen den beiden Rohren 84a und 84b angeordnet.
-
Das Ende des Rohres 84 ist . durch eine biegsame Leitung 15 mit der
eigentlichen Spülvorrichtung 7 verbunden.
-
Das Küken des Dreiwegehahns 12 erhält eine Bohrung, durch welche die
Rohre 14 und 15 oder die Rohre 15 und II oder
schließlich die Rohre 14 und
i i miteinander verbunden werden können.
-
Um zu ermöglichen, daß der Operateur das Küken i 2d in die gewünschte
Lage bringt, ist der Kükengriff 85 mit .einem Zeiger versehen, der auf einer Teilung
spielt, die mit drei den verschiedenen Kükenstellungen entsprechenden Teilstrichen
versehen ist.
-
Zur Feststellung des Kükens in diesen Stellungen und zur Erleichterung
des Rufsuchens äerselben erhält das Küken sechs Ausnehmimgen, in die eine durch
eine 'Feder 88 beeinflußte Kugel 87 dringen kann und welche einesteils den vorerwähnten
Kükenstellungen und den drei Zwischenstellungenentsprechen (Fig. 3).
-
Das Rohr i i führt (Fig. 4) von dem Dreiwegehahn 12 zu dem Wiedergewinnungsgerät,
welches einen Sockel 23 und eine an diesem angeordnete Glasglocke z o aufweist.
-
Die Glocke io wird am Sockel 23 mittels eines überwurfringes 25 und
der auf schwenkbare Schraubenbolzen 29 aufgeschraubten, diesen Ring festklemmenden
Flügelmuttern 30 festgehalten.
-
Zwischen den Sockel und die Glocke sind Dichtungen zur Sicherung der
Abdichtung der Glocke .eingeschaltet.
-
Der Sockel 23 ist in der Mitte pfannenartig ausgenommen und, mit einer
Bohrung zum Anschluß der zum Vakuumgefäß 62 führenden Leitung 18 versehen. Ein in
dieser Leitung angeordneter Hahn i 9 gestattet, die Flüssigkeitsströmung zu unterbinden.
-
Der Sockel 23 ist mit drei Rohren versehen.
Eines
derselben, 9i, ist unmittelbar mit dem Rohr i i verbunden, ein anderes, 92, schließt
sich an die Leitung i 8 hinter dem Hahn i 9 an und das dritte, 93, ist unmittelbar
an den Deckel des Behälters 61 angeschlossen.
-
Das Rohr 9i ragt tief in die Glocke und endigt in einem Bogen, um
die Flüssigkeit, die aus der Leitung i i anlangt, in der Mitte der Glocke ausfließen
zu lassen.
-
Die Höhe des Rohres 92 in der Glocke ist geringer; auch dieses Rohr
ist gekrümmt, aber derart, daß es beinahe am Sockel23 endigt. Es bildet einen Heber.
-
Das Rohr 93 gestattet, ein Vakuumgleichgewicht zwischen dem .Behälter
61 und der Glocke i o herzustellen.
-
In der Mitte der Glocke, oberhalb der mittleren Pfanne, kann ein Filtriertrichter
2o angeordnet sein, der mit Löchern versehen ist und das Entnehmen der festen, in
der Flüssigkeit enthaltenen Stoffe gestattet.
-
Der Sockel 23 verhält zwei Manometer für den Unter- bzw. Überdruck.
-
Die Wirkungsweise des Ganzen. ist wie folgt: Man stellt den Dreiwegebahn
12 so ein, daß er die Verbindung zwischen dem Behälter 62 und der Spüleinrichtung
7 unter Vermittlung der Leitungen 15 und 14 herstellt.
-
Sobald die Flüssigkeit ,aus dem Spülrohr auszuströmen beginnt, führt
man dieses Rohr in den Mastdarm des Patienten ein und läßt die erforderliche Menge
ausfließen. .
-
Nach Einspritzung dieser Flüssigkeitsmenge öffnet man den Hahn 12,
so daß er die Verbindung zyvischen dem Spülrohr 7 und dem Behälter 61 unter Vermittlung
der Leitungen 15 und ii des Abscheiders io und der Leitung 18 herstellt.
-
Unter Wirkung des im Behälter 61 herrschenden Vakuums wird die in
den Darm eingeleibete Flüssigkeit in diesen Behälter eingesaugt. Man kann die durch
die Leitung 11 und das Rohr 9 i anlangende Flüssigkeit unmittelbar in die Leitung
18 durch die Pfanne des Sockels 23 hindurch abfließen lassen, hat aber ein Interesse,
durch Schließen des Hahns ig die Flüssigkeit in dem Wiedergewinnungsgefäß i o ansteigen
zu lassen, da man leicht hierbei, das Aussehen der abgezogenen Flüssigkeit überwachen
und hierbei das Volumen dieser Flüssigkeit, das zumindest dem injizierten gleich
sein soll, prüfen kann.
-
Diese Methode gestattet, eine Stockung der Flüssigkeit in dem behandelten
Darm zu verhüten.
-
Wenn infolge Versehens der Hahn i 9 geschlossen blieb und- die Flüssigkeit
in diesem Gefäß über den Scheitel ds Rohres 92 anstieg, würde tatsächlich die Heberwirkung
sich in diesem Rohr einleiten, und die Flüssigkeit würde durch dieses Rohr unmittelbar
in die Leitung i i strömen, wodurch jeder Durchgang der Flüssigkeit in die Saugleitung
93 vermieden wird.
-
Man kann auch einen Impfstoff oder eine Medizinlösung injizieren,
indem man den einen oder die andere in eine der Flaschen 84e oder 84p einbringt.
Schließt man den Hahn 8411 und öffnet man die beiden Hähne 84, und 84d, so wird
der Flüssigkeitsstrom aus dem Dreiwegehahn zur Flasche 84p gelenkt, deren Luft ausgetrieben
wird und so einen Druck auf die in der Flasche 84e enthaltene Lösung ausübt, wodurch
diese Lösung in das Spülrohr getrieben wird.
-
Der Hahn 84,L ermöglicht eine Regelung der zur Sonde fließenden Menge,
was der Dreiwegehahn nicht ,gestattet.
-
Nach mehreren abwechselnden Injektionen und Ansaugungen ist die Behandlung
beendigt, und man kann unter Verstellung des Hahns 12 so, daß das Rohr 14 mit der
Leitung i i verbunden wird, zu einer Reinigung des Leitungssystems und des Gefäßes
i o übergehen.
-
Der Behälter 61, der die gesamte abgeleitete und mittels des Messers
76 gemessene Flüssigkeit aufgenommen hat, kann nach Entleerung durch Druckwasser
- gereinigt werden.
-
Vorteilhaft kann die ganze oben beschriebene Apparatur in einem einzigen
tragbaren Kasten 95 (Fig. 6) untergebracht sein.
-
Zu diesem Zweck ist die Pumpe 63 im unteren Kastenteil angeordnet,
während oberhalb derselben die Druckregulierflasche 66 und der Behälter 6i untergebracht
sind.
-
Mach abwärts schwenkbare Türen 95" und 95U gestatten die Besichtigung
und den Zutritt zu den verschiedenen überwachungs-und Prüforganen, die bei den im
Kasten untergebrachten Apparaten vorgesehen sind, und bilden Tischchen, die dem
Operateur sehr zustatten kommen.
-
Auf der oberen Kastenseite ist der Vakuumbehälter 62 angeordnet, während
das Wiedergewinnungsgefäß 1o auf reinem Arm 96 angeordnet ist, welcher die verschiedenen
nachgiebigen, zu dem Dreiwegehahn 12 führenden Leitungen aufnimmt und auf der Außenseite
des Kastens fliegend angeordnet ist, damit das Gefäß io möglichst dem Benutzer genähert
ist und der Dreiwegehahn in seinem Handbereich oberhalb des Behandlungstisches gelegen
ist.