DE268510C

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Publication number: DE268510C
Application number: DENDAT268510D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-M 268510 KLASSE 30 Je. GRUPPE

Dr. OSCAR SAMUELY in FRANZENSBAD.

Die Erfindung betrifft einen Apparat zur Behandlung der weiblichen Scheide, vorzugsweise mit Radiumemanation, dessen Eigenart in der Verbindung eines in die Scheide einzuführenden, außen verschließbaren Spekulums mit dem Luftraum eines Emanationsgefäßes und mit einer Säugvorrichtung besteht,' so daß sich in dem Spekulum Unterdruck erzeugen, die emanationshaltige Luft nach dem

ίο Spekulum ansaugen und dort beliebige Zeit zur Einwirkung bringen läßt.

Die Zeichnung dient zur Veranschaulichung des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigt Fig. ι 'eine schaubildliche Darstellung, Fig. 2 ein Teilstück.

Der Apparat besteht aus einem Spekulum a, dessen Wände in bekannter Weise gefenstert sind, während die der offenen Spitze gegenüberliegende Mündung durch eine Platte a' in ebenfalls bekannter Weise abgeschlossen ist. Die mit Gewinde versehene Mittelbohrung der Platte a' dient zum Einschrauben eines Rohres b,' dessen in das Spekulum hineinragender Teil am Ende geschlossen und dessen Umfang mit

²S einer größeren Anzahl von rundlichen Durchbohrungen versehen ist. Das andere über die Platte a' hinausragende Ende des Rohres b ist mit einem Absperrhahn b' versehen und nimmt einen Schlauch c auf, welcher unter Einschaltung eines Gabelstücks c' zu dem Emanationsgefäß d führt. Letzteres wird durch einen doppelt durchbohrten Stöpsel d' verschlossen. Die eine Bohrung trägt den absperrbaren Anschluß an den Schlauch c, die andere den gleichfalls absperrbaren Anschluß an einen Schlauch e, dessen Ende mit einem Gebläse e' bekannter Art ausgerüstet_: ist. An das Gabelstück c' ist ein weiterer Schlauch f angeschlossen, der einen Umstellhahn f trägt und zu dem Ball g führt. Der Hahn f besitzt in bekannter Weise einen Auslaß ins Freie, der mit dem Ball in Verbindung steht, wenn der Schlauch f nach dem Gabelstück c' hin abgeschlossen ist, während im andern Falle der Auslaß verschlossen ist.

Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:

In das Gefäß d bringt -man aus einem Radiumemanator mit Emanation hochgesättigtes Wasser, und zwar durch einen der Anschlüsse im Stöpsel d'. Nach Einfüllen"¹ der Emanation werden die beiden Hähne-des Stöpsels geschlossen, und man schüttelt dann den Inhalt kräftig, um die Emanation aus der Flüssigkeit möglichst vollständig in den Luftraum des Gefäßes übertreten zu lassen. Dann werden alle Schläuche so verbunden, wie es Fig. 1 der Zeichnung darstellt,, so daß der Apparat zur eigentlichen Arbeit bereit ist. Das Spekulum a wird in die Scheide eingeführt, der Hahn f so gestellt, daß der Ball g mit der Außenluft in Verbindung ist. Nun drückt man den Ball g zusammen und stellt den Hahn f um, worauf durch Loslassen des Gummiballs Luft aus dem Spekulum und somit auch aus der Scheide angesaugt wird. Hierdurch entsteht im Spekulum bzw. in der Scheide ein Unterdruck, der durch Wiederholung des geschilderten Vorganges beliebig gesteigert werden kann. ■

Werden nun die vorher geschlossenen Hähne des Stöpsels d' geöffnet, so strömt infolge des

Unterdruckes in dem Spekulum und in der Scheide die gesamte emanationshaltige Luft aus dem Gefäß in die Scheide über. Etwa noch im Gefäß d und in den Schläuchen befindliche Luft läßt sich durch das Gebläse e' in die Scheide treiben. Jetzt wird der Hahn V geschlossen, der Schlauch c entfernt. Das Spekulum bleibt die für .die Behandlung gewünschte Zeitdauer in seiner Lage und kann

ίο etwa durch eine Binde gesichert werden. Beim Herausnehmen des Spekulums wird der Hahn b' geöffnet, und man wartet etwas, bis sich der innere und äußere Druck ausgleichen, worauf das Spekulum ohne Beschwerde entfernt werden kann.

Es versteht sich, daß die dargestellte und beschriebene Vorrichtung auch zur Behandlung mit anderen Gasen oder Dämpfen an Stelle von Emanationsgas Verwendung zu finden vermag.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zur Behandlung der weiblichen Scheide, vorzugsweise mit Radium emanation, gekennzeichnet durch die Verbindung eines außen verschließbaren Scheidenspekulums (a) mit einem Emanationsgefäß (d) und einer Luftabsaugevorrichtung , (f, f, g), so daß in dem in die Scheide eingeschobenen Spekulum Unterdruck erzeugt und emanationshaltige Luft dorthin befördert werden kann.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von der mit Absperrorganen ausgerüsteten.Spekulum und Emanationsgefäß verbindenden Schlauchleitung (c) eine Luftabsaugevorrichtung ff, f, g) abzweigt, die mittels eines Umstellhahnes (f) entweder mit dem Ball (g) der Saugvorrichtung oder mit der freien Luft kommunizieren kann.
3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftraum des Emanationsgefäßes (d) mit einem Gebläse (e, e'J in absperrbarer Verbindung steht, damit etwa zurückgebliebene Emanationsluft in die Scheide getrieben werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.