DE624506C - Gelenkige Aktenfahne - Google Patents

Description

Es sind gelenkige Aktenfahnen aus zwei gesonderten Teilen bekannt, welche nach Befestigung des einen Teiles am Aktendeckel um eine außerhalb desselben etwa parallel zu S seinem Fußrande verlaufende Achse gegeneinander drehbar sind. Die beiden Teile der Aktenfahne sind entweder durch ein steifes Metallscharnier oder durch ein Band aus Leinwand, Leder, Papier oder einem sonstigen, geeigneten Stoffe nachgiebig verbunden. Beide Verbindungsarten berücksichtigen aber nicht, daß beim Herausziehen eines Aktenstückes aus einem Aktenstapel zumeist an der Aktenfahne und vielfach auch in zur Gelenkachse schräger Richtung gezogen wird, in welchem Falle die Verbindungs- oder die Fahnenteile eine Gestaltsänderung oder eine auf eine solche hinzielende Beanspruchung erleiden und daher raschem Verschleiß unterworfen sind.

Es lag daher die Aufgabe vor, eine zu einer größeren Beweglichkeit der Aktenfahne führende Verbindung ihrer Teile zu schaffen und dadurch die genannten Übelstände zu vermeiden. Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß die beiden Teile der Aktenfahne unter Bildung einer Art Gelenkparallelogramm durch zwei im Abstand nebeneinander angeordnete, mit ihrer gemeinsamen Mittelachse die Gelenkachse der Aktenfahne bildende und in bekannter Weise durch ösen in den anstoßenden Rändern der Fahnenteile durchgreifende, starre Ringe verbunden sind. Es kann nunmehr der am Aktenstück herabhängende Teil der Aktenfahne, da er sich im Bereich der Verstellungsmöglichkeit der beiden Ringe auch seitlich bewegen kann, einem an ihm schräg angreifenden Zuge folgen, und außerdem ist, soweit dies die Ringe gestatten, auch eine Drehung der beiden Fahnenteile gegeneinander um eine zur Gelenkachse senkrechte Achse möglich. Mithin ist die Beweglichkeit der Aktenfahne erheblich vergrößert und dadurch die Gefahr eines frühen Verschleißes der Fahnenteile oder der Mittel zu ihrer Verbindung wesentlich vermindert.

Eine Ausführungsform der neuen Aktenfahne zeigt die Zeichnung, in welcher darstellen

Fig. ι die Vorderansicht eines mit der neuen Aktenfahne versehenen, geöffneten Aktendeckels im Schaubild,

Fig. 2 einen Querschnitt durch den Aktendeckel nach der Linie A-A der Fig. 1,

Fig. 3 einen Höhenschnitt durch den Aktendeckel nach der Linie B-B der Fig. 1 und 2 und

Fig. 4 einen Höhenschnitt durch die Aktenfahne nach der Linie C-C der Fig. 3.

ι ist der Oberteil, 2 der Unterteil und 3 der Höhenfalz des Aktendeckels. Behörden, bei welchen die Schriftstücke am Unterteil des Aktendeckels mit Heftzwirn angenäht werden, verwenden außerdem mitunter noch einen besonderen Aktenrücken 1', 2'.

Die Aktenfahne besteht aus den beiden Teilen^ 5, von welchen derjenige 4 am Aktendeckel befestigt und der sich außerhalb des

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Aktendeckels befindende andere Teil 5 beschriftet wird. An den einander zugekehrten Quer rändern weisen die Fahnenteile 4, 5 je zwei durch Metallösen 6, 7 verstärkte öffnungen auf, welche paarweise von den beiden Metallringen 8 durchsetzt werden und dadurch die Fahnenteile nach Art eines Gelenkparallelogramms miteinander verbinden. Demzufolge kann der Fahnenteil 5 vom Fahnenteil 4 außerhalb des Alitendeckels frei herabhängen, ein auf ihn ausgeübter Zug wird auf die Metallringe 8 und die Metallösen 6, 7 übertragen, so daß es zu einer Beschädigung der Aktenfahne nicht kommen kann, auch läßt die Verbindung der beiden Fahnenteile das für den Aktenversand erforderliche Umschlagen desselben auf den Fahnenteil4 zu, und, soweit dies die Ringe gestatten, ist ferner eine Seitenverschiebung der beiden Fahnenteile parallel zu ihren Querrändern und eine Drehung derselben um eine zu den Querrändern der Fahnenteile senkrechte Achse möglich.

Die Befestigung des Fahnenteiles 4 kann am Unterteil 2 oder am Oberteil 1 des Aktendeckels erfolgen und dient in letzterem Falle dessen Rückenteil 2 zum Anheften der Schriftstücke. Indessen ist bei Aktenstücken, die voraussichtlich einen größeren Umfang annehmen werden, die Befestigung des Fahnenteils 4 am Oberteil des Aktendeckels unzweckmäßig, weil derselbe wegen des großen Gewichtes des Aktenstückes bei einem Zug an der Aktenfahne leicht beschädigt werden konnte. Es weist daher, was einen weiteren Teil der Erfindung bildet, der am Aktendeckel zu befestigende Fahnenteil 4 an dem dem Falz 3 des Aktendeckels zugekehrten Rande

eine Klappe 9 auf, die an Stelle des Fahnenteils 4 zur Befestigung am Oberteil 1 des Aktendeckels dient. Die Befestigung kann ζ. B; durch Splintnägel 10 erfolgen, welche von der Klappenseite aus durch in der Klappe 9 und im Oberteil 1 des Aktendeckels in geeigneten Abständen anzubringende öffnungen gesteckt und jenseits des Oberteils 1 auf dessen Vorderfläche niedergebogen werden. Dort sind ihre Enden, da bei Akten von voraussichtlich größerem Umfange sowieso, wie erwähnt, ein Aktenrücken 1', 2' verwendet wird, durch dessen Oberteil 1' abgedeckt.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Gelenkige Aktenfahne aus zwei gesonderten Teilen, welche nach Befestigung des einen Teiles am Aktendeckel um eine außerhalb desselben etwa parallel zu seinem Fußrande verlaufende Achse gegeneinander drehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (4, 5) der Aktenfahne unter Bildung einer Art Gelenkparallelogramm durch zwei im Abstand nebeneinander angeordnete, mit ihrer gemeinsamen Mittelachse die Gelenkachse 6g der Aktenfahne bildende und in bekannter Weise durch Ösen (6) in den anstoßenden Rändern der Fahnenteile (4, 5) durchgreifende, starre Ringe (8) verbunden sind.
2. 2. Aktenfahne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der am Aktendeckel zu befestigende eine Teil (4) der Aktenfahne (4, 5) zur Befestigung an dem dem Höhenfalz des Aktendeckels (1, 2, 3) zugekehrten Rande eine Klappe (9) aufweist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen