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Letterngießform, bei der die auf einer Grundplatte befestigte Zwischenplatte
Kernblöcke und Kernbacken zum Festlegen der Kegelstärke der zu gießenden Letter
trägt Die Erfindung bezieht sich auf Letterngießformen für Einzelletterngießmaschinen,
und sie bezweckt hauptsächlich, eine Gießform zu schaffen, die außerordentlich genau
eingestellt werden kann und durch die ferner die verschiedenen erforderlichen Kegelstärken
leicht herstellbar sind. Außerdem kann die neue Gießform auseinandergenomriien und
wieder zusammengesetzt werden, ohne daß die Genauigkeit ihrer Einstellung in irgendeiner
Weise beeinträchtigt wird. Bei ähnlichen bekannten Gießformen trägt die auf der
Grundplatte befestigte Zwischenplatte Kernblöcke und Kernbacken, durch die die Kegelstärke
der zu gießenden Letter festgelegt wird. Da hierbei die Kernbacken, die nur mit
einer Stützfläche an den Kernblöcken anliegen, mit der Zwischenplatte fest verbunden
sind, ist es nicht möglich, z. B. die Abnutzung der Formflächen der Kernbacken auszugleichen
und dainit die richtige Kegelstärke der zu gießenden Letter wiederherzustellen bzw.
die Gießform in einfacher Weise für eine andere Kegelstärke herzurichten, ohne bei
dem Wiederzusammensetzen der auseinandergenommenen Form die Genauigkeit der Einstellung
zu gefährden.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Kernbacken außer der üblichen
Stützfläche eine weitere senkrecht dazu stehende Stützfläche haben, die an entsprechenden
Flächen der Kernblöcke anliegen.
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Gemäß der Erfindung sind auch die Kernbacken wassergekühlt, und die
Kernblöcke, mit denen die Kernbacken in Berührung stehen, haben keine Wasserkühlung.
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Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. r eine Draufsicht auf die neue Gießform schräg von oben, Fig.
2 einen Grundriß dieser Gießform mit abgenommenen Abdeckplatten, Fig. 3 eine Seitenansicht
senkrecht zu dem Kernschieber, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig.
2, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 2 und Fig.6 in Ansicht schräg
von oben die wassergekühlte Zwischenplatte-mit den Kernblockteilen sowie den abgenommenen
Kernbacken.
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Die Gießform, deren weiteres Ausgestalten die Erfindung bildet, hat
eine Grundplatte, die sich aus einer Platte r, einer Zwischenplatte 2 und einer
Anschlagleiste 2a zusammensetzt. Außerdem ist ein Schlußstück 3 vorhanden, das auf
der Grundplatte gleitbar befestigt ist und senkrecht zu dem Kernschieber 4 arbeitet,
dessen dem Schlußstück am nächsten liegen= des Ende zwischen den gegenüberliegenden
Enden der Kernbacken 5 und 6 verschiebbar ist. Die Grundplatte ist ferner mit einer
konischen Ausnehmung 7 für das Gießmundstück versehen, durch das das geschmolzene
Metall in die Gießform gespritzt wird. Die Formhöhlung der Gießform, in die das
Metall
eingespritzt wird, wird an ihren vier Seiten durch vier
Wände-hegrenzt, die durch die Enden der-Kernbacken, den Kernschieber und einen Teil-
der Seiten-,vand des Schlußstückes gebildet werden. Diese Teile, die die Letter
formende Höhlung umgeben, haben oben vorstehende Flächen 8 (Fig. i und 2), die einen
Sitz für die Matrize bilden, die für gewöhnlich bei diesen Formen zum "Formen des
Kopfes der Letter dient. Diese Gießformen haben Ferner einen konischen Kanal in
dem Schlußstück und einen Absperrschieber, der mit dem Schlußstück zum Abschneiden
des Gießansatzes dient. Die Kernschieber können aus einem Stück bestehen oder zum
Herstellen von niedrigen Gevierten geteilt sein, wobei sie dann aus einem Hauptkern
und einem Kern für das niedrige Geviert bestehen. Eine Ausführungsform dieser letzteren
Kernschieberart ist auf den Zeichnungen dargestellt; jedoch ist eine besondere Beschreibung
nicht erforderlich, da derartige Kernschieber allgemein bekannt sind.
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Erfindungsgemäß liegt nun auf der Grundplatte i der Gießform eine
Zwischenplatte 2, auf deren oberen Fläche sich zwei quaderförmige Blöcke 9 und io
aufwärts erstrecken, die mit der Platte :2 entweder aus einem Stück bestehen oder
angeschweißt oder sonstwie fest mit ihr verbunden sind. Diese Teile 9 und io bilden
die Kernblöcke und ihre Höhe über der Platte 2 ist etwas niedriger als diejenige
der Kernbacken "5 und 6. Die Kernblockteile 9 und io haben einander gegenüberliegende
senkrechte Wände, die parallel zueinander verlaufen und zwischen denen der Kernschieber
hin und -her geht. Ihre äußeren Wände 9' und iö sind auch parallel zueinander und
zu den ihnen gegenüberliegenden Wänden. Die vorderen senkrechten Wände 9" und io"
liegen im rechten Winkel zu den Wänden 9' und io' und bilden eine geradlinige fortlaufende
Anlage für die an ihnen anliegenden Wände der Kernbacken 5 und 6. Diese sind dadurch
L-förmig, daß sie an ihren äußeren Enden sich seitwärts erstreckende Schenkel 5'
und 6' haben: Die inneren Einstellwände dieser Schenkel liegen an den Einstellwänden
9' und io' der Kernblöcke an, wenn die Seitenwände der Kernbacken an die Längswände
9" und io" der Kernblöcke angelegt werden. Wenn die Teile so zusammengesetzt sind,
umfaßt jede der Kernbacken den Kernblock von zwei Seiten und wird an dem Kernblock
durch Schrauben i i (Fig. 2, 4 und 5) festgehalten, die sich waagerecht durch die
Kernblöcke erstrecken und in entsprechende Bohrungen der Kernbacken eingeschraubt
werden. Die Schenkel s' und 6' der Kernbacken haben Bohrungen für die Schrauben.
ii; die durch die Schenkel hindurchgehen und in entsprechende Bohrungen der Kernblockwände
9' und io' hineinreichen. Die Schrauben 12 liegen ebenfalls waagerecht, aber im
rechten Winkel zu den Schrauben i i. Die festliegenden Kernblöcke dienen dazu, die
Kernbacken in der richtigen Lage festzuhalten, wobei die Kernblöcke zusammen eine
Anlage und einen Kernblock bilden, dessen in einer Ebene liegende Einstellwände
an den Einstellflächen der Kernbacken anliegen, deren Schenkel das genaue Gegenüberstehen
der Kernbacken sichern, so daß, wenn die Vorrichtung auf diese Weise zusammengesetzt
ist, die gegenüberliegenden und formgebenden Enden der Kernbacken parallel zueinander
liegen und in dem richtigen, der Kegelstärke entsprechenden Abstand voneinander.
Die Schenkel s' und 6' liegen in einem Abstand von den formgebenden Flächen der
Kernbacken, und die Einstellflächen der Schenkel sind die inneren Flächen der Schenkel
oder diejenigen, die den formgebenden Flächen am nächsten und parallel dazu liegen.
Um daher Gießformen mit verschiedener Kegelstärke herzustellen, ist es nur notwendig,
die inneren Wände der Schenkel.5 und 6 der Kernbacken oder die äußeren Wände 9'
und io' der Kernblöcke 9 und io abzuschleifen, bis die gewünschte Kegelstärke zwischen
den gegenüberliegenden formenden Enden der' Kernbacken erreicht ist. Um die Kegelstärke
zu verkleinern, brauchen diese gegenüberliegenden Enden nur abgeschliffen zu werden.
Wenn die gegenüberliegenden Enden infolge des häufigen Gebrauchs der Gießform abgenutzt
sind, können diese in gleicher Weise wieder in das richtige Verhältnis gebracht
werden, indem diese Enden geglättet und dann die inneren Flächen der beiden Schenkel
oder die genannten Wände abgeschliffen werden.
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In die Grundplatte i sind Bohrungen für sich senkrecht nach oben erstreckende
Schrauben 13 gebohrt, die durch diese Bohrungen hindurchgehen und in den Boden der
Kernbacken 5 und 6 eingeschraubt werden. Die Bolzenlöcher für die Schraubenbolzen
11, 12 und 13 sind. etwas größer als diese, um die Kernbacken jederzeit gegenüber
den Kernblöcken einstellen zu können. Die Grundplatte i besitzt ferner Bohrungen
13' (Fig. 4 und 5) für Schraubenbolzen, die durch die Grundplatte der nicht dargestellten
Letterngießmaschien hindurchgehen und in die genannten Bohrungen eingeschraubt werden,
um die Gießform fest an der Maschine anzubringen.
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Wenn es wünschenswert ist, die Gießform zum Reinigen oder aus anderen
Gründen auseinanderzunehmen, kann dieses durch Entfernen der Schraubenbolzen 11,
12 und 13 geschehen, und wenn die Gießform in die
Arbeitsstellung
zurückgebracht werden soll, sichert das Wiedereinsetzen dieser Schraubenbolzen die
genaue Einstellung der Kernbacken, so daß jegliches Nachstellen zu dem genauen und
richtigen Wiedervereinigen der Teile unnötig ist.
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Die Grundplatte ist auf ihrer Unterseite mit Bohrungen zum Ein- und
Austritt des Kühlwassers für die Gießform in Übereinstimmung mit- den bekannten
Bauarten versehen. Diese Bohrungen stehen mit Kanälen 14 in der Zwischenplatte in
Verbindung, die das Kühlwasser in die Kernbacken leiten und insbesondere in den
Teil jeder Backe, der an die Formhöhlung der Gießform angrenzt. Diese Kanäle führen
dann durch die Zwischenplatte wieder zur Austrittsöffnung zurück. Diese Anordnung
der Kanälei für die Wasserkühlung ist bekannt; jedoch wird hier besonders auf die
Tatsache verwiesen, daß die Kanäle dazu vorgesehen sind, in den Kernbacken eine
Kühlung hervorzurufen, während die Grundfläche praktisch nicht gekühlt wird und
in ihr nur die Eintritts- und Austrittskanäle für die Zuführung des Kühlmittels
zu und von den Kernbacken vorgesehen sind. Da keine Kanäle durch die Kernblöcke
9 und 1o hindurchgehen, sind auch diese der Wasserkühlung nicht unterworfen; der
Zweck und die Wirkung dieser Kühlanordnung soll nun noch näher beschrieben werden.
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Es ist schon ausgeführt worden, daß die besondere Bauart der dargestellten
Gießform ein leichtes Handhaben und ein genaues Einstellen der Kernbacken und des
Kernschiebers gestattet. Der Kernschieber hat einen gleitenden Sitz zwischen den
Enden der Kernbacken, der genügend dicht ist, um ein Hindurchpressen von Letternmetall
zwischen den seitlichen Führungsflächen des Kernschieberendes und der Kernbackenenden
zu verhindern. Wenn die Gießform abgenutzt ist und ein Nachstellen erforderlich
wird, um die Abnutzung an diesen Punkten zu beseitigen, ist es nur nötig, die Innenflächen
der Schenkel 5' und 6' der Kernbacken abzuschleifen, um die richtige .Kegelstärke
zwischen den Kernbackenenden wiederherzustellen. Zwischen den Kernblöcken ist ein
ausreichender Raum vorgesehen, so daß der Kernschieber, der in diesem Raum gleitet,
nicht nachteilig beeinflußt wird.
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Zusätzlich zu den geschilderten Vorteilen ist die Gießform durch ihre
neue Bauweise in der .Lage, ohne Klemmen des Kernschiebers zu arbeiten, wenn die
Gießform eine längere Zeit lang in Betrieb war und durch das fortgesetzte Einspritzen
von geschmolzenem Metall in die Formhöhlung der Form stark erhitzt wurde. Gießformen
nach der bisherigen Bauweise hatten die Neigung zu klemmen, wenn sie warm geworden
waren. Sie, mußten daher so ausgeführt- werden, daß sie in kaltem Zustande unzulässig
weit waren. Demgegenüber werden die Gießformen der neuen Art mit außerordentlicher
Genauigkeit hergestellt: Das genaue Passen, das durch das Überlappen hergestellt
wird, ist in jedem Fall vorhanden, und der Grad der Genauigkeit beträgt ein tausendstel
Millimeter. Bei der neuen Bauweise kann die Gießform in dem Betriebe bei gewöhnlicher
Temperatur benutzt werden, sie kann aber auch genau so leicht oder sogar noch leichter
bei höherer Temperatur, die nach einer längeren, Betriebszeit erreicht wird, arbeiten.
Dieses Ergebnis ist die Folge davon, daß die Ausdehnung der Teile, die die Klemmwirkung
hervorrufen würden, ausgeglichen wird. Es ist zu beachten, daß, während die Kernbacken
in der Nähe der Formhöhlung durch unmittelbares Einleiten von Kühlwasser in dauerndem
Strom gekühlt werden, der Kernblock nicht gekühlt wird. Die Folge ist, daß der Kernblock
durch seine Ausdehnung infolge .Erwärmens die Kernbacken auseinariderdrückt und
ihrer Ausdehnung, durch die ihre formgebenden Flächen aufeinander zu bewegt werden,
entgegenwirkt. Auf diese Weise wird ein Klemmen und Hängenbleiben des auch nicht
gekühlten Kernschiebers verhindert.
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Infolge der neuen Bauweise kann die Gießform zusätzlich zu den Vorteilen
infolge genauen Handhabens und infolge leichten und genauen Wiederzusammensetzens,
nachdem die Teile zwecks Reinigens auseinandergenommen worden sind, mit höheren
Geschwindigkeiten und bei niedriger Metalltemperatur als gewöhnlich arbeiten, Vorteile,
die die Menge der erzeugten Lettern oder anderer Teile erhöhen.
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Wie schon ausgeführt, kann die Erfindung bei einer Gießform angewandt
werden, die einen einzigen, der Letternhöhe entsprechend hohen Kernschieber oder
aber einen geteilten, zum Herstellen eines niedrigen Geviertes geeigneten Kernschieber
besitzen. Bei dem gewählten Beispiel ist der Kernschieber geteilt und hat einen
Halter für den Kopf des Kernes. Der Kernschieber wird an seinem vorderen Ende gleitbar
zwischen den Enden der Kernbacken gehalten, und der Kernschieber und der Halter
werden an, dem hinteren Ende durch Führungsplatten 15 und 16 geführt.
Der Kernschieber wird durch eine Platte 17 heruntergedrückt, die in Fig.
z gestrichelt dargestellt ist und die auf dem Kernblock 1o durch Schrauben 17' befestigt
ist. Über diese Platte 17 ist eine Abdeckplatte t8 gelegt, die auf dem Kernblock
to durch Schrauben 18' gehalten wird. Der Kernschieberhalter wird ferner noch von
einer Platte r9 geführt, die
in Fig. t gestrichelt dargestellt ist.
und die auf dem Kernblockabschnift 9 durch Schraubeil i9' befestigt ist, wobei die
Schraubenbohrung in der Platte z9 groß genug ist, um das Einstellen der Platte gegenüber
dem Halter zu ermöglichen. Über dieser Führungsplatte i9, liegt eine Elbdeckplatte
2ö, die durch Schrauben 2o' auf dem Kernblock 9 gehalten wird.