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Öldrucksteuerung Die Erfindung betrifft eine öldrucksteuerung für
Kolbenmaschinen, deren Ein- oder Auslaßorgane mit passiven Kolben in-.Verbindung
stehen, die durch einfach wirkende aktive Kolben angetrieben werden und hei denen
es aus Betriebsrücksichten erforderlich ist, die gesteuerten Organe über die Dauer,einer
halben Maschinenumdrehung hinaus - offen zu halten und zu einem regelbaren Zeitpunkte
zu schließen, wie es bei Kolbenverdichtern mit regelbarer Leistung durch kürzeres
oder längeres Offenhalten der Einlaßventile während des Verdichtungshubes oder bei
Dampfmaschinen mit wechselnden Gegendrücken, bei denen die Verdichtung durch früheres
oder späteres Schließen der Auslaßventile einstellbar sein muß, erforderlich ist.
Öldrucksteuerungen, bei welchen die Eröffnungsdauer der gesteuerten Organe regelbar
ist, sind an :sich bekannt; eine dereinfachsten besteht darin, die aktiven Kolben
selbst zur Regelung zu benutzen, indem man sie um ihre Achse dreht und mit einer
schrägen Steuerkante versieht, die mit einer Öffnung im Zylinder des aktiven Kolbens
zusammenarbeitet. Diese Steuerungen haben sich aber bisher nur an solchen Kolbenmaschinen
bewährt, bei denen die Eröffnungsdauer der gesteuerten Organe unter der Dauer deiner
halben Maschinenumdrehung liegt, z. B. aal Dampfmaschinen, bei denen die Fi.nlaßorgane
nur während eines größeren oder geringeren Teiles des Kolbenhubes geöffnet zu sein
brauchen und der gesamte Regelbereich daher einem wesentlich kleinerem Kurbelwinkel
als i8o° entspricht. Es sind ferner Oldrucksteuerungen b ekammtg eworden, blei welchen
ein besonderer Steuerschiebier die Verbindung zwischen aktiven und passiven Kolben
abwechselnd Öffnet und unterbricht. Bei diesen Steuerungen ist aber zur Bewegung
des Steuerschiebers ein besonderes Steuerungg,, gestänge erforderlich, wodurch die
Bauart verwickelt und teuer wird.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß in dem
Druckraum des drehbaren ,aktiven Kolbens ein nicht besonders gesteuerter Kohlenschieber
angeordnet ist, der bei Beginn des Druckhubes von dem durch den aktiven Kolben geförderten
öl verdrängt wird und die Verbindung mit dem Druckraum des passiven Kolbens herstellt,
beim Hubwechsel aber von dem ,aktiven Kolben zurückgesaugt oder durch eine Feder
zurückgeführt wird und in dieser Lage die Verbindung des Druckraumes des, passiven
Kolbens mit einer Druckvernichtungsstielle herstellt, welche durch eine schräge
Steuerkante des aktiven Kolbens früher oder :später freigegeben wird.
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In Abb-. i ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem bildlichen
Längsschnitt dargestellt. Der ,aktive Kolben h gleitet in dem Zylinder z und erhält
seinen Antrieb in bekannter Weise vom. einer Kurbel u, die von der zu steuernden
Maschine mit gleicher Drehzahl angetrieben wird oder von einem in gleicher Drehzahl
bewegten Exzenter oder
einer Daumenscheibe. Er s_ augt das Öl beim
Abwärtsgänge durch den Kanal b aus dem Saugraums über ein Rückschlagventil r- an.
Beim Aufwäitsgailg schließt sich f, und das öl muß einen Schieber i verdrängen,
um durch den Kanal x in den Raiun c und von hier zum passiven Kolben o zu gelangen.
Letzterer ist in Abb. z nebst dem zugehörigen Ventilgehäuse /t im Längsschnitt dargestellt.
Seine Bauart ist beliebig und kann als. bekannt vorausgesetzt werden. In Abb. 2
ist die An ordnung so getroffen, daß der Raum unterhalb von o mit dem Raum c durch
die Leitung g in Verbindung steht -und daß das zu steuernde Organ, das in Abb.2
der Ellifachheit halber als Tellerventil t angegeben ist, durch die Ventilspindeld
mit dem passiven Kolben o verbunden und durch die Ventilfeder f belastet ist. Bei
Erreichung des vollen Ventilhubes gibt die untere Kante von o die Abflußleitung
e frei, durch «-elche das Öl in den Saugraums zurückgefangen kann. Bei der Umkehr
des aktiven Kolbens /" wird der Schieberi wieder in die gezeichnete Anfangsstellung
zurückgeführt, in welcher die während des vorangegangenen Druckhubes unterbrochene
Verbindung des Kanals x mit einem zweiten- Kanal y hergestellt wird, der zu einer
Druckvernichtüngsstelle n führt. Der Kolben k ist in an sich bekannter Weise mit
einer schrägen Steuerkantern versehen und durch den Reglungshebel u# um: seine Achse
drehbar, wodurch eine frühere öder spätere Freigabe der Diruckvernichtungsstelle
jt durch die Steuerkante m .erreicht wird.
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Bewegt sich nun z. B. bei der Steuerung des Saugventils eines. Verdichters
der Kolben k während des Saughubes des Verdichters - nach oben, sa wird das Saugventil
des Verdichters während dieser Bewegung offen gehalten, da der Schieber l sich in
oberster Stellung befindet und die Verbindung zwischen x und y unterbricht, so daß
das Öl aus dem Raum c unter den passiven Kolben o gedrückt wird und nur durch die
Leitunge, d. h. bei geäffnetem Ventil t entweichen kann. Während des Druckhubes
des Verdichters bewegt sich dagegen der Kolben k nach iabwärts und mit ihm auch
der Schieber F, der jetzt die Verbindung zwischen x und y freigibt. Soll nun der
zu regelnde Verdichter auf kleine Leistung eingestellt werden, so muß das Saugventil
während .eines Teiles dieses Hubes offengehalten werden, und dies geschieht, indem
die Steuerkante m beim Abwärtsg ange , des Kolbens k die Öffnung:
noch eine Zeitlanggeschlossenhält. Je später die Freigabe erfolgt, desto länger
dauert das Offenhalten des Ventils t; man kann also mit der beschriebenen Vorrichtung
die Leistung des Verdichters- stufenlos von der größten Leistung bis zum Leerlau
regeln, bei dem die öffnung,rz überhaupt nicht freigegeben' wird, so daß das Ventil
l dauernd offen bleibt. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei der Auslaßateuerung
von Dampfmaschinen, wo die beschriebene Anordnung vorteilhaft zur Einstellung der
Verdichtung bei wechselnden Gegendrücken verwendet werden kann. In diesem Falle
steuert der Kolben k beim Aufwärtsgange den Vorauslaß, während beim Abwärtsgange
die Stellung der Steuerkante m den Begier der Verdichtung bestimmt.