DE623545C - - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBENAM

27. DEZEMBER 1935

Λ REIGH-SPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15 k GRUPPE loi

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Januar 1934 ab

Beim Drucken mit ölhaltigen BuchdruGkerfarben ist es ein großer Nachteil, daß die Farben schwer trocknen und der Druck, wenn die bedruckten Blätter aufeinandergelegt werden, abklatscht. Aus diesem Grunde werden vielfach die einzelnen bedruckten Blätter, besonders bei Mehrfarbendruck, zunächst mit Makulatur durchschossen, um ein Abklatschen zu vermeiden*. Man ist deshalb immer mehr dazu übergegangen, mit schnell trocknenden Farben zu drucken, die gleich nach dem Auftrag trocknen. Diese Farben bestehen aus einer Lösung organischer Farbstoffe in Alkohol oder ähnlichen flüchtigen

!5 Lösungsmitteln, denen zur Erhöhung eines größeren Glanzes meist etwas Tannin zugesetzt wird. Diese dünnflüssigen flüchtigen Farben können aber nur in einer dünnen· Schicht auf die Druckformen aufgetragen

ao werden, weil sie sonst verlaufen und besonders bei Rasterdruck die Zwischenräume zwischen den Druckpunkten ausfüllen, wodurch das Bild verwischt wird.

Dieser Nachteil wird durch, das den Gegenstand bildende Verfahren dadurch vermieden, daß mehrere dünne Farbschichten auf die Druckform aufgetragen werden, wobei zwischen dem Auftrag der einzelnen Farbschiichten eine Antrockenzeit vorgesehen ist.

Das Verfahren wird in der Weise ausgeführt, daß zunächst in bekannter Weise durch eine oder mehrere Farbwalzen eine dünne Farbschicht auf die Druckform aufgetragen wird. Diese Farbschicht läßt man etwas antrocknen, wodurch sie sich durch die Verdunstung des Lösungsmittels in eine dickflüssigere, besser deckende Farbe verwandelt. Hierauf wird auf die dickflüssige Farbschicht eine zweite dünnflüssige Farbschicht aufgetragen. Durch, diese zweite Auftragung einer Farbschicht wird die auf der Druckform befindliche Farbmenge vergrößert, ohne daß ein Verschmieren eintritt, wie solches eintreten würde, wenn die gleiche Farbmenge von einer Farbwalze oder mehreren hititereinanderliegenden Farbwalzen aufgetragen würde. Nach dem Auftragen der zweiten Farbschicht kann abermals eine Trockenzeit eingeschaltet werden und noch, eine weitere dünnflüssige Farbschicht aufgetragen werden. Beim Drukken gelangt die letztaufgetragene, also noch dünnflüssige Farbschicht auf das¹ Papier und dringt teilweise in das Papier ein, während die erstaufgetragene Farbschicht, die also schon etwas dickflüssiger ist und deshalb besser deckt, außen liegt. Man erreicht hierdurch, daß trotz Verwendung dünnflüssiger Farben zum Einfärben der Druckform der Druck mit einer größeren Menge besser dekkender Farben erfolgt, ohne daß die Nachteile des einmaligen Auftragens, großer Farbmengen oder der Verwendung dickflüssiger Farben entstehen.

Um das Antrocknen der einzelnen Schichten zu beschleunigen, kann dasselbe durch eine zwischen den Farbauftragestellen ange-

ordnete Trockenvoi richtung, beispielsweise ein Gebläse oder eine Heizvorrichtung, beschleunigt werden.

Claims (1)

1. Patentansprüche:

   i. Verfahren zum Drucken mit schnell· trocknenden dünnflüssigen Farben, dadurch gekennzeichnet, daß die Farben in mehreren dünnen Schichten auf die Druckform aufgetragen werden, wobei zwischen dem Auftragen der Schichten eine Antrokkenzeit eingeschaltet wird.

   - 2. Verfahren nach Anspruch I₃ dadurch gekennzeichnet, daß das Antrocknen der Schichten durch eine zwischen den Auftragstellen liegende Trockenvorrichtung beschleunigt wird.