DE622461C - Schmelzleiter fuer ueberstromtraege Sicherungen - Google Patents

Description

Schmelzleiter für überstromträge Schmelzsicherungen sind bisher nach verschiedenen Verfahren hergestellt worden. Entweder ist ein Schmelzleiter in der Mitte geteilt und durch eine Lötstelle wieder zusammengelötet worden, oder die Schmelzleiterteile sind durch Umhüllung oder Hinzufügung von mit Lötmaterial versehenen Metallteilen verbunden. Bei dieser Anordnung wird die Überstromträgheit dadurch erzielt, daß an vorbestimmten Stellen die Unterbrechung des Schmelzleiters erfolgt bei einer Stromstärke, die den schwer schmelzenden Schmelzleiter nicht zur Unterbrechung veranlaßt.

Es ist ferner bekannt, daß die Legierung von Silber mit Zinn bzw. Zinnlegierungen sowie Kupfer mit Kadmium o. dgl. zur Herstellung von Schmelzleitern in überstromträgen Sicherungspatronen zu verwenden sind. Bei diesem Verfahren findet eine Unterbrechung der Schmelzleiter dadurch statt, daß an der Berührungsstelle von schwer schmelzenden und leicht schmelzenden Metallen bei genügend großer Erwärmung des Schmelzleiters eineLegierung entsteht, deren Schmelzpunkt niedriger liegt als derjenige des schwer schmelzbaren Metalls. Die Schmelzleiter werden also bei Überlastungen, die schwer schmelzende Metalle noch nicht verflüssigen können, so erwärmt, daß infolge einer Legierungsbildung die Unterbrechung des Schmelzleiters entsteht.

Weiter bekannt ist eine Methode zur Herstellung von Schmelzleitern für überstromträge Schmelzsicherungen, die darin besteht, daß man Schmelzdrähte durch Weichmetallklötze zusammenlötet oder in Hartmetallklötze weich einlötet, deren Lötstelle durch die Schmelzleiter erwärmt wird. Die Lötstellen werden geöffnet durch Zug von Spiralfedern· ο. dgl., ehe eine Legierungsbildung oder ein Abschmelzen der Schmelzleiter eintreten kann.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung befaßt sich mit Schmelzleitern für 4-5 überstromträge Sicherungen, deren ungeteilte, gleichmäßig starke Hauptschmelzleiter in der Mitte eine oder mehrere Schleifen bilden. Diese Schleifenenden sind durch Leiter niedrigen Schmelzpunktes, z. B. Weichlot, derart überbrückt, daß in der Schmelzleitermitte eine vergrößerte Leiteroberfläche und damit eine erhöhte Wärmeabstrahlung erzielt ,wird.

Der Fortschritt ist'darin zu sehen, daß zur Herstellung ein Stück ungeteilten Schmelzleiters in Schleifenform angeordnet wird und die Enden der Schleife durch Leiter mit niedrigem Schmelzpunkt überbrückt werden. Durch die Überbrückung wird in der Mitte des Schmelzleiters eine wärmeaufspeichernde Metallmasse geschaffen, so daß eine vergrößerte Leiteroberfläche entsteht und dadurch das Abschmelzen des Hauptleiters so

weit verzögert wird, wie- dies für den gedachten Zweck erforderlich ist. Die Wirkung entsteht dadurch, daß einmal Teile der Leiterquerschnitte nur von Teilströmen durchflössen sind, also die Belastung dieser Querschnitteinheiten gegenüber den Zuleitungsenden vermindert ist, und daß außerdem die ausstrahlende Oberfläche dieser Teile gegenüber den Zuleitungsenden vergrößert wird.

ίο Veränderungen der Trägheitscharakteristik werden durch Größenveränderung der Verstärkung erzielt. Legierungsbildung kann erst dann erfolgen, wenn der Gesamtschmelzleiter auf Legierungstemperatur erhitzt ist.

Dazu ist entweder eine höhere Überlästungsstromstärke oder eine längere Belastungszeit erforderlich. Die Länge, Dicke und die Zahl der Teilleiter wird nach dem zu erzielenden Erfolg bestimmt. Sie sind auch verschieden bei den zur Anwendung kommenden Materialien. Naturgemäß können nur solche Materialien verwendet werden, die eine Legierungsbildung ermöglichen. Geeignet dazu sind z. B. Silber, Kupfer und deren Legierungen mit Zinn, Zinnlegierung, Kadmium usw.

Durch die neuartige Verstärkung in der Mitte, die durch die überbrückenden Teilleiter erreicht wird, ist es möglich, die Leiterenden (also die nicht überbrückten Teile der Schmelzleiter) in solchen Abmessungen zu 'wählen, die annähernd den technischen Bedingungen von Jiichtträgen Schmelzsicherungen entsprechen.
In den Abb. 1. bis 4b sind einige Ausführungsbeispiele zur Darstellung gebracht. Die Form des Schmelzleiters kann rund oder flach sein.

Abb. ι zeigt einen Hauptschmelzleiter A, der an dem zu verstärkenden Teil z. B. U-förmig ausgebogen ist; er wird durch den Teilleiter B überbrückt.

Abb. 2 zeigt die Ausführung für den Fall, daß der zu überbrückende Teil B sehr kurz im Vergleich zum Hauptleiterteil A gehalten werden muß.

Abb. 3 a zeigt die Herstellung unter Verwendung von gelochten Scheiben oder Bändern C₁ die über den Hauptschmelzleiter A gezogen oder geschoben werden sollen.

Abb. 3 b zeigt die fertige Schmelzleiterkombination.

Abb. 4 a stellt einen Hauptschmelzleiter A mit zwei Teilleitern D und E dar, die auch nach

Abb. 4 b in ganz anderem Längenverhältnis miteinander in Verbindung gebracht werden können.

Claims (1)

1. Patentanspruch: ,

   Schmelzleiter für über stromträge Sicherungen, dadurch gekennzeichnet, daß der gleichmäßig starke Schmelzleiter in der Mitte eine oder mehrere Schleifen bildet, deren Enden durch einen Leiter mit niedrigem Schmelzpunkt, z. B. Weichlot, derart überbrückt sind, daß dadurch die Schmelzleitermitte eine Stelle mit vergrößerter Leiteroberfläche und damit erhöhter Wärmeabstrahlung bildet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen