DE624633C - Verfahren zur Herstellung von geschlossenen, kurzschlusssicheren und ueberstromtraegen Schmelzsicherungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur- Herstellung von geschlossenen, kurzschlußsichere_n und überstromträgen Schmelzsicherungen Die Erfindung bezieht sich auf die bekannten geschlossenen kurzschlußsicheren Schmelzsicherungspatronen mit keramischem Patronenkörper und Unverwechselbarkeitsorgan, insbesondere nach .dem 'D-System; deren Schmelzleiter aus einem Silberdraht bestehen, der an seiner Oberfläche ganz .oder stellenweise mit einem Überzug oder Belag aus leicht schmelzendem Metall, z. B: Zinn, versehen ist. An den verzinnten Stellen derartiger Schmelzleiter bildet sich beim Erhitzen des Leiters eine Legierung, deren Schmelzpunkt niedriger ist als der des Silbers. Infolgedessen schmilzt` der Leiter an diesen Stellen eher. Diese Erscheinung kann man dazu ausnutzen, die Sicherungspatronen überlastungsträge, sd. h. unempfindlich gegen die bei manchen Stromverbrauchern auftretenden kurzzeitigen hohenAnlaufströme zu machen. Man kann nämlich den Querschnitt der mit einem Zinnüberzug oder Belag versehenen Leiter gegenüber den unverzinnten Drähten verstärken, um auf diese Weise zu erreichen, däß der verzinnte Draht bei der gleichen Stromstärke zum Abschmelzen kommt wie der nicht so leicht durchschmelzende unverzinnte Draht. Dann hat aber der mit einem Überzug versehene Draht ein größeres Wärmefassungsvermögen, so daß er längere Zeit benötigt, um durch die an und für sich für das Abschmelzen ausreichende Stromstärke zum Schmelzen gebracht zu werden. Dabei zeigt sich jedoch folgender Mangel: Die Bildung einer leichter schmelzenden Legierung zwischen dem . Grundmetall des Leiters und dem Überzug schreitet bei der Verwendung der Patrone allmählich fort. Infolgedessen ändert sich, im Laufe der Zeit die Absehmelzcharakteristik.
• Dieser Mangel wird erfindungsgemäß dadurch beseitigt, .daß die mit einem leicht schmelzenden Überzug versehenen Schmelzleiter aus- Silber oder einem anderen ähnlich hochschmelzenden Metall bei der Herstellung der "Sicherungspatrone einem Erhtzungsprozeß unterworfen werden. Die Erhitzung wird bezüglich ihrer Temperatur und Dauer so gewählt, daß bereits eine Legierung zwischen dem Überzug und dem Grundmetall des Schmelzdrahtes, entsteht - und infolgedessen! der stationäre Zustand des Leiters schon vor der Verwendung der Sicherung ganz oder in einem für die Bedürfnisse der Praxis ausreichenden Maß erreicht wird.. Der Leiter der fertigen Patrone besteht deinnach aus einer Legierung bzw. aus einem Silberkern, der von .einer Legierung oder einer legierten Übergangsschcht und einer äußeren Zinnschicht umgeben ist. Für derartige Sicherungen läßt sieh von vornherein eine ausreichend genaue Charakteristik angeben. -Die Bemessung der Schmelzleiter. muß dabei so erfolgen, daß die mit dem Überzug legierte Schmelzstelle des Leiters imstande ist, Anlaufströme, die etwa den acht= bis zehnfachen: Wert des Nennstromes erreichen können, längere Zeit auszuhalten als ein nörmaler, d.. h. ein "unverzinnter Leiter. Wird der Leiter nur stellenweise, z. B. nur in der Mitte verzinnt; so werden die Enden zweckmäßig so bemessen,' daß sie gegeil -Anlaufströme, die bereits mit Zeitverzögerung zum Abschmelzen der legierten Stelle führen; unempfindlich sind und erst dann ansprechen, `wenn wesentlich höhere Belastungen, insbesondere- Kurzschlußströme, . auftreten. -Die mit einem Überzug oder Belag versehene Stelle des Schmelzleiters kann gewunden sein;; derart, daß im- Falle eines überstromes an dieser Stelle. eine besonders große Wärmemenge erzeugt wird; die, das -Schmelzen begünstigt. ' Die Erhitzung der mit einem Überzug versehenen Schmelzleiter kann-in der Weise erfolgen, daß gleichzeitig größere Mengen der vorbereiteten Leiter der W ärmebehändlung. ausgesetzt werden. Dabei wird die .Wärme zweckmäßig nicht durch Stromdurchgangdurch die Schmelzleiter. .erzeugt, sondern im Ofen. Man kann z. B. zunächst die Schmelz-Leiter mit dem Zinnüberzug versehen und sie dann vor dem Einziehen. in die Patronenkörper in größeren _ Mengen, lärigere_ Zeit, z. B: einige Stunden lang- oder. .über _ Nacht einer Temperatur, vori einigen hundert Grad aussetzen. `Die Höhe der Temperatur und , die Behandlungsdauer richten--- sich nach den jeweils -verwendeten Metallene E_ s ist ferner möglich, die Sicherungspatronen zunächst": in der. üblichen Weise mit Schmelzleitern-zu versehen, die ganz oder stellenweise verzinnt sind, - Erst nach dem Fertigstellen -.der Pö-. tronen-werden sie dann in. größeren Mengen einer Erhitzung unterworfen.
• Durch :die Anwendung der Erfindung lassen sich Schmelzsicherungen herstellen, die- hinsichtlich- ihrer #Abmessungeü -und der.- zur Herstellung -notweadigen ArbeitWänge und Arbeitsvorrichtungen - mit _- den ` üblichen D-Sicherungen' übereinstimmen;. jedoch eine günstigere Überlastungsträgheit, 4.h. eine größere Unempfindlichkeit gegen. Anlaufströme aufweisen. Da das Grundmetall, der verwendeten Schmelzleiter; insbesondere auch die Leiterenden, aus dem glichen Material bestehlen wie bei .den nicht überlastbaren D-Sicherungen, :macht das Einziehen der Schmelzleiter und das Befestigen der Leiter an den Kontaktkappen der Patrone keine Schwierigkeiten gegenüber den bisher üblichen Herstellüngsverfahreri.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE HE-i. ' Verfahren zum Herstellen von geschlossenen,_kurzsehlußscheren und überstromträgen. Schmelzsicherungen, insbesondre nach dem D-System mit keramischem Patronenkörper und Unverwechselbarkeitsorgan und mit einem Schmelzleiter; dessen Ausgangsmaterial für das Herstellungsverfahren aus einem Kernleiter aus hochschmelzendem Metall, insbesondere Silber, - und einer auf dem Kernleiter befindlichen- Auflage aus leichter schmelzendem Material, insbesondere Zinn, besteht, dadurch gekennzeichnet, - daß der Schmelzleiter bei der Herstellung der Patronen einem, Erhitzungsprozeß unterworfen wird, .der zur Bildung einer Legierung zwischen der Auflage und crem höher schmelzenden Metall des Kernleiters führt, `derart, 'daß die Schmelzcharakteristik der überlastungsträgen Patrone vor ihrer Verwendüng bereits ganz .der annähernd ":den. stationären Züständ aufweist. - z.:: Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet; daß "der Schmelz-` Leiter nur in _dei Mitte mit einer Zinnaüflage versehen und dann ,dem - Erhitzungsprozeß- unterworfen -wird, s4 daß nur an.dieser Stelle eine Legierung sich bildet" die= überlastungsträge abschmilzt, " während bei- höhen Überlastungen, insbesonderebei. Kurzschlüssen, auch die nicht legierten. Enden--des Schmelzleiters ansprechen. 3. Verfahren! nach Anspruch z oder a, dadurch gekennzeichnet, daß die ganz oder stellenweise verzinnten Schmelzleiter rein thermisch" d. h: ohne Stromdurchgang, in Mengen gemeinsani erhitzt werden.