-
Gasschutzvorrichtung für Kinder und Personen, die keine Gasschutzmaske
benutzen können Im Gasschutzwesen hat bisher der Schutz von Personen, die keine
Gasschutzmaske benutzen können, z. B. von Kranken und kleinen Kindern, wenig Beachtung
gefunden, obgleich dies außerordentlich wichtig ist. Besonders Sä uglinge, bei denen
die Knochenbildung des Kopfes erst in der Entwicklung steht, können eine mit festem
Druck anliegende Gasschutzniaske nichtvertragen. Auch verstehen kleine Kinder den
Sinn des Gasschutzes nicht; sie empfinden die Maske nur als eine Belästigung und
werden leicht durch das unnatürliche Aussehen der sie umgebenden, Masken tragenden
Personen erschreckt und verängstigt. Ferner besitzen kleine Kinder und in vielen
Fällen auch Kranke nicht eine solche Atemtechnik, daß sie die Anstrengungen beim
Atmen unter der Maske überwinden können. Für solche Personen kommen somit nur Gasschutzvorrichtungen
in Form einer Hülle in Frage, die das Kind oder die kranke Person völlig einschließt.
-
Solche Gasschutzvorrichtungen müssen eine Reihe weitgehender Ansprüche
erfüllen. Sie müssen vor allem gasdicht verschließbar sein; gleichzeitig muß aber
von außen her eine Lufterneuerung im Innern auf einfache Weise möglich sein. Ferner
müssen diese Vorrichtungen derart ausgebildet sein, daß eine kranke Person oder
ein Kind von außen beobachtet und gegebenenfalls auch angefaßt werden kann, damit
die Lage der Person in der Vorrichtung ohne Störung des gasdichten Abschlusses verändert
werden kann. Weiterhin soll die Vorrichtung auch zur Beförderung solcher Personen
benutzt werden können. Dabei soll sie ein niedriges Gewicht und einen geringen Raumbedarf
haben, so daß sie leicht mitgeführt und überall benutzt werden kann.
-
Eine Gasschutzvorrichtung der genannten-Art, welche die angegebenen
Forderungen erfüllt, besteht gemäß der Erfindung aus einem den gesamten Körper der
zu schützenden Person umschließenden, in ein- Beförderungsmittel, z. B. einen Kinderwagen
oder einen Korb, einsetzbaren wannenförmigen Unterteil und einem diesen Teilabdeckenden,
mit einem Ausatemventil und einer Zuführungsöffnung für Frischluft oder durch ein
Filter gereinigte Außenluft versehenen Oberteil, dessen Rand ebenso wie der obere
Rand des Unterteils den nach außen vorspringenden Rand des Beförderungsmittels oder
eines in das Beförderungsmittel einsetzbaren Rahmens dicht schließend umgreift.
Dabei ist zweckmäßig am oberen Rand des Unterteils und am Rande des Ober-.. teils
je ein Abdichtungsring aus elastischem Baustoff, z. B. ein Gummiwulst, angeordnet,
der den gasdichten Abschluß des betreffenden Teils an dem Rand des Beförderungsmittels
oder des Einsatzrahmens bewirkt.
-
Zum Anfassen der in der Vorrichtung befindlichen Person sind in den
Oberteil Armstutzen eingesetzt, die in den Unterteil hineinragen und an ihren Enden
mit Gummihandschuhen versehen sind. Ferner können in dem Oberteil Fenster aus durchsichtigem
Baustoff, z. B. Zellhorn, angeordnet sein, durch die eine in der Vorrichtung befindliche
Person beobachtet werden kann. .Die Belüftung der Vorrichtung kann beispielsweise
durch einen Blasebalg erfolgen, der an dem Beförderungsmittel, z. B. einem Kinderwagen,
angebracht und so mit ihm verbunden ist, daß er beim
Hinundherschieben
oder beim Verschieben des Wagens in einer Richtung betätigt wird. Eine besonders
zweckmäßige und einfache Belüftungseinrichtung ergibt sich, wenn der Oberteil aus
elastischem Baustoff, z. B. Gummi, besteht, so daß er auf und ab bewegt werden kann.
Beim Anheben des Oberteils wird dann frische Luft durch das Filter angesaugt, während
beim Niederdrücken des Oberteils die verbrauchte Luft durch das Ausatemventil ausgestoßen
wird.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i zeigt den Querschnitt einer gemäß der Erfindung ausgebildeten
Gasschutzvorrichtung mit einsetzbarem Rahmen. Die Abb. z, 3 und 4 zeigen den Oberteil,
den Unterteil und den Rahmen der Vorrichtung in schaubildlicher Darstellung.
-
Die Vorrichtung besteht aus dem wannenförmigen Unterteil i und dem
zum gasdichten Abschluß dieses Teiles dienenden Oberteil a. Der Rand des Unterteils
i, der zur Aufnahme der zu schützenden Person dient, umgreift den nach außen vorspringenden
Flansch eines Rahmens g, der mit Klemmen h zum Einsetzen in ein Beförderungsmittel,
z. B. einen Kinderwagen, versehen ist. Über den Flansch des Rahmens g, der entweder
auseinandernehmbar oder zusammenlegbar ist, greift ferner der Rand des auf den Unterteil
i aufgesetzten Oberteiles d. Der gasdichte Abschluß der beiden Teile d und i aneinander
und an dem Rahmen g wird dabei durch je einen am Rand des betreffenden Teiles angeordneten
Gummiwulst b bzw. k bewirkt. Der Oberteil a ist mit einem Fenster
c aus durchsichtigem Baustoff, z. B. Zellhorn, versehen oder kann ganz aus solchem
Baustoff hergestellt werden. Ferner sind an dem Oberteil d eine Zuführungsöffnung
f für die Frischluft oder durch ein Filter gereinigte Außenluft und eine Luftauslaßöffnung
e angeordnet; die durch ein nach außen öffnendes, nach Art der bekannten Ausatemventile
ausgebildetes Ventil gesteuert wird. Zum Anfassen der zu schützenden Person sind
in dem Oberteil a Armstutzen d eingesetzt, die an ihren Enden mit Gummihandschuhen
versehen sind.
-
Zum Gebrauch der Vorrichtung wird der Rahmen g mit dem Unterteil"i
in das Beförderungsmittel, z. B. einen Kinderwagen, eingesetzt und mittels der Klemmen
h an diesem befestigt. Nachdem die zu schützende Person in den Unterteil hineingelegt
worden ist, wird der Oberteil d mit seinem Gummiwulst b über den Rahmen g gezogen.
Vor die Luftzuführungsöffnung f wird dann entweder ein Filter vorgeschaltet, oder
es wird durch die Luftzuführungsöffnung f atembare Luft dauernd oder mit Unterbrechungen
eingeblasen.
-
Falls die Tiefe des Unterteils zur Aufnahme einer Person nicht ausreicht,
können vor dem Aufspannen des Oberteils gebogene Spreizen in den Unterteil eingesetzt
-werden, die bewirken, daß sich der Oberteil beim Aufsetzen nach oben auswölbt.
-
Die Vorrichtung ist naturgemäß auch für andere Zwecke verwendbar.
So können z. B. Lebensmittel in der Vorrichtung durch ein gasverseuchtes Gebiet
befördert -werden. In diesem Falle sind die Teile c bis f nicht erforderlich.