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Verfahren zur Herstellung von mit Wasserzeichen versehenem Sicherheitspapier
Verfahren und Einrichtungen zur Herstellung aufeinanderfolgender Wasserzeichennummern
sind bekannt. Ein Sicherheitsmittel gegen Urkundenfälschungen bzw. Urkundenvertauschungen
ist durch sie deshalb nicht gegeben, weil genau übereinstimmende Nummernfolgen in
vielen Papierfabriken des In-und Auslandes gleichzeitig, wenn auch ohne unredliche
Absicht, hergestellt werden können, um dann in die Hand eines einzelnen zu gelangen.
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Dagegen ist die Herstellung von Papier mit Wasserzeichen, die aus
einer Verbindung stets wechselnder Zeichen, z. B. also Nummern, mit in der jeweils
betreffenden Papierbahn laufend wiederkehrendem Wasserzeichenerkennungsmerkmal bestehen,
neu. Auch ist das Herstellungsverfahren von Wasserzeichen gemäß Erfindung als Schutzmittel
gegen absichtliche Urkundenvertauschungen bei unterschobener Textveränderung oder
fälschlicher Anfertigung anscheinend echter Urkunden sehr geeignet, zumal dann,
wenn die Wasserzeichen ganz oder zum Teil in an sich bekannter Weise schattig ausgeführt
werden, im Gegensatz zu den leicht fälschbaren transparenten Wasserzeichen. Wie
erwähnt, wechseln die in der laufenden Papierbahn vorkommenden Wasserzeichennummern
erfindungsgemäß fortwährend; in der praktischen Anwendung der Erfindung werden sie
jedoch bei jeder neuen Papieranfertigung wenigstens in teilweiser Nummernübereinstimmung
wiederholt, um durch Ausschaltung übermäßig langer Ziffernreihen eine bessere Übersicht
zu erhalten. Bei jeder Wiederholung wird aber das erwähnte Wasserzeichenerkennungsmerkmal
nicht wieder, benutzt, sondern ein unterschiedliches Wasserzeichenmerkmal verwendet.
Hierdurch ist jede Gefahr der Unterschiebung gefälschter Urkunden ausgeschlossen,
weil das zu der Fäschung erforderliche Papierstück nicht vorhanden ist.
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Regelmäßige Voraussetzung für den Gedanken der Garantie für Echtheit
bei Verwendung des neuen Papieres ist das Eintragen der Wasserzeichennummern in
notariellen oder anderen Registern; auch können sie bei doppelter Ausfertigung der
Urkunden zwecks Kontrolle auf beiden Exemplaren schriftlich festgelegt werden (beim
täglichen Briefwechsel großer Firmen z. B. auch auf den Schreibmaschinendurchschlägen).
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Mit den bekannten Herstellungseinrichtungen werden die Wasserzeichennummern
in regelmäßiger Folge für sich allein ohne Zuhilfenahme anderer Wasserzeichen hergestellt.
Eine lückenlose Reihenfolge erscheint aber aus technischen Gründen unerreichbar,
und ihre Anwendung ist in den meisten Fällen auch unzweckmäßig; denn, wenn die Beschaffung
einer auch nur ungefähr übereinstimmenden Nummer leicht gemacht wird, wie das bei
regelmäßiger Numerierung geschehen würde, so kann immerhin der Versuch gemacht werden,
die Registriereintragung nachträglich unauffällig in Übereinstimmung mit der unterschobenen
Wasserzeichennummer
zu bringen, obschon derartige Fälschungen verhältnismäßig leicht festgestellt werden
können.
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Die Verwendung unregelmäßiger Nummernfolgen ist besonders vorteilhaft
bei der Herstellung von Banknoten, staatlichen Obligationen u. dgl. Auch kann vor
der Annahme von Wertpapieren mit etwa dennoch .gefälsch- . ten Wasserzeichen der
beschriebenen Art schon nach, Verlauf recht kurzer Zeit- von der begonnenen Inverkehrssetzung
an öffentlich gewarnt werden, weil die neuen Wasserzeichen ein schnelleres Erkennen
der Fälschung ermöglichen als die bisher bekannten Sicherheitsmittel. 'Noch wichtiger
als dies ist der Umstand, daß in der öffentlichen Warnung die Nummer der verdächtigen
Wasserzeichen angegeben und den Betrügern die Möglichkeit der weiteren Verbreitung
genommen wird. Der erzielte Fortschritt besteht also nicht etwa in der radikalen
Beseitigung der Fälschungsmöglichkeiten, sondern in der Gewißheit bei der Betrugsabsicht,
daß der- Betrug unlohnend und gefährlich ist. Für die Ausgabe von Wertpapieren o.
dgl. größeren Formats empfiehlt sich die gleichzeitige Verwendung mehrerer Wasserzeichennummern
in einer Urkunde, und zwar unter Benutzung der erwähnten unregelmäßigen Nummernfolge;
hierdurch wird nämlich die Beschaffung der Fälschungseinrichtung nicht nur weiterhin
technisch sehr erschwert, sondern vor allen Dingen in empfindlichster Weise verteuert
und die Fälschung unlohnend gemacht, falls bei etwa fortschreitender Geschicklichkeit
der Betrüger eine Möglichkeit der Fälschung eintreten sollte.
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Auf der Zeichnung sind eine Ausführungsform und eine Einrichtung des
Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt ein Papierblatt mit Wasserzeichen gemäß der Erfindung,
Abb. 2 zeigt eine Teilansicht der Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens, Abb.3
zeigt die Gesamtansicht der Einrichtung, Abb: 4 zeigt ein Stück der Gummibänder
mit den Druckstempeln.
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Eine Anordnung mehrerer unregelmäßig numerierter Wasserzeichen in
einer Urkunde ist in Abb. i veranschaulicht. An den Längsseiten des Papierblattes
ist der wiederkehrende Wasserzeichentext »Urkunden-Garantie« angeordnet, während
zwischen diesen Längszeilen beispielsweise fünf querlaufende, fortwährend wechselnde
Texte, bestehend aus Ziffern und Buchstaben, vorgesehen sind. Wird das Papierblatt
der Länge nach, im Sinne der angedeuteten Schnittlinie, halbiert, erhält man die
gebräuchliche Größe von Wechsel- bzw. Quittungsformularen, enthaltend ein lang laufendes
und fünf quer gerichtete Wasserzeichen. Erfolgt die Halbierung in Querrichtung,
so verbleibt links und rechts je eint Teil des wiederkehrenden Zeichens und mindestens
zwei unverletzte Querzeilen. Nach weiterer Querhalbierung ergibt sich die gebräuchliche
Scheckformulargröße mit mindestens einem -Querzeichen und Teilen des wiederkehrenden
Zeichens an beiden Seiten. Ungeteilt stellt das Papierblatt die gebräuchliche Größe
von Aktienpapieren u. dgl. dar, auch passend für Briefbogen, Kanzleipapier u. dgl.
Bei Registrierung der Wasserzeichennummern genügt die Angabe der jeweils unten stehenden
Merkmale, zumal die übrigen in den meisten Fällen durch Schreibmaschinenschrift,
Buckdrucktext u. dgl. verdeckt sind.
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Die Einrichtung hat nach Abb. 2 unterhalb des Siebes a. eine an sich
bekannte Gegendruckwalze b, die durch das umlaufende Sieb in Umdrehung versetzt
wird und durch Gegendruck auf die Mitnehmerscheibe c deren gleichzeitige Drehung
bewirkt. Da die Mitnehmerscheibe c auf der Welle d fest verkeilt ist wie auch die
Scheiben e1 bis e8, so werden auch die durch umlaufende, ungleich lange, an sich
bekannte Bänder g1 bis gs aus Gummi. o. dgl. mit ihnen verbundenen Gegenscheiben
f 1 bis f 8 in Umdrehung versetzt, die in den an dem Träger 1a aufgehängten
Haltern il bis i9 gelagert sind. -Durch die Halter h° und und Säule k wird das Getriebe
nach oben abgestützt. In vorstehend beschriebener Ausführung erhält die Einrichtung
ihre Aufstellung innerhalb der Papiermaschine in der Nähe der Vordruckwalze Z, die
in bekannter Weise für die Herstellung der ständig wiederkehrenden Wasserzeichen
eingerichtet ist (s. Längszeilen in Abb. i). Die Einrichtung kann aber auch unmittelbar
vor der Trocken- _ partie Aufstellung finden.- In diesem Falle fällt der Antrieb
durch das Sieb fort und wird durch Antrieb seitens der Walze n1 ersetzt, wobei die
Mitnehmerscheibe cl, die auf der Welle dl verkeilt ist, neben den Rändern der laufenden
Papierbahn m arbeitet.
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Die Bänder g1 bis gs sind in an sich bekannter Weise entsprechend
ihrer verschiedenen Längen mit verschieden vielen Druckstempeln versehen, die zweckmäßig
angegössen. sind, wie in Abb. 4 insbesondere in der Seitenansicht dargestellt. In
das Gummiband u ist in an sich bekannter Weise die fadengerade Webstoffeinlage v
eingebettet, um eine Ausdehnung zu verhindern. Außerdem sind Führungslöcher t angeordnet,
in die während des Laufes die Zähne des Zahnrades r nach Art des bekannten Filmbandantriebes
eingreifen, um die Geschwindigkeit zu- regeln. Der Abstand der Druckstempel s voneinander
ist bei allen Gummibändern gleich (z. B. 55 mm).
Da bei verschiedener
Länge der Bänder auf jedes Band eine verschiedene Anzahl von Druckstempeln entfällt,
ergibt sich während des Laufs der Einrichtung ein fortwährender Wechsel in der Nebeneinanderstellung
der Druckstempel s und damit dauernd wechselnde Abdrucke der Druckstempel auf der
laufenden Papierbahn m, so daß die Wasserzeichenanordnung gemäß Abb. i entsteht.