DE619918C - Verfahren zum Betrieb von Quecksilberdampfkesseln - Google Patents

Verfahren zum Betrieb von Quecksilberdampfkesseln

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DE619918C
DE619918C DEA73463D DEA0073463D DE619918C DE 619918 C DE619918 C DE 619918C DE A73463 D DEA73463 D DE A73463D DE A0073463 D DEA0073463 D DE A0073463D DE 619918 C DE619918 C DE 619918C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F22STEAM GENERATION
    • F22BMETHODS OF STEAM GENERATION; STEAM BOILERS
    • F22B3/00Other methods of steam generation; Steam boilers not provided for in other groups of this subclass
    • F22B3/02Other methods of steam generation; Steam boilers not provided for in other groups of this subclass involving the use of working media other than water

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Verfahren zum Betrieb von Quecksilberdampfkesseln Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb von Quecksilberdampfkesseln, bei .dem flüssiges Quecksilber in Berührung mit eisenhaltigen Metallen, wie Schmiedeeisen, Stahl o. dgl., gelangt, und zwar unter hohen Temperaturen. Quecksilberdampfkessel bestehen meist aus einer oder mehreren Trommeln, die auf der unteren Seite eine Mehrzahl von Heizrohren tragen, welche in den Feuerraum hineinragen. Jedes Heizrohr besteht aus zwei konzentrischen Teilen, einem Innenrohr, welches das flüssige Quecksilber zuführt, und einem äußeren Ringraum, durch welchen das verdampfende und verdampfte Quecksilber abgeführt wird.
  • Es hat sich nun im Betriebe gezeigt, ,daß die oberen Teile des engen Ringraumes zwischen den beiden konzentrischen Rohren der Heizrohre sich mit der Zeit allmählich verstopfen. Das Verstopfen geschah verhältnismäßig langsam in Quecksilberdampfkesseln mit niedrigen Betriebstemperaturen, jedoch rascher bei höheren Betriebstemperaturen. Die Erscheinung kann einen derartigen Umfang annehmen, daß der Betrieb von Quecksilberdampfkesseln mit hohen Temperaturen völlig in Frage gestellt werden kann. Eine Untersuchung ergab, daß die Verstopfungen Eisen und eisenähnliche-Stoffe enthalten, aus, welchen die Kesselwandungen hergestellt waren. Die Ablagerungen waren kristallin. Durch weitere umfangreiche Untersuchungen wurde festgestellt, daß_ flüssiges Q.ueclcsilber bei hohen Temperaturen eine außerordentlich geringe Menge eines eisenähnlichen Metalles auflöst, wobei die Menge von .der Temperatur abhängt. Die Verstopfungen entstanden dadurch, daß an denjenigen Stellen des Quecksilberdampfkessels, wo hohe Betriebstemperaturen auftreten, das flüssige Quecksilber eisenhaltige Metalle auflöste, und die aufgelösten Teile dann an Stelln niedriger Temperaturen des Kessels ablagerte. Bekanntlich sind in einem Kessel die Temperaturen an verschiedenen Stellen verschieden. Die in den Heizraum hineinragenden Heizrohre -besitzen dabei natürlich auch höhere Betriebstemperaturen. Dabei können die unteren Teile der Heizrohre höhere Temperaturen aufweisen als die oberen Teile, weil die unteren Teile näher zur Wärmequelle liegen und weil die unteren Rohrteile einen höheren Verdampfungspunkt für .die Flüssigkeit besitzen als die oberen Rohrteile. Das kommt daher, daß_ der Verdampfungspunkt der Flüssigkeit nicht nur von dem Dampfdruck des Kessels, sondern auch von dem statischen Druck der Flüssigkeitssäule -abhängt. Ein Flüssigkeitsteilchen, das sich 3 Meter unter dein Flüssigkeitsspiegel befindet, hat einen höheren Ver-.dampfungspunkt, .als ein Flüssigkeitsteilchen in einer Tiefe von 2 Metern unter dem Flüssigkeitsspiegel.
  • Die Untersuchungen ergaben auch, daß das flüssige Quecksilber stets nur eine außerordentlich geringe Menge eines aufgelösten eisenähnlichen Stoffes enthalten kann.' Beispielsweise können bei einer Temperatur von 5oo ° C in roo Mill. Gewichtsteilen Quecksilber nur etwa 2o Gewichtsteile eines eisenähnlichen Stoffes aufgelöst sein. Diese Menge sinkt mit sinkender Temperatur. Beträgt der Temperaturabfall beispielsweise 2o ° C, so müssen 15 0/0 -des aufgelösten Eisens oder .drei Gewichtsteilte in zoo Mill. Gewichtsteilen des flüssigen Quecksilbers ausfallen, damit die übliche Sättigung des Quecksilbers wieder ,hergestellt ist. Kühlt sich infolgedessen in einem :anderen Teil des Kessels das mit Eisen gesättigte flüssige Quecksilber ab, so muß es einen Teil seines Eisengehaltes ausscheiden. Daher kam es, daß der obere Teil -des Ringraumes zwischen den beiden konzentrischen Rohren der Heizrohre mit der Zeit verstopft wurde, weil die Temperatur an dieser Stelle etwas .geringer ist als an den äußersten Enden der Heizrohre.
  • In einem Quecksilberdampfkessel läuft eine beträchtliche Menge Quecksilber um. Bei jedem Kreislauf wird davon nur ein verhältnismäßig kleiner Teil verdampft. Ein Flüssigkeitsteilchen kann unter Umständen 3o- bis 40mal von der Kegseltrommel durch die Heizrohre und zurück in die Kesseltrommel gelangen, bevor es verdampft wird. Bei .diesem Umlauf verändert sich die Temperatur &r Quecksiliberdampfteilchen ständig. Beim Abwärtsfließendurch das innere Rohr des Heizrohres steigt die Temperatur, beim Aufsteigen durch den äußeren Ringraum des Heizrohres sinkt - sie. Bei jedem Umlauf durch das Heizrohr nimmt das Quecksilberdampfteilchen eine gewisse Menge von Eisen der unteren Rohrwandungen mit, und lagert es .im oberen Teil des Heizrohres im Ring rauen ab. Dies trifft auch für andere Heizelemente, beispielsweise für die Wandungs-Schutzheizelemente, zu.
  • Wenn man bedenkt, daß bei einem Quecksilberdampfkessel die gesamte Quecksilberdamipfmenge im Laufe eines Betriebsjahres etwa mehr als zwei Millionen Umläufe durch den Kessel vornimmt, so kann man überschlägig feststellen, .daß beispielsweise bei einer Quecksilberdamp£anlage für 2o ooo Kw etwa zooo kg Eisen an gewissen Stellen des Kessels den Wandungen entnommen und an anderen Stellen abgelagert werden. Das Verstopfen .der engen Kanäle im Kessel erhöht sich bei höheren Betriebstemperaturen, so daß die Schwierigkeiten dabei steigen.
  • Diese Erscheinung hat für den Kessel recht unangenehme Folgen. Einmal werden die engen Kanäle .durch die eisenhaltigen Ablagerungen verstopft. Das beeinträchtigt den Umlauf des Quecksilbers, also,den Wirkungsgrad des Kessels, und kann ein Durchbrennen der Rohre zur Folge haben. Eine zweite unangenehme Eolge besteht darin, daß diese Erscheinung die Lebensdauer verschiedener Kesselteile ganz wesentlich herabsetzt. Besonders werden dadurch die in den Feuerraum hineinragenden Enden der Heizrohre geschädigt. In noch größerem Maße werden diejenigen Heizrohre .geschädigt, die als Feuerungswandschutz dienen sollen, weil diese Rotihre meist länger als die Heizrohre der Kesseltrommeln sind, so daß die Temperaturunterschiede zwischen den oberen und unteren Rohrenden größer sind.
  • Die Erfindung besteht nun darin, daß dem Quecksilber ein Stoff beigefügt wird, welcher ihm die Fähigkeit zum Auflösen von eisenähnlichen Stoffen nimmt. Als solche Zusatzstoffe können beispielsweise diehen Aluminium, Nickel, Chrom, Magnesium, Calcium und andere. Recht gute Erfolge kann man insbesondere mit Aluminium erzielen. Schon die geringste Menge eines solchen Zusatzstoffes erzielt den gewünschten Erfolg.
  • Erfindungsgemäß genügt 1/loooo Gewichtsteil Aluminium, um das Auflösen von Eisenmetaller bei einer gewöhnlichen Betriebstemperatur von etwa 5oo ° C ganz wesentlich herabzusetzen oder gänzlich zu unterbinden. Man kann jedoch bis zu 25/1o,6, Gewichtsanteil Aluminium dem Quecksilber zufügen. Mehr zu nehmen empfiehlt sich nicht, weil dann auf den Metallflächen der Rohre eine Aluminium- oder Aluminium-Eisen-Schicht entsteht, die für die Wirkung des Kessels schädlich .sein kann.
  • Bei Verwendung von Chrom kann etwas mehr genommen werden, beispielsweise in der Größenanordnung von 1/100o Gewichtsanteil. Magnesium und Calcium kann in der Größenordnung von 1/4 bis 10/0 Gewichtsanteil genommen werden. Bei Verwendung von Nickel beträgt die Größenordnung des Zusatzes i °/o.
  • Der Zusatz dieser Hilfsstoffe hat auch noch einen anderen Vorteil, indem die Benetzungsfähi.gkeit der eisenhaltigen Metallflächen des Kessels für das Quecksilber erhöht wird. Diese B:enetzungsfäh.igl#:eit ist aber außerordentlich wichtig, weil sie den Wärmeübergang, also den Wirkungsgrad des Kessels erhöht. Es wird somit durch die Erfindung nicht nur das Anfressen der eisenhaltigen Metallwände und, das Verstopfen enger Kanäle verhindert, sondern auch die Benetzung der Kesselflächen durch das Quecksilber erhöht.
  • Die Zeichnung veranschaulicht schematisch eine Quecksilberdampfanlage, wobei Abb. i die gesamte Anlage, Abb. 2 ein Heizrohr im Längsschnitt zeigt.
  • Der Kessel besteht aus Trommeln io aus einem eisenähnlichen Stoff, die mit einer Wärmeisolierung ii und mit einem Außenmantel 12 versehen sind. Die Trommel ist zum Teil mit flüssigem Quecksilber 13 gefüllt, dem der Hilfsstoff gemäß der Erfindung hinzugefügt ist. Ein Füllstück 14 dient zur Verringerung der erforderlichen Quecksilbermenge. An der Unterseite der Tommel ist eine Mehrzahl von Heizrohre115 aus eisenhaltigem Metall angebracht. Jedes Heizrohr besitzt ein Außenrohr 16, das in der Trommelwand befestigt ist, und ein Kernrohr 17, das wiederum aus zwei konzentrischen Rohren 18 und ig besteht, die an beiden Enden zus.amm.engeschweißtsind und den Innenraum dicht abschließen. Das Innenrohr i8 des Kernrohres 17 bildet einen Kanal 2o, durch welchen das flüssige Quecksilber abwärts fließt, während das Außenrohr 16 mit dem Rohr ig einen ringförmigen Außenkanal bildet, durch welchen das verdampfende und zum Teil verdampfte Quecksilber aufwärts strömt, um in die Kesseltrommel zurückzugelangen. Ein Rohrstück 22 ist in einer Abstandplatte 23 ,der Kesseltrommel befestigt und ragt in den Kanal 2o des Kernrohres 17 hinein. Die Wärme wird dem O_uecks:ilber durch unmittelbare Übertragung und Strahlung zugeführt. Die Doppelwandigkeit des Kernrohres verringert den Wärmeübergang aus dem Ringraum 21 zum Zuflußkanal 2o. Das hat einen .gewissen Druckunterschied zur Folge, der einen ständigen Umlauf des Ouecks.ilbers verursacht. Der erzeugte Ouecksilberdampf strömt aus der Kesseltrommel io .durch eine Leitung 2,4 in eine Quecksilberdampfturbine 25, dann durch einen Kondensator 26 und die Leitungen 2g und 30 in die Kesseltrommel zurück. Der Kondensator 26 besitzt eine Kühleinrichtung 28.
  • Außer den Heizrohren 15 besitzt ein solcher Kessel meist noch andere Heizelemente, die zugleich die F:euerungswände 36 schützen. Bei dem veranschaulichten Beispiel besteht eine solche Heizeinheit 31 aus einem oberen Sammelrohr 32 und einem unteren Sammelrohr 33, die durch Fallrohre 34 und Steigrohre 37 verbunden sind, wobei die Fallrohre außerhalb des Feuerungsraumes, die Steigrohre innerhalb des Feuerungsr.aumes liegen und für die Feuerungswand 36 als" Wärmeschutz dienen. In dem oberen Sammelrohr 32 ist eine Trennplatte 3$ zwischen den Mündungen der Rohre 3.4 :und 37 vorgesehen, damit der aufwärts strömende und in das Sammelrohr ,gelangende Dampf nicht den Zufluß des flüssigen Quecksilbers zu den Fallrohren verhindert.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Betrieb von O.u-ecksilberdampfkesseln mit eisenhaltigen Metallwärnd@en und anderen eisenhaltigen Teilen (wie Heizrohren u. dgl.) und mit einem dem Quecksilber beigegebenen metallischen Hilfsstoff, dadurch gekennzeichnet, :daß der Hilfsstoff Aluminium, Magnesium, Chrom, Calcinrn oder Nickel enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des beigemischten Hilfsstoffes nur einen geringen Bruchteil der Quecksilbermenge in der Größenordnung von etwa 1)10o bis etwa 110000 (letztere Grenze bei Verwendung von Aluminium) beträgt.
DEA73463D 1933-07-01 1934-06-20 Verfahren zum Betrieb von Quecksilberdampfkesseln Expired DE619918C (de)

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US619918XA 1933-07-01 1933-07-01

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DEA73463D Expired DE619918C (de) 1933-07-01 1934-06-20 Verfahren zum Betrieb von Quecksilberdampfkesseln

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