DE619896C - Munitionszufuehreinrichtung fuer zwei zum gemeinsamen Rahmen der Seitenrichtung verbundene Geschuetze - Google Patents

Description

in Paris

Das Hauptpatent geht von für Einzelgeschütze bekannten Munitionszuführeinrichtungen aus, bei denen mit einem mittleren ortsfesten, stetig in Nachbarschaft der Ge-Schützplattform auslaufenden Munitionsaufzug ein um eine Achse kippbarer Aufnehmerkorb zusammenwirkt, dessen. Drehachse in der Verlängerung der Schildzapfenachse oder parallel dazu liegt, so daß der kippbare Korb

ίο wechselweise aus einer Stellung, in der der senkrecht eingestellte Aufnehmerkorb unmittelbar die im Aufzug geförderte Munition aufnimmt, in eine Stellung gebracht werden kann, die der jeweiligen beitenrichtung des Geschützes entspricht.

Sie stellt die Aufgabe, eine derartige Einrichtung so auszugestalten, daß mit ihr zwei zum gemeinsamen Nehmen der Seitenrichtung verbundenen Geschützen gemeinsam Munition zugeführt werden kann. Dies soll nach der Erfindung des Hauptpatents dadurch erreicht werden, daß der Aufnehmerkorb in einem Rahmengestell gelagert ist, das um eine senkrechte Achse in einem festen, vorzugsweise von den Lafetten getragenen Träger drehbar ist.

Bei der für einstückige Munition (Geschützpatrone) bestimmten Ausführungsform enthielt jeder Aufnehmerkorb zwei Zellen, deren jede eine Patrone aufnahm.

Die Aufgabestellung der Erfindung geht einen Schritt weiter als die des Hauptpatents, indem sie vorschlägt, die durch das Hauptpatent geschützte besondere Bauweise einer mechanischen Munitionsversorgung für zwei zum gemeinsamen Nehmen der Seitenrichtung verbundene Geschütze so umzubilden, daß damit zweistückige Munition (Geschoß und davon getrennte Kartusche) unter den gleichen Umständen zugeführt werden kann.

Zur Lösung der wesentlich schwierigeren Aufgabe der Erfindung reichen die zur Lösung der einfacheren Aufgabe gemäß dem Hauptpatent tauglichen Erfindungselemente nicht aus, wenn sie auch hierzu eine sehr brauchbare Grundlage ergeben, auf der die Lösung der vorliegenden Aufgabe aufgebaut werden kann.

Demgemäß soll nach der Erfindung der in waagerechter Ebene einstellbare und kippbare Aufnehmerkorb vier paarweise symmetrisch zu einem -Durchmesser angeordnete Zellen, zwei für die Geschosse und zwei für die Kartuschen, aufweisen und mit zwei übereinander angeordneten Munitionsförderrinnen für jedes Geschütz zusammenwirken, in deren Verlängerung durch das Kippen des Aufnehmerkorbes die die Geschosse und Kartuschen führenden Zellen eingestellt werden können, wobei jede dieser Förderrinnen aus einem festen Rinnenteil und einer ihn fortsetzenden Lademulde besteht, die in einer an einem ortsfesten Teil der Rohrwiege angelenkten schwenkbaren Ladevorrichtung ausgebildet ist.

Die als Lademulden ausgebildeten Teile der Munitionsförderrinnen können hierbei an einer an der Rohrwiege angelenkten Ladeschwinge angebracht sein, die einen Steuergriff und zugleich einen Mitnehmer für den Arm des Laders trägt, derart, daß der Ladekanonier durch Bedienen des Steuergriffs die übereinander angeordneten Mulden der Ladevorrichtung schrittweise aus einer Auf nahme-"stellung unter drehender Mitnahme des Laders in eine Stellung zum Ansetzen des Geschosses, dann in die Stellung zum-Einsetzen der. Kartusche und zurück in die Aufnahmestellung führen kann, wobei durch das Bedienen des Steuergriffs auch die Klinkenverriegelung für die Endstellungen ausgelöst wird, während die Steuerung der Verriegelung in der Mittelstellung durch die Bewegungen des Laders bewirkt wird.

In der Zeichnung ist dieses Ausführungsbeispiel dargestellt; es zeigen:

Abb. ι ein in einem Geschützturm untergebrachtes Geschützpaar im Längsschnitt durch den Geschützturm, Abb. 2 einen Schnitt nach H-II der Abb. 1, Abb. 3 die Ansicht einer Hälfte der Anlage von oben, Abb. 4 bis 10 im größeren Maßstab den Teil der An- +5 lage, wo die Munition beim Austritt aus dem Munitionsaufzug aufgenommen wird, und zwar Abb. 4 einen senkrechten Schnitt entsprechend Abb. i, Abb. 5 eine Ansicht entsprechend Abb. 2, Abb. 6, 7 und 8 waagerechte Schnitte nach VI-VI der Abb. S und VII-VII und VIII-VIII der Abb. 4, Abb. 9 und 10 Schnitte nach IX-IX und X-X der Abb. 7. Abb. 11 bis 14 sind Einzelheiten der Ladevorrichtung, und zwar zeigen Abb. 11, 12 und 13 diese Ladevorrichtung von hinten gesehen in drei verschiedenen Phasen des Ladevorgangs, Abb. 14 eine entsprechende Ansicht der Ladevorrichtung von der Seite im teil weisen Schnitt, Abb. 15 einen teilweisen Schnitt im größeren Maßstab nach XV-XV der Abb. 12, Ab. 16, 17 und 18 die zur Ladevorrichtung gehörige Schwinge von hinten, von der Seite und von oben.

In Abb. ι bis 3 sind zwei Geschützrohre 1 in an sich bekannter Weise· in Rohrwiegen 2 gelagert; diese Rohrwiegen ruhen mittels ihrer Schildzapfen 3 auf Lafetten 4.

An der Rohrwiege jedes Geschützes sind in bekannter Weise und in der Art des Hauptpatents außer den üblichen Richtgeräten zwei Tragbalken 5 befestigt, die an ihrem Hinterende die eigentliche Ladevorrichtung tragen. Es wurde in dem Ausführungsbeispiel vorausgesetzt, daß jedes Geschütz einen waagerechten Keilverschluß aufweist. Eine in dem Verschlußstück 7 (Abb. 1) angeordnete Ausnehmung 6 läßt die beiden Munitionsteile auf ihrem Weg aus der Bereitstellung in die Ladestellung durchtreten.

Die Träger der Rohrwiege 4 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel auf einer Drehscheibe 8 befestigt, die mit ihrer zentrierenden Rollbahn auf einem festen Sockel 8 aufgesetzt ist. Die beiden die Geschützrohre tragenden Rohrwiegen können beispielsweise für das Nehmen der Höhenrichtung mittels einer gemeinsamen Richtwelle 10 bedient werden.

Die Drehscheibe 8 kann eine Haube 11 tragen, die als Geschützkammer dient, desgleichen einen Boden 12. Dieser Boden weist am Hinterende eine Falltür 13 auf, die angehoben werden kann, damit der Ladekanonier auf einen tieferen Boden 14 hinabsteigen kann, um bei großen Höhenrichtwinkeln beim Ladevorgang leicht arbeiten zu können.

Derjenige Teil der Anlage, der als Empfangsvorrichtung für die geförderte Munition dient, ist wie beim Hauptpatent einstellbar um die senkrechte Drehachse des Geschützturmes zwischen den beiden Geschützen im Bereich der oberen Mündung des Schachtes eines in der Mitte feststehenden Munitionsaufzugs 15. Dieser Geschützaufzug mündet in eine Öffnung 16 in der Mitte der Drehscheibe 8.

Der eigentliche Munitionsaufzug kann von bekannter Ausbildung sein und ein auf und ab gehendes Hebewerk besitzen, wie in der Zeichnung gezeigt; er weist nach der gezeigten Ausführungsform vier Rohre auf, von denen die zwei Rohre 17 zur Aufnahme der Geschosse, die beiden Rohre 18 für die Patronen bestimmt sind. In diesen vier Rohren wird die Munition für die beiden Geschütze gleichzeitig angehoben, um einen gleichzeitigen Abschuß der beiden Geschützrohre zu ermöglichen.

Die eigentliche Vorrichtung zur Aufnahme der geförderten Munition ist im einzelnen in Abb. 4 bis 10 gezeigt.

Diese Vorrichtung umfaßt wie beim Aus-

führungsbeispiel des Hauptpatents eine Art von Rahmengestell 19, das durch Drehung um seine senkrechte geometrische Achse eingestellt werden kann, die gleichzeitig die gemeinsame Achse des Geschützturmes und des Munitionsaufzugs ist. Die Zentrierung dieses drehbaren Rahmengestells ist am unteren Ende durch, einen Kugellauf 20 oder durch eine andere gleichwertige Einrichtung ge-ο sichert.

Die zur Aufnahme der Munition, also der Geschosse und der Kartuschhülsen, bestimmten Zellen können in einem gemeinsamen kippbaren Korb untergebracht sein, der durch vier Rohre (Abb. 7, 8) gebildet wird, von denen zwei Rohre 21 die Geschosse, zwei andere Rohre 22 die Patronen aufnehmen. Diese vier Rohre sind brückenartig durch drei Halter 23, 24 und 25 verbunden. Der mittlere Halter 24 trägt zwei waagerechte Drehzapfen 26, die auf dem Rahmengestell 19 in entsprechenden Lagerstellen gelagert sind, deren Achsen so eingestellt werden können, daß sie mit der gemeinsamen Achse der Schildzapfen der Rohrwiegen 2 zusammenfallen. Ein vierter Halter 27 verbindet schließlich die beiden Rohre 22 an ihrem oberen Ende.

An jedem der beiden Rohre 21, die zur Auf nähme der Geschosse bestimmt sind, sind zwei Federzylinder 28 (Abb. 9) symmetrisch angebaut; jeder von ihnen enthält eine Feder 29 und eine mittlere Stange 30, die an ihrem unteren Ende einen Kolben 31 trägt.

Die oberen Enden der beiden Stangen 30 sind durch ein Querhaupt 32 verbunden (Abb. 4 und 9), in dessen Mitte eine augenartige Ausnehmung zum Abstützen der Bogenspitze des Geschosses angeordnet ist. Am unteren Ende jedesRohres 21 ist ein ausrückbarer Riegel 33 angeordnet, der auf einer Drehachse 34 gelagert ist und von einer Torsionsfeder 35 (Abb. 4) dauernd in' der Stellung gemäß Abb. 8 gehalten wird.

An jedem der zur Aufnahme der Patronen bestimmten Rohre 22 sind in ähnlicher Weise zwei Federzylinder 36 (Abb. 10) angebaut, deren jeder eine Feder 37 und eine Stange 38 mit Kolben 39 enthält. Ein Ouerhaupt 40 verbindet die oberen Enden der beiden Stangen 38. In der Mitte ist ein plattenförmiges Widerlager ausgebildet, gegen das sich die obere Stirnfläche der Patronenhülse abstützt. Am unteren Ende jedes dieser Rohre ist ein ausrückbarer Riegel 41 (Abb. 4 und 8) angeordnet, der drehbar auf eine Achse 42 aufgesetzt ist und mittels einer Torsionsfeder 43 (Abb. 4) ständig in die Stellung gemäß Abb. 8 zurückgeführt wird. Die eigentliche Vorrichtung zur Aufnahme der angehobenen Munition kann von einem Kanonier bedient werden, der vorn zwischen den beiden Geschützrohren auf dem Boden 75 (Abb. 1) steht.

Die oben beschriebene Einrichtung ermöglicht das Beschicken der beiden Geschützrohre des Turmes mit Munition in folgender Weise:

Sobald der eigentliche Munitionsaufzug in Gang gesetzt ist, wird der Aufnehmer zunächst in einer waagerechten Ebene so eingestellt, daß die röhrenförmigen Zellen 21 und 22 des kippbaren Munitionskorbes, der hierbei natürlich senkrecht steht, in der Verlängerung der Rohre 17 und 18 des Munitionsaufzugs zu stehen kommt. Das drehbare Rahmengestell 19 wird dann auf dem feststehenden Schacht 15 verriegelt.

Aus dem in Gang gesetzten Munitionsaufzug gelangen die Geschosse und die davon getrennten Kartusphen am Ende ihres Hubes in die Zellen 21 und 22, wobei sie die Riegel 33 und 41 beiseiteschieben. Die Spitzen der Geschosse und die obere Stirnfläche der Patronen stoßen hierbei auf die Querhäupter 32 und 40, wobei die Zugstangen der Federzylinder sich zunächst noch in den Stellungen c und d befinden, die Federn also entspannt sind. Wenn nun die Munition ihren Aufwärtshub fortsetzt, hebt sie die Querhäupter 32 und 40 an, wobei die Federn 29 und 37 gespannt werden, bis die Munition vollständig in die Aufnahmezellen des Munitionskorbes eingedrungen ist. Die Federriegel 33 und 41 schnappen dann unter der Munition ein, wodurch die Bewegung des Munitionsaufzugs selbsttätig angehalten wird, beispielsweise mittels eines am Hubende wirkenden Unterbrechers.

Nachdem der Aufnahmekorb beladen ist, wird er nunmehr in die derzeitige Stellung des Geschützturmes eingestellt, und zwar so, daß die Drehzapfen 26 des kippbaren Munitionskorbes in die Verlängerung der beiden Schildzapfenachsen der Geschütze eingestellt werden. Das drehbare Rahmengestell 19 kann nun in dieser Stellung auf der Drehscheibe 8 mittels einer nicht gezeigten Verriegelungsvorrichtung festgelegt werden.

Der Munitionskorb 21 wird nun gekippt, bis die Achsen seiner Zellen sich in der Verlängerung der Achsen von Rinnen 49 und 50 befinden, die für jedes Geschützrohr von einem an der Wiege befestigten Arm 5' getragen werden.

Dies erfolgt in dem Augenblick, wo die Federriegel 33 gegen eine Nase44 (Abb. 14) anstoßen, die an der Rinne 49 angeordnet ist; hierdurch wird der Feder riegel 33 und der mit ihnen beispielsweise durch ein Gestänge 45 (Abb. 8) verbundene Federriegiel 41 ausgerückt.

Da die Munition nun nicht mehr von den entsprechenden Federriegeln gehalten wird,

kann sie nunmehr "durch die Entspannung der Federpuffer 29, 30, 31, 40, 38, 37 nach hinten geschoben werden.

Es ergibt sich, daß die oben beschriebene Aufnahme- und Fördervorrichtung eine Anpassung der entsprechenden Einrichtung- des Hauptpatents in dem -Fall darstellt, wenn die Munition für die Geschütze von je zwei getrennten Teilen gebildet wird, beispielsweise einem Geschoß und einer die Treibladung enthaltenden Patronenhülse.

Um diese Anpassung vollständig durchzuführen, sind die übereinander angeordneten Rinnen 49 und 50 nach hinten nicht so weit verlängert, daß die Ladung von Hand in Richtung der Seelenachse vorgeschoben werden kann. Vielmehr wird die Munition nicht, wie dies bei der Patrone gemäß dem Hauptpatent der Fall ist, bis an das Ende einer ao ununterbrochenen Rinne verschoben, sondern gemäß der zusätzlichen Erfindung einzeln in je eine Mulde 49', 50' gebracht, die einen Teil einer schwingenden Ladevorrichtung bildet. Die Federkraft der Federn 29 und 37 ist so bemessen, daß sie die Verschiebung der .Munition bis zu ihrem Anschlag· gegen an dem hinteren Querstück 48 der Längsträger 5 angeordnete Federpuffer 46 und 47 bewirkt, nachdem die Munition in die Mulde 49', 50' der Ladevorrichtung gelangt ist. Diese Wirkung tritt auch bei minimalem Höhenrichtwinkel der Geschütze ein.

Der Munitionskorb 21, 22 wird wie beim Hauptpatent nach seiner Entleerung wieder senkrecht gestellt und von neuem in einer waagerechten Ebene gedreht, um eine weitere Ladung von dem Munitionsaufzug in Empfang zu, nehmen.

Der Teil der Einrichtung, der als Ladevorrichtung dient (Abb. 11 bis 14) und der in seiner. Wirkung mit dem Munitionsaufnehmer verbunden ist, dessen äußerstes hinteres Element er darstellt, wird von einer "■-' doppelten Mulde 49', 50' gebildet, an der das Ende eines Armes 51 (Abb.· 16, i7> 18) angreift, der seinerseits an zwei Tragarmen 52 angeienkt ist, die auf dem Längsträger 5 be- . festigt sind.

■■■■- ■ Der durch die beiden Mulden 49', 50' gebildete bewegliche Teil ist bei 53 an einen Lenker 54 (Abb. 11 bis 13) angelenkt, der seinerseits bei 54' an einen Träger 55 angelenkt ist, der an dem Längsträger 5 befestigt ■■■'-■ ist.

Die Schwinge 51 trägt auf der Seite und hinten (Abb, 16 und 18) eine Gabel 56, 57, deren, einer Schenkel 56, mit einer Leitnut '' versehen, dazu bestimmt ist, den Lader 69 zu steuern, während der andere Gabelschenkel 57 einen Griff 58 zur Handhabung der beweglichen Ladevorrichtung trägt.

Durch Handhabung des Griffes 58 ruft der Ladekanonier für die Gesamtheit der Mulden 49' und 50' eine doppelte Schwenkbewegung um die Achsen 59 und 60 hervor, derart, daß durch eine fortgesetzte Einwirkung dieser Ladekanonier die Ladevorrichtung aus der Stellung gemäß Abb. 11 nacheinander in die beiden Stellungen" gemäß Abb. 12 und 13 überführen kann. -70

An den beiden Endlagen des Arbeitshubes, also in der Bereitstellung gemäß Abb. 11 und in der Ladestellung für die Patronen nach Abb. 13, wird die Ladevorrichtung selbsttätig durch ein an den Längsträgern 5 befestigtes Bogenstück 61 verriegelt. Diese Verriegelung wird mittels eines Federbolzens 62 bewirkt, der am Ende einer auf dem Arm 51 geführten Stange 63 ausgebildet ist. Diese Stange greift an einer Schale 64 an, die ihrerseits den Griff 58 umfaßt.

Wenn der Ladekanonier den Kurbelgriff erfaßt, hält er gleichzeitig mittels der Schale 64 den Federbolzen 62 außerhalb des Eingriffs mit den Rasten des Bogenstücks 61. Wenn der Kanonier in den Stellungen gemäß Abb. 11 und 13 den Griff losläßt, erfolgt das * Einklinken des Federbolzens in die entsprechende Rast des Bogenstücks selbsttätig.

In der Zwischenstellung gemäß Abb. 12, die die Ladestellung für das Geschoß darstellt, wird die Ladevorrichtung mittels einer Sperrklinke 65 verriegelt, die mit einer von dem Längsträger 5 getragenen Welle 66 (Abb. 14) aus einem Stück besteht; die Welle trägt am vorderen Ende einen aufgekeilten Hebel 67, dessen freies Ende in einen Schlitz des Federbolzens 68 eingreift. Die Wirkungsweise dieses Federbolzens zur Steuerung der Sperrklinke 65 ist folgende:

Der an dem Geschütz verwendete Lader ist ein Federlader von bekannter Ausbildung; er läuft nach hinten in einen Arm 69 aus, der um die Achse des eigentlichen Laders drehbar ist, die parallel der Seelenachse verläuft. Der Arm 69 trägt ari seinem freien Ende eine " Leitrolle 70 (Abb. ii' bis 15), die von dem Nocken 56 erfaßt wird, um in die Ladestellung für das Geschoß (Abb. 12) geführt zu werden, die gleichzeitig die Stellung für die no Auslösung des Laders ist. Dieser Lader wird in bekannter Weise beim Rückstoß in eine axiale Stellung 'übergeführt, die stets die gleiche ist. Er wird am Ende der Drehbewegung des Armes 69 in bekannter Weise durch eine nicht dargestellte Einrichtung ausgeklinkt.

Die Steuerung der Sperrklinke 65 kann beispielsweise in folgender Weise durchgeführt werden: ■

In dem Verschluß stück ist, wie in Abb. 15 gezeigt, eine Buchse 71 drehbar gelagert, in der mittels Nut und Feder ,die den Lader 69

tragende Stange 69' verschiebbar ist. Die Buchse wird demgemäß dauernd nur in Drehrichtung von der Stange 69' mitgenommen. Diese Buchse 71 trägt eine Leitnut 71', die beispielsweise in einen daran befestigten Nocken eingeschnitten ist und in die ein Vorsprung 72 eingreift, der an einer Schubstange 73 befestigt ist, die in zwei Führungen 74 (Abb. 12) an der hinteren Stirnfläche des Geschützrohres beweglich ist.

In der Ladestellung des Geschützes (Abb. 12) ist diese Schubstange 73 außer Eingriff ihres Hinterendes mit dem Federbolzen 08, durch dessen Einwirkung diese Stange bei den dem Arm des Laders erteilten Drehbewegungen verschoben wird. Wenn aber der Federbolzen 68 von der Stange niedergedrückt wird, wirkt er auf den Winkelhebel 67, 65, um die Schwinge 51 zu entriegeln, während sie verriegelt ist, solange der Federbolzen angehoben ist, also während der ganzen Dauer des Einsetzens des Geschosses (Abb. 12).

Am Ende des Ladevorgangs des Geschosses wird der Arm 69 des Laders, der bis dahin in der Stellung gemäß Abb. 12 gegenDrehung gesichert war, in bekannter Weise freigegeben und nimmt die in Abb. 13 gezeigte Ausgangsstellung wieder ein.

Die Leitnut 71', die bei der Drehbewegung des Armes 69 mitgenommen wurde, bewirkt durch Herabdrücken der Stange 73 das Anheben der Sperrklinke 65 und hiermit die Freigabe der Ladevorrichtung.

Unter der fortgesetzten Einwirkung des Ladekanoniers auf den Griff 58 gelangt die Ladevorrichtung in die Stellung gemäß Abb. 13, in der das Einsetzen der Patrone erfolgt. Wenn der Kanonier den Steuergriff 58 freigibt, verriegelt der Federriegel 62 selbsttätig die Ladevorrichtung. Der gleiche Kanonier kann dann von Hand oder mittels eines Hilfsgeräte die Patronen in das Rohr einführen. Wenn er dann den Steuergriff 58 wieder erfaßt, löst er die Sperrung der Ladevorrichtung aus und kann durch Einwirkung in der erforderlichen Richtung die Ladevorrichtung unmittelbar aus der Stellung nach Abb. 13 in die Bereitstellung nach Abb. 11 überführen, wo die Ladevorrichtung eine neue Ladung (Geschoß und Patrone) aufnimmt. Dies erfolgt während des Rückstoßes und Wiedervorlaufs des Geschützrohres.

Es zeigt sich, daß die den Gegenstand der Erfindung bildende Ausführungsform des Gegenstandes des Hauptpatents die Möglichkeit bietet, rasch und gleichzeitig die beiden zusammenwirkenden Geschütze mit zweiteiliger Munition (beispielsweise Geschoß und Kartusche) zu beschicken. Dieses Ergebnis wird erzielt durch ein Aufnehmergestell, das ebenso wie das des Hauptpatents in waagerechter Ebene einstellbar und gleichzeitig kippbar ist, aber im Gegensatz zum Hauptpatent vier Zellen aufweist. Dieses einstellbare und kippbare Aufnehmergestell wirkt zusammen mit übereinander angeordneten Empfangsleitungen, die je einen der Teile der zweiteiligen Munition aufnehmen. Diese Leitungen oder Förderrinnen sind nicht wie bei der Ausführungsform des Hauptpatents ununterbrochen, sondern weisen an ihrem äußersten Hinterende einen schwingbaren Teil auf, der die Rolle einer Ladevorrichtung erfüllt, die von Hand von dem Ladekanonier gesteuert werden kann, um nacheinander aus einer Aufnahmestellung in eine Stellung zum Einsetzen des Geschosses und hierauf in eine zweite Stellung zum Einsetzen der Treibladung gebracht zu werden, wobei die Treibladung gegebenenfalls in einer Patronenhülse untergebracht sein kann. Die schwingbare Ladevorrichtung 49', 50' kann nach erfolgtem Ladevorgang in ihre Bereitstellung zurückgebracht werden.

Die besondere konstruktive Ausbildung der schwingbaren Teile der Munitionsrinne sowie das Zusammenwirken dieses Bauteils mit dem üblichen Lader kann in der verschiedensten Weise erfolgen; in der Zeichnung ist nur ein besonders zweckmäßiges Ausführungsbeispiel gezeigt.

Es versteht sich von selbst, daß die Gesamtvorrichtung zur Aufnahme und zur Überführung der zweiteiligen Munition für zwei zusammenwirkende Geschütze, die oben beschrieben ist, mit einer geeigneten Sicherheit ausgerüstet sein kann, die jede mißbrauch-, liehe Benutzung ausschließt.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Ausführungsform der Munitionszuführeinrichtung nach Patent 618 768, dadurch gekennzeichnet, daß in Anwendung auf zweistückige Munition (Geschoß und Kartusche) der in waagerechter Ebene einstellbare und kippbare Aufnehmerkorb vier paarweise symmetrisch zu einem Durchmesser angeordnete Zellen, zwei für die Geschosse und zwei für die Kar- no tuschen, aufweist und mit zwei übereinander angeordneten Munitionsförderrinnen für jedes Geschütz zusammenwirkt, in deren Verlängerung durch das Kippen des Aufnehmerkorbes die die Geschosse und Kartuschen führenden Zellen eingestellt werden können, wobei jede dieser Förderrinnen aus einem festen Rinnenteil und einer ihn fortsetzenden Lademulde besteht, die in einer an einem ortsfesten iao Teil der Rohrwiege angelenkten schwenkbaren Ladevorrichtung angebracht ist.
2. 2. Munitionszuführeinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die als Lademulden ausgebildeten Teile der Munitionsförderrinnen an einer an der Rohrwiege angelenkten Ladeschwinge angebracht sind, die einen Steuergriff und zugleich einen Mitnehmer für den Arm des Laders trägt, derart,, daß der Ladekanonier durch Bedienen des SteuergrifEs die übereinander angeordneten Mulden der Ladevorrichtung schrittweise aus einer Aufnahmestellung unter drehender Mitnahme des Laders in eine Stellung zum Ansetzen des Geschosses, dann in die Stellung zum Einsetzen der Kartusche und zurück in die Aufnahmestellung führen kann, wobei durch das Bedienen des SteuergrifEs auch die Klinkenverriegelung für die Endstellungen ausgelöst wird, während die Steuerung der Verriegelung in der Mittelstellung durch die Bewegungen des Laders bewirkt wird.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen