DE619757C - Dampfkessel mit stehender, in der Mitte eingeschnuerter Trommel - Google Patents

Description

Ij

Obwohl man in den letzten beiden Jahrzehnten den bekannten Steilrobrkessel so weit verbessert hat, daß er neben -hoher Leistung zur Zufriedenheit arbeitet, ist der ihm anhaftende Übelstand, daß die' dünnen ■Steilrohre des ersten Zuges starker Strahlung vom Feuerraum aus ausgesetzt sind, bei ihm nicht zu beseitigen. Wenn diese Rohre auch genügende Festigkeit besitzen, um jedem Druck zu widerstehen, so werden sie und auch ihre Einwalzstellen durch die starke Strahlung derart angegriffen, daß sich sehr oft Undichtheiten ergeben. Durch von den Feuergasen mitgerissene unverbrannte Kohleteilchen usw. zundert ferner der Zwischenraum zwischen den Steilrohren des ersten Zuges häufig so weit zu, daß der Heizgasdurchgang an dieser Stelle nur noch schwer möglich ist, abgesehen von den weiteren Gefahren, die dieser Zunder im Gefolge hat. Außerdem eignet sich der Steilrohrkessel bei den üblichen Bauarten hauptsächlich für Heizflächen über 200 qm. Die meistens sehr schräg liegende Trennungswand des ersten und zweiten Zuges bei ihm ist eine sehr unangenehme Ablagerungsstätte für Flugasche und erfordert sehr häufiges Reinigen.

Der bekannte Flammrohrkessel dagegen besitzt in seinem ersten Feuerzuge, also in den Flammrohren, eine ungemein widerstandsfähige Heizfläche, die obige Nachteile nicht hat, wohl aber lagert sich in den waagerechten Flammrohren die Flugasche in großen Mengen ab, und die Heizflächen des zweiten und dritten Zuges sind sehr wenig wirksam. Auch benötigt der Flammrohrkessel im Gegensatz zum Steilrohrkessel eine sehr große Grundfläche.

Eine Vereinigung beider vorgenannter Kesselarten zu dem Zwecke, die Vorteile beider Kessel zu gewinnen, ohne ihre Nachteile mit in Kauf nehmen zu müssen, ist der in anliegender Zeichnung dargestellte Flammrohrsteilrohrkessel. Bei ihm sind die Steilrohre erst im zweiten und den weiteren Feuerzügen angeordnet, und der erste Zug besteht aus einem stehenden, hohen und weiten, gegen starke Strahlung ganz unempfindlichen Flammrohr a, in dem sich die Heizgase gehörig entwickeln · und innig mischen . müssen, wobei sie ihre Hauptwärme abgeben. Erst dann gelangen sie durch die oben seitlich am Flammrohr angebrachte Öffnung b /zu den Steilrohren, die also keine starke "Strahlung mehr bekommen und deren Einwalzstellen c sehr geschützt sind, weil sie fast nur noch der geringen strahlenden Wärme der-bereits beträchtlich abgekühlten Heizgase ausgesetzt sind. Weder auf den Steilrohren d noch auf den senkrechten Leitwänden e der Heizgase und auch nicht auf dem senkrechten Flammrohr α kann sich Flugasche ablagern, daher bleiben die Heizflächen stets rein und gleichmäßig wirksam; denn die geringe Menge, die sich auf dem Röhrenboden des Unterkessels' ablagert, ist belanglos und fällt sogar nach Erreichen des Böschungswinkels von etwa 45 ° von selbst ab.

Der neue Flammrohrsteilrohrkessel eignet sich ganz besonders für Heizflächen von etwa 50 bis 300 qm, während der Flammrohrkessel bis 120 und allenfalls bis 150 qm und der Steilrohrkessel über etwa 200 qm Anwendung findet, so daß der neue Kessel außerdem eine Lücke auszufüllen berufen ist.

Neben seiner einfachen Bauart, geringem Gewicht, hoher Leistung, kleiner Grundfläche und einfachem Aufbau hat der Flammrohrsteilrohrkessel vor dem Steilrohrkessel den großen Vorzug, daß er bis zu etwa 200 qm Heizfläche in der Werkstatt fertiggestellt werden kann.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Dampfkessel mit stehender, in der Mitte eingeschnürter Trommel, deren oberer und unterer weiter Teil durch ringförmig angeordnete Steilrohre' verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß das den ersten Kesselzug bildende Flammrohr (a) in der Mitte der senkrechten Trommel senkrecht nach oben bis zum oberen Ende des eingeschnürten Trommelteiles geführt und dort mit einer seitlichen Austrittsöffnung (b) versehen ist, und daß der den eingeschnürten Trommelteil umgebende, die Steilrohre (d) enthaltende Ringraum durch senkrechte Leitwände (e) in mehrere auf- und absteigende Züge unterteilt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen