DE619293C - Verfahren zum Herstellen von nicht ebenen keramischen Formstuecken - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von nicht ebenen keramischen Formstuecken

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DE619293C
DE619293C DED66143D DED0066143D DE619293C DE 619293 C DE619293 C DE 619293C DE D66143 D DED66143 D DE D66143D DE D0066143 D DED0066143 D DE D0066143D DE 619293 C DE619293 C DE 619293C
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garnishing
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  • Verfahren zum Herstellen von nicht ebenen keramischen Formstücken Es ist bekannt, keramische Formlinge, welche sich infolge Herstellungsschwierigkeiten nicht in einem Stück formen lassen, aus mehreren Einzelteilen zusammenzugarnieren. Hierzu werden die Verbindungsflächen mehr oder weniger aufgerauht, mit Schlickerton beschmiert und dann aufeinandergepreßt. Für hoch beanspruchte keramische Gegenstände, z. B. I-lochspannungsisolatoren, genügt dieses einfache Garnierverfahren nicht. Bei diesen Anwendungsgebieten darf Seine Garnierfuge aus wesensfremdem Stoff, nämlich dem Schlickerton, entstehen. Der übergang von einem Garnierstück zum andern muß völlig gleichmäßig sein. Bei den bisher geübten Verfahren wurden die Garnierstücke stumpf aufeinandergesetzt. Dann wurde von einer Seite durch Herausschneiden des knetbaren Stoffes sowohl aus dem einen als auch aus dem anderen Garnierstück eine dreieckförmige Nut geschaffen, welche an der ganzen Garnierstelle entlang lief. Diese Fuge wurde dann durch Einstreichen des gleichen Stoffes wie dasjenige der Garnierstücke aufgefüllt. Da dieser Einstreichvorgang in seiner Ausführungsart genau dem jeweils bei den Garnierstücken geübten Herstellungsverfahren entspricht, so mußte auf diese Art eine Garnierverbindung entstehen, welche einem völlig gleichmäßigen Übergang von einem Garnierstück zum andern entsprechen sollte.
  • Daß dem nicht so ist, liegt an den Herstellungsschwierigkeiten, welche das Verfahren bei großen und schweren Formstücken bereitet. Um die Dreieckfuge ausstreichen zu können, muß der Streichton verhältnismäßig weich und knetbar sein. Solange das Formstück nur die ausgeschnittene und ausgestrichene Nut auf einer Seite der Scherbenstärke hat, trägt die andere noch nicht ausgeschnittene Scherbenhälfte in. genügendem Maße, um ein Zusammendrücken der Garnierstellen zu verhüten. Zum Herstellen einer vollkommen gleichmäßigen Verbindung muß aber auch die andere Hälfte der Scherbenstärke ausgeschnitten werden. Dann liegt der Druck des oder der obenliegenden Garnierstücke restlos auf der noch verhältnismäßig weichen Garnierfuge. Diese wird herausgedrückt und infolgedessen in ihrem Gefüge verändert, ganz abgesehen von den Unregelmäßigkeiten, die dadurch in der Formgestaltung entstehen. Der Vorschlag, mit dem Ausschneiden der anderen Scherbenstärke zu warten, bis die neue Garnierfuge eine genügende Festigkeit erreicht hat, läßt sich nicht ausführen, da das Schwindungsverhalten des neuen Fugenstoffes und des alten stehengebliebenen Stoffes der anderen Scherbenhälfte nicht übereinstimmen. Es entstehen bei der weiteren Trocknung Spannungen, welche zu Rissen usw. führen.
  • Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung in vollkommener Weise vermieden. In der Abbildung stellen in schematischer Form a und b die miteinander zu garnierenden Stücke dar, welche sich in c berühren. In bekannter Weise wird durch Herausschneiden einer dreieckartigen Fuge d, e, f eine die ganze Garnierstelle begleitende Fuge geschaffen, welche dann durch den Stoff g nach dem gleichen Arbeitsverfahren ausgefüllt wird wie die Garnierstücke ursprünglich hergestellt wurden. Nun wird der stehengebliebene Teil ausgeschnitten, z. B: in Form der Fuge h, i, k,1. Fortlaufend mit dem Ausschneiden der Fuge wird in diese ein dehnbarer Stoff in Schlauch- oder Schnurform, z. B. aus Gummi, eingelegt. Die Dehnbarkeit dieser Einlage, welche auch mehrteilig sein kann, wird durch praktische Erprobung so bestimmt, daß der Garnierteil d im Gleichgewicht schwebt. Dieses obere Garnierstück ist daher in der Lage, der Schwindung der Garnierfuge g ohne weiteres zu folgen, wobei aber jeder unzulässige Druck auf diese Fuge vermieden wird.
  • Hat die erste Garnierfuge g etwas erhöhte Festigkeit bekommen, so wird der dehnbare Schlauch stückweise entfernt, wobei im unmittelbaren Anschluß in kürzesten Abständen die neue offene Fuge m in gleicher Art wie die erste Fuge g ausgefüllt wird. Die Festigkeit beider Fugen in Summe ist nun in der Lage, ,den noch . auf ihnen lastenden Druck zu tragen, ohne daß die beschriebenen nachteiligen Erscheinungen eintreten.
  • An Stelle der in ihren Dehnbarkeitseigenschaften nicht veränderten vollen Schnüre oder offenen Schläuche ist es vorteilhaft, einen geschlossenen Schlauch zu verwenden, der mit Gas oder einer Flüssigkeit gefüllt ist. Der Druck dieser Füllung wird von außen entweder von Hand oder selbsttätig so geregelt,- daß die geforderten und betriebstechnisch notwendigen Gleichgewichtsbedingungen in der Belastung der Garnierstücke stets vorhanden sind. Diese in ihrer Dehnbarkeit regelbaren Zwischenstücke können ebenfalls einstöckig oder in beliebiger Aufteilung in kleinere Stücke verwendet werden. Infolge der Regelbarkeit brauchen an die Dehnbarkeit dieser schlauchförmigen Einlagen nicht die gleichen Anforderungen gestellt zu werden wie bei den anderen Einlagen. -Zur Erreichung der mit der Erfindung verbundenen Vorteile ist es nichtunbedingt notwendig, die mit tragendem, dehnbarem Stoff auszufüllende zweite Fuge gleichgerichtet zur ersten Fuge verlaufen zu lassen. Es ist auch durchaus möglich, Garnierungen herzustellen, welche durch die ganze Scherbenstärke gehen, wobei sich dann ausgeschmierte Fugen mit gummigefütterten Fugen in der Reihenfolge abwechseln. Nach der Entfernung der dehnbaren Füllstoffe entsteht somit eine gitterförmige Garnierfuge, deren Öffnungen schließlich geschlossen werden. Die Anzahl der Gitter ist beliebig. Sie wird von Fall zu Fall aus Zweckmäßigkeitsgründen geregelt.
  • Die Betriebsergebnisse haben gezeigt, daß -diese neuartige Garniermethode in jedem Falle, auch bei den schwersten Garnierstücken, mit bestem Erfolge anwendbar ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von nicht ebenen keramischen Formstücken durch Zusammengarnieren einzelner Teile, dadurch gekennzeichnet, daß die Garnierfugen nur teilweise frisch garniert werden und dabei vom Druck der darüberliegenden Garnierteile durch dehnbare Einlagen aus Gummi oder anderen zusammendrückbaren Stoffen entlastet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die dehnbaren Einlagen in offener oder geschlossener Schlauchform zur Anwendung kommen.
  3. 3. Verfahren. nach Anspruch i und 2, dadurch - gekennzeichnet, daß die dehnbaren Schläuche unter Gas- oder Flüssigkeitsdruck stehen. q.. Verfahren nach Anspruch :i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gas-bzw. Flüssigkeitsdruck in- Abhängigkeit von der Druckbelastung der dehnbaren Einlage geregelt wird. 5.- Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß der Gas-oder Flüssigkeitsdruck selbsttätig geregelt wird. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlagen in einem Stück oder in beliebig großer Unterteilung angewandt werden.
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