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Holzartige Kunstmasse.
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deckenartigen Überzuges und Fig. 8 den dazugehörigen Seitenriss wieder. Fig. 9 stellt die schaubildliche Darstellung eines rohrförmigen Hohlkörpers nach der Erfindung, während Fig. 10 schematisch einen Querschnitt darstellt, der eine andere Art der Verwendung des erfindungsgemässen Materials veranschaulichen soll.
In sämtlichen Figuren beziehen sich die gleichen Bezugsziffern auf die gleichen Teile.
Soll ein Überzug nach der Erfindung hergestellt werden, so ist zuerst Holz in Form von Sägespänen, feinem Mehl oder Staub mit Sehellack und Methylalkohol zu einer plastischen Masse zusammenzumengen, die, ohne Erwärmung oder nennenswerte Pressung, wie Mörtel, Stuck oder Zement verwendet werden kann und im abgebundenen Zustande ein Ersatzmittel für Holz darstellt. Die Bestandteile können dabei so verwendet werden, dass auf drei Volumteile Holz, ein Volumteil Schellack und genügend Methylalkohol entfällt, um das Gemisch anzufeuchten und. den Schellack vollständig oder zumindest teilweise aufzulösen. Hiebei muss hervorgehoben werden, dass das Holzmehl nicht als Füllmaterial dient.
Es ist vielmehr der eigentliche Hauptbestandteil, während der Schellack als Bindemittel dient, welches geeignet ist, die Holzteilchen nach Art eines Leimes zusammenzubinden, wobei die verwendete Menge von Schellack so gewählt ist, um das vollständige Eindringen des Lösungsmittels in die künstliche Substanz, zum Zwecke des Aufweichen derselben, zu ermöglichen. Die so gebildete Masse ist insbesondere zur Herstellung der Haut oder der Schale des Rumpfes eines Modellbootes nach dem britischen Patente Nr. 418464 geeignet.
Bei der Verwendung für diese und andere Zwecke wird die Zugfestigkeit des die Haut oder die Schale bildenden Überzuges gemäss vorliegender Erfindung dadurch erhöht,. dass in die plastische Masse oder Paste vor oder nach deren Aufbringung auf die Unter- lage bzw. vor deren Überführung in ein Erzeugnis (Hohlkörper, wie Spielzeugschiffe od. dgl. ) Ver- stärkungsmittel eingebettet werden.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, kann der plastischen Masse die Form eines Streifens 10 gegeben werden, dem eine flexible, aus gesponnenem, gezwirntem, gefilztem oder ähnlichem gefaserten Material gebildete Verstärkung in Form eines oder mehrerer Seile oder Fäden 12 eingelagert ist. Hiezu kann beispielsweise auch geflochtenes Papier verwendet werden.
Gemäss dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 kann der aus der plastischen Masse bestehende Streifen 14 auch eine Flexible Verstärkung 16 aus Textilmaterial wie Baumwolle, in Form eines Bandes aufweisen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine erfindungsgemäss verstärkte deckenartige Auflage, bei der biegsames Fasermaterial in Form von Netzstricken 28 in die plastische Masse eingebettet ist. Fallweise kann auch Leinwand von offener und loser Webart an Stelle der Netzstricke als Verstärkung dienen.
Wie die Fig. 7 und 8 zeigen, kann die Oberfläche 18 einer Unterlage 20 mit zwei übereinander geschichteten Lagen 22, 24 von verstärktem künstlichen Material der beschriebenen Art versehen sein, wobei jede der Lagen aus verstärkten Streifen bestehen kann, wie solche in den Fig. 1 und 3 dargestellt sind, oder auch aus Streifen hergestellt ist, die von dem in den Fig. 5 und 6 dargestellten Blatt abgeschnitten sind, wobei die Streifen derart verlegt sind, dass sich diejenigen der einen Lage mit jenen der andern Lage kreuzen. Eine derart verstärkte Decke kann wahlweise auch mehr als zwei Lagen beinhalten.
Solche Überzüge eignen sich besonders für das Abdecken flacher oder gekrümmter Oberflächen, doch kann das erfindungsgemäss verstärkte, künstliche Material auch in anderer Art verwendet werden, beispielsweise in Form von Stangen, Barren oder Blöcken. Weiters können auch Hohlkörper durch Formung einer oder mehrerer Lagen in noch plastischem Zustand mittels einer Form oder eines Kernes hergestellt werden und nach erfolgtem Abbinden von diesen Behelfen entfernt werden.
Wie in Fig. 10 dargestellt, kann auch ein Hohlkörper, beispielsweise der Rumpf eines Bootes, in der Weise hergestellt werden, dass eine Anzahl von spantenartigen Teilen 36 verwendet wird, wovon jeder aus mehreren verstärkten, annähernd gleich breiten Streifen besteht, die nebeneinander angeordnet und miteinander verbunden sind, wobei die Formgebung in noch plastischem Zustande durch Anordnung auf einer Umrisssehablone erfolgen kann.
Die spàntenartigen, verschieden gestalteten Teile werden, sobald sie getrocknet sind, übereinander gelegt und gegenseitig über jene Bereiche aneinander befestigt, über die sich ein oberer Teil über einen unteren erstreckt, worauf die Zwischenräume zwischen den überhängenden oder vorspringenden Leisten mit erfindungsgemäss verstärkten, plastischen Streifen ausgefüllt werden, die parallel zu dem in Fig. 10 in strichpunktierten Linien angedeuteten Umriss der endgültigen Oberfläche zu verlegen sind.
Auch Rohrkörper können, wie aus Fig. 9 ersichtlich, hergestellt werden, indem Streifen 30,32 des verstärkten, künstlichen Materials über eine zylindrische Form 34 in gegenläufiger Richtung gewickelt werden, so dass zwei Lagen entstehen, deren Windungen sich kreuzen. Erforderlichenfalls können auch mehr als zwei Lagen vorgesehen werden. In gewissen Fällen kann aber schon eine einzige Lage genügen. Es kann auch beispielsweise eine Lage der plastischen Masse mittels einer Kelle auf die zu überziehende Oberfläche oder auf die Form aufgebracht und die Verstärkungen in die aufgebrachte Lage eingebettet werden.
Wird weisser Schellack in Verbindung mit Sägespänen oder Mehl von farbigen Holzarten verwendet, so erhält das fertige Produkt die Farbe des verwendeten Holzes, ohne dass ein Zusatz färbender
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Substanzen notwendig wäre. Es kann der plastischen Masse aber auch jede andere Farbe gegeben werden, indem dem Gemisch der eben genannten Pulver ein oder mehrere Farbstoffe beigesetzt werden, die in dem für die Auflösung des Schellack bestimmten Lösungsmittel lösbar sind.
Die Mischung der beschriebenen Pulver kann zusammen mit den Verstärkungsmitteln in trockener Form verkauft werden, wobei die Gebraucher die Lösungsmittel nach Bedarf zusetzen kann ; die Mischung kann aber auch in plastischem Zustande auf den Markt gebracht werden, u. zw. mit oder ohne eingefügte Verstärkungsmittel, jedoch mit bereits zugesetztem Lösungsmittel ; schliesslich kann die Mischung auch in Form von Blättern oder Streifen verkauft werden, u. zw. entweder in festem und trockenem oder in halbplastischem Zustande, mit oder ohne in das Material eingebetteten Versträkungsmitteln.
In den verstärkten Blättern und Streifen können die Verstärkungsmittel auch ausserhalb der Mittelebene des Materials angeordnet sein.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Holzartige Kunstmasse, mit eingelagerter, im wesentlichen fortlaufender, biegsamer Verstärkung, dadurch gekennzeichnet, dass diese Verstärkung mit einer Umkleidung versehen ist, die aus einem Gemisch von zerkleinertem Holz und pulverisiertem, natürlichem oder künstlichem Schellack besteht und die mittels eines organischen Lösungsmittels aufgeweicht werden kann, wobei das Verhältnis des angewandten Schellack zum Holz etwa 1 : 3 beträgt, wodurch ein vollständiges Eindringen des Lösungsmittels in die Kunstmasse, zum Zwecke des Aufweichens derselben, ermöglicht, anderseits aber nicht weniger Schellack verwendet wird, als zum Zusammenbinden der Holzteilchen erforderlich ist.