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Röhrenprüfgerät Die Erfindung betrifft ein Röhrenprüfgerät, dessen
Vorzüge in einer denkbar einfachen Bedienung, einer sinnfälligen Anzeige von Röhrenfehlern
und großer Billigkeit bestehen.
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Es sind Röhrenprüfeinrichtungen bekannt, bei denen zur Fehleranzeige
eine Glimmlampe dient, die auf Gleich- und Wechselstrom in verschiedener Weise anspricht
und wahlweise in den Anoden- oder einen Gitterkreis der zu untersuchenden Röhre
eingeschaltet wird. Auf den Zustand der Röhre bzw. die Art des gegebenenfalls vorhandenen
Fehlers muß aus der relativen Helligkeit und der räumlichen Lage der Glimmentladung
sowie der Stellung des Umschalters geschlossen werden. Abgesehen von der Notwendigkeit
der Umschaltung der Glimmlampe in verschiedene Stromkreise, erfordert die richtige
Erkennung des Fehlers eine gewisse Fertigkeit und unterliegt leicht Irrtümern. Diese
Nachteile fallen bei dem Gerät nach der Erfindung fort. Die Erfindung besteht darin,
daß das Gerät die gleichzeitige Beurteilung des Isolationszustandes sämtlicher Elektroden
und gegebenenfalls auch der Unversehrtheit des Heizfadens gestattet und Fehler in-
gleicher Weise anzeigt dadurch, daß zwischen je zwei Elektroden der zu untersuchenden
Röhre ein Lämpchen geschaltet ist und daß die Lämpchen untereinander und mit einem
Vorwiderstand in Reihe an der Prüfspannung liegen; gegebenenfalls wird ein weiteres
Lämpchen mit dem Heizfaden in Reihe geschaltet. Die Verbindungspunkte zwischen je
zwei Lämpchen sowie die freien Anschlüsse des ersten und des letzten Lämpchens sind
mit den Kontakten einer die zu untersuchende Röhre aufnehmenden Röhrenfassung entsprechend
verbunden; zweckmäßig wird einer von diesen Punkten mit einer biegsamen Litze versehen,
um auch eine Verbindung mit Seitenklemmen der Röhre bzw. mit der Anodenkappe herstellen
zu können. Man verwendet Lämpchen mit einem geringen Nennstrom und einer Brennspannung
von wenigen Volt. Besteht zwischen zwei: Elektroden ein Kurzschluß, so erlöschen
die parallel zum Kurzschluß liegenden Lämpchen; ein unvollkommener Kurzschluß äußert
sich durch ein dunkleres Glühen.
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Um das Prüfgerät an das Lichtnetz anschließen zu können, liegt mit
den Lämpchen ein Vorwiderstand in Reihe, der den überflüssigen Teil der Netzspannung
vernichtet. Wenn das Gerät für verschiedene Netzspannungen, z. B. Tro bzw. 127 und
22o Volt, brauchbar sein soll, wird der Vorwiderstand zweckmäßig in zwei Teile aufgeteilt,
von denen der eine beim Anschluß an zro bzw. 127 Volt kurzgeschlossen wird.
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Um gleichzeitig mit der Isolationsprüfung auch den Heizfaden auf Fadenbruch
untersuchen zu können, wird der Prüfstrom erfindungsgemäß über den Heizfaden geführt
und in Reihe mit diesem ein weiteres Lämpchen geschaltet. Ein Verlöschen sämtlicher
Lampen einschließlich der letztgenannten zeigt einen Heizfadenbruch an. Beim Herausziehen
der zu untersuchenden Röhre ist in diesem
Falle der Prüfstrom unterbrochen,
da eine Verbindung zwischen beiden Heizstromzuleitungen fehlt. Um das Gerät auch
ohne eingesetzte Röhre auf seinen ordnungsgemäßen Zustand hin prüfen zu können,
wird erfindungsgemäß eine Taste vorgesehen, welche die 'beiden Heizfadenanschlüsse
überbrückt.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt. Es bedeutet s eine Röhrenfassung, in welche die zu untersuchende
Röhre eingesetzt wird. Die Prüfeinrichtung enthält fünf Lämpchen L1 bis L5, von
denen vier parallel zu den Isolationsstrecken der Röhre liegen, während das Lämpchen
LS dem Heizfaden vorgeschaltet ist (die Enden des Heizfadens liegen an den Buchsen
hi, h2). In Reihe mit den Lämpchen liegt der Vorschaltwiderstand W. Die Taste T
dient zur Überbrückung des Heizfadens. Mit dem Lämpchen LI ist ein flexibler Anschluß
f verbunden, der mit der Anodenkappe oder einer Seitenklemme der zu untersuchenden
Röhre verbunden werden kann. Die Klemmen I und II werden beispielsweise an die Lichtleitung
angeschlossen und das Gerät mit Hilfe des zweipoligen Schalters S in Betrieb gesetzt.
Der besondere Vorzug des Gerätes besteht darin, daß sich ein Fehler in allen Fällen
durch Erlösehen eines Lämpchens äußert, so daß Irrtümer und Verwechslungen völlig
ausgeschlossen sind.
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Die konstruktive Ausbildung des Netzschalters S erfordert unter Umständen
besondere Aufmerksamkeit. Die Kolben vieler heute üblicher Röhren sind mit einem
an die Kathode angeschlossenen Metallüberzug versehen. Wenn das Prüfgerät an das
Netz angeschlossen: wird, so bedeutet der mit dem Netz verbundene Metallüberzug
unter Umständen eine Gefahr für die Bedienungsperson. Infolgedessen ist es zweckmäßig,
den Schalter S in Form von zwei Tasten auszubilden, welche während des Prüfens der
Röhre gedrückt werden müssen und die Verbindung je eines Netzpoles mit der Prüfschaltung
herstellen. Die beiden Tasten können so angeordnet sein, daß zum Niederdrücken beide
Hände notwendig sind, so daß der Prüfer außerstande ist, die unter Spannung stehende
Röhre zu berühre. Um sicher zu gehen, daß alle Verbindungen in der Röhre fest sind,
ist es zweckmäßig; die Röhre während der Prüfung zu erschüttern. Um dies auch dann
durchführen zu könneny wenn der Prüfer beide Hände zum Niederdrücken der Netzschalter
benötigt, ist es zweckmäßig, die Anordnung so zu treffen, daß sich die beiden Tasten
an der rechten und linken Seite des Gerätes befinden, und in nächster Nähe davon
zwei Vorsprünge vorgesehen sind, die man vori unten faßt, während die Daumen die
Tasten niederdrücken.