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Vorrichtung zum Trocknen von Ammonsulfat Die Erfindung bezieht sich
auf solche Trocknungsvorrichtungen für Ammonsulfat, die mit einem umlaufenden, endlosen
Tragband ausgerüstet sind. Bekannte Vorrichtungen dieser und ähnlicher Art arbeiten
in der Weise, daß das Ammonsulfat, das während der natürlichen oder durch Wärmeeinwirkung
künstlich geförderten Trocknung zu einer mehr oder weniger fest zusammenhängenden
Masse zusammenbackt, nach Beendigung der Trocknung durch besondere Vorrichtungen
zerkleinert wird. Dies führt bei der großen Empfindlichkeit der stabförmigen Ammonsulfatkristalle
zu einer teilweisen Pulverung oder doch mindestens zu einer teilweisen, für bestimmte
Zwecke, z. B. für das Ausstreuen des Gutes als Düngemittel, unerwünschten Zerkleinerung
der Kristalle.
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Um diesem Übelstande abzuhelfen, hat es sich als erforderlich herausgestellt,
das Ammonsulfat während des Trocknungsverlaufs ständig sanft zu lockern, um den
Vorgang des Zusammenbackens während des Troeknens dauernd zu unterbrechen und die
wirksame Verdunstungsfläche zu vergrößern und zu erneuern.
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Zu diesem Zwecke hat man vorgeschlagen, die Ammonsulfatschicht mit
rechenartigen Einrichtungen, bei denen die Rechenelemente aus verhältnismäßig dünnen
und federnden Zinken bestehen, ständig zu .durchrühren. Man erreicht zwar mit dieser
Anordnung eine Verbesserung der Wirkung insofern, als der Zusammenbackungsprozeß
ständig gestört wird, aber in der Abkürzung der Trocknungszeit wird wenig gewonnen,
weil Rechenelemente derartiger Ausbildung zur Erneuerung und zur Vergrößerung der
Verdunstungsoberfläche beizutragen nicht geeignet und nicht bestimmt sind.
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Demgegenüber wird bei der erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung,
bei welcher unter dem oberen Teile des endlosen Tragbandes ein Dampfrohrsystem angeordnet
ist, der jeweils obere, die zu trocknende Ammonsulfatschicht tragende Teil des Tragbandes
unterhalb schmaler, in sich starrer, in die Ammonsulfatschicht eingreifender - und
in dieser bleibende Furchen ziehender Lockerungselemente angeordnet, wobei die letzteren
aus einzelnen geraden und senkrecht angeordneten, im Grundriß lanzettförmige Gestalt
zeigenden und nach unten zugespitzten Zinken bestehen.
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Es ist einleuchtend, daß Zinken der angewendeten Form nicht nur den
Zusammenbackungsvorgang des Ammonsulfats ständig unterbrechen und die Lockerung
der Trockengutschicht herbeiführen, sondern daß auch der Trocknungsprozeß infolge
der Bildung von Furchen, die nach dem Durchgang der Ammonsulfatschicht unter den
Zinken bestehen bleiben und durch das Zusammenwirken nacheinander zur Einwirkung
auf die Ammonsulfatschicht gelangender Zinken zeitweilig erneuert werden, wesentlich
schneller erfolgt, als bei den bekannten Trocknungseinrichtungen zufolge der Vergrößerung
und
ständigen Erneuerung der Verdunstungsoberfläche. Da bei diesem
Vorgang das Ammonsulfät im ganzen nicht verschoben oder umgeschaufelt wird, verläuft
die Trocknung, ohne daß eine beachtenswerte Beschädigung der Kristalle eintritt.
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Die mit der erfindungsgemäßen Trockenvorrichtung erzielten Ergebnisse
sind.in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
Ammon- Vor dem Nach dem |
sulfat Trocknen Trocknen |
Korngröße 0,5 55,40%1 54750/0 |
- 0,2 4397%j10o,oo 44,01% iQOroo. |
- 0,o2 0,63%) r240/0 |
Wassergehalt 1,58% 0,1z0/0 |
Die Tabelle zeigt, daß die Trocknung sehr weitgehend durchgeführt werden kann und
daß die kleinen Korngrößen unter 0,o2 mm Durchmesser nur ganz wenig zu Ungunsten
der höheren Korngrößen vermehrt werden.
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In der Zeichnung ist die Trockenvorrichtung dargestellt, und zwar
zeigt Fig. i eine Seitenansicht der Vorrichtung, Fig.2 eine dazugehörige Oberansicht
und Fig. 3 bis 5 Einzelteile der Vorrichtung. Die Vorrichtung besteht aus einer
Gerüstkonstruktion i, in der zwei horizontal und parallel zueinander liegende Wellen
2; 3 gelagert sind, auf welchen Walzen q., 5 sitzen, die zur Führung eines endlosen
breiten Tragbandes. 6 aus Metall bestimmt. sind. Die Walze q. dient zum Antrieb,
während. die Walze 5 vermöge einer Verstellvorrichtung 7 die Aufgabe einer Spannrolle
für das Tragband 6 übernimmt. Der jeweils oben befindliche Teil des Tragbandes wird
durch auf Wellen 8 angebrachte Tragrollen 9 geführt. Die Wellen 8 sind in seitlichen,
im Gerüst i befestigten Führungsbohlen i i gelagert. Jede Führungsbohle ii besitzt
eine Längsnut 12 (Fig. 3), in welche glas Tragband eingreift, so- daß ein seitliches
Herunterfallen des Trockengutes verhindert wird: Zwischen den Tragrollen 9 ist ein
Dampfschlangenrohrsystem 13 angeordnet, durch das zwecks Beheizung des jeweils
oben befindlichen Tragbandteiles heißer Dampf geleitet wird. Um die einzelnen, zwischen
den Tragrollen 9 befindlichen Rohrteile miteinander zu verbinden und die Beheizung
auch in der Zone der Tragrollen selbst vornehmen zu können, sind die letzteren,
wie Fig. 2 und 3 zeigen, unterteilt und lassen oberhalb der Wellen 8 Raum für das
Hindurchtreten von Heizröhren. Der Umhüllungskästen 14 schließt die Vorrichtung
allseitig ab bis auf einen Einfuhrtrichter 15, in den das Ammonsulfat eingeführt
wird und eine Auswurföffnung 16, aus der es mit Hilfe einer Schrägfläche 17 in getrocknetem
Zustand herausgeleitet wird. Der Umhüllungskasten weist ferner eine Reihe von verschließbaren
Kontrollklappen i8 und Abzugsöffnungen i9 für die bei der Trocknung aufsteigenden
Dämpfe auf.
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Die während des Trocknens stattfindende Auflockerung des Trocknungsgutes
wird dadurch bewirkt, daß es, nachdem es durch einen Abstreifer 2o in gleichmäßig
dünner Schicht auf dem oberen Teile des Tragbandes verteilt worden ist, mit geringer
Geschwindigkeit an Auflockerungselementen vorübergeführt wird. Die letzteren haben
die Gestalt von eggenartigen, unten zugespitzten Zinken 21 (Fig. 3, q.), die im
Aufriß (Fig. 5) in Lanzettform erscheinen. Diese Zinken 2i sind reihenweise in Querbalken
22 in gehöriger Anzahl nebeneinander angeordnet, und die Enden der Querbalken gleiten
senkrecht in entsprechenden Nuten 23 oder geeigneten anderen Führungen der Bohlen
i i, so daß sich die Zinken .2i unter der Wirkung der Schwerkraft kraftschlüssig
auf das Tragband 6 aufsetzen.
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Es erhellt, daß bei der Bewegung der Trockengutschicht 24 (Fig. i)
Rillen oder Furchen mit seitlicher Häufelung gebildet werden. Da, wie Fig. 3 zeigt,
die Zinken der einzelnen Reihen zueinander versetzt angeordnet sind, werden die
aufgehäuften Trokkengutsträhnen von der nächsten Zinkenreihe wieder zerteilt, so
daß: ein fortgesetztes Auflockern stattfindet und dadurch einerseits der Zusammenbackungsvorgang,
der insbesondere unter der Wirkung der Beheizung ziemlich intensiv in Erscheinung
tritt, ständig unterbrochen wird, wodurch die Ammonsulfatkristalle stets nur in
geringem Maße aneinander haftenbleiben können. Andererseits wird durch die Aufhäufelung
und Auflockerung die wirksame Verdunstungsfläche vergrößert, und es werden stets
neue Ammonsulfatkristalle der Verdunstung ausgesetzt. Aus der Auswurföffnung 16
tritt daher eine gründlich getrocknete Ammonsulfatkristallmasse aus, die keine beachtenswerten
Mengen Ammonsulfatstaub enthält und aus einzelnen nicht zerstörten Kristallen besteht;
diese sind ja erst dann einer Beschädigung ausgesetzt, wenn sie infolge des Zusammenbackens
in größeren Mengen derart fest aneinanderhaften, daß zu ihrer Trennung etwa dieselbe
Kraftleistung erforderlich ist wie zum Zertrümmern eines Kristalls. Da der Zusammenbackungs-
bzw. Trocknungsvorgang bis zum Austreten des Ammonsulfats aus der Auswurföffnung
oder jedenfalls so lange langsam fortschreitet, bis das Ammonsulfat die Beheizungsfläche
verläßt, hat man es in der Hand, durch entsprechend dichte Anordnung und Verteilung
der Zinken und durch Regelung .der Laufgeschwindigkeit des Tragbandes den gewünschten
Grad
der Austrocknung des Ammonsulfats festzulegen.
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Praktisch ausreichend wird diesem Gesichtspunkte dadurch Rechnung
getragen, daß man den seitlichen Abstand der Lockerungselemente bzw. den Abstand
zweier Lockerungselementenreihen voneinander an der Ablaufseite etwa doppelt so
groß macht als an der Anlaufseite des Tragbandes. Bei ausgeführten Anlagen beträgt
der seitliche Abstand der Lockerungselemente 5 cm und der Abstand zweier Lockerungselementenreihen
im Mittel So cm.
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Die Beheizung des Tragbandes kann außer durch ein Dampfschlangenrohrsystem
auch .durch direkte Gasbeheizung erzielt werden; auch kann in an sich bekannter
Weise dem wandernden Ammonsulfat ein heißer Luftstrom oder die Abhitze von Gasbrennern
entgegengeführt werden.