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Rundstrickmaschine mit Mehrzungennadeln Die Erfindung betrifft Verbesserungen
an Strickmaschinen zum Herstellen von Strickwaren, in denen die Möglichkeit des
Entstehens von Laufmaschen oder Maschenleitern ausgeschlossen bzw. bis auf ein Mindestmaß
herabgesetzt ist. Die Widerstandsfähigkeit der Ware in bezug auf Entstehung von
Laufmaschen oder Maschenleitern wird in einer Weise ähnlich wie nach Patent 57'
374 erzielt, indem zum Herstellen der Ware Nadeln mit mehreren am Nadelschaft untereinander
angeordneten Zungen verwendet werden. Mit Hilfe solcher Nadeln können sowohl .gewöhnliche
Maschen als auch sorg. Riegel- oder Bindemaschen erzeugt werden.
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Eine wichtige Aufgabe der Erfindung liegt in der Schaffung einfacher
und wirksamer Mittel, um Riegel- oder Bindemaschen auf vorausbestimmten bzw. auf
gewählten Nadeln herstellen zu können und auch um Riegelmaschen in verschiedenen
Maschenreihen auf verschiedenen Nadeln (d. h. in verschiedenen Stäbchen der Ware)
herstellen zu können. Eine noch andere Aufgabe liegt darin, beire. Herstellen einer
Ware das Stricken von entweder gewöhnlichen Maschen oder Riegelmaschen zu irgendeiner
Zeit auf allen Nadeln zu ermöglichen.
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Eine Rundstrickmaschine mit Mehrzungennadeln, Fadenzuführungsmitteln
und mehreren auf zwei Schloßringe verteilten Strickschlössern. kennzeichnet sich
gemäß der Erfindung dadurch, daß zur Betätigung ausgewählter Nadeln eines und desselben
Nadelsatzes mehrere Strickschlösser in dem einen Schloßring und zur Betätigung anderer
Nadeln desselben Nadelsatzes auch mehrere Strickschlösser in dem anderen Schloßring
untergebracht sind und daß an einer Fadenzuführungsstelle ein in dem einen Schloßring
befindliches Schloß ausgewählte Nadeln zum Stricken gewöhnlicher Maschen und gleichzeitig
ein im anderen Schloßring befindliches Schloß andere Nadeln desselben Nadelsatzes
zum Stricken von Riegelmaschen veranlaßt, während an einer zweiten Fadenzuführungsstelle
diejenigen Nadeln, die an der voraufgegangenen Fadenzuführungsstelle gewöhnliche
Maschen gestrickt haben, nunmehr zum Stricken von Riegelmaschen und gleichzeitig
diejenigen Nadeln, die an der voraufgegangenen Fadenzuführungsstelle Riegelmaschen
gestrickt haben, zum Stricken gewöhnlicher Maschen veranlaßt werden.
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Die Erfindung umfaßt auch eine Einrichtung, auf Grund welcher die
einzelnen Strickschlösser die Nadeln entweder zum Stricken gewöhnlicher Maschen
oder zum Stricken von Riegelmaschen bringen. Jedem der Strickschlösser sind Mittel
beigegeben, durch die es möglich ist, die Strickschlösser zu verstellen, und zwar
so, daß die Nadeln verschieden weit hochgestoßen werden, d. h. entweder nur so weit,
um den Faden in die Haken .der Nadeln einzulegen, oder so weit, daß der Faden den
Nadeln zwischen ihren Zungen vorgelegt wird. Dies mag geschehen, indem jedes Strickschloß
mit einem oder mit
mehreren Schloßteilen versehen wird, die als
solche sich in irgendeine von zwei möglichen Stellungen bewegen lassen; in der einen
Einstellung die Na@Uln zum Stricken gewöhnlicher Maschen und in der anderen Einstellung
die Nadeln zum Stricken von Riegelmaschen veranlassen.
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Das Wählen der Nadeln zum Zwecke, sie mit Hilfe der einzelnen Strickschlösser
zu betätigen, geschieht vorteilhaft in der Weise, daß man die Strickschlösser in
übereinander angeordneten Schloßringen unterbringt und die einzelnen Nadeln mit
Nadelfüßchen an verschiedenen Stellen bzw. in verschieden großen Höhen versieht.
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Zur Beschreibung eines besonderen Ausführungsbeispiels der Erfindung
wird nunmehr auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen.
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Fig. i veranschaulicht in schematischer Darstellung zwei für eine
Maschine gemäß dieser Erfindung verwendbare Schloßsätze, bestehend aus je zwei übereinander
angeordneten Strickschlössern mit Mitteln, um die Strickschlösser einzeln für sich
entweder auf das Stricken gewöhnlicher Maschen oder auf das Stricken von Riegelmaschen
einstellen zu können.
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Fig.2, 3, 4 und 5 veranschaulichen im Schnitt, wie die Strickschlösser
und die Nadeln in den Positionen P1, P2, Pg und P4 der Fig. i miteinander zusammenarbeiten.
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Eine Möglichkeit der Ausführung der Erfindung bei einer Rundstrickmaschine
soll nun im folgenden .des näheren beschrieben werden. Die verwendeten Nadeln sind
ähnlich den in der Patentschrift 5722 374 dargestellten und beschriebenen
Nadeln; sie besitzen einen Haken i und zwei voneinander unabhängige Zungen 2, 3,
die am Schaft 4 der Nadeln untereinander in einem gewissen gegenseitigen Abstande
angebracht sind. Die Anordnung ist so, daß, wenn bei der Maschenbildung die obere
Zunge :z heruntergeklappt und die untere Zunge 3 hochgeklappt ist, dann die untere
Zunge sich gegen die obere Zunge legt bzw. dieselbe überdeckt und die obere Zunge,
wenn sie nach oben umgeklappt ist, den Nadelhaken i, wie üblich, verschließt.
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Zwecks Erzeugung 'einer gewöhnlichen Masche wird eine Doppelzungennadel
der oben angegebenen Art vermittels eines Strickschlosses in solch einer Weise betätigt,
daß der der Nadel vorgelegte Faden vom Nadelhaken i aufgenommen und, wie üblich,
die auf der Nadel hängende alte Masche über den Nadelhaken unter gleichzeitiger
Bildung einer neuen Masche abgeschlagen wird.
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Die Herstellung einer sog. Riegel- oder Bindemasche erfordert indes
ein Strickschloß besonderer Konstruktir,n, und zwar ein Schloß, welches vermag,
die Nadel so weit hochzustoßen, daß die *auf .der Nadel hängende alte Masche über
beide Zungen 2, 3 hinweg nach unten auf den Schaft der Nadel rutscht und der@neu
vorgelegte Faden von der Nadel nicht wie sonst im Nadelhaken i, sondern zwischen
den Nadelzungen aufgenommen wird. Die alte Masche wird alsdann in den Nadelhaken.
hineingebracht, während zugleich eine aus dem neuen Faden gebildete neue Masche
durch die alte Masche hindurchgezogen und schließlich -diese neue Masche über die
im Nadelhaken hängenbleibende alte Masche abgeschlagen wird.
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Ein zweckentsprechendes Schloßsystem zur Steuerung der Nadeln ist
in Fig. i dargestellt. Gemäß Fig. i sind insgesamt vier Strickschlösser vorgesehen
und auf zwei übereinander angeordnete Schloßringe verteilt. Zwei Strickschlösser
sind im oberen Schloßring und die beiden anderen Strickschlösser im unteren Schloßring
untergebracht. Ein jedes im oberen Schloßring befindliche Stricksch:loß sitzt unmittelbar
über bzw. vertikal in einer Linie mit einem Strickschloß des unteren Schloßringes.
Die Strickschlösser sind mit Cl, C2, C3 und C4 bezeichnet, wozu noch bemerkt sei,
daß den Schlössern Cl, C2 eine Fadenzuführung und ebenso auch ,den Schlössern C3,
C4 eine Fadenzuführung beigegeben ist. Die Nadeln (von denen in Fig. i nur die Füßchen
dargestellt sind) sind in Gruppen N, NI aufgeteilt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind die mit 5 bezeichneten Füßchen der Nadeln N an einer viel höher gelegenen Stelle
des Nadelschaftes vorgesehen als die mit 6 bezeichneten Füßchen am .Schaft der Nadeln
NI.
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In Fig. x ist die Darstellung so, daß Gruppen der Nadeln N sich mit
Gruppen der Nadeln N1 abwechseln, wobei eine jede Gruppe hier beispielsweise aus
drei nebeneinandersitzenden Nadeln besteht.
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Um jedes der Schlösser Cl bis C4 so. einrichten zu können, daß die
durch die Schlösser hindurchlaufenden Nadeln entweder gewöhnliche Maschen oder sog.
Riegelmaschen erzeugen, ist jedes dieser Schlösser mit einem in einem Schlitz oder
Ausschnitt 8 des betreffenden Schlosses vertikal verstellbaren Schloßteil 7 und
vorzugsweise auch noch znit einem in einem anderen Schlitz oder Ausschnitt io vertikal
verschiebbaren zweiten Schloßteil 9 versehen. Die beiden Schloßteile 7 und 9 sind
durch vertikale Stangen i i mit einer Traverse 12 verbunden. An dieser Traverse
12 sitzt eine Rolle 13, auf die vorteilhafterweise mit einer Kette 14 eingewirkt
werden könnte, die in gewissen Abständen hochstehende Glieder oder Zähne 15 aufweist
und mit diesen Gliedern oder Zähnen 15 gegen
die erwähnte Rolle
13 zu drücken vermag. Eine oder mehrere Federn 16 haben die Aufgabe, die Rolle 13
stets gegen die Kette gedrückt zu halten. Die Kette selbst könnte absatzweise fortbewegt
werden, z. B. vermittels eines Schaltklinkengetriebes 17, IS oder auch vermittels
irgendeiner anderen für diesen Zweck geeigneten Vorrichtung.
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Gegebenenfalls könnte für jedes Strickschloß eine separate Kette i¢
vorgesehen werden. Auch ist es wohl offenbar, daß für je zwei übereinandersitzende
Strickschlösser Cl, C2 bzw. C3, C4 ein und dieselbe Kette verwendet und für solch
einen Fall die betreffende Kette mit zwei Reihen Zähnen oder Musternocken 15
besetzt werden könnte. Im übrigen wäre es natürlich auch möglich, die vertikale
Verstellung der Schloßteile 7, 9 vermittels einer drehbaren Trommel zu steuern.
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Wenn eine Rolle 13 in ihrer tiefsten Stellung sich befindet,
d. h. solange eine Rolle 13
nicht auf irgendeinem Kettenzahn oder Kettenglied
15 ruht, stehen die beiden für die betreffende Rolle i 3 in Frage kommenden Schloßteilchen
7, 9 in ihren Schlitzen S, io vollkommen tief, d. h. die Schloßteilchen 7, 9 befinden
sich in diesem Falle in einer Stellung, wie sie in Fig. i für -die Strickschlösser
Cl und C4 angegeben ist. Bei solcher Einstellung der Schloßteile 7, 9 durchlaufen
die Nadelfüßchen eine Bahn, .derzufolge die betreffenden Nadeln gewöhnliche Maschen
erzeugen werden. Wenn jedoch eine Rolle 13 von einem Kettenzahn oder Kettenglied
15 hochgestellt wird, werden auch die betreffenden Schloßteilchen 7, 9 hochgestellt,
und zwar entgegen dem Widerstand der Feder 16 und bis in eine Stellung, wie sie
in Fig. i beispielsweise für die Schlösser C=, C3 dargestellt ist. Demzufolge sind
die Nadeln gezwungen, einer Bahn zu folgen, in welcher sie auf eine wesentlich größere
Höhe als sonst hochgestoßen werden, damit der Faden den Nadeln zwischen den Zungen
vorgelegt werden kann und die Nadeln in der oben beschriebenen Weise Riegel- oder
Bindemaschen erzeugen müssen. Der mit dein Schloßteil 7 gemeinsam bewegliche Hilfsschloßteil
9 hat die Aufgabe, eine auf einer Nadel hängende alte Masche positiv unter oder,
besser gesagt, zwischen :die beiden Zungen der Nadel zu bringen, wenn zum Stricken
einer Riegelmasche die betreffende Nadel in die Stellung zum Aufnehmen eines neuen
Fadens hochgestoßen werden soll.
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Die oberen Strickschlösser Cl, C3 wirken auf die Nadeln N mit den
höheren Füßchen 5 und die unteren Strickschlösser C=, C4 auf die Nadeln NI mit den
weiter unten sitzenden Füßchen 6. In .der vorliegenden Darstellung werden die Nadeln
N an der ersten Fadenzuführungsstelle (zu der, wie schon oben erklärt, die beiden
Strickschlösser Cl, C2 gehören) vermittels des Schlosses Cl zum Stricken gewöhnlicher
Maschen veranlaßt, während die denselben Faden aufnehmenden Nadeln N1 vermittels
des Schlosses C° zum Stricken von Riegel- oder Bindemaschen veranlaßt werden. An
der nächsten Fadenzuführungsstelle (der die beiden Strickschlösser C3, C4 zugehören)
werden die Nadeln N, mit denen zuvor gewöhnliche Maschen gestrickt wurden, durch
das Schloß C3 zum Stricken von Riegel- oder Bindemaschen veranlaßt, während die
Nadeln NI, mit denen zuvor Riegelmaschen hergestellt wurden, jetzt durch das Schloß
C4 zum Stricken gewöhnlicher Maschen veranlaßt werden. Somit ist es wohl offenbar,
daß, wenn die Schloßteile 7, 9 der einzelnen Strickschlösser C1 bis C4 in der hier
dargestellten Einstellung sich befinden, auserwählte Nadeln in untereinander wechselnden
Maschenreihen gewöhnliche Maschen erzeugen, während die übrigen Nadeln Riegelmaschen
erzeugen, und daß in den übrigen untereinander wechselnden Maschenreihen sich dieser
Vorgang umkehrt, d. h. die Nadeln, die für die vorhergehende letzte Maschenreihe
gewöhnliche Maschen strickten, werden alsdann Riegelmaschen stricken und umgekehrt.
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Wenn es nun verlangt wird, für eine oder mehrere vollständigeMaschenreihen
auf sämtlichen Nadeln gewöhnliche Maschen herzustellen, werden die den beiden Strickschlössern
C2, C3 zugehörigen Schloßteile 7, 9 tiefgestellt, so daß alsdann alle Schlösser
als normale Strickschlösser arbeiten werden. Wird dahingegen verlangt, daß alle
Nadeln Riegelmaschen erzeugen, so werden die tiefstehenden Schloßteile 7, 9 hochgestellt,
um auf diese Weise alle Schlösser dahin zu bringen, . daß sie sämtliche Nadeln,
wie gewünscht, zum Stricken von Riegelmaschen veranlassen.
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Hiernach ist es wohl offenbar, daß für jede Maschenreihe auf vorausbestimmten
oder auserwählten Nadeln sowohl gewöhnliche Maschen als auch Riegelmaschen hergestellt
werden können und daß zu irgendeiner beliebigen Zeit auch alle Nadeln entweder nur
zum Stricken gewöhnlicher Maschen oder auch nur zum Stricken von Riegelmaschen veranlaßt
werden können. So könnten z. B. die Schloßteile 7, 9 in solch einer Weise gesteuert
werden, daß Reihen gewöhnlicher Maschen mit Reihen von Riegel- oder Bindemaschen
sich einander abwechseln.