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Deckelverschluß für Kannen Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung
des Deckelverschlusses nach Patent 496 4o2 dahin, daß der Deckel mit einer plangeschliffenen
Ringfläche zur drehbaren Auflagerung eines Brühgefäßes und in dieser Fläche mit
einem Durchlaufloch, welches mit dem Siebboden des Brühgefäßes zusammenwirkt, versehen
ist zum Zwecke, eine zum Aufbrühen von Kaffee, Tee o. dgl. dienende Vorrichtung
zu schaffen.
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Es sind Aufbrühvorrichtungen bekannt, bei welchen das mit Siebboden
ausgerüstete Brühgefäß auf einer das Getränk aufnehmenden Kanne drehbar aufgesetzt
ist und mittels einer frei drehbar zwischengelagerten Verschlußscheibe, deren Löcher
mit Durchlaßöffnungen oder -ausschnitten des Brühgefäßbodens zusammenwirken, gegen
die Kanne abgeschlossen und geöffnet werden kann.
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Diese Einrichtung hat den Nachteil, daß man äußerlich nicht wahrnehmen
kann, wann die Durchlaufstellung von Brühgefäß und Verschlußscheibe gegeben ist.
Man muß das Brühgefäß so lange hin und her drehen, bis man zufällig die Stellung
erreicht, in welcher die Bodenöffnungen bzw. -ausschnitte des Gefäßes auf die Löcher
der Scheibe treffen. Dabei wird die Handhabung dadurch erschwert, daß die lose eingesetzte
Scheibe, an dem Brühgefäßboden anhaftend, bei der Gefäßdrehung oft mitgenommen wird,
in welchem Falle die beabsichtigte Wirkung überhaupt nicht eintritt. Außerdem zeigt
sich der Übelstand, daß die Verschlußscheibe beim Abnehmen des Brühgefäßes zunächst
an dessen Boden hängenbleibt, um dann unvorhergesehenerweise herabzufallen und zu
zerbrechen oder die darunterstehende Kanne zu beschädigen.
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Diese Mängel werden durch die Erfindung beseitigt. Der Kannendeckel,
welcher gemäß der Erfindung zur Auflagerung des Brühgefäßes und als Verschluß- bzw.
Durchlaßmittel dient, ist entsprechend der Haupterfindung so beschaffen, daß er
nur eine bestimmte Lage auf der Kanne einnehmen kann. Der Siebboden des Brühgefäßes
ist zusatzerfindungsgemäß nur an einer Stelle so ausgebildet, daß das Durchlaufloch
des Kannendeckels außer Bereich der Siebfläche gelangt. Daher tritt der Abschluß
des Brühgefäßes gegen die Kanne nur in einer einzigen Stellung dieses Gefäßes ein.
Die Verschlußlage des Brühgefäßes ist äußerlich daran wahrnehmbar,
daß
Gefäßhenkel uncl `Kannenhenkel in einer Senkrechten übereinanderliegen. Somit ist
die Handhabung der Vorrichtung gegenüber den bekannten Einrichtungen außerordentlich
vereinfacht.
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Da der Kannendeckel an der Drehung des Brühgefäßes nicht teilnehmen
kann, so ist eine zuverlässige, von Zufälligkeiten jeder-Art unabhängige Wirkung
gewährleistet. Ferner kann der in der Kannenöffnung festsitzende Deckel beim Abheben
des Brühgefäßes nicht an dessen Boden haftenbleiben und mitgenommen werden.
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Bekannt sind sog. Kaffeemaschinen, bei welchen das Abflußloch des
Brühgefäßes nur in einer Stellung, nämlich dann abgedeckt ist, wenn ein tüllenartiger
Fortsatz des Gefäßunterteils auf einem Vorsprung der Kanne aufsitzt. Im Gegensatz
zu der vorliegenden Erfindung ist dort aber nicht der Siebboden selbst so ausgebildet,
daß durch Drehen des Obergefäßes der Flüssigkeitsdurchlauf nach dem Untergefäß geöffnet
oder geschlossen werden kann, und das Durchlaufloch ist nicht im Kannendeckel, sondern
im verlängerten Unterteil des Brühgefäßes angebracht. Durch diese Bauart wird jedoch
die Herstellung .der Vorrichtung sehr erschwert und eine zuverlässige Wirkung insbesondere
dann nicht ermöglicht, wenn die Vorrichtung aus kerainischem Werkstoff angefertigt
werden soll.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Es stellen dar: Fig. i die aus Kanne, Verschlußdeckel und Brühgefäß bestehende Vorrichtung
mit abgeschlossener Kanne in senkrechtem Durchschnitt, Fig. 2 die Unterseite des
Brühgefäßes in Ansicht, Fig. 3 die Kanne (ohne Deckel) in Draufsicht, Fig. 4. und
5 den Verschlußdeckel von oben und von unten gesehen, Fig. 6 . die Gesamtvorrichtung
mit abgeschlossener Kanne in senkrechtem .Durchschnitt, das Ganze gegenüber Fig.
z um 9o° gedreht, Fig. 7 die Kanne von oben mit eingesetztem. Verschlußdeckel, Fig.8
die Gesamtvorrichtung mit geöffneter Kanne (Durchlaufstellung) in senkrechtem Durchschnitt
und Fig. 9 die mit- Verschlußdeckel und Oberdeckel versehene Kanne in senkrechtem
Durchschnitt.
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In Übereinstimmung mit der Haupterfindung ist der Verschlußdeckel
a auf dem öffnungsfalz b der Kanne c so gelagert, daß er an der Henkelseite der
Kanne mit einer Nase d den Falz b untergreift und an der Tüllenseite
der Kanne mit einer durch eine Querrippe e begrenzten Einbuchtung
f versehen ist, welche mit einem Vorsprung g des Falzes b in Eingriff kommt.
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Gemäß der Zusatzerfindung hat der Verschlußdeckel ä an seiner Oberseite
eine ebene Ringfläche h und in dieser ein Loch i, welches sich im Abstand
eines Viertelkreisbogens von den Verschlußstellen d bzw. e, f oberhalb
einer Rinne j der Deckelwandung befindet. Über der Einbuchtung f ist der Deckel
d mit einer Abflachung k seines Randes und an dessen Unterseite mit einer seichten
Rinne l versehen. An der gegenüberliegenden Seite des Deckels, beiderseits der Nase
d, sind ebenfalls kleine Rinnen m an der Unterseite des Deckelrandes angebracht.
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Die Ringfläche lt ist plangeschliffen und dient zur Auflagerung des
ebenfalls plangeschliffenen Fußrändes st des Brühgefäßes o, welches durch Drehen
um seine senkrechte Mittelachse in verschiedene Stellungen auf dem Verschlußdeckel
a gebracht werden kann. Der Boden des Gefäßes o ist als Sieb p ausgebildet. An einer.
Stelle des Siebbodens im Abstande eines Viertelkreisbogens von der Henkelebene bildet
der Fußrand it des Gefäßes o einen kleinen, in die Siebfläche eintretenden Kreisbogen
q, welcher eine ebene, höher als der Fußrand liegende Fläche r einschließt.
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In dem Falz b der Kanne c ist hinter dem Vorsprung g, unmittelbar
an dem Öffnungsrand s der Kanne gelegen, ein Locht angebracht. Ferner befinden sich
in dein Falz b zwei weitere, kleinere Löcher tt, dem Henkel benachbart (Fig.3).
In der Oberseite des Deckels h liegt eine Vertiefung v, die von denn
Griffsteg w .durchsetzt wird (Fig. q., 6). Außer dem Abschlußdeckel a ist ein Oberdeckel
x (Fig. g) vorgesehen, der sowohl auf den Falz b der Kanne c und auf die
Fläche lt
des Verschlußdeckels a als auch auf den oberen Falz y des Brühgefäßes
o paßt und selbst keinen Falz hat, vielmehr mit seinem abgeschliffenen Rand z unmittelbar
aufsitzt.
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Während das Getränk in dein Brühgefäß o zubereitet wird, befindet
sich die Gesamtvorrichtung in der aus Fig. i und 6 ersichtlichen Stellung. Das Gefäß
o steht so auf der Kanne c, daß die Henkel A und B der beiden Gefäße
in einer Ebene liegen. Der Verschlußdeckel a sitzt in der einzig möglichen Lage
auf der Kanne c, und sein Durchlaufloch i befindet sich unter der -Abschlußfläche
r des Obergefäßbodens, also außer Bereich der Siebfläche p. Somit kann die durch
das Sieb laufende Flüssigkeit nicht in die Kanne c, sondern nur auf die Oberseite
des Deckels a gelangen. Wie aus Fig. 6 ersichtlich, liegt die Fläche r des Gefässes
o nicht unmittelbar auf
dem Loch i des Deckels, sondern im Abstand
über diesem Loch, welches den Innenraum der Kanne c mit der Außenluft in Verbindung
hält. An der übereinstimmenden Henkelstellung ist zu erkennen, daß die beiden Gefäße
ihre Abschlußlage einnehmen und die Flüssigkeit, das Obergefäß füllend, noch im
Brühzustande ist.
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Ist das Getränk fertig, so braucht man, um den Durchlauf in die Kanne
herbeizuführen, nur das Gefäß o aus seiner Stellung auf dem Verschlußdeckel a etwas
zu drehen, indem man den Henkel A handhabt. Dadurch wird die Abschlußfläche r des
Btühgefäßbodens außer Deckung mit dem Deckelloch i und dieses in den Bereich des
Siebes p gebracht (vgl. die in Fig. 7 punktiert dargestellte Lage des Obergefäßes,
ferner Fig. 8). Das Getränk fließt jetzt aus dem Gefäß o durch das Deckelloch i
in die Kanne c. Zur Entlüftung der Kanne dienen die Löcher t und @u des Falzes,
b, die teils außerhalb des Deckelrandes, teils unterhalb der Deckelrinnen 1, in
liegen und so nach dem Deckel hin offen sind, demzufolge die Luft aus der Kanne
zwischen dein Deckelrand und dem Fußrand n des Obergefäßes einerseits, dem Öffnungsrand
s der Kanne anderseits entweichen kann. Die Durchlauflage der Vorrichtung ist von
außen daran erkennbar, daß die Henkel A und B im Winkel zueinander
stehen (Fig.7).
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Ist der Durchlauf des Getränkes aus dein Brühgefäß in die Kanne beendet,
so wird. das Gefäß o abgenommen und die mit dem Getränk gefüllte Kanne c mittels
des Oberdeckels x, der während des Brühens auf das Gefäß o aufgesetzt werden kann,
abgedeckt (Fig. 9). Dieser Oberdeckel kommt mit seinem Rand z zur Auflagerung auf
der ebenen Fläche lt des Verschlußdeckels a, der unberührt in der Falzöffnung
der Kanne c verbleibt. Man kann nun die Kanne ohne weiteres als Tischgerät verwenden.
Wird die Kanne in die Ausgießlage geneigt, so läuft die Flüssigkeit, welche sich
an der Oberseite des Verschlußdeckels a angesammelt hat, zwischen dem Rand
z des Oberdeckels x und der Fläche lt des Verschlußdeckels
a hindurch über die ,.Abflachung k des Deckels a hinweg durch das Falzloch
t in die Kanne c.
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Während des Brühens ist auch ein Teil von dem Bodensatz des Getränkes
durch das Sieb p auf den Verschlußdeckel a gesickert und dort von der Aushöhlung
v aufgenommen worden. Dieser Rückstand wird, wenn die nach Fig. 9 abgedeckte Kanne
c als Tischgerät benutzt und in die Ausgießlage gebracht wird, zwischen den beiden
Deckeln a. und x zurückgehalten, denn der Sitz des Deckelrandes z auf der
Deckelfläche h gestattet zwar den Flüssigkeitsdurchgang, schließt aber so dicht,
daß der Getränkesatz infolge seiner feinkörnigen bis breiigen Beschaffenheit nicht
hindurchgelangen kann.