DE61621C - Verfahren zur Darstellung von Alkalicarbonaten und Chlor - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Alkalicarbonaten und Chlor

Info

Publication number
DE61621C
DE61621C DENDAT61621D DE61621DA DE61621C DE 61621 C DE61621 C DE 61621C DE NDAT61621 D DENDAT61621 D DE NDAT61621D DE 61621D A DE61621D A DE 61621DA DE 61621 C DE61621 C DE 61621C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lead
chlorine
sodium
potassium
decomposition
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT61621D
Other languages
English (en)
Original Assignee
F. M. LYTE in London
Publication of DE61621C publication Critical patent/DE61621C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D7/02Preparation by double decomposition

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Bildung der Alkalicarbonate beruht auf der Zersetzung eines Alkalinitrats durch Erhitzen, beispielsweise mit Calciumcarbonaten, wie kürzlich durch Lunge beschrieben.
Das in vorliegender Erfindung beschriebene Verfahren schliefst die Regenerirung des Nitrats mit der Bildung eines Metallchlorids ein und erzielt hiermit die Herstellung von Chlor.
Die Regenerirung des Alkalinitrats wird durch die Umwandlung der gewonnenen Salpetersäure in eine Lösung von Bleinitraten erreicht, welche, wenn mit einer Lösung von beispielsweise Chlornatrium versetzt, eine Lösung des Nitrats des angewendeten Alkalimetalls und einen Niederschlag von Chlorblei bildet.
Aus diesem Chlorid wird in geschmolzenem Zustande mittelst Elektrolyse Chlor hergestellt, das wiedergewonnene metallische Blei zur Bildung von Bleinitrat oxy dirt u. s. w.
Um den neuen Procefs näher zu erläutern, ist ein die verschiedenen Arbeitsvorgänge schematisch angebendes Diagramm gezeichnet, und es ist selbstverständlich, dafs an Stelle des hier benutzten Natriums auch Kalium verwendet werden kann.
Beginnen wir bei A. Hier wird Natriumnitrat mit Calciumcarbonat gemischt, und zwar vorzugsweise in dem von Lunge angegebenen Verhältnifs (2 Aequivalerite NaNO3 und 2Y4 Aequivalente Ca CO3) und so lange erhitzt, bis die Zersetzung vollständig stattgefunden hat; das ausgelaugte Natriumcarbonat geht nach B, während der zurückbleibende Kalk nach C transportirt wird. (Wird nur wenig Wasser bei der Auslaugung angewendet, so wird das Natriumcarbonat gewonnen, wird viel Wasser angewendet, so wird dies Natriumcarbonat durch Erhitzen mit Kalk in Aetznatron unter Regenerirung des kohlensauren Kalkes verwandelt.) Die bei genannter Zersetzung sich bildenden Dämpfe von salpetriger Säure werden in eine passende Kammer geleitet, wo sie unter gleichzeitiger Wirkung von Luft oder Sauerstoff und Wasser wieder in wässerige Salpetersäure verwandelt werden.
Dieser Vorgang ist im Diagramm nicht gezeichnet.
Bei D wird in dieser Salpetersäure Bleiglätte oder Massicot aufgelöst und das hierbei gebildete Bleinitrat durch Zusatz einer Chlornatriumlösung bei E gefällt. Das so gebildete Bleichlorid wird ausgewaschen, getrocknet, geschmolzen und bei F, wie weiter unten beschrieben, elektrolytisch zersetzt, um Chlor zu erzeugen; dieses geht nach G und das metallische Blei geht nach H zur Regenerirung des Oxyds (Bleiglätte), welches wieder in D gebraucht wird.
. Das bei E gebildete Natriumnitrat, welches gleichzeitig mit dem Bleichlorid entsteht, wird verdampft und so aus seiner Lösung gewonnen, um wieder bei A mit Calciumcarbonat zur Regenerirung der Salpetersäure in der Fortsetzung der Operation verwendet zu werden.
Die Zersetzung des Bleichlorids durch Elektrolyse ist auf der Zeichnung besonders dargestellt. Das elektrolytische Verfahren bietet ein einfaches Mittel dar, das Chlor ohne Beihülfe eines oxydirenden Hülfsmittels zu gewinnen.
Die Anode α besteht aus Graphit oder anderen von Chlor nicht angreifbaren Stoffen. Die Zersetzung geht in einer Glocke oder ge-
schlossenem Gefä'fs b vor sich, von welchem die Anode isolirt sein mufs/ Die Glocke b taucht in geschmolzenes Bleichlorid, welches in einem Gefäfs c enthalten ist. Dieses wird auf irgend eine passende Weise auf der nöthigen Temperatur erhalten. Die Anode α taucht in das Salz ein. Die Glocke b und das Gefäfs c können aus emaillirtem Eisen und mit Graphit belegt oder ganz aus letzterem Material oder aus Thon hergestellt sein. Die Kathode d wird am Boden des Gefäfses c eingeführt und kann aus verzinntem Eisen sein, um einen guten Contact zu sichern.
Anode und Kathode stehen in Verbindung mit den Klemmen einer Elektricitätsquelle von niedriger Spannung, und da die Temperatur des geschmolzenen Chlorids höher als die des geschmolzenen Bleies ist, so mufs sich das bei der elektrolytischen Zersetzung freiwerdende geschmolzene Metall auf den Boden setzen und eine Kathode von grofser Oberfläche bilden, während das gleichfalls bei dem Procefs freiwerdende Chlor in die Glocke b steigt und durch e in einen Behälter geleitet wird. Das geschmolzene Metall wird bei f abgezogen und frisches Chlorid oben zugesetzt, so dafs der Procefs continuirlich bleibt.
Das so erhaltene Blei wird auf gewöhnliche Weise in Bleiglätte verwandelt, um bei D mit der aus E, wie beschrieben, kommenden Salpetersäure der weiteren oben beschriebenen Behandlung unterworfen zu werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zur ununterbrochenen Darstellung von Natrium-(Kalium-)carbonat und Chlor, bestehend aus dem Kreisprocefs folgender auf einander folgender Operationen:
    a) Zersetzung von Natrium-(Kalium-)nitrat durch Erhitzen mit Calciumcarbonat;
    b) Auswaschen des bei letzter Operation entstehenden Natrium-(Kalium-)carbonats oder Aetznatrons (-kalis) mit Wasser und eventuelle Umwandlung desselben mittelst Kalkes in Aetznatron (-kali);
    c) Umwandlung der bei Operation a) entstehenden salpetrigen Säure in eine wässerige Salpetersäurelösung unter Vermittelung von Luft (Sauerstoff) und Wasser;
    d) Auflösen von Bleioxyd in dieser Salpetersäure ;
    e) Fällen von Bleichlorid aus der Lösung d) mit Hülfe von Chlornatrium (-kalium);
    f) Schmelzen des Bleichlorids und elektrische Zersetzung desselben unter Bildung von freiem Chlor und flüssigem Blei;
    g) Oxydation des Bleies zu Bleioxyd, welches wieder in Operation d) gebraucht wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT61621D Verfahren zur Darstellung von Alkalicarbonaten und Chlor Expired - Lifetime DE61621C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE61621C true DE61621C (de)

Family

ID=335672

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT61621D Expired - Lifetime DE61621C (de) Verfahren zur Darstellung von Alkalicarbonaten und Chlor

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE61621C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0424776B1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Rutheniumtextroxid durch Oxidation von wässrigen Lösungen von Alkaliruthenaten
DE2629240C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Nichteisenmetallen aus sulfidischen Materialien
DE2203222A1 (de) Verfahren zum Herstellen metallischen Kupfers
DE2605887A1 (de) Verfahren zur herstellung von metallen aus erzen und konzentraten
DE61621C (de) Verfahren zur Darstellung von Alkalicarbonaten und Chlor
DE2528989A1 (de) Verfahren zur anreicherung von silber aus silber- und bleihaltigen rueckstaenden
DE3011650C2 (de)
DE2340399A1 (de) Gewinnung von kupfer und zink aus billigen nichteisenschrotten
AT408454B (de) Verfahren zur oxidation von vanadium
DE3419119C1 (de) Verfahren zur Zinngewinnung aus zinnarmen oxidischen oder oxidisch-sulfidischen Vorstoffen oder Konzentraten
DE2219095A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Abwässern
DE185912C (de)
DE71783C (de) Verfahren zur Darstellung von Barium- und Strontiumhydroxyd mittelst Elektrolyse
DE224283C (de)
DE619475C (de) Verfahren zur Gewinnung von metallischem Blei
DE2401318C3 (de) Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen Materialien
CH261436A (de) Verfahren zur Herstellung von Metallen.
DE75781C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Chlorcalcium- und Chlormagnesiumlaugen
DE432516C (de) Verfahren zur Aufschliessung von Zinkblende
DE465710C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von zinnhaltigen Rohmaterialien auf Metalle
US918647A (en) Treating anode slime from the electrolytic refining of lead.
DE67973C (de) Elektrolytische Gewinnung von Antimon und Arsen
DE49682C (de) Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Zink oder Zinn unter Anwendung einer Zinkat- bezw. Stannatlösung
AT18806B (de) Verfahren zur Darstellung von Schwefelzink.
DE278621C (de)