DE616030C - Verfahren und Vorrichtung zum Nachbearbeiten von Quarzgegenstaenden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Nachbearbeiten von QuarzgegenstaendenInfo
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Description
Die Erfindung· betrifft ein Verfahren zum Nacharbeiten von Quarzgegenständen, und
eine diesem Verfahren dienende Vorrichtung. Ähnliche, bereits bekannte Verfahren beziehen
sich nur auf ein Glasieren von Quarzgegenständen durch Erhitzen auf iooo0 C, während
nach der vorliegenden Erfindung· vorher noch ein Abkratzen der mit dem eigentlichen Körper
nicht fest verbundenen Teilchen stattfindet.
Das neue Verfahren besteht darin, daß man die Gegenstände, nachdem sie den Ofen, in
welchem sie hergestellt worden sind, verlassen haben, einem Abkratzen oder Abschaben in
heißem Zustand unterwirft, und zwar bei einer möglichst hohen Temperatur, die aber an keinem
Punkte unter die Temperatur, bei welcher die Umwandlung des a-Christobalits in
ß-Christobalit stattfindet, d. h. etwa 300° C, hinuntergehen darf, so daß nicht nur die
Oberflächenschicht, die unregelmäßig und runzelig ist, entfernt wird, sondern auch vermieden
wird, daß die darunter befindliche Christobalitschicht sich durch Abkühlung sp altet.
Alsdann wird die in heißem Zustand des Körpers abgekratzte Oberfläche einer Wärmebehandlung
unterworfen, die ein Glasieren durch oberflächliches Wiederschmelzen, wodurch der Christobalit in geschmolzene Kieselsäure
übergeführt wird, und ein gleichförmiges Wiedererwärmen bei einer Temperatur
von mindestens iooo0 C umfaßt. Dieses Wiedererwärmen ist einerseits dazu bestimmt,
die Oberfläche der Gegenstände zu reinigen, indem die Kieselsäure entfernt wird, die sich
während des Glasierens verflüchtigt tind auf der Oberfläche niedergeschlagen hat, und
andererseits die inneren Spannungen auszugleichen.
Die zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Vorrichtung· besteht in der Hauptsache
aus einer Kammer, in welcher der Quarzgegenstand durch Verschieben der Reihe nach den Arbeitsvorgängen des Abkratzeins
in heißem Zustand und der Wärmebehandlung unterworfen werden kann, sowie aus
Vorrichtungen, mittels deren diese Arbeitsweisen ausgeführt werden können und wodurch
der Quarzgegenstand im Inneren der Kammer verschoben werden kann, wobei diese Vorrichtungen so angeordnet sind, daß ihre
Regelung· und ihre Verschiebung von außen her bewirkt werden, kann.
Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise
dar.
Abb. ι ist ein senkrechter Schnitt durch die Arbeitskammer und veranschaulicht den
Quarzgegenstand im Inneren dieses Räume: in zwei verschiedenen Stellungen, nämlich in
punktierten Linien am Beginn der Arbeitsweisen des Abkratzens und Glasierens und in
vollen Linien am Ende dieser Behandlungen Abb. 2 veranschaulicht die Abkratzvorrichtung
im Grundriß und
to Abb. 3 zeigt im Grundriß den Wagen, welcher die Wärmequelle trägt, die das oberflächliche Schmelzen nach dem Abkratzen bewirkt.
to Abb. 3 zeigt im Grundriß den Wagen, welcher die Wärmequelle trägt, die das oberflächliche Schmelzen nach dem Abkratzen bewirkt.
- In Abb. ι bezeichnet ι eine Kammer, die
von einem Metallmantel 2 umschlossen wird und mit einer wärmefesten Schicht 3 sowie
einem feuerfesten Futter 4 ausgekleidet ist. An ihrem unteren Ende ist sie durch einen
Boden 5 geschlossen.
Auf der Kammer 1 sitzt ein Ring 6 aus feuerfestem Material, der mit Öffnungen versehen ist, die zum Einführen der Abkratz- und Heizvorrichtungen 7 und 8 dienen.
Auf der Kammer 1 sitzt ein Ring 6 aus feuerfestem Material, der mit Öffnungen versehen ist, die zum Einführen der Abkratz- und Heizvorrichtungen 7 und 8 dienen.
Eine zweite abnehmbare Kammer 9, die ebenso wie die Kammer 1 von 'einem Metallmantel
ι ο gebildet wird, die mit einer wärmefesten
Schicht 11 und einem feuerfesten Futter 12 ausgekleidet ist und an ihrem oberen
Ende durch einen Deckel 13 verschlossen ist, ist oberhalb des Ringes 6 angeordnet und
von diesem durch Keile 14 getrennt, welche zwischen sich Durchlässe zum Abziehen der
Kieselsäuredämpfe, welche sich während des Glasierens entwickeln, freilassen. Mittels 'eines Trägers, der von zwei Platten
ι S und 16 gebildet wird, die durch eine mittlere
Stange 17 miteinander verbunden sind, kann man den Quarzgegenstand 18 aufnehmen,
aus dem Schmelzofen entfernen und in die Kammer 1 bringen, indem man die Platte 15
auf einen Sitz 19 aufbringt, der am oberen Ende einer mit Gewinde versehenen Stange
20 befestigt ist. Diese Stange dreht sich in einer Mutter 21, die einen Teil des Bodens 5
bildet.
Ein kegelförmiger Schirm 22, der unter dem Sitz 19 befestigt ist, schützt die mit
Gewinde versehene Stange 20 und die Mutter 21 gegen den beim Abkratzen des Gegenstandes
18 herabfallenden Sand.
Die Abkratzvorrichtung setzt sich aus drei aus Quarz oder Siliciumcarbid bestehenden
Reibrädchen 7 von vieleckiger Gestalt zusammen (Abb. ι und 2), die mittels Zapfen an
waagerechten Stangen 23 angebracht sind, welche einen Teil von Gelenkparallelognaimmen
24 bilden. Diese Reibrädchen sind in verschiedener Höhe zueinander angeordnet und legen sich 'unter der Einwirkung von
Gegengewichten 25 gegen den Quarzgegenstand 18.
Die Heizvorrichtung besteht aus drei Elektroden 8, die tiefer liegen als die Reibrädchen
7 und durch Muffen 26 hindurchgehen. Die Muffe, welche die mittlere Elektrode trägt, ist auf einem Wagen 27 befestigt, und
die Muffen, welche die seitlichen Elektroden tragen, können mittels Kurbelstangen 28 und
Schubstangen 29, die mit 'einer Achse 30 verbunden
sind, auf dem Wagen gedreht werden. Mittels der Achse 30 können die Elektroden einander so genähert werden, daß zwischen
ihnen ein Lichtbogen auftreten kann. Gleichzeitig dient die Achse als Griff zum Verschieben
des Wagens 27 entsprechend dem Querschnitt des zu glasierenden Gegenstandes.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende :
Ist die Gewindestange 20 durch Drehen in ihrer Mutter 21 so weit gehoben worden, daß
der Sitz 19 sich auf einer Höhe etwas unterhalb der Reibrädchen 7 befindet, so bringt
man den Quarzgegenstand 18 auf den Sitz 19, nachdem er, wie oben erwähnt wurde, zwischen
den Platten 15 und 16 erfaßt worden ist. Der Quarzgegenstand befindet sich hierbei in der
Kammer 9, wie durch punktierte^ Linien in Abb. ι angedeutet ist.
Man dreht alsdann die Gewindestange 20, um dem Quarzgegenstand eine äbwärtsgehende
schraubenförmige Bewegung zu erteilen, welche alle Punkte seiner Oberfläche zunächst
mit den Reibrädchen 7 in Berührung und dann unmittelbar nachher in die Flamme des
elektrischen Bogens bringt, der zwischen den Elektroden 8 erzeugt ist. Auf diese Weise
erfolgt das Abkratzen und das Glasieren unmittelbar hintereinander auf dem Gegenstand
von unten nach oben, bis schließlich der Gegenstand in der Kammer 1 die in vollen
Linien in Abb. 1 veranschaulichte Gestalt besitzt.
Man zieht alsdann die Abkratzvorrichtung 7 aus der Kammer 1 heraus und läßt, indem
man der Gewindestange 20 eine beschleunigte Drehbewegung, in 'umgekehrtem Sinne wie
vorher, erteilt, den Gegenstand 18 schnell wieder aufwärts steigen, so daß die an seiner
glasierten Oberfläche haftende Kieselsäure durch die Flamme des zwischen den Elektroden
8 sprühenden Bogens entfernt wird und der ganze Gegenstand auf eine gleichmäßige
Temperatur von mindestens iooo0 C gebracht
wird. Diese Reinigung und dieses Wiedererwärmen, welche den zweiten Teil der Wärmebehandlung
bilden, erfolgen also bei dem Gegenstand 18 von oben nach unten, der auf
diese Weise wieder in der Kammer 9 anlangt. Ist die aufsteigende schraubenförmige Bewegung
des Gegenstandes 18 beendet, so geht das obere Ende der Stange 20 durch ein
zu diesem Zwecke in dem Deckel 13 vorge-
sehenes Loch hindurch. Man braucht dann
nur noch diese Stange zu erfassen, um dan Gegenstand 18 mit der Kammer 9 abzuheben
und das Ganze bis zur vollständigen Abkühlung des Gegenstandes auf eine nicht veranschaulichte
wärmefeste Platte zu setzen.
Haben die Quarzgegenstände eine gewisse Dicke und können sie infolgedessen eine hinreichende
Wärmemenge aufspeichern, so kann man sie in warmem Zustand in freier Luft beispielsweise
zwischen den Spitzen einer Drehbank abkratzen unter der Bedingung, daß ihre
Temperatur an keinem Punkte unter die Umwandlungstemperatur
des ß-Christoba]its Mnuntergeht. Alsdann kann man sie in die Kammer 9 bringen, um sie dort der doppelten
Wärmebehandlung des Glasierens und Wiedererwärmens zu unterwerfen. Auch diese Ausführungsform des Verfahrens bildet einen
Gegenstand der Erfindung.
Claims (2)
1. Verfahren zum Nachbearbeiten von Quarzgegenständen durch Entfernen der
rauhen Stellen der Außenfläche und GIagieren dieser Fläche, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Temperatur des Gegenstandes vom Schmelzen bis zum Glasieren
oberhalb von 3000 C hält, und daß man nach dem Glasieren des Gegenstandes
diesen gleichförmig wieder auf 'eine Temperatur von iooo0 C erMtzt.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Kammer, in welcher der Gegenstand durch Verschiebung nacheinander
dem Abkratzen und der Wärmebeihandlung unterworfen wird, wobei die Vorrichtungen
zum Abkratzen und zur Wärmebehandlung von außen her regelbar sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR616030X | 1932-07-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE616030C true DE616030C (de) | 1935-07-18 |
Family
ID=8981322
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES109899D Expired DE616030C (de) | 1932-07-09 | 1933-06-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Nachbearbeiten von Quarzgegenstaenden |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2018056A (de) |
DE (1) | DE616030C (de) |
FR (1) | FR752926A (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2445063A (en) * | 1938-02-19 | 1948-07-13 | Edwin M Guyer | Electric glass heating |
US2448511A (en) * | 1943-10-01 | 1948-09-07 | Linde Air Prod Co | Glossing corundum and spinel |
US2608031A (en) * | 1946-04-16 | 1952-08-26 | Union Carbide & Carbon Corp | Flame glossing rod-shaped single crystals of corundum |
US2659181A (en) * | 1947-01-30 | 1953-11-17 | Union Carbide & Carbon Corp | Process of and apparatus for forming styluslike articles from corundum or spinel |
US2617850A (en) * | 1948-06-17 | 1952-11-11 | Carmichael Hugh | Sealed insulator bushing |
-
1932
- 1932-07-09 FR FR752926D patent/FR752926A/fr not_active Expired
-
1933
- 1933-06-27 DE DES109899D patent/DE616030C/de not_active Expired
- 1933-07-06 US US679207A patent/US2018056A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2018056A (en) | 1935-10-22 |
FR752926A (fr) | 1933-10-03 |
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