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Vorrichtung zum Kochen, Schmelzen o. dgl.
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Den Gegenstand der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdunsten,
Verdampfen, Kochen von Kochgut oder Schmelzen, bei welcher eine Übertragung der
Heizwämer mit Hilfe von in den Strom der Heizgase hineinragenden Vorsprüngen erfolgt,
deren Entfernung 40 mm oder weniger beträgt.
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Erfindungsgemäß wird eine solche Vorrichtung derart ausgebildet,
daß der eigentliche die zu behandelnden Stoffe enthaltende Blehälter mit glatt ausgebildeter
Außenwandung versehen und mit einer äußeren Vorrichtung in innigen Wärmekontakt
gebracht wird, deren untere Seite mit den erwähnten Vorsprüngen versehen ist, während
die obere Seite dieser äußeren Vorrichtung entweder unmittelbar am Behälter anliegt
oder zusammen mit der Unterseite des Innenb.ehälters einen Hohlraum umschließt.
Die letzte Ausbildung mit einem zwischenliegenden Hohlraum ist insbesondere zur
Behandlung des Kochgutes in solchen Fällen geeignet, in denen nach Beendigung des
Kochprozesses das Kochgut einer beschleunigten Abkühlung unterworfen werden soll.
In diesem Falle können durch die Hohlräume zwischen dem Innenbehälter und dem Außenbehälter
kühlende Gase, z. B. Kühlluft oder Kühlnebel, hindwrchg,eleitet werden.
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Andererseits können während des Kochprozesses durch diesen Hohlraum
auch heiße Gase geführt werden. Zweckmäßig werden die Hohlräume zwischen dem Außenbehälter
und dem aufgesetzten Behälter durch am Außenbehälter oder am Innenbehälter angeordnete
Vorsprünge gebildet.
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In der beiliegenden Zeichnung sind mehrere Ausführunsfformen des
Erfindungsgenenstandes beispielsweise dargestellt.
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Abb. I zeigt einen geschlossenen Kochen oder Schmelzkessel, der auf
eine untere mit Vorsprüngen versehene Vorrichtung aufgesetzt wird.
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Abb. 2 zeigt eine abgeänderte ausf2hrungs. form eines solchen Einsatzehälters
mit e1O-gesetztem Kessel.
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Im einzelnen bezeichnet in Abb. I das Bezugszeichen 1 einen geschlossenen
Koch- oder Schmelzkessel, der auf einer äußeren Vorrichtung 2 aufgesetzt ist. Der
äußere Bchälter 2, der zweckmäßig aus gegossenem Material, z. B. aus Gußeisen oder
Chromguß, besteht, ist auf der Feuerseite mit Vorsprüngen 3 gemäß des Patents versehen.
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Seine Innenwandungen 4, 5 sind glatt oder nahezu glatt ausgestaltet,
so daß die Außenwandung des Kessels I in genügender Wärme berührung mit ihnen steht.
Der Außenbehälter 2 kann beliebig, z. B. durch eine Rostfeuerung 6, durch besondere
Brenner, durch Abgase usw., beheizt werden. Derartige Kessel können mit besonderem
Vorteil z. B. zum Kochen oder sonstiger Wärmebehandlu!ng von Ölen, zum Ausseinnelzen
von Tran, zum Schmelzen von Paraffin, Stearin sowie zum Schmelzen von Harzen u.
dgl. dienen.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform eines solchen Kessels
zeigt Abb 2. Hier ist nämlich der Außenhehälter 7 nicht nur auf der Feuerseite mit
Vorsprüngen 8 versehen sondern besitzt auch auf der Inneslseite abgeflachte Vorsprünge
9, die in Berührung mit dem Innenkessel 10 eine gute Wärmeberührung schafen und
der Wärmeübertragung durch Leitung dienen: Außerdem kann z. B. mit Hilfe besonderer
Zuleitungen 1 1 und entsprechender Ableitungen 12 cm Gas, z. B. ein Kühlmittel,
in die Hohlräume zwischen der Wandung 7 des Außenkessels und der Wandung des Innenkessels
10 geleitet werden. In diesem Falle dienen die Vorsprünge g mit ihren Unterbrechungen
gleichzeitig zur erheblichen Verbesserung der Kühlung, so daß die Kühlung auch bei
verbähnismäßig hoher Erhitzung des Kesselinhalts nach dem Schmelzprozeß in kürzester
Zeit durchgeführt werden kann.
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Die beschriebene Vorrichtung kann zu jeder Art der Wärme- oder Kühlbehandlung
fester oder flüssiger Stoffe dienen, Man hat bereits eine Dämpf- und Kochvorrichtung
für Speisen. insbesondere Spargel, vorgeschlagen, die aus einem offenen Außenbehälter
und einem in diesen hin eingestellten, am oberen Ende verschließbaren Kochgefäß
besteht. Bei dieser Vorrichtung wird die Wärme mittelbar durch das Wasserbad auf
das Kochgefäß übertragen. Dagegen sind keine die Wärme übertragenden Vorsprünge
vorgesehen.
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Man hat ferner ein Kochgefäß mit einem Heizmantel versehen, bei dem
letzterer in Falten- oder Wellenform derart gestaltet ist, daß Hizkanäle für den
Durchfluß des Heizmittels gebildet werden, Ferner hat man auch Gärbottiche mit einer
Umhüllung umgeben, die mit der Außenwand des Bottichs einen Mantel bildet, durch
den ein gasförmiges Medium, z. B. Luft, als Temperirungsmittel hindurchgeleitet
wird.
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Massive Vorsprünge, welche zwischen einem äußeren und einem inneren
Behälter angeordnet sind un,d ausschließlich durch metallische Leitung die Wärme
von einem Heizmittel durch das äußere Gefäß hindurch und dessen Inhalt übertragen,
wurden hier ebenfalls nicht verwandt.
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Demgegenüber bezieht sich der Erfindungsvorschlag auf die neuartige
Ausbildung von Kesseln. die zum Kochen von öl oder Tran, zum Schmelzen von Paraffin.
Harzen. Kopalen u. dgl. Kochgut dienen. Solche Kessel werden z. B. aus chemischen
und anderen Rücksichten vorwiegend aus Stoffen wie Kupfer, Nickel u. dgl. hergestellt,
die gewalzt, gedrückt oder geschmiedet werden und deshalb aus fabrikatorischen Gründen
eine äußere Ausstattung mit Vorsprüngen als außerordentlich kostspielig und schwer
durchführbar erscheinen lassen. Um nun auch bei diesen Einrichtungen die wärmeübergangsleitung
auf bisher nicht erreichbare Höhe zu bringen, wird erfindungsgemäß ein besonderer
äußerer Untersatz verwandt, der aus Gußmaterial, z. B. Gußeisen, hergestellt werden
kann, so daß in diesem Teil die Vorsprünge in gewünschter Gestalt und in den erforderlichen
Abmessungen in einem Stück gegossen werden können.
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Ferner dient die dem eigentlichen Koch-oder Schmelzbehälter zugewandte
Seite des Untersatzes, die gegebenenfalls ebenfalls mit geeignet gestalteten Vorsprüngen
ausgestattet sein kann, dazu, einen genügenden Wärmekontakt mit dem Koch- oder Schmelzkessel
herzustellen.
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Ein besonderer Vo!rteil einer in dieser Weise ausgestalteten Vorrichtung
zum Kochen, Schmelzen o. dgl. von öl, Tran, Harz, Kopalen usw. ist darin zu erblicken,
daß infolge der gesteigerten Wärmeübergangsleistung die Erhitzung dieser Stoffe
auf die erforderliche Temperatur sehr viel schneller vor sich geht.
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Infolgedessen sinkt die Gefahr des Eintritts schädlicher Polymerisationsvorgänge,
die bei längerem Verweilen in höheren Temperatrubereichen häufig gegeben ist, erheblich.
Ebenso bietet auch die besondere Ausgestaltung der Vorrichtung, bei welcher auch
auf der Ilmenseite des Untersatzes Vorsprünge angeordnet sind, die Möglichkeit,
nach beendeter Erhitzung die kühlung des gesamten Behälterinhalts sehr schnell druchzufübren,
also gewissermaßen den ganzen Behälterinhalt abzuschrecken, ohne ihn, wie bisher
üblich. zu entleeren oder in besondere Kühlbehälter zu leiten.