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Arbeitskranz für Glasziehherde. Die Erfindung bezieht sich auf einen
bei Glasziehherden zu verwendenden Arbeitskranz. Solche Arbeitskränze liegen halb
eingetaucht in der Oberfläche der Glasschmelze und umgrenzen den Oberflächenteil,
an welchem ein Glashohlkörper durch Ausheben oder Ziehen aus der geschmolzenen Masse
gebildet wird. Das Kennzeichen des neuen Arbeitskranzes besteht darin, daß sein
unterer Rand nach einer zur oberen Randfläche schrägen Fläche verläuft, die eben
oder krumm sein kann, so daß die Kranzhöhe an verschiedenen Stellen des Umfanges
verschieden groß ist und der Kranz demzufolge an einzelnen Stellen tiefer in die
Glasschmelze eintaucht als an anderen. Er kann ebensowohl bei Öfen verwendet werden,
bei welchen aus der Hauptschmelze gezogen wird, als auch bei solchen, bei welchen
die Ziehstelle in einem mit dem Ofen zusammenhängenden Vorbau liegt., Auf der Zeichnung
zeigt Fig. i die Anwendung des Erfindungsgegenstandes bei einem Wannenofen mit Vorbau.
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Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des Arbeitskranzes in größerem Maßstabe.
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Beim Entnehmen von Glas aus den bis zu einer gewissen Tiefe in die
Glasschmelze tauchenden Arbeitskränzen bekannter Art ist es schwierig, aus allen
innerhalb des Kranzes befindlichen Stellen der Schmelze Glas von gleicher Temperatur
zu entnehmen, weil die innerhalb des Arbeitskranzes befindliche Glasmasse an verschiedenen
Stellen verschiedene Temperaturen aufweist. Ursache hiervon ist, daß die Oberflächenschicht
der Glasschmelze eine ungleichmäßige Temperatur hat, nämlich nach dem Inneren des
Heizraumes zu wärmer ist als an den Rändern. . Dasselbe gilt für jede tiefere wagerechte
Schicht.
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Um dem Übelstand der Glastemperaturunterschiede innerhalb des Arbeitskranzes
zu begegnen, nützt man den Umstand aus, daß das Glas an einer gegebenen Stelle der
Oberfläche (welche ja der Heizung unmittelbar ausgesetzt ist) heißer ist als an
den Barunterliegenden Punkten und verwendet gemäß der Erfindung einen Arbeitskranz,
der an verschiedenen Stellen seines Umfanges verschieden tief in die Glasschmelze
taucht. Diesen Erfolg erzielt man mit Arbeitskränzen, deren unterer Rand schräg
zum oberen verläuft, so daß die Kranzhöhe an der einen Seite größer ist als an der
anderen, wie dies Fig. i und 2 veranschaulichen. Da die höheren Teile des Arbeitskranzes
den Zutritt von Glas aus tieferen und kälteren Stellen der Schmelze gewährleisten
als die niedrigeren Teile, so kann man die Glastemperaturunterschiede innerhalb
des Kranzes ausgleichen, indem man den Kranz so dreht, daß seine höhere Seite dem
Inneren des Ofenraumes zugewendet ist, wo die Glastemperatur höher ist als in der
gleichen Höhenschicht an den Rändern des Ofens oder Herdes.
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Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Wannenofen erfolgt die Glasentnahme
aus dem Vorbau 3, der mit einer Kopfplatte q. versehen ist. Der senkrecht bewegbare
Schieber 5 verhindert die Ausstrahlung der Ofenhitze. 6 ist der neue Arbeitskranz,
welcher bei der durch
Fig. z dargestellten Anordnung mit seinem
oberen Teil gegen den unteren Rand der Entnahmeöffnung 4a anliegt. Zweckmäßigerweise
schwimmt der Arbeitskranz auf der Schmelze. Wie bereits erläutert, ist seine Höhe
an verschiedenen Stellen verschieden groß bemessen, derart, daß dessen untere Abschlußfläche
von einem Punkt des Kranzes bis zum diametral gegenüberliegenden nach einer schrägen
Fläche verläuft, die gerade oder krumm sein kann. Bei der Benutzung des so gestalteten
Arbeitskranzes wird dieser in der Schmelze so eingestellt, daß die höhere Kranzseite
dem Ofeninneren zugewendet ist, oder jedenfalls in dem Teil der Glasschmelze sich
befindet, in welchem die Glastemperatur an der Oberfläche und im allgemeinen in
ein und derselben Höhenschicht höher ist als an der anderen Kranzseite. Die unter
diesen tiefer tauchenden Teilen in den Kranz eintretende und somit aus tieferen
kühleren Schichten der Schmelze entnommene Glasportion ist kühler als die obere
Schicht an derselben Kranzseite und, bei passend gewählter Kranzhöhe, in der Temperatur
ausreichend gleich der unter der niedrigeren Kranzseite eintretenden Glasmasse.
Bei dem dargestellten Schmelzofen mit Vorbau müssen nach dem Gesagten die am tiefsten
tauchenden Teile des Arbeitskranzes der Hauptschmelze zugekehrt sein.
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Der Arbeitskranz kann im übrigen in beliebigen Abmessungen und Querschnittsformeri
ausgeführt werden.
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Zwischen den einzelnen Glasentnahmeoperationen kann der Arbeitskranz
in den Ofenraum zurück- und darauf wieder an die Entnahmestelle heran-eschoben werden.
Er kann aber auch an Ort und Stelle verbleiben, in welchem Falle zwischen den einzelnen
Glasentnahmeoperationen die Glasmasse innerhalb des Kranzes, welche während des
Ziehens sich abgekühlt hat, u. U. auch durch beim Ziehen entstehenden Glasabfall
verunreinigt wird, aufgewärmt und gleichmäßig gemacht wird. Der Kranz kann auch
von der Kopfplatte getragen und durch Drehung genau so in verschiedene Lagen gebracht
werden, wie in dem Falle, wo er auf der Schmelze schwimmt.
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Für alle Fälle ist. es jedoch erforderlich, daß die Seitenwände des
Kranzes stets eine senkrechte Lage einnehmen, damit sich an der Entnahmestelle immer
ein symmetrischer Glaskörper der Entnahme darbietet.