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Durch ein gasförmiges Druckmittel betriebener Hammer Die Erfindung
betrifft eine weitere Ausbildung des Gegenstandes des Patents 590 777 und bezweckt,
den Schlagbär für den Schlag nach allen Richtungen, insbesondere für Drucklufthämmer
verwendbar zu machen.
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Die bekannten Drucklufthämmer bestehen aus einem Zylinder und einem
Kolben. Der Zylinder ist Werkzeug- und Griffhalter. Der Kolben gibt die von der
Druckluft erhaltene Energie am Ende des Zylinders an das Werkzeug ab. Der Rückstoß
der Beschleunigung des Kolbens wird durch den Zylinder, vermindert um die Trägheit
der Masse desselben, auf die gegendrückende Person übertragen. Verkleinert sich
das Gewicht des Zylinders, vergrößert sich der Rückstoß, und umgekehrt.
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Um den Rückstoß des Zylinders zu mildern, hat man bei Drucklufthämmern
bereits zwei Kolben in einem Zylinder angeordnet, die durcheinander wechselseitig
schlagen. Die Druckluft bewirkt hierbei gleichzeitig mit dem Schlaghub des einen
den Leerhub des anderen Kolbens. Der Gasdruck auf den schlagenden Kolben ist größer
als der auf den zurückgehenden Kolben; damit ist erreicht, daß der schlagende Kolben
Energie im Schlage abgibt, während der rückgehende Kolben nur für den Rücklauf Energie
erhält. Der Unterschied des den beiden Kolbenflächen erteilten Gasdruckes wird auch
vom Zylinder als Rückstoß aufgenommen. Zu demselben Zweck hat man auch bereits zwischen
Zylinder und Griff oder Halter eine Druckluftkainmer eingeschaltet mit derselben
Gasspannung, mit der auch der Kolben arbeitet. Bei , allen Geräten ist der Rückstoß
durch eine ertragbar große Masse des Zylinders oder Gegendruck auf diesen möglichst
gering gehalten, weil ein zu großer Rückstoß den Arbeiter zu sehr beanspruchen würde.
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Die Erfindung bestellt darin, daß der Zylinder am Handgriffende offen
ist und in einer an diesem Ende aufgesetzten geschlossenen Kammer verschiebbar ist.
Weiter ist ein Teil der genannten Kammer entsprechend dem schwankenden Druck in
dieser verschiebbar und finit dem Einlaßventil verbunden.
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Durch die Erfindung wird das Gewicht voll Drucklufthämmern bei gleicher
Wirkung vermindert, da für alle Konstruktionsteile die Rücksicht auf Massenträgheit
wegfällt und sie auf festestem Material nach dein Gesichts-
punkt des geringsten Material- und Gewichtsaufwandes hergestellt
werden können. Der Schlagbär erhält durch eine aufgesetzte Kammer, die den auf die
Kammer gerichteten Druck gleichzeitig und gleichmäßig auf beide Schlagteile überträgt,
die Möglichkeit, nach allen Richtungen zu schlagen, da der Druck dieselbe Wirkung
auf die Schlagteile ausübt wie in dem Hauptpatent die Erdanziehung. Der Rückdruck
der Auspuffgase läßt sich außerdem für den Umsatz des Schlaggeräts verwenden.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dar, und -zwar zeigt Fig. i den Durchschnitt durch einen Drucklufthammer.
Der Amboß ist als Nietdöpper ausgebildet. Das obere Ende des X ietdöppers kann als
Griff verwendet werden. Der Zylinderschlag trifft drehend auf den Fuß des Döppers
auf. Der dargestellte Hammer zeigt seine Einstellung in einer Arbeitspause, noch
in drucklosem Zustand. Fig. 2 zeigt den Hammer, nachdem der erste Druck auf den
Griff ausgeführt und die Druckluft im Begriff ist, erstmalig einzutreten. In Fig.
2 ist als Amboß ein Gesteinsbohrer gezeichnet. Der Schlag wird senkrecht auf -diesen
übertragen; der Zylinder erhält nach jedem Schlag eine Umsetzung, die das beispielsweise
eckige Schaftende des Zylinders an den Bohrer übermittelt. Fig. 3 bis 9 sind Schnittzeichnungen
in der Höhe der angegebenen Schnittlinien A-B, G-D usw.
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a ist der Zylinder, b der Kolben, c die Zuleitung für das Druckgas
oder das Zuführungsrohr mit den Durchgangsschlitzen vor dem Ende desselben, d die
Rohrschiebersteuerung, e die oberen, f die unteren Kanäle für die
Umsteuerung, g die Auspufföffnungen, die hier als Düsen ausgebildet sind, h die
Wandung der auf dem Schlagbär aufgesetzten Kammer, i der Griff des Bohrhammers,
h Regulierkolben mit Einlaßventil, L eine Druckfeder auf dasselbe, in Bohrungen
von der Kammer zum Regulierkolben zwecks Regelung des Einlaßventils, n ein Auslaßventil
am Ende des Druckgaszuleitungsrohrs c, p die Bohrungen zur Entlastung der unteren
Fläche des Zuleitungsrohrs c und zum Durchblasen, o eine Nadel, die von der oberen
Feder q bis zum D.urchblasventil n reicht; r ist die Wand einer Schmierölkammer
4; s sind Bohrungen zu t, dein Ölfilz o. dgl., der das Schmieröl durch die Bohrungen
u nach einer Ausnehmung der Druckluftleitung abgibt; v ist eine Mutter zum Einfüllen
mit einem Schlab= berventil, das die Ölkammer auf dem Druck der Umgebung hält; iv
sind Bohrungen zum Entlassen der Kammerluft beim Einstellen der Schlagtätigkeit;
x sind Bohrungen, die der Kammer eine Vorfüllung bei Beginn der Hammertätigkeit
geben; y sind Griffhülsen, z ein Drehbohrer mit Bohrung zum Durchblasen.
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Durch den Druck auf den Griff i entstellt in der Kammer i, deren Wand
mit lt bezeichnet ist, infolge Zurückweichens des Kolbens b und Vorschiebens der
Kammer t eine Kompression, die durch die Bohrungen na auf den Regelkolben
h drückt und das Einlaßventil für Druckluft öffnet. Die durch die seitlichen Schlitze
des Zuführungsrohrs c und die Kanäle e in den Zylinderraum 2 eintretende Druckluft
hebt vorerst den Zylinder an und bewirkt im anderen Zylinderraum 3 eine Kompression,
die den Rohrschieber d zurückschiebt und umsteuert. Das Ende des Kolbens gibt alsdann
die Auspufföffnungen g im Zylinder frei. Die umgesteuerte Druckluft leitet nun durch
die unteren Kanäle f den ersten Arbeitsgang ein. Der Zylinder a und der Kolben b
erhalten durch den gleichen Druck auf gleich große Flächen Beschleunigungen in entgegengesetzter
Richtung, der Zylinder a vergrößert, der Kolben b verringert um die Wirkung der
Kompression auf die gleich großen oberen Flächen von Kolben b und Zylinder a in
der Kammer i. Der Zylinder a gibt folglich zuerst die durch Beschleunigung erhaltene
Energie im Anprall des Schlages ab. Die Weiterbewegung des Kolbens, bewirkt dann
eine verstärkte Kornpression der Luft im anderen Zylinderraum 2, durch die Kanäle
e ein Zurückdrücken des Rohrschiebers d und die Freilegung der Auspufföffnungen
g. Der durch die Kompression umgesteuerte Rohrschieber läßt durch die Kanäle e die
Druckluft an die andere Seite des Kolbens, und jetzt wiederholt sich der Vorgang
umgekehrt. Die Menge der zugeführten Druckluft wird geregelt durch die Kompressionsspannung
in der Kammer i und, was gleichbedeutend ist, durch den Druck auf den Griff, der
wiederum auch gleich ist der Summe der Drücke von den Einzelschlägen, so daß verlorene
Energie auch bei ungleichem Druck, wie beispielsweise der Rückstoß, nicht entsteht,
wie einleitend beschrieben. Da die gesamte Leckluft aus der der Kammer zugekehrten
Schlagbärseite in der Kammer aufgefangen wird, entsteht hier kein Mangel an Kompressionsluft.
Tritt der Gasdruck in der Kammer i etwa stärker auf als der Druck, der gegen diese
gerichtet ist, so gehen Kammer und Griff zurück, und der Überdruck entweicht durch
die Bohrungen w nach außen. Wird nicht mehr auf den Griff gedrückt, ist auch die
Kammer spannungslos, und die Feder L bewirkt durch ihren Druck auf Einlaßventil
und Regulierkolben ein Schließen der Druckluftzuleitung c und somit ein Ausschalten
der Hammertätigkeit.