DE615507C

DE615507C - Anordnung zum Ausgleich des Erdschlussreststromes in Leitungsnetzen

Info

Publication number: DE615507C
Application number: DES86457D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1928-07-05
Filing date: 1928-07-05
Publication date: 1935-07-06

Description

Anordnung zum Ausgleich des Erdschlußreststromes in Leitungsnetzen In Hochspannungsfreileitungs- und Kabelnetzen kann man den bei Erdschluß auftretenden Lichtbogen dadurch zum Erlöschen bringen, da.ß man den Erdschlußstrom an der Erdschlußstelle durch Löschvorrichtungen kompensiert. Handelt es sich um Netze großer Ausdehnung oder hoher Spannung, so ist die nach der Kompensation :der Blindkomponente noch: verbleibende Wattkomponente des Erdschlußstromes mitunter so .groß, daß der Lichtbogen nicht erlischt.
Man hat bereits vorgeschlagen, durch ein wattmetrisches Relais die Größe einer in den Erdschlußkrels eingeführten Zusatzspannung derart zu. regeln, @daß auch die Wattkomponente des Erdschlußstromes ausgeglichen wird. Das wattmetrische Relais wurde von der Leistung des Erdschlusses gesteuert.
:Zach :der Erfindung wird durch dieses wattmetrische Relais gleichzeitig auch die Phase der Zusatzspannung geregelt, und zwar derart, daß das Relais eine stufenweise Veränderung der Größe oder Phase der Zusatzspannung einleitet und auf jeder Stufe der Zusatzspannungsgröße die Phasenlageder Zusatzspannung sämtliche möglichen Werte einnimmt oder während der Fortdauer einer Phasenlage die Zusatzspannung der Größe nach sämtliche Werte des Regelbereichs einnimmt. Es gelingt dadurch nicht nur, Wattrestströme, sondern auch Blindrestströme, die durch die induktiven Erdschlußlöscheinrichtungen nicht völlig ausgeglichen sind, zu kompensieren. Bei einem Lichtbogen tritt das wattmetrische Relais in Tätigkeit und beeinfluß:t eine in den Erdschlußkreis eingeführte Zusatzspannung nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in ihrer Phase so; daß die Wirkleistung des Erdschlußkreises ein Minimum.wird.
Die Einführung :der in Größe und Phase veränderlichen Zusatzspannung kann auf vorteilhafte Weise mit Hilfe eines Drehtransformators erfolgen, der gegebenenfalls mit einem Aizapftrans;fo:rmator in Reihe geschaltet ist. Der Anzapftransformator wird nun beim Eintreten des Erdschlusses stufenweise weiter geregelt und gleichzeitig auf jeder Stufe der Zusatzspannung der Drehtransformator derart gesteuert, daß die Phasenlage der Zusatzspannung sämtliche möglichen Werte einnimmt. Man könnte selbstverständlich auch die umgekehrte Regelung vornehmen und während der Fortdauer einer Phasenlage der Zusatzspannung .den Anzapftransformator so regeln, daß die Zusatzspannung sämtliche Größenwerte des Regelbereiches einnimmt.
Bei der konstruktiven Ausführung dieser Regelung. kann man den Drehtransformator durch einen Verstellmotoir antreiben lassen, dessen Drehzahl so bemessen ist, :daß während des Versbleibens des Steuerapparates für den Anzapftransformator auf einer Stufe der Drehtransformator sämtliche Phasenlagen erreicht. Man !benötigt dann keine besonderen Verriegelungen o,.,dgl.
Die ganze Kompensationseinrichtung kann man durch eine an der den Erdschluß speisenden Spannung liegende Schaltspule überwachen lassen, so daß die Kompensationseinrichtung nur so lange eingeschaltet bleibt, als der Lichtbogen tatsächlich bestehenbleibt. Auf einfache Weise bewirkt eine solche Überwachung eine an der Erdsch;lußspannung liegende Nullspannungsspule zur Verriegelung des Zusatztransformators.

Claims

PATENTANSPRICHE i. Anordnung zum Ausgleich des Erdschlußres.tstromes in Leitungsnetzen unter Verwendung eines wattmetrischen Relais zur Steuerung in den Erdschlußkreis eingeführter Zusatzspannungen, dadurch gekennzeichnet, da.ß das wattmetrische Relais beim Eintreten des Erdschlußlichtbogens eine stufenweise Veränderung der Größe oder Phase der Zusatzspannung derart einleitet, daß auf jeder Stufe der Zusatzspannungsgröße die Phasenlage der Zusatzspannung sämtliche möglichen Werte einnimmt oder während der Fortdauer einer Phasenlage die Zusatzspannungsgröße sämtliche Werte ,des Regelbereichs einnimmt.
2. Anordnung nach: Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das wattmetrische Re-, lais auf einen Verstellmotor wirkt, der die Phase der Zusatzspannung durch Drehung eines Drehtransformators regelt.
3. Anordnung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das wattmetrische Relais einen Steuerapparat regelt, der so gebaut ist, daß er bei fortdauerndem Erdschluß die Größe der Zusatzspannung stufenweise erhöht.
4.. Anordnung nach Anspruch 2 und 3, dadurch .gekennzeichnet, daß .die Drehzahl des Verstellmotors so bemessen ist, daß während des Verbleibens des Anzapfreglers auf einer Stufe der Drehtransformator sämtliche Phasenlagen erreicht.
5. Anordnung nach Anspruch i bis .l, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer an der Erdschlußspannung liegenden Schaltspule die zur Kompensation dienende Zusatzspannung nur so lange eingeschaltet bleibt, wie der Lichtbogen besteht. G. Anordnung, nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeiten des Anzapfreglers von einer an der Erdschlußspannung liegenden Nulls-pannungsspule abhängig gemacht ist.