DE976482C - Anordnung zur Unterdrueckung des Erdschlussstromes in Hochspannungswechselstromnetzen - Google Patents
Anordnung zur Unterdrueckung des Erdschlussstromes in HochspannungswechselstromnetzenInfo
- Publication number
- DE976482C DE976482C DEA8120D DEA0008120D DE976482C DE 976482 C DE976482 C DE 976482C DE A8120 D DEA8120 D DE A8120D DE A0008120 D DEA0008120 D DE A0008120D DE 976482 C DE976482 C DE 976482C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- winding
- earth
- fault
- choke
- earth fault
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H9/00—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
- H02H9/08—Limitation or suppression of earth fault currents, e.g. Petersen coil
Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGrEBENAM 3. OKTOBER 1963
A8i2oVIIIbl2ic
Zur Unterdrückung des Erdschlußstromes in Hochspannungsnetzen ist es bekannt, entsprechend
der Phasenzahl des Netzes Drosselspulen vorzusehen, die je an eine Phase angeschlossen und im
Nullpunkt geerdet sind. Um im Erdschlußfalle die Induktivität der Drosselspulen und damit den Erdstrom
dem augenblicklichen Zustand des Netzes anpassen zu können, sind zusätzliche Wicklungen
bei den Drosselspulen vorgesehen, durch die eine Veränderung der Induktivitätswerte gegenüber den
im Leerlauf bestehenden Werten erreicht wird. Auf diese Weise konnte auf die ursprüngliche Art der
Induktivitätseinstellung, nämlich auf veränderliche Luftschlitze, verzichtet werden, die in konstruktiver
Hinsicht gewisse Schwierigkeiten bereiten und außerdem noch die Gefahr des Brummens der
Drosselspulen mit sich bringen.
Außerdem kann eine Drosselspule im Sternpunkt eines Netzes angeschlossen werden, wobei der
Sternpunkt meist durch die Wicklung eines Transformators gebildet ist. Im Erdschlußfalle tritt dann
an dieser Spule ein Strom auf, der den Erdschlußstrom der kranken Phase kompensiert. Nachteilig
ist bei dieser Anordnung, daß der Sternpunkt der Wicklungen der elektrischen Apparate gegen die
übrigen Wicklungen bzw. gegen den Kern die volle Phasenspannung annimmt, was z. B. für Transformatoren
für sehr hohe Betriebsspannungen, wie
309 695/9
etwa 380 kV, einen beträchtlichen Isolationsaufwand und damit eine unwirtschaftliche Ausführung
notwendig macht.
Ein Erdschluß hat bekanntlich zur Folge, daß der Schenkel, auf dem die mit dem Erdschluß behaftete
Wicklung aufgebracht ist, für die Rückleitung des Kraftflusses nicht mehr in Frage
kommt, da sie magnetisch ausgeschaltet ist. Aus diesem Grunde wurde es bekannt, Kerne mit zusätzlichen
Schenkeln vorzusehen, die eine Rückleitung des magnetischen Kraftflusses gestatten
und auf die außerdem noch Wicklungen aufgebracht sind, über die der Nullpunkt des Transformators
geerdet ist. Durch die sich daraus ergebende magnetische Verkettung der im Sternpunkt angeschlossenen
Wicklungen mit dem magnetischen Kraftfluß ergibt sich im Erdschlußfalle eine günstigere
Flußverteilung.
Zur Beeinflussung beider Komponenten, des magnetischen Kraftflusses als auch des Erdschlußstromes, wurde schon eine Anordnung vorgeschlagen,
bestehend aus einem Betriebstransformator und aus einer zwischen dessen Sternpunkt und
Erde geschalteten Erdschlußdrossel, bei welcher die Erdschlußdrossel nur für einen Teil der Stempunktspannung
bemessen und mit einer zweiten Wicklung versehen ist, die an eine im offenen Dreieck
geschaltete Tertiärwicklung des Transformators angeschlossen ist und den Rest der Sternpunktspannung
übernimmt. Eine derartige Ausbildung ergibt für den Isolationsaufbau des Betriebstransformators
günstige Verhältnisse.
Ein gewisser Nachteil besteht jedoch bei dieser
Anordnung insofern, als die Dreieckhilfswicklung, die an dem einen Eckpunkt für den Anschluß der
zweiten Drosselwicklung geöffnet ist, infolge dieser Unsymmetrie für weitere Verwendungszwecke
nicht herangezogen werden kann. Die vorliegende Erfindung setzt sich die Aufgabe, diesen Nachteil
zu vermeiden.
Zu diesem Zwecke wird erfindungsgemäß die zweite Wicklung der Erdschlußdrossel in drei
Teile aufgeteilt, von denen je ein Teil zwischen die geöffneten Ecken der Dreieckwicklung geschaltet
wird. Man kann jetzt an die entsprechenden Eckpunkte der Dreieckwicklung Netzteile anschließen
und die Dreieckwicklung z. B. auch als Leistungswicklung betreiben. Besonders vorteilhaft ist es
dabei, die drei Teilwicklungen auf einem gemeinsamen Eisenkern anzuordnen. Dadurch wird erreicht,
daß sich für den normalen Netzbetrieb die Summe der Flüsse in der Drossel aufhebt, während
sich im Erdschluß falle die volle Induktivität ergibt. Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht es,
z. B. auch weitere dreiphasige Drosselspulen an die Dreieckwicklung anzuschließen, welche der Kompensation
der kapazitiven Blindlast des Netzes dienen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung noch weiter erläutert. Dabei sind die
Primärwicklungen mit 3, 4 und 5 sowie die Sekundärwicklungen des Betriebstransformators 6 mit
10, 11 und 12 bezeichnet. Die Primärwicklungen
liegen an den netzseitigen Phasen 7, 8, 9 und die Sekundärwicklungen an den lastseitigen Phasen 14,
15, 16. Die Primärwicklung ist ferner in Stern geschaltet.
Der Sternpunkt 17 ist in an sich bekannter Weise über eine Erdschlußdrosselspule 18 geerdet.
Um die Spannung am Sternpunkt im Erdschluß zu senken, verlegt man nur einen Teil der Kompensationsleistung
in die Petersenspule und den Rest in die bereits beschriebene Dreiwicklungsdrossel.
Dann teilt sich im Erdschluß die Phasenspannung im Verhältnis der Blindleistungen auf und ermöglicht
damit eine beliebige Senkung der Spannungsbeanspruchung des Nullpunktes. Zur Gewährleistung
des bestimmten Betrages nacheilenden Stromes ist daher in das System noch eine zusätzliche
Induktivität einzuführen, was durch die zweite Wicklung der Drosselspule geschieht.
Erfindungsgemäß wird diese zweite Wicklung in drei Teilwicklungen 21, 22, 23 unterteilt, die in die
offenen Eckpunkte der sekundären Dreieckwicklung des Leistungstransformators 6 eingeschaltet sind
und auf einem gemeinsamen Kern 19 liegen. Diese Induktivität stellt für den Arbeitsstrom des
Systems normalerweise keinen Widerstand dar. Im Falle des Erdschlusses jedoch fließt in Dreieckwicklung
und Drosselwicklungen ein in allen Wicklungsteilen gleichphasiger Nullstrom, der den
vollen induktiven Widerstand der Drossel vorfindet. Eine solche Drossel ist also, mit anderen Worten,
für die Netzströme in keiner Weise hinderlich, drosselt jedoch Kreisströme ab.
Durch eine zu starke Drosselwirkung könnte aber die 3. Flußharmonische in einem unerwünscht
hohen Betrag entstehen. Es werden daher zweckmäßig den Wicklungen 21, 22, 23 entsprechend abgestimmte
Kreise 24 parallel geschaltet.
Wie in der Zeichnung dargestellt, wird der Kern
19 zweckmäßig als Zweischenkelkern ausgebildet. Auf dem einen Schenkel dieses Kernes liegen die
Teilwicklungen 21, 22, 23, während auf dem anderen Schenkel des Kernes die Wicklung 18 der
Erdschlußspule liegt.
Um außerdem eine genaue Abstimmung der Induktivitäten für eine einwandfreie Erdschlußlöschung
herbeizuführen, können auch die Drosselwicklung 18 und die Teilwicklungen 21, 22, 23 noch
mit Anzapfungen und mit Regelschaltern 13 bzw.
20 versehen sein.
Um schließlich jeden Verlust für den normalen Belastungsstrom in den Wicklungen 21 bis 23
sowie jede Störung für die 3. Harmonische auszuschließen, können ferner diese Wicklungen wie auch
die Drossel 18 mittels Schalter und Relais selbsttätig ein- und ausschaltbar gemacht werden. Dabei
wird erst, nachdem die Drossel 19 zugeschaltet worden ist, auch die Erdschlußspule 18 eingeschaltet,
da sonst der Sternpunkt bei Erdschluß stärker beansprucht würde. Auch die Erdschlußspule wird
zweckmäßig durch eine Schalter- und Relaisanordnung selbsttätig gesteuert. Um nun die Einschaltung
der Erdschlußspule 18 nach der Einschaltung der Drossel 19 zu gewährleisten, sind die entsprechenden
Steuerrelais in Reihe geschaltet. Wenn der
Erdschluß beseitigt ist, so werden die Schalter selbsttätig, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
einer Zeitverzögerungseinrichtung, wieder geschlossen.
Claims (5)
1. Anordnung zur Unterdrückung des Erdschlußstromes in Hochspannungswechselstromnetzen,
bestehend aus einem Betriebstransformator und einer zwischen dessen Sternpunkt und Erde geschalteten Erdschlußdrossel, bei
welcher die Erdschlußdrossel nur für einen Teil der Sternpunktspannung im Erdschlußfall bemessen
ist und eine zweite Wicklung besitzt, die von einer im offenen Dreieck geschalteten
Hilfswicklung gespeist wird, dadurch gekenn zeichnet, daß die zweite Wicklung der Erdschlußdrossel
aus drei Teilwicklungen (21, 22 23) besteht, die an den offenen Eckpunkten der
Dreieckwicklung (10, 11, 12) mit den Phasenwicklungen
in Reihe geschaltet sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilwicklungen (21,22,
23) der zweiten Wicklung der Erdschlußspule einen gemeinsamen Eisenkern (19) haben.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilwicklungen
(21, 22, 23) der zweiten Drosselspulen wicklung im normalen Netzbetrieb durch selbsttätige
Schaltgeräte kurzgeschlossen sind und erst im Erdschlußfalle zur Wirkung freigegeben werden.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auch die erste Wicklung (18) der Erdschlußdrosselspule durch einen selbsttätigen
Schalter im normalen Netzbetrieb kurzgeschlossen ist und erst im Erdschlußfalle zur
Wirkung freigegeben wird.
5. Anordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der selbsttätigen
Schalter beim Auftreten eines Erdschlusses derart erfolgt, daß die Erdschlußdrosselspulenwicklung
(18) erst nach Einschalten der Teildrosselspulen (21, 22, 23) der
zweiten Drosselspulenwicklung in der Dreieckwicklung (10, 11, 12) eingeschaltet wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
© 309 695/9 9.63
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA8120D DE976482C (de) | 1939-12-14 | 1939-12-14 | Anordnung zur Unterdrueckung des Erdschlussstromes in Hochspannungswechselstromnetzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA8120D DE976482C (de) | 1939-12-14 | 1939-12-14 | Anordnung zur Unterdrueckung des Erdschlussstromes in Hochspannungswechselstromnetzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE976482C true DE976482C (de) | 1963-10-03 |
Family
ID=6921412
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA8120D Expired DE976482C (de) | 1939-12-14 | 1939-12-14 | Anordnung zur Unterdrueckung des Erdschlussstromes in Hochspannungswechselstromnetzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE976482C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT509837A3 (de) * | 2010-02-25 | 2013-04-15 | Oebb Infrastruktur Ag | Vorrichtung zur fehlerstromreduktion |
-
1939
- 1939-12-14 DE DEA8120D patent/DE976482C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT509837A3 (de) * | 2010-02-25 | 2013-04-15 | Oebb Infrastruktur Ag | Vorrichtung zur fehlerstromreduktion |
AT509837B1 (de) * | 2010-02-25 | 2013-06-15 | Oebb Infrastruktur Ag | Vorrichtung zur fehlerstromreduktion |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE202013102112U1 (de) | Einrichtung zur Erdschlussstromlöschung in Drehstromnetzen | |
DE2700375A1 (de) | Vorrichtung zum unterbrechen eines gleichstromkreises | |
EP3179492B1 (de) | Schutzeinrichtung für einen transformator vor geomagnetically induced currents | |
EP0913916A2 (de) | Drehstromtransformator | |
AT501582B1 (de) | Verfahren zur regelung der elektrischen spannung in elektrischen versorgungsnetzen sowie einrichtung zur durchführung des verfahrens | |
AT411938B (de) | Verfahren und vorrichtung zur regelung der elektrischen spannung in elektrischen versorgungsnetzen und/oder verbraucheranlagen | |
DE976482C (de) | Anordnung zur Unterdrueckung des Erdschlussstromes in Hochspannungswechselstromnetzen | |
DE735657C (de) | Schutzeinrichtung fuer mehrphasige Wechselstromanlagen, die veraenderlichen Arbeitsbedingungen unterliegen | |
EP3786986B1 (de) | Schaltungsanordnung zur verringerung eines gleichfluss-anteils im weichmagnetischen kern eines transformators | |
EP0037027B1 (de) | Thyristorgestellte Drosselspulenanordnung | |
DE968624C (de) | Schutzeinrichtung in Mehrphasennetzen mit Kurzschlussfortschaltung | |
DE892173C (de) | Aus Einphasentransformatoren bestehender Grosstransformator hoher Leistung | |
DE102018208626A1 (de) | Magnetisch regelbare Drossel zur Blindleistungskompensation mit kapazitiv beschalteten Zusatzwicklungen | |
DE667093C (de) | Einrichtung zur Erhoehung der Stabilitaet von Wechselstromfernleitungen oder von parallel arbeitenden Maschinen oder Netzen | |
DE675519C (de) | Anordnung zur Regelung der Blindleistung mit Hilfe gesaettigter Drosselspulen, insbesondere zur Regelung der Blindleistung langer Fernleitungen | |
DE631172C (de) | Ventilgesteuerter Mehrphasenmotor | |
DE623907C (de) | Einrichtung zur selbsttaetigen Ein- und Ausschaltung von Speiseleitungsschaltern in vermaschten Verteilungsnetzen | |
DE919181C (de) | Drehstromtransformator (oder -drossel) mit isoliertem Nullpunkt und einer eine Frequenzweiche enthaltenden, im offenen Dreieck geschalteten Hilfswicklung | |
DE630751C (de) | Einrichtung zur Kompensation des Erdschlussstromes | |
DE726943C (de) | Anordnung zur Kompensierung des induktiven Spannungsabfalls von Drehstrom-Fernleitungen | |
CH433505A (de) | Einrichtung zur Verminderung der Spannungsschwankungen bei Anschluss eines variablen Verbrauchers an ein ein- oder mehrphasiges Netz | |
CH96765A (de) | Einrichtung zur Unterdrückung des Erdschlussstromes von Hochspannungsnetzen. | |
DE712811C (de) | Anordnung fuer durch eine Wechselspannung gespeiste Stromkreise mit gittergesteuerten Entladungsstrecken | |
DE975000C (de) | Anordnung zum Betrieb von Stromrichtern, bei denen eine Stromkreis-unterbrechung aufmechanischem Wege erfolgt | |
AT124176B (de) | Anordnung zur Veränderung des Übersetzungsverhältnisses von Mehrphasentransformatoren usw. |