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Zuführung des durch Wippen Kübel o. dgl. gestürzten Gutes über vorgeschaltete
Siebe zu Klaubbändern oder -tischen -Die in ,den Bergwerken gewonnene Rohkohle gelangt
allgemein in Förderwagen zur Sieberei, wo sie in sofort verkaufsfähige Sorten und
in solche getrennt wird, die erst einen weiteren Aufbereitungsgang durchmachen müssen.
Insbesondere werden dort die Stückkohlen abgesiebt, aus denen die Berge durch Klauben
von Hand ohne Schwierigkeit entfernt werden können. Zu diesem Zweck wird der Inhalt
der Förderwageni mittels Wippern auf Siebe, Roste o. dgl. gekippt, die abgesiebte
Stückkohle auf Lesebändern von den mitgeförderten Bergen .befreit und schließlich
allein oder gemischt mit anderen Kornsorten in Bahnwagen verladen. Die Art der Anförderung
der Rohkohle in Förderwagen und der stoßweisen Entladung im Wipper o. dgl. bringt
es mit sich, daß das abgeworfene Haufwerk beim Klassiervorgang nur unwesentlich
auseinandergezogen wird und daher auch absatzweise auf das Leseband gelangt.
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Solange das Fassungsvermögen der Förderwagen gering war und daher
eine größere Anzahl Wagen in der Minute hintereinander gekippt werden konnten, waren
Größe und räumliche Folge der zu klaubenden Haufen auf dem Band derart, daß die
Klaubarbeit in fortlaufendem Zuge vor sich ging. Mit der zunehmenden Verwendung
von immer größeren Förderwagen, insbesondere der neuen Großraumwagen von 3 bis q.
t Ladevermögen, oder mit dem Bestreben, zwei oder mehr kleinere Wagen gleichzeitig
in einen Wipper zu kippen, stellten sich Schwierigkeiten ein. Einerseits wurde infolge
der .mit der Mengensteigerung zwangläufig verringerten Anzahl ,der Wipperbetätigungen
in der Minute der Abstand der zu klaubenden Haufen voneinander auf dem Band vergrößert
und damit gewissermaßen die Leerlaufzeit des Bandes im Verhältnis zur Arbeitszeit
ungünstig beeinflußt, andererseits wurde als Folge ,davon das Auslesien der Berge
aus dem entsprechend großen Haufen sehr erschwert, die Güte der versändfähigen.
Kohle somit beeinträchtigt.
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Die Anordnung eines kleinen Vorbunkers . unter dem Wipper bringt insofern
keinen Vorteil,- als die hochwertige Stück- und Nußkohle bei der Bunkerung durch
Abrieb und Stoß im Wert stark .gemindert wird. Man verlangt deshalb schonende Behandlung
des Guts, die nur dadurch erreichbar ist, daß der Inhalt des Förderwagens auf Klassiereinrichtungen
aufgegeben wird, deren Breite der Länge des oder der gleichzeitig von dem Wipper
o. dgl. gekippten Wagen: in etwa entspricht. Bei den Sieben, deren Sieb- und Förderwirkung
durch schwingende Teile hervorgerufen wird, bereitet diese Förderung wegen der Aufnahme
der durch die Vergrößerung der Massen hervorgerufenen, Beschleunigungskräfte usw.
bauliche und betriebliche Schwierigkeiten.
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Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt,
die bestehenden
Nachteile zu beheben. Das neue Verfahren besteht darin, daß der von dem Wipper abgeworfene
Guthaufen auf der Klassiereinrichtung -dadurch auseinandergezogen wird, daß die
einzelnen Teile des Haufens mit verschiedenen Geschwindigkeiten über mehrere nebeneinanderliegende
Flächen hinwegbefördert werden. .
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Wird der von dem Wipper gekippte Guthaufen in zwei oder mehrere Haufen
geteilt, die parallel zueinander mit voneinander verschiedener Geschwindigkeit über
die Siebflächen geführt werden, so ist leicht einzusehen, daß .durch diese Unterteilung
und zeitliche Verschiebung ihrer Aufgabe auf das Leseband die stoßweise Aufgabe
vom Wipper auf die Klassiereinrichtung je nach Anzahl der Gutströme in ein annähernd
gleichmäßiges Beschicken des Bandes durch die Klassiereinrichtung übergeht. Zweckmäßig
wird man die Geschwindigkeit der einzelnen Gutströme derart wählen, daß sich die
erteilten Geschwindigkeiten. umgekehrt verhalten wie die Zahl der Gutströme, d.
h. bei drei Gutströmen läuft der zweite mit der Hälfte, der dritte mit- ein Drittel
der Geschwindigkeit des ersten Stromes. Hierdurch wird erreicht, daß in dem zur
Verfügung stehenden Zeitraum zwischen zwei Wipperbetätigungen die unterteilten Guthaufen
in gleichmäßigen Abständen auf das Leseband gelangen.
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Durch das angegebene Verfahren wird die von dem Wipper o. dgl. stoßweise
abgegebene Kohlenmenge handgerecht den längs des Lesebandes aufgestellten Arbeitern
zugeführt, so daß sie sich gegenseitig nicht behindern und ohne zeitraubendes Durchwühlen
der Kohle das taube Gestein entfernen können.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel schematisch die Klassiereinrichtung
einer Kohlensieberei mit Wipper, Schwinb sieben und Leseband in Draufsicht dargestellt.
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Die in den Großraumwagen a angelieferte Rohkohle wird durch den Wipper
gekippt. Der Kohlehaufen wird geteilt den beiden Sieben cl und c2 aufgegeben, von
denen c2 die halbe Fördergeschwindigkeit von. cl hat. Die Siebe können als Federschwingsiebe,
als Kurbel- oder Doppelkurbelsiebe, als Seltnerroste, Rollenroste u. dgl. ausgebildet
sein. In diesem Fall wird der Guthaufen in zwei Teile unterteilt, was meistenteils
genügen dürfte, um eine ausreichende Verteilung des Haufens auf das Leseband d zu
bewirken, da durch den Siebvorgang selbst eine Auflösung des Guthaufens in etwa
eintritt.
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Das angeführte Beispiel soll den Anwendungsbereich des neuen Verfahrens
nicht erschöpfen. Insbesondere ist seine Verwendung auch dann angebracht, wenn die
Kohle nicht in Förderwagen bei Schachtförderung, sondern in Kübeln bei Gefäßförderung
zur Sieberei gelangt. Gleichfalls ist es möglich, das Verfahren auch für andere
Güter anzuwenden, wo eine stoßweise Zufuhr des Guts in eine gleichmäßige oder annähernd
gleichmäßige Weiterleitung umgewandelt werden soll.