DE613991C

DE613991C - Maschine zur Gewinnung und Foerderung von unter Tage liegenden nutzbaren Bodenschichten

Info

Publication number: DE613991C
Application number: DE1930613991D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-06-27
Filing date: 1930-06-27
Publication date: 1935-05-29
Also published as: DE678822C

Description

Entgegen den bekannten Tiefenschichtenfördermaschinen, die sich beim Arbeiten unausgesetzt vorwärs bewegen, arbeitet die neue Maschine zur Gewinnung und Förderung von unter Tag liegenden nutzbaren Bodenschichten (Kuhlerde, Schlieckerde o. dgl.) während des Stillstandes ihres Fahrgestelles. Hierdurch ist es möglich, leichtere Maschinen herzustellen und mit bedeutend geringerer Kraft oder mit kleineren Motoren zu betreiben, so daß entsprechende Ersparnisse entstehen.

Auch bietet sich der Vorteil, daß mit der-. artigen Maschinen auf verschiedenartige Weise gearbeitet werden kann, so daß jeweils die dem verschiedenartigen Stande des Erdreichs entsprechende Arbeitsweise in Anwendung gebracht werden kann.

Die neue Maschine besteht aus einer mit ihrer Längsachse in der Fahrtrichtung liegenden, waagerecht im Kreise verschwenkbaren oder in senkrechter Richtung verstellbaren schnecken- oder rohrartigen Schneidvorrichtung und aus einer mit dieser verbundenen, ebenso wie diese nur während des Stillstandes des Maschinenfahrgestelles arbeitenden Fördervorrichtung, welche die gewonnene Nutzschicht vor oder nach der Abgrabung der Deckschicht nach oben bringt.

Die Abb. 1 und 2 zeigen zwei Ausführungsbeispiele der Maschine während ihrer Arbeit in einer beliebigen unterirdischen Nutzschicht. Der Antrieb und sonstige hier unwesentliche Teile der Maschine sind wegen besserer Übersicht fortgelassen.

Die Fördervorrichtung, die ein° beliebiger Bagger, ein Elevator, eine Schnecke o. dgl. sein kann, ist mit α bezeichnet, b zeigt die an der Fördervorrichtung angeordnete Schneidvorrichtung, die aus einer waagerecht im Kreis verschwenkbaren oder in senkrechter Richtung verstellbaren Schnecke besteht. Die Deckschicht ist mit c bezeichnet und eine darunterliegende beliebige Nutzschicht mit d.

Für einen weiten Transport oder in Ruhestellung kann die Gesamtvorrichtung a, b außerhalb des Erdreichs gebracht und, sofern die Fördervorrichtung α sehr lang ist, waagerecht auf das Fahrgestell umgelegt werden. Ihre aufgerichtete Stellung kann, durch einen Bolzen etwa, gesichert werden.

Mit dem Gegenstand der Erfindung wird wie folgt gearbeitet:

Hat die Maschine während des Stillstandes ihres Fahrgestells bei e (Abb. 1) die Gewinnung und Förderung der Nutzschicht beendet, so wird sie von e bis f gefahren. Die mit ihrer Längsachse in der Fahrtrichtung der Maschine liegende Schnecke b ist dadurch in die Nutzschicht d eingedrungen. Mittels der Fördervorrichtung α kann diese nun abgefördert werden, ohne daß die darüberliegende Deckschicht c überhaupt abgetragen ist. Um möglichst viel Nutzschicht zu gewinnen, könnte man die Schnecke b in Richtung der

Pfeile in Abb. ι neigen, sie könnte aber auch \vaagerecht im Kreise herum geschwenkt werden, wobei eine ganz erhebliche Masse von Nutzerde gewonnen wird.

Bei leicht einstürzendem Boden ist es jedoch vorzuziehen, die Gesamtvorrichtung a, b nur in die Tiefe zu bewegen. Die Schnecke b, deren ursprüngliche Stellung durch dieLinieg· in Abb. ι angegeben wird, würde sodann z.B. bis zur Linie h die Nutzschicht abtragen. Anschließend daran wird die Vorrichtung wieder nach oben bewegt und trägt das Deckerdreich c dann von unten ab, wobei dieses durch die Schnecke b hindurch nach unten sinkt. Bei dieser Arbeitsweise entsteht nicht so leicht ein Einsturz der Deckschicht, als wie dann, wenn die Vorrichtung bzw. die Schnecke, so wie oben erklärt wurde, waagerecht verschwenkt wird.

Ist jedoch der Stand des Deck- und sonstigen Erdreiches sehr ungünstig, so kann selbstverständlich auch zuerst das Deckerdreich abgetragen werden. Man wird dann die Verschwenkung der Schnecke b oder des etwa verwendeten Grabrohres, welches diese umgibt, unterlassen, denn bei also stehendem Erdreich ist die untere Nutzschicht zumeist schlammartig, so daß sie vermöge des Druckes der darüber lastenden Schichten oft von allein heran kommt und schnell und ununterbrochen gefördert werden kann.

Die mit der Fördervorrichtung α nach oben gebrachten Nutzschichterdmassen werden auf dem Acker in Haufen abgelegt oder sogleich zwecks Bedüngung des Ackers über diesen mit bekannten Wurfrädern o. dgl. verbreitet.

Claims

Patentanspruch:

Maschine zur Gewinnung und Förderung von unter Tage liegenden nutzbaren Bodenschichten, gekennzeichnet durch eine mit ihrer Längsachse in der Fahrtrichtung der Maschine liegende waagerecht im Kreise verschwenkbare oder in senkrechter Richtung verstellbare schnecken- oder rohrartige Schneidvorrichtung und durch eine mit dieser verbundene, ebenso wie diese nur während des Stillstandes des Fahrgestelles der Maschine arbeitende Fördervorrichtung, welche die Nutzschicht vor oder nach der Abgrabung der Deckschicht nach oben bringt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen