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Trockenvorrichtung für stangen- und röhrenförmige Teigwaren Gegenstand
des Hauptpatents 6o6 69,2 ist eine Trockeneinrichtung für stangen- bzw. röhrenförmige
Teigwaren mit endlos umlaufenden Bändern, bei welcher in der kontinuierlichen Bewegung
der Laufbänder in beliebigen Zeiträumen eine plötzliche Geschwindigkeitsänderung
oder Sch`vingungsbewegung hervorgerufen wird, so daß die Teigwaren gegen Querleisten,
die auf den Bändern vorgesehen sind, schlagen und dadurch in eine gestrecl;te Lage
gebracht werden. Es wurde dort zur Beschleunigung des Trockenvorganges ein von einem
oder mehreren Luftbewegern erzeugter künstlicher Luftstrom in parallelen Zweigen
entsprechend der Zahl der Bänder quer zu deren Bewegungsrichtung über diese geleitet.
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Zweck der Erfindung ist eine Verbesserung der Führung des Trockenluftstromes
für eine solche Trockeneinrichtung. Sie benutzt in bekannter Weise einen mäanderartig
durch die Einrichtung fortschreitenden Luftstrom. Gemäß der Erfindung sind die stockwerkartig
übereinander angeordneten: Laufbänder in Kammern untergebracht; diese stehen seitlich
durch Kanäle oder Zwischenkammern in Verbindung, so daß ein Kanalsystem gebildet
wird. In diesem werden die Laufbänder einzeln oder in Gruppen für parallele Beschikkung
je Schenkel des Mäanders senkrecht zu ihrer Laufrichtung mit dem durch Lüfter erzeugten
Luftstrom nacheinander beschickt. Bei dieser Beschickung kann der Luftstrom seinen
Weg entlang der Ware über die Bandfläche oder auch durch die letztere hindurch nehmen.
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Die Führung des Luftstromes senkrecht zur Bandlaufrichtung ist eine
unerläßliche Voraussetzung, da andernfalls die durch die Anordnung nach dem Hauptpatent
erstrebte Richtung der Teigstangen während der Förderung gestört werden würde. Das
mäander.-artige Fortschreiten des Luftstromes durch die Einrichtung verbessert den
Trockenvorgang gegenüber der Luftführung nach dem Hauptpatent, indem der die einzelnen
Bänder passierende Luftstrom der fortschreitenden Trocknung angepaßt wird. Hierbei
ist man der -Erfahrung und Überlegung gefolgt, daß der Trockenvorgang am Anfang
des Trockenweges, d. h. an der feuchtesten Ware, nicht kräftig einsetzen darf, da
sonst bei der weiteren Trocknung die Oberfläche der Teigstangen wegen vorzeitiger
Erhärtung rissig
wird, während jedoch mit dem Fortschreiten -der
Trocknung der Feuchtigkeitsentzug gesteigert werden darf. Durch diese neuartige
Luftstromführung feachtet sich die zugeführte Druckluft im Verlaufe des Mäanders
immer mehr an, so daß der Feuchtigkeitsgrad der Trockenluft von dem ersten nach
dem letzten vom Luftstrom passierten bzw. zu passierenden Laufband entsprechend
ansteigt. Bei den bekannten Trockeneinrichtungen mit Luftstrommäander mußten die
aufeinanderfolgenden Bänder mit verschiedener Geschwindigkeit angetrieben werden,
damit der Trockengutbelag auf ihnen dicht blieb. Ferner war die wählbare Intensität
der Trockenluftströmung beschränkt, damit die Trockengase nicht unmittelbar durch
die Bänder hindurchstreichen, also nicht in unerwünschter Weise einen Nebenweg wählen
konnten.
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. Bei der Erfindung sind diese Nachteile beseitigt.
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- Ein Ausführungsbeispiel für einen von unten nach oben durch die
Einrichtung fortschreitenden Luftstrommäander, wobei in jedem horizontalen Schenkel
desselben ein endloses Band untergebracht ist, zeigt die Abb. i der Zeichnung.
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a bezeichnet den Antriebsmotor für die Luftfördereinrichtung b, mit
c sind die einzelnen Laufbänder mit in der Laufrichtung des zu trocknenden Gutes
fortschreitenden Indices, mit d die Führung bzw. Führungen für den Druckluftstrom
und mit e die, Lenkwände bezeichnet, welche dem Luftstromweg die Mäanderforin geben.
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Diesem Ausführungsbeispiel ist ein weiteres, wichtiges Merkmal der
LuftstromfÜhrung zu entnehmen für durchbrochene Bänder. Der Luftstrom tritt in jedem
Schenkel des Mäanders zwischen dem hin und zurück laufenden Zug jedes endlosen Bandes
ein, strömt durch dieses von unten nach oben hindurch und streicht dann über dieses
hinweg.
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Ist die Zahl der stockwerkartig übereinanderliegenden endlosen Bänder
sehr groß, so wird die Länge des Mäanders nach Abb. t sehr groß, so daß sich ein
bedeutender Strömungswiderstand ergibt. Dieser läßt sich herabsetzen,0 indem die
Gesamtheit der Laufbänder in Gruppen unterteilt und je eine solche gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach Abb. 2 in jedem Schenkel des Mäanders eingeordnet wird, so daß die Bänder jeder
Gruppe in parallelen Zwergen vom Luftstrom passiert werden.
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Einen anderen Weg zur Vermeidung einer zu großen Steigerung des Gesamtwiderstandes
des Luftströmungsweges bei zu großer Bandzahl veranschaulicht das Ausführungsbeispiel
nach, Abb. 3. Hier ist die Anordnung derart getroffen, daß in jedem waagerechten
Schenkel des Mäanders, vom Druckraum aus gerechnet, die Zahl der parallel vom Luftstrom
passierten Laufbänder geringer ist als im vorausgehenden. Die Geschwindigkeit des
Luftstromes in - jedem nachfolgenden Schenkel ist wegen des abnehmenden Querschnittes
daher größer als in dem soeben durchlaufenen. Es findet jedoch keine ungünstigere,
schärfere Trocknung statt; denn die Feuchtigkeitsaufnahme des Luftstromes im vorausgehenden
Schenkel ist die Summe von mehreren Bändern. Diese Luftstromführung in ihrer bereits
vorausgesetzten Eigenart des senkrechten! Verlaufes zur Laufrichtung der Bänder
hat noch den weiteren Vorzug, daß der Luftstrom sich mit steigernder Geschwindigkeit
nach dem feuchtesten, also am leichtesten verformbaren Gut zu in gesteigertem Maße
an der Richtung der Teigstangen beteiligen wird; denn der Luftstrom, welcher der
Schwerkraft entgegenwirkt, verringert damit die Reibung des Gutes für die Relativbewegung
an den Bändern, wodurch die Bewegungsmöglichkeit der Teigstangen begünstigt wird.
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Damit der Luftstrom aus einem Schenkel bei verzweigter Führung mit
möglichst gleichmäßiger Feuchtigkeitsverteilung in den nächsten eintritt, treffen
sich die Zweige jeweils nach jedem Schenkel in einer gemeinsamen Kammer zwecks Mischung.
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Es' ist bereits weiter oben darauf hingewiesen worden, daß der Trockenvorgang
als solcher, d. h. hinsichtlich der Einwirkung des künstlichen Luftstromes auf die
zu trocknende Ware, überwacht werden muß. Die hierfür maßgebenden Faktoren sind:
die Temperatur, der Feuchtigkeitsgrad und die Geschwindigkeit der Luft, welche der
Trockeneinrichtung auf der Druckseite von der Luftfördereinrichtung zugeführt wird.
Diese Größen müssen daher für jede jeweils zu trocknende Warenart in einem bestimmten
Verhältnis stehen und während des Trockenvorganges gehalten werden. Um dieser Bedingung
einwandfrei zu genügen, wird die Regelung der vorerwähnten-Faktoren zweckmäßig der
Tätigkeit des die Trockeneinrichtung Bedienenden entzogen und selbsttäIig gestaltet.
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In dieser Hinsicht sind Trockeneinrichtungen für Makkaroni bekanntgeworden,
bei denen im Wege des Trockenluftstromes je ein Temperatur- und ein Feuchtigkeitsprüfgerät
liegen, welche je eine ebenfalls im Trockenluftweg angeordnete Heizeinrichtung und
eine Anfeuchteinrichtung, letztere nach dem Verdunstungsprinzip, - betätigen, indem
sie die Heizdampfzufuhr zu diesen Vorrichtungen,regeln. Sowohl die Prüfeinrichtungen
als auch die Überwachungseinrichtungen zum
Erwärmen und Anfeuchten
liegen jedoch bei dieser Anordnung auf der Saugseite der Fördereinrichtung des künstlichen
Luftstromes. Der Luftstrom wird also .erst nachgeprüft und behandelt, nachdem er
das zu trocknende Gut verlassen hat. Hierin liegt unbedingt ein Nachteil, denn es
interessiert nicht der Zustand des verbrauchten Luftstromes, sondern des einzuführenden
Luftstromes.
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Erfindungsgemäß wird daher gemäß dem schematischen Ausführungsbeispiel
nach den Abb. 4 und 5" von denen die erstere die räumliche Lage der einzelnen Teile
und die letztere ihr Zusammenwirken veranschaulicht, der vom Lüfter b geförderte
Luftstrom durch die Meßeinrichtung f auf seinen relativen Feuchtigkeitsgrad und
durch die Meßeinrichtung g auf seine Temperatur geprüft, bevor er in das Bandsystem
eintritt. Liegt der Feuchtigkeitsgrad unterhalb des vorbestimmten Wertes, so setzt
das Meßgerät f eine Anfeuchtvorrichtung h über das elektromagnetische Steuerglied
i in Tätigkeit. Die Anfeuchteinrichtung wird in dem Beispiel durch ein Vernebelungsdüsensystem
gebildet, in dessen Zuleitung ein Hahn oder Schieber k gesteuert wird.
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Stellt das Meßgerät f einen zu hohen Feuchtigkeitsgrad fest, so bewirkt
es eine solche Verstellung der Klappe in in dem Gehäuse n, daß gleichzeitig zu feuchte
Luft in der einen Pfeilrichtung aus- und frische Luft in der anderen Pfeilrichtung
eintritt.
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Stellt das Temperaturüberwachungsgerät g eine zu hohe Temperatur fest,
so wird die z. B. mit Sole arbeitende Kühleinrichtung o über p in Betrieb gesetzt.
Liegt die gemessene Temperatur unterhalb :des vorbestiminten Wertes, so wird die
Heizeinrichtung q angestellt.
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Nun kann der Fall eintreten, daß die Außenluft beim Öffnen der Lüftungsklappe
feuchter ist, als in der Trockeneinrichtung zulässig. Um dieser Erscheinung zu begegnen,
sitzt im Frischluftkanal ein Feuchtigkeitsmesser r, welcher dann die Kühleinrichtung
o von sich aus in Betrieb setzt über eine zweite Steuerspule s, so daß aus bekannten
Gründen dann Feuchtigkeit aus der Luft ausfällt und sich an der Oberfläche der Kühleinrichtung
niederschlägt. Die Steuerung der Kühlmittelleitung ist derart bemessen, :daß der
Höchstwert an Wirkung nur beim gleichzeitigen Zusammenwirken der beiden Steuerspulen
p und s erreicht werden kann; denn sonst könnte die Temperaturregelung nicht mehr
- zusätzlich reit der Kühleinrichtung o erreicht. werden, wenn diese bereits durch
den Feuchtigkeitsmesser r in Betrieb gesetzt ist.
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Hat die eintretende Frischluft aber eine wesentlich niedrigere Temperatur,
als sie dem vorbestimmten Wert im Trockner entspricht, so wird das Meßgerät r einen
zu .hohen Wert feststellen. Dieser kann aber bei der betreffenden Temperatur der
Luft außen so liegen, daß bei Vorwärmung der Luft im Trockner der richtige Feuchtigkeitsgrad
sich ergibt und ein Anstellen des Kühlers o überflüssig macht. Um in diesem Falle
für einwandfreies Arbeiten der Überwachungseinrichtung zu sorgen, ist im Frischluftkanal
noch ein Temperaturmeßgerät t angeordnet, welches den Steuerkreis .der Spule s verriegelt,
sofern die einströmende Frischluft unterhalb eines bestimmten Wertes liegt, so daß
die Kühleinrichtung o zwecks Ausscheidens von Feuchtigkeit aus der Frischluft nicht
angestellt werden kann.
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In Abb. 4 sind die Anschlüsse bereits entsprechend dem Schaltschema
nach Abb. 5 beziffert, und die Einzelteile in Abb. 5 haben die gleichen Bezeichnungen
wie in Abb.4. Die Überwachungsgeräte sind in Abb. 5 lediglich durch einen .drehbaren
Zeiger mit einer Schaltbrücke am freien Ende wiedergegeben. Ferner ist an :den Pfeilen
.eingetragen, welche Regelung bei der Bewegung des Zeigers stattfindet. Die Schaltbrücken
befinden sich sämtlich in ihrer Null- bzw. Normalstellung.
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Es werde angenommen, die Innenluft sei zu feucht. Der Zeiger des Meßgeräts
f :dreht sieh dann entgegen .dem Uhrzeigersinne. Hierbei schließt l den Stromkreis
für i von plus über 2, 3, 4 und 5 nach minus. Sobald l vom Strom durchflossen wird,
wird die Lüftungsklappe m verstellt, so daß Frischluft angesaugt werden kann. Gleichzeitig
mit der Verdrehung des Zeigers von f überbrückt 6, welches gegen L isoliert ist,
die Schleifschienen an den Klemmen 7 und B. Liegt dieTemperatur der eintretend:enFrischluft
oberhalb des für t vorbestimmten.Wertes, so bleiben die ruhenden Kontakte g und
io durch ii überbrückt. Stellt :die Feuchtigkeitsmeßeinrichtung r einen zu :hohen
Feuchtigkeitsgrad in der eintretenden Frischluft fest, so wird sein Zeiger im Uhrzeigersinne
verstellt, und 12 schließt über plus g, 11, 10,
13, 12, 14, ;, 8, 15 und 16
nach minus den Stromkreis :der Spule s. Hierdurch wird die Kühleinrichtung o in
Betrieb gesetzt für die Feuchtigkeitsausscheidung. Sollte hierbei die Luft vor ihrem
Eintritt in das Bandsystem durch den Kühler o zu stark gekühlt werden, so stellt
die Temperaturmeßeinrichtung g dies fest und verstellt ihren Zeiger entgegen dem
Uhrzeigersinne. Ihre Schaltbrücke 17 schließt auf di:eseWeise den Stromkreis für
die Spule ü zum Anstellen .der Heizeinrichtung q von plus über 18, ig, 2o und 2i
nach minus. Haben s ch die einzelnen Werte
wieder auf ihren vorbestimmten
Wert eingespielt, so kehren die Zeiger der Meßeinrichtung in ihre Normalstellung
zurück und setzen die Steuereinrichtungen außer Wirkung, wodurch,die Korrekturelemente
für .den Luftstrom außer Betrieb kommen; denn entgegen jeder elektromagnetischen
Steuervorrichtung wirkt eine Rückführungsfeder.
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Ergibt sich, ,daß die Luft im Trockner zu trocken ist, so wird der
Zeiger von f im Uhrzeigersinne verstellt, der Stromkreis für die Spule! von plus
über 2, r, 22, 2,3 und 24 nach minus geschlossen, und die Anfeuchteinrichtung
lz kommt in Betrieb, bis der Zeiger von f in die Normalstellung zurückkehrt.
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Hat der Luftstrom zu hohe Temperatur, so dreht sich der Zeiger von
g im Uhrzeigersinne, und die Steuerspule p für die Inbetriebsetzung der Kühleinrichtung
o wird von plus über 18, 17, 25, 26 und 27 nach minus vom Strom durchflossen, bis
.der Zeiger von g sich wieder in seine Normallage einspielt.
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Da die einer thermischen oder insbesondere auch einer feuchtigkeitsabhängig
arbeitenden Prüfeinrichtung für feingradige Regelung entnehmbaren Kräfte im allgemeinen
sehr gering sind, wird die Steuerung mittelbar gewählt werden, und zwar insofern,
als man bei elektrischer Steuerung die Schaltbrücken ,der Überwachungsapparate nicht
unmittelbar die Stromkreise der Steuerglieder schalten lassen wird, sondern indem
man Schütze benutzt.
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Die Anwendung der gesamten überwachungseinrichtung ist mit ihren kennzeichnenden
Merkmalen nicht auf eine Trockeneinrichtung mitlaufender! Bändern beschränkt. Sie
wird sich überall dort als brauchbar erweisen, wo irgendwelche Güter mit einem Luftstrom
unter Berücksichtigung der gleichen Gesichtspunkte behandelt werden.