DE612763C - Fernsteuerschaltung fuer elektrische Schaltgeraete, insbesondere Starkstromschalter - Google Patents
Fernsteuerschaltung fuer elektrische Schaltgeraete, insbesondere StarkstromschalterInfo
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- DE612763C DE612763C DE1930612763D DE612763DD DE612763C DE 612763 C DE612763 C DE 612763C DE 1930612763 D DE1930612763 D DE 1930612763D DE 612763D D DE612763D D DE 612763DD DE 612763 C DE612763 C DE 612763C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H47/00—Circuit arrangements not adapted to a particular application of the relay and designed to obtain desired operating characteristics or to provide energising current
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- Relay Circuits (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Fernsteuerschaltung zur Schaltung elektrischer Geräte,
insbesondere Starkstromgeräte, unter Verwendung eines Tasters, der in Kontaktstellung
die Wicklung eines Relais kurzzeitig an Spannung legt.
Es soll also nur kurzzeitig ein Strom im Betätigungskreis, gleichsam als Kommando,
fließen, der das Relais veranlaßt, eine bestimmte Schaltstellung einzunehmen und in
dieser Schaltstellung zu bleiben, auch beim Abschalten des Betätigungsstromes, bis ein
neuer Kommandostromstoß erfolgt.
Es ist bereits eine Schaltung mit drei Betätigungsfernleitungen vorgeschlagen worden,
die ein Relais mit zwei neutralen Magneten aufweist, über denen ein um eine mittlere
Achse drehbarer Anker mit einem Kontaktarm angeordnet ist. Der Anker selbst ist
ao stromführend und taucht mit seinem Kontaktarm
in einen offenen Quecksilbernapi ein, der mit dem anderen Pol des zu schaltenden
Stromkreises verbunden ist. Die beiden Wicklungen werden abwechselnd an die Betätigungsspannung
geschaltet, so daß der Anker von dem jeweils stromdurchfbssenen Magneten
angezogen wird.
Es ist bei dieser Schaltung nachteilig, daß drei Betätigungsleitungen vorhanden sein
müssen und ein offener Quecksilberkontakt verwendet wird, wodurch leicht Lichtbogen
und Kontaktverbrennungen auftreten. Da die magnetische Anziehungskraft durch die Remanenz
verhältnismäßig gering ist, wird der Anker leicht die gewünschte Lage verlassen und eine andere Stellung einnehmen; die
Schaltsicherheit ist also gering. Infolge der neutralen Magneten ist ein verhältnismäßig
hoher Betätigungsstrom erforderlich.
Ferner ist eine Schaltung bekanntgeworden,
bei der nur zwei Betätigungsfernleitungen benötigt werden und bei der das Relais eine
geschlossene Quecksilberschaltröhre aufweist. Das Relais besteht wiederum aus zwei neutralen
Elektromagneten, über denen ein um eine mittlere Achse drehbarer. Anker schwingt.
Um mit zwei Betätigungsfernleitungen auszukommen, wird am Relais eine komplizierte
Umschaltung vorgenommen, durch die während des Umschlagens des Ankers auf den einen Elektromagneten die eine Betätigungsleitung auf die Wicklung des anderen Elektromagneten
umgeschaltet wird, so daß der folgende Betätigungsstromstoß die andere Magnetwicklung
durchfließt. Der Anker wird dann durch diesen Magneten angezogen. Während dieses Vorganges wird die eine Betätigun'gsleitung
wieder auf die andere Wicklung geschaltet usf. Der Nachteil dieser
Schaltung besteht in der komplizierten Umschaltung am Relais, die zu Störungen und
Schaltunsicherheiten Anlaß geben kann. Durch
die Betätigung der Umschaltevorrichtung und durch die Verwendung neutraler Elektromagnete
ist ein erheblicher Betätigungsstrom erforderlich, der seinerseits den Querschnitt
der Betätigungsleitungen und die Höhe der Betätigungsspannungen bei gegebener Entfernung
des Relais vom Taster bestimmt. Ferner sind die Schaltstellungen am Taster nicht eindeutig definiert, da am Taster nidht erkennbar
to ist, welche Schaltung durch Betätigung des Tasters in jedem Einzelfalle ausgeführt wird.
Es ist weiter eine Schaltung bekannt, bei der zwar ein polarisiertes Relais verwendet
wird, das aber einen stromführenden Anker mit offenem Schaltkontakt besitzt. Außerdem
sind der Betätigungskreis und der Laststromkreis galvanisch verbunden, so daß zwangsläufig
in beiden Kreisen dieselben Spannungen verwendet werden müssen. Als weiterer Nachteil
ist anzuführen, daß in der einen Tasterstellung ein genau bemessener Vorwiderstand
in die Betätigungsleitung eingeschaltet wird, der jeweils nach der verfügbaren Betätigungsspannung und nach dem Leitungswiderstand
abgeglichen werden muß. Der Anker des Relais kann auch leicht abprallen und dadurch
Schaltfehler verursachen.
Die Nachteile der bekannten Schaltungen werden durch die Erfindung beseitigt. Sie ist
gekennzeichnet durch die" Verwendung eines polarisierten Relais mit Quecksilberschaltröhre,
wobei der Kommandostromkreis und der zu schaltende Stromkreis voneinander
galvanisch getrennt sind.
Bei der Anwendung der anderen Schaltung ergeben sich gegenüber den bekannten Schaltungen
folgende Vorteile: Es werden nur zwei Betätigungsfernleitungen benötigt. Der
- Anker des Relais ist nicht stromführend. Die
Schaltung des Laststromkreises findet galvanisch getrennt und isoliert von dem Betätigungsstromkreis
statt. Es können also auch höhere Spannungen und Stromstärken ohne
Lichtbögen, Kontaktverbrennungen und ohne Gefahr für den Bedienenden geschaltet werden. Irgendwelche komplizierte, die Stihaltsicherheit
gefährdende Umschaltevorrichtungen am Relais selbst werden vermieden.
Die Schaltung ist einfach, übersichtlich und betriebssicher.
Es werden hohe Schaltleistungen mit
äußerst geringen Betriebsstromstärken erreicht.
Im Betätigungsstromkreis kann vorteilhaft eine Schwachstromquelle, z. B. eine Taschenlampenbatterie,
verwendet werden, während der Laststromkreis beliebige Spannungsverhältnisse
haben kann.
Bei der Schaltung sind keine Teile, z. B. Widerstände, nötig, die genau abgeglichen
werden müssen.
Schaltunsicherheiten, z. B. durch Abprallen des; Ankers, sind bei der erfindungsgemäßen
Schaltung ausgeschlossen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch dargestellt, und
es bedeuten
Abb. ι Prinzipschaltbild, Abb. 2 Schaltbild zur Fernschaltung eines
Radioapparates.
Die Fernschaltung besteht aus dem Taster b, der an jeder gewünschten Stelle, von der aus
die Fernschaltung vorgenommen werden soll, an die Fernleitungen 1,2 angeschlossen ist
und dem Relaiskasten a, der in der Nähe des zu schaltenden Apparates aufgestellt wird
und an die freien Enden der Betätigungsfernleitungen i, 2 angeschlossen, ist. Der
Taster enthält eine auswechselbare Taschenlampenbatterie
2? als Stromquelle für den
Relaisbetätigungskreis; gegebenenfalls kann
auch, eine andere Stromquelle verwendet werden. Der Taster selbst'besteht z. B. aus einem
zweipoligen Kipphebelumschalter, der stets bei Freigabe'des Hebels-von..selbst-in die
Nullstellung zurückfedert. TJer* Reläiskasten
enthält ein polarisiertes Relais R mit Quecksilberschaltröhre,
ferner die Anschlüsse für den zu schaltenden Stromkreis 3, 4 und für die zwei Verbindungsleitungen zum Taster
1,2,
Die Drehachse der 'Schältröhre ist aus'dem
Kasten herausgeführt; an ihrem äußeren Ende befindet sich ein Schaltgriff, der· zum Anzeigen
der Schalterstellung und zur Handbedienung des Schalters im Relais benutzt
werden kann. '.
Für den Fall der Fernschaltung eines Radioempfängers kann die Anordnung der
Anschlüsse und Verbindungsleitungen bei- too
spielsweise nach Abb. 2 erfolgen. Als Rüekleitung
des Relaisbetätigungsstromes wird hierbei-die eine der beiden Telephon.- bzw.
Lautsprecherleitungen benutzt,., so daß nur"
drei Verbindungsleitungen" für" RelaisbetätigungundSprechstromübertragüng
erforderlich sind. Die Leitungen werden:zweckmäßig über
dreipolige unverwechselbare S teckdosen und Stecker verlegt. Es können beliebig viele
Steckdosen fest verlegt werden; der Tasterwird dann zugleich mit dem Kopfhörer bzw.
Lautsprecher immer an der Stelle angesehlosen, wo gerade die Rundfunkdarbietungen
;ehört werden sollen: Iii der Abb^ajjedeuten
die Klemmen N den Anschluß= der Netz- bzw*
Heizbatterieleitung,. fernej-'=die Klemmen .4^ -„-den
Anschluß der zum .Empfangsapparat führ
renden Netz- bzw. Heizbatterieleitung, die Klemmen Ta den-Anschluß der vom. Empfänger
kommenden Telephonleitüngen und schließlich die Klemmen T (am Taster) den
Anschluß des .Lautsprecher β bzw.„Kop;fhörers_.
612768
Der Umstand, daß bei der vorliegenden Fernschaltung keinerlei Änderung der Rundfunkapparatur
erforderlich ist, daß sowohl Batterie- wie Netzempfänger gleich gut geschaltet
werden können, daß ferner Montage und Bedienung sehr einfach und auch die Betriebskosten
überaus gering sind, läßt ihre Anwendung besonders auch in Rundfunkteilnehmerkreisen
sehr geeignet erscheinen, ίο Das polarisierte Relais muß derart ausgebildet
sein, daß durch Umkehr der Richtung des Magnetisierungsstromes ein Umklappen
des Ankers, z. B. um eine mittlere Achse, erfolgt. Ferner ist wesentlich, daß der Anker
in der zuletzt eingenommenen Stellung liegenbleibt, auch wenn die Magnetwicklung stromlos
wird. Der Widerstand der Relaiswicklung ist so bemessen, daß er groß ist im Verhältnis
zu dem zu erwartenden maximalen Leitungswiderstand des Relaiskreises. Andererseits
muß ein so großer magnetischer Fluß erzeugt werden, daß ein genügend starkes Anzugsmoment
und ein für die Kontaktherstellung der Quecksilberschaltröhre genügend großer
Drehwinkel erzielt werden. Das Relais wird vorteilhaft in einem Gehäuse aus Isolierpreßstoff,
Metall oder Holz angeordnet.
Der Vorgang der Fernschaltung ist folgender: Nach Anschluß der Leitungen gemäß
dem Schaltbild 1 wird der Hebel des Tasters nach der Seite E gelegt und dadurch folgender
Stromkreis geschlossen: Pluspol der Stromquelle B — obere linke Kontaktseite des.
Tasters — Leitung 1 — Magnetwicklung des Relais — Leitung 2 — untere linke Kontaktseite
des Tasters — Minuspol der Stromquelle. Durch diesen Strom wird der Anker des polarisierten
Relais auf die Seite-gelegt, bei der die mit dem Anker starr verbundene Queck-
4.0 silberschaltröhre den Kontakt schließt. Läßt man nun den Hebel des Tasters los, so
schnellt er in die Nullage zurück und schaltet die Stromquelle beiderseitig ab. Der Anker
des Relais bleibt infolge des permanenten Magnetismus in der zuletzt eingenommenen
Lage, der geschaltete Laststromkreis bleibt also geschlossen.
Will man den Verbraucher abschalten, so legt man den Kipphebel nach der Seite A.
Hierdurch wird die Batterie mit vertauschten Polen (gegenüber der Einschaltung) an die
Magnetwicklung des Relais gelegt, so daß dessen Anker auf die andere Seite umschlägt.
In dieser Stellung des Ankers ist der Kontakt der Schaltröhre geöffnet, der Verbraucherkreis
somit unterbrochen. Eine Betätigung des Relaisschalters j von Hand ändert nichts an der
Reihenfolge der Tasterschaltungen; diese entsprechen (bei richtigem Anschluß der Leitungen)
immer den auf dem Taster angebrachten Bezeichnungen.
Für den Spezialfall der Schaltung eines Radioröhrenempfängers (Abb. 2) wird als
Rückleitung des Relaisbetätigungsstromes die eine der beiden Telephonleitungen ohne irgendwelche
direkte oder indirekte Beeinflussung benutzt, da der Betätigungsstromkreis und der geschaltete. Stromkreis ohne leitende Verbindung
sind. Die Isolierung des Betätigungsvon dem Laststromkreis ist auch wichtig für die Schaltung von Netzempfängern, da hierdurch
die Gefahr einer Berührung von Netzspannung führenden Teilen unter allen Umständen,
vermieden wird.
Die für das Beispiel eines Radioapparates angeführte Verwendung der Fernschaltung ist
sinngemäß auch auf andere elektrische Geräte und auf elektromechanischem Wege audh für
nichtelektrische Geräte zu übertragen.
Claims (3)
- 80 Patentansprüche:i. Fernsteuerschaltung für elektrische Schaltgeräte, insbesondere Starkstromschalter, unter Verwendung eines Druckknopfschalters, der bei Abgabe eines Steuerkommandos die Steuerspule eines Umschalters kurzzeitig an Spannung legt, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschal- ter als polarisiertes Relais mit Quecksilberschaltröhre ausgebildet ist und der Kommandostromkreis und der zu schaltende Laststromkreis voneinander galvanisch getrennt sind.
- 2. Fernsteuerschaltung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das polari-= sierte Relais mit einem um eine mittlere Achse schwingenden Anker ausgerüstet ist.
- 3. Fernsieuerschaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse des Relaisankers aus dem Re-■ laiskasten (a) herausgeführt und am äußeren Ende mit einem gleichzeitig zur Stellungsanzeige dienenden Handgriff versehen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnuagen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE612763T | 1930-04-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE612763C true DE612763C (de) | 1935-05-04 |
Family
ID=6576455
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930612763D Expired DE612763C (de) | 1930-04-26 | 1930-04-26 | Fernsteuerschaltung fuer elektrische Schaltgeraete, insbesondere Starkstromschalter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE612763C (de) |
-
1930
- 1930-04-26 DE DE1930612763D patent/DE612763C/de not_active Expired
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