DE610329C - Verfahren zur Herstellung einer fuer die Weiterverarbeitung auf Faeden, Filme u. dgl. geeigneten Viscose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer fuer die Weiterverarbeitung auf Faeden, Filme u. dgl. geeigneten Viscose

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DE610329C
DE610329C DE1930610329D DE610329DD DE610329C DE 610329 C DE610329 C DE 610329C DE 1930610329 D DE1930610329 D DE 1930610329D DE 610329D D DE610329D D DE 610329DD DE 610329 C DE610329 C DE 610329C
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Germany
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oxygen
viscose
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viscosity
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DE1930610329D
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Dr Otto Herrmann
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Kalle GmbH and Co KG
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Kalle GmbH and Co KG
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
    • D01F2/08Composition of the spinning solution or the bath

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung einer für die Weiterverarbeitung auf Fäden, Filme u. dgl. geeigneten Viscose Bei der Herstellung von Fäden, Filmen und anderen geformten Gebilden aus Viscose ist es üblich, in den Prozeß der Herstellung der als Spinnlösung dienenden Viscose eine längere Lagerung für die Alkalicellulose einzuschalten. Mit dieser sogenannten Vorreife der Alkalicellulose bezweckt man, eine Viscose mit stark herabgesetzter Viscosität zu erhalten, wie sie für viele Zwecke unbedingt notwendig ist. Die durch die Vorreife bewirkte Viscositätsver- , minderung ist sehr groß. Während man z. B. ohne Vorreife eine Spinnlösung erhält, deren Viscosität im Kugelfallviscosimeter kaum bestimmbar (über aooo sec) ist, die somit überhaupt nicht zu verarbeiten ist, läßt sich durch Zwischenschalten einer 5o- bis 6ostündigen Vorreife aus demselben Ausgangszellstoff eine Viscose gleicher Zusammensetzung herstellen, deren Viscosität im Kugelfallviscosimeter zu beispielsweise 4o sec oder 6o sec bestimmt wird.
  • Es ist nun gefunden worden, daß man eine gleich große Viscositätserniedrigung der Spinnlösung erzielen kann, ohne daß die Qualität der daraus hergestellten Fäden, Filme u. dgl. ungünstig beeinflußt wird, wenn man die Vorreife der Alkalicellulose ausschaltet, d. h. also von einer ungereiften oder schwach gereiften Alkalicellulose ausgeht, und dafür die Auf-Lösung des Xanthogenates in Gegenwart von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen, - in denen der absolute Partialdruck des Sauerstoffes größer ist als in der Atmosphäre, vornimmt. Zur Heraufsetzung des Partialdruckes ist es in vielen Fällen vorteilhaft, den Sauerstoff oder die sauerstoffhaltigen Gase unter Druck zur Anwendung zu bringen. Der Sauerstoff, welcher durch die Rührvorrichtungen in der Löselauge emulgiert wird, bewirkt eine so weitgehende Viscositätserniedrigung, daß während, des ganzen Lösevorgangs keine Viscose von übermäßig hoher Konsistenz entsteht und die Lösung beschleunigt und gleichmäßig einsetzt.
  • Der Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht zunächst darin, daß die umfangreichen auf konstanter Temperatur zu haltenden Räume für die Vorreife der Alkalicellulose gespart werden und daß der Herstellungsprozeß der Fäden, Filme u. dgl. aus Viscose außerordentlich abgekürzt werden kann. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß man bei der Fabrikation von Fäden, Filmen usw. aus Viscose nicht mehr auf die Verwendung eines bestimmten Zellstoffes, der stets eine Viscose von möglichst gleichbleibender Viscosität liefert, angewiesen ist, wie es bei den bisherigen, mit der Vorreife arbeitenden Verfahren unbedingt notwendig war, um eine störungsfreie Fabrikation durchführen zu können. Man hat es vielmehr in der Hand, auch aus verschiedenartigen Zellstoffen stets eine Spinnlösung gleicher Viscosität herzustellen, dadurch, daß man die Wirkung des Sauerstoffes während des Lösungsvorganges dosiert, was z. B. durch Veränderung seiner Einwirkungszeit, seiner Konzentration oder seines Druckes und durch Temperaturregelung geschehen kann. Wie außerdem festgestellt wurde, trete. bei der Verarbeitung der erfindungsgemäß dargestellten Spinnlösung weniger gesundheitsschädliche Gase auf als bei der Arbeitsweise nach dem bisher üblichen Verfahren; die erhaltenen Fäden und Filme zeigen überdies eine größere Klarheit. Überraschend ist vor .allem, daß man nach vorliegendem Verfahren Fäden, Filme u. dgl. von größerer mechanischer Festigkeit erhalten kann, als wenn man sie unter Verwendung einer Spinnlösung herstellt, bei welcher die Viscosität durch die Vorreife der Alkalicellulose im gleichen Maße herabgesetzt worden ist.
  • Es ist bekannt, daß Viscose Sauerstoff aufnimmt und dabei eine Verminderung der Vis; cosität erleidet. Ebenso ist es bekannt, daß man aus Zellstoffen, welche mit Oxydationsmitteln vorbehandelt sind, eine Viscose mit stark herabgesetzter Viscosität erhalten kann. Bezüglich der Einwirkung von gasförmigem Sauerstoff, dessen absoluter Partialdruck größer war als in Luft, auf Viscose hat man bisher lediglich eine starke Schädigung der Viscose und der daraus hergestellten Produkte festgestellt. Bei den technischen Viscoseherstellungsverfahren hat man deshalb die Anwesenheit von verdünntem Luftsauerstoff, durch den an sich nur eine ganzunbeträchtliche Viscositätserniedrigung verursacht werden konnte, möglichst vermieden und die Ausschließung der Luft bei dem ganzen Prozeß gefordert, eventuell die Einwirkung nur einer geringen Luftmenge als günstig beurteilt und zugelassen. In allen diesen Fällen ist allerdings die Sauerstoffeinwirkung auf Viscosen erfolgt, die aus vorgereifter Alkalicellulose hergestellt waren und die auch ohne diese Einwirkung bereits eine genügend flüssige, annähernd spinnfähige Lösung vorstellten.
  • Man hat aber bisher noch nicht vorgeschlagen, Sauerstoff auf Viscose während des Lösungsvorganges einwirken zu lassen, um eine Herabsetzung der Viscosität zu erreichen, und zwar gerade in solchen Fällen, wo ohne diese Behandlung dicke pastenähnliche und praktisch unverarbeitbare Massen entstanden wären. In Anbetracht der Tatsache, daß man die Einwirkung von Sauerstoff auf Viscose bisher als schädlich ansah, war es in keiner Weise vorauszusehen, daß durch Einwirkung von Sauerstoff auf das in Lösunggehende Xanthogenat ohne wesentlicheErschwerungbzvv. Verlängerung des Lösevorgangs eine gleich große Viscositätserniedrigung der Spinnlösung wie durch die Vorreife der Alkalicellulose erreichbar ist und daß die aus dieser Spinnlösung hergestellten Fäden, Filme usw. in vielen Fällen sogar eine bessere Qualität und Festigkeit besitzen. Bei allen Versuchen, die Viscosität der Viscosespinnlösung durch andere Mittel als durch die sogenannte Vorreife der Alkalicellulose stark herabzusetzen, hat man bisher stets Fäden oder Filme erhalten, die starke Schädigungen aufwiesen und unbrauchbar waren.
  • Das vorliegende Verfahren kann beispielsweise so ausgeführt werden, daß man die in üblicher Weise hergestellte und zerfaserte Alkalicellulose sofort in das Xanthogenat überführt. Die Auflösung des Xanthögenates nimmt man in den gebräuchlichen geschlossenen Lösegefäßen unter intensiver Rührung vor. Vor oder während des Lösens wird die über der Löselauge stehende Luft ganz oder teilweise durch Sauerstoff verdrängt und der Druck durch Zuströmenlassen von Sauerstoff auf etwa 2 Atm. gesteigert. Die Viscosität der Lösung fällt während dieses Prozesses nach Durchlaufen eines Maximums gleichmäßig ab und kann mit annähernder Genauigkeit an dem Kraftverbrauch der Rührelemente gemessen werden. Die Schnelligkeit der Viscositätserniedrigung kann variiert werden entweder durch Änderung des Überdruckes oder dadurch, daß man die Verdrängung der Luft über der Löselauge mehr oder weniger vollständig vornimmt. Beispielsweise arbeitet man bei einer Lösezeit von 5 Stunden vorteilhaft so, daß das Maximum der Viscosität etwa nach ziJ" bis 2 Stunden überschritten wird. Die Einwirkung des Sauerstoffes bzw. der Lösevorgang wird abgebrochen, wenn die gewünschte Viscosität der Spinnlösung erreicht ist, was beispielsweise nach 5 Stunden der Fäll ist. Die Spinnlösung wird dann ungereift oder gereift in der üblichen Weise auf Fäden, Filme u. dgl. weiterverarbeitet. Beispiel röo kg Kunstseidezellstoff werden in. üblicher Weise 2 Stunden in einer Lauge von 18 Gewichtsprozenten Ätznatron getaucht. Danach entfernt man den Laugenüberschuß durch Abpressen der getränkten Platten bis auf das 2,8fache des ursprünglichen Gewichtes. Die Alkalicellulose wird zerfasert und ohne jede Vorreife mit 35 kg Schwefelkohlenstoff q. Stunden lang bei 2o bis 25°C sulfidiert, anschließend wird der Überschuß an Schwefelkohlenstoff entfernt. Dabei müß die restlose Entfernung des freien Schwefelkohlenstoffs kontrolliert werden, damit Sicherheit besteht, daß bei der nachfolgenden Sauerstoffbehandlung jede Möglichkeit einer Reaktion zwischen freiem Schwefelkohlenstoff und Sauerstoff ausgeschlossen ist. Das erhaltene Cellulosexanthogenat löst man in der berechneten Menge verdünnter Natronlauge, die zur Erzielung einer Konzentration von 6,5 °/, Cellulose und 6,5 % Ätznatron in der fertigen Viscoselösung nötig ist. Die Lösung erfolgt in einem geschlossenen Lösegefäß, in dem sich Vorrichtungen zum Rühren und Umpumpen der Löselauge befinden. Unmittelbar nach Beginn des Lösevorganges entfernt man die über der Löselange stehende Luft durch Evakuieren des Lösegefäßes und läßt Sauerstoff einströmen, bis ein Überdruck von 3 Atm. erreicht ist. Dieser Überdruck wird während der ersten 3 Stunden des Löseprozesses, gegebenenfalls durch Nachdrücken von Sauerstoff, aufrechterhalten und kann in den folgenden 2 Stunden auf 2 bis 21/2 Atm. gesenkt werden. Während des Lösevorganges sind die Rühr- und Pumpvorrichtungen in voller Tätigkeit, um den Sauerstoff in der Löselauge möglichst weitgehend zu emulgieren. Die Temperatur der Löselauge beträgt zu Beginn i2' C und steigt während der Operation. Man hält sie, gegebenenfalls durch Kühlung, unter 25° C. Nach 5 Stunden ist die Operation beendet. Man erhält eine Viscose von etwa 6,5 % Cellulose und 6,o0/, Ätznatron, die bei der Viscositätsbestimmung nach der Kugelfallmethode (i5 cm Fallhöhe, Stahlkugel von 0,063o g) eine Fallzeit von 42 Sekunden gibt. Die Viscose wird danach durch Evakuieren entlüftet und in üblicher Weise, gereift oder ungereift, weiterverarbeitet. An Stelle von ioo kg Kunstseidezellstoff können im vorstehenden Ausführungsbeispiel auch ioo kg Baumwoll-Linters in Plattenform angewendet werden. Man erzielt auch in diesem Falle etwa dieselbe niedrige Viscosität in der Viscoselösung.
  • Nach der bekannten Arbeitsweise, bei welcher während des Lösens des- Xanthogenates kein Sauerstoff. zur Einwirkung gebracht wird, erhält man nach dem vorstehenden Ausführungsbeispiel eine Viscose 'von extrem hoher Viscosität. Erst wenn eine etwa 5o stündige Vorreife der Alkalicellulose bei 22°C eingeschaltet wird, kann eine Viscose erhalten werden, deren Viscosität, ebenfalls nach der Kugelfallmethode. bestimmt, 42 Sekunden entspricht.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer für die Weiterverarbeitung auf Fäden und Filme geeigneten Viscose von niederer Viscosität, dadurch gekennzeichnet, daß man von einer ußgereiften oder schwach gereiften Alkalicellulose ausgeht und die Auflösung des daraus erhaltenen Xanthogenats unter Einwirkung von Sauerstoffgas oder sauerstoffhaltigen Gasen in der Weise vornimmt, daß der absolute Partialdruck des zur Einwirkung kommenden Sauerstoffes größer ist als in der Atmosphäre.
  2. 2. Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einwirkung des Sauerstoffes unter Druck vornimmt.
DE1930610329D 1930-06-01 1930-06-01 Verfahren zur Herstellung einer fuer die Weiterverarbeitung auf Faeden, Filme u. dgl. geeigneten Viscose Expired DE610329C (de)

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DE (1) DE610329C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764555C (de) * 1941-04-13 1951-07-26 Glanzstoff Ag Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Kunstseide und Zellwolle, mit hohen Gebrauchswerteigenschaften

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764555C (de) * 1941-04-13 1951-07-26 Glanzstoff Ag Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Kunstseide und Zellwolle, mit hohen Gebrauchswerteigenschaften

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