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Selbsttätige Feuerlöschanlage mit einem thermostatisch gesteuerten
Hauptventil Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Feuerlöschanlage, bei der das
Brausenrohrnetz gegen die Wasserzuführungsleitung durch ein Hauptventil abgesperrt
ist, das sowohl durch eine Steigerung als auch durch eine Verringerung des Luftdruckes
in einer mit thermostatischen Hohlkörpern verbundenen Steuerrohrleitung geöffnet
wird. Die Erfindung bezweckt, eine solche Feuerlöschanlage, die Gegenstand eines
älteren Patents ist, derart auszubilden, daß sowohl im Brausenrohrnetz als auch
in der Steuerrohrleitung ein bestimmter Luftdruck aufrechterhalten wird, so daß
ein Bruch oder ein Leck in einer der Rohrleitungen sofort bemerkt werden kann. Dies
wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß das Brausenrohrnetz und die Steuerrohrleitung
über Rückschlagventile mit einer Vorrichtung verbunden sind, die selbsttätig einen
bestimmten Luftdruck im Brausenrohrnetz und in der Steuerrohrleitung aufrechterhält.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Steuerrohrleitung
mit der Vorrichtung zur Aufrechterhaltung des Luftdruckes nur durch eine feine Druckausgleichsöffnung
in Verbindung steht. Hierdurch wird erreicht, daß die infolge gewöhnlicher Temperaturschwankungen
hervorgerufenen Schwankungen des Druckes in - der Steuerrohrleitung ausgeglichen
werden, während starke plötzliche Druckänderungen sich über die enge Druckausgleichsöffnung
nicht schnell genug ausgleichen können und daher eine Membran bewegen wodurch das
Hauptventil geöffnet wird.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal besteht in der Anordnung einer -
mechanischen oder elektrischen Alarmvorrichtung, die betätigt wird, sobald der Luftdruck
unter denjenigen Druck sinkt, bei dem die' Vorrichtung zur Aufrechterhaltung des
Luftdruckes eingeschaltet wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in der Seitenansicht, .zum Teil im Schnitt, dargestellt.
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Die mit einem Absperrschieber 8 versehene Hauptwasserzuführungsleitung
2 ist gegen die zum Brausenrohrnetz führende Leitung 5 durch ein Differentialventil
abgesperrt, dessen kleinere Klappe io auf ihrem Sitz ii entgegen dem Druck in der
Hauptzuleitung :z durch den Druck in der Kammer 1q. gehalten wird, der auf die mit
der Klappe io verbundene größere Klappe 12 einwirkt. Die Kammer 1q. steht durch
einen Kanal 16 mit der Hauptzuleitung 2 in Verbindung. Die Klappe i2 liegt auf einem
Sitz 13 auf und schließt die Kammer 1q. gegen die Kammer 18 ab. In der oberen Wandung
der Kammer 1q. ist ein thermostatisch gesteuertes Absperrventil angeordnet, dessen
Verschlußkörper 25 gewöhnlich auf seinem Sitz 24 durch eine Feder 41 gehalten wird,
die um die Ventilspindel herumgelegt ist. Das obere Ende der Ventilspindel ist mit
dem einen Arm eines schwingbar gelagerten Doppelhebels 42 verbunden,
dessen
anderer Arm in eine Kammer 50 hineinragt, in der ein bei 39 schwingbar gelagerter
gewichtsbelasteter Hebel 38 angeordnet ist. Die für die Bewegung des Doppelhebels
42 in der Wandung der Kammer 5o angeordnete Öffnung ist durch einen an dem Hebel
42 befestigten Balg 52 abgedichtet. Der Gewichtshebel 38 greift mit seinem Arm 40
unter den in die Kammer 5o hineinragenden Arm des Doppelhebels 42 und wird in der
Bereitschaftslage durch einen bei 34 schwingbar gelagerten Sperrhebel
35 gehalten, der bei Ausbruch eines Brandes durch die Bewegung einer Membran
32 gedreht wird, so daß die Sperrung des Gewichtshebels 38 aufgehoben wird. Die
Membran 32 schließt eine Kammer 30 unten ab, in die eine mit thermostatischen
Hohlkörpern 28 verbundene thermostatische Steuerrohrleitung 26 mündet und die ebenfalls
in der Kammer 5o angeordnet ist.
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Innerhalb der Kammer 5ö ist die thermostatische Steuerrohrleitung
26 mit einer feinen Druckausgleichsöffnung 33 versehen, durch die sich die infolge
gewöhnlicher Temperaturschwankungen hervorgerufenen Druckschwankungen ausgleichen
können. Tritt jedoch in der Steuerrohrleitung 26 infolge eines Brandes eine rasche
oder ungewöhnliche Drucksteigerung oder bei einer Beschädigung der Steuerrohrleitung
26 oder der thermostatischen Hohlkörper 28 eine rasche Druckminderung auf, so wird
die Membran 32 nach unten oder nach oben bewegt. Der Sperrhebel 34 wird hierdurch
gedreht und gibt den gewichtsbelasteten Hebel 38 frei, der herabfällt und mittels
seines Armes 40 und des Doppelhebels 42 das Ventil 24, 25 der Kammer 14 öffnet.
Infolgedessen tritt Wasser aus dieser Kammer durch die Abflußleitung 55 aus, der
Druck in der Kammer i4 wird verringert, und das Differentialventil io, 12 wird durch
den in der Hauptzuführungsleitung 2 herrschenden größeren Wasserdruck geöffnet.
Das beim Öffnen des Ventils 24, 25 durch die Leitung 55 abfließende Wasser wird
zu einem hydraulischen Motor 54 geleitet, der ein Läutewerk betätigt. Ferner ist
an der Ventilspindel des Ventils 24, 25 ein Bund 44 angeordnet, der einen elektrischen
Schalter 46 betätigt, wodurch der Stromkreis einer elektrischen Klingel 48 geschlossen
und die Klingel zum Ertönen gebracht wird.
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Das an das Hauptzuleitungsrohr 2 sich anschließende Rohr 5 und das
damit verbundene, mit durch Schmelzsicherungen verschlossenen Feuerlöschbrausen
versehene Brausenrohrnetz a sowie die Kammer 50 sind im Bereitschaftszustand
der Anlage mit Druckluft gefüllt, deren Druck verhältnismäßig niedrig sein kann.
Zwischen den Rohren a und 5 befindet sich eine Rückschlagklappe 20, die (las Rohr
5 von der Kammer 18 absperrt, in welche das Druckwasser bei geöffnetem Hauptventil
io einströmt und die durch eine Leitung 56 auch mit dem hydraulischen Motor 54 verbunden
ist.
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Dem Rohr 5, dem damit verbundenen Brausenrohrnetz 6 und der Kammer
50 wird Druckluft durch eine als Luftkompressor wirkende Wasserstrahlpumpe
59 zugeführt, die durch Druckwasser aus der Hauptzuleitung 2 betätigt wird und dem
Rohr 5 durch die von der Leitung 82 abzweigende, mit einem Rückschlagventil 85 versehene
Leitung 84 und der Kammer 5o durch die von der Leitung 82 abzweigende, ebenfalls
mit einem Rückschlagventil 87 versehene Leitung 86 Druckluft zuführt. Die Ventile
85 und 87 lassen Druckluft nach dem Rohr 5 und der Kammer 5o durch, verhindern aber,
daß Druckluft von dort in das Rohr 82 zurückströmt. Das die Pumpe treibende Wasser
wird durch eine Leitung 97 über ein Absperrventil66 nach dem Venturirohr 59 der
Pumpe geleitet; die durch das Lufteinlaßröhr 6o Luft ansaugt. Das Gemisch von Wasser
und Luft gelangt in den einen Schenkel58 eines U-förmigen Rohres, aus dessen oberem
Teil 62 die leichtere Luft durch die Rohre 82, 84 in das Rohr 5 und durch das Rohr
86 in die Kammer 5o entweicht, während das Wasser sich in dem anderen Schenkel 64
des U-Rohres ansammelt und durch die Rohrkrümmung 65 überläuft. Die Höhe des Luftdruckes
im Rohrnetz und in der Kammer 5o entspricht der Höhe der Wassersäule in dem Schenkel
64 des U-Rohres.
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Beim Sinken des Druckes in dem Rohrnetz unter einen bestimmten Druck
wird das Ab-
sperrventil 66 geöffnet, indem sich bei dieser Druckminderung
ein Balg 76 zusammenzieht, der gewöhnlich ausgespannt ist und durch ein Rohr 74
mit dem Schenkel 62 des U-förmigen Rohres verbunden ist. Der Balg 76 ist durch eine
Stange 75 mit einem dreiarmigen Hebel 78, 8o verbunden, dessen Arm 78 gewichtsbelastet
ist. Wenn der Druck sich vermindert, so dreht der gewichtsbelastete Arm 78 den Hebel
um seinen Drehzapfen 79 und drückt durch die Stange 75 den Balg 76 zusammen. Dabei
dreht der Arm 8o des Hebels durch den Lenker 81 den gewichtsbelasteten Hebel 7:z
in der entgegengesetzten Drehrichtung uin seinen Zapfen 7i über die labile Gleichgewichtslage
hinaus, worauf der Hebel 72 nach links abfällt, auf die linke Nase 7o des um den
Zapfen 98 drehbaren Hebels 99 auftrifft und dessen Arm nach unten drückt. Hierdurch
wird die mit dem Hebelarm 99 verbundene Ventilstange 68, an der der Federbalg 682
befestigt ist, abwärts verschoben, so daß der Verschlußkörper 66 des Absperrventils
den Weg für das Druckwasser aus der Leitung 97 zur Wasserstrahlpumpe freigibt. Die
nach oben wirkende Kraft des Federbalges 682 hält das Ventil 66 gewöhnlich
geschlossen.
Der Balg 6811 dichtet zugleich die Ventilspindel 68 gegenüber dem Ventilgehäuse
ab. Sobald nach dem Öffnen des Ventils 66 das Wasser aus der Leitung 2 durch das
Rohr 97
zur Wasserstrahlpumpe strömt, wird durch die Venturiwirkung Luft in
das Rohr 5 und in die Kammer 50 gepumpt, wobei der gewünschte Druck durch
entsprechende Bemessung der Länge der Schenkel 62 und 64 des U-förmigen Rohres erzielt
werden kann. Sobgld der anfängliche Druck durch die Tätigkeit der Wasserstrahlpumpe
wieder hergestellt ist, verschiebt der sich ausdehnende Balg 76 die Stange 75 abwärts,
so daß der Arm 8o des Hebels 78, 8o nach rechts gedreht und durch den Lenker 81
der Hebel 72 ebenfalls nach rechts geschwenkt wird. Nach Überschreiten seiner labilen
Gleichgewichtslage schlägt der Hebel 72 gegen die rechte Nase 69 des
Hebels 9g an, der dann um seinen Zapfen 98 schwingt und die Ventilspindel
68 aufwärts verschiebt, so daß der Verschlußkörper 66 in die Verschlußstellung gelangt
und die Wasserstrahlpumpe außer Betrieb gesetzt wird.
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Sinkt beim Öffnen einer Feuerlöschbrause der Druck in den Rohren 5
und 6 so stark, daß die Wasserstrahlpumpe nicht imstande ist, den Druck in diesen
Rohren wieder auf die gewöhnliche Höhe zu bringen, so wird eine auf den verminderten
Druck ansprechende Vorrichtung in Tätigkeit gesetzt, die ein Alarmzeichen auf elektrischem
oder hydraulischem Wege gibt. Diese Vorrichtung besteht aus einem Balg 88, der durch
die Leitungen 89, 74, 82, 84, 86 mit dem Rohr 5 und der Kammer 50
verbunden ist und gewöhnlich durch den Druck in der Leitung 5 und in der Kammer
5o ausgezogen gehalten wird. Sinkt der Luftdruck im Brausenrohrnetz so stark, daß
die Wasserstrahlpumpe den anfänglichen Druck nicht wieder herstellen kann, so zieht
der Balg 88 sich zusammen. Dabei zieht er durch einen Mitnehmer go den gewichtsbelasteten
Hebel 92 nach links, der nach Überschreiten seiner labilen Gleichgewichtslage herabfällt
und auf die Ventilspindel 95 des Ventils 94 aufschlägt, das gewöhnlich durch
eine um die Ventilspindel herumgelegte Feder geschlossen gehalten wird. Die Spindel
wird dadurch nach unten verschoben, und das Ventil 94 wird geöffnet, so daß Wasser
unter Druck aus der Leitung 97
durch die -Leitung ioo nach dem hydraulischen
Motor 96 gelangt, der eine Alarmglocke zum Ertönen bringt.
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Wird die Steuerrohrleitung undicht oder wird einer der thermostatischen
Hohlkörper 28 beschädigt und ist das Leck oder die Beschädigung so groß, daß der
Druckverlust nicht durch die enge Druckausgleichsöffnung 33 ausgeglichen werden
kann, so wird die Membran 32 durch den größeren Druck in der Kammer 50 in
die Membrankammer 3o hineingedrückt. Hierdurch wird der Hebel 38 ausgelöst
und die Alarmglocke 48 in Tätigkeit gesetzt. Gleichzeitig wird das Hauptventil io
geöffnet, so daß Löschflüssigkeit durch das Rohr 5 in das Brausenrohrnetz 6 eintritt.
Ferner wird die hydraulische Alarmvorrichtung 54 betätigt.