DE610039C - Mikrophon fuer Klanguebertragungen - Google Patents
Mikrophon fuer KlanguebertragungenInfo
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- DE610039C DE610039C DES85088D DES0085088D DE610039C DE 610039 C DE610039 C DE 610039C DE S85088 D DES85088 D DE S85088D DE S0085088 D DES0085088 D DE S0085088D DE 610039 C DE610039 C DE 610039C
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-
- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04R—LOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
- H04R21/00—Variable-resistance transducers
- H04R21/02—Microphones
- H04R21/026—Microphones in which the sound is perpendicular to the current crossing the transducer material
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Acoustics & Sound (AREA)
- Signal Processing (AREA)
- Audible-Bandwidth Dynamoelectric Transducers Other Than Pickups (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AU
4. MÄRZ 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVi 610039 KLASSE 21 a 2 GRUPPE 5 ei
Wt- v- y. _
Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*) Mikrophon für Klangübertragungen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. April 1928 ab
Die Verwendung von Kohlemikrophonen für Übertragungszwecke bei hohen Qualitätsanforderungen hat wegen gewisser Eigenschaften,
die den bekannten Ausführungsformen eigentümlich sind, zu völlig befriedigenden Ergebnissen bisher noch nicht geführt.
Der Hauptnachteil der gebräuchlichen KoHerüikropbone ist in den Verzerrungen
zu sehen, die auf die frequenzabhängige
ο Charakteristik zurückzuführen sind, sowie weiterhin auch in der Tatsache, daß die Empfindlichkeit
zeitlich stark schwankt. Schädlich ist es weiterhin, daß die sog. Reizschwelle verhältnismäßig hoch liegt, so daß
S schwache Geräusche überhaupt nicht zum Ansprechen führen.
Das Mikrophon gemäß vorliegender Erfindung vermeidet alle diese Nachteile. Es besitzt
eine lange und schmale dünne Membran,
ο welche eine entsprechend geformte feste Rinne derart abschließt, daß sie das in den
Hohlraum eingefüllte Kontaktmaterial mit ihrer ganzen freien Fläche berührt.
Diese Ausbildungsform gestattet es zu-
S nächst einmal, störende Resonanzen innerhalb des zu übertragenden Frequenzbandes zu vermeiden.
Bei einer derart bemessenen Membran nämlich treten im wesentlichen zwei
Schwingungen auf. Die Frequenz der einen, die man zweckmäßig als Querresonanz bezeichnet,
ist im wesentlichen durch die wirksame Breite der Membran bestimmt, die der anderen, der Längsresonanz, im wesentlichen
durch die Länge. Bei geringen Breiten nun ist es möglich, die Querresonanz so hoch zu
legen, daß sie außerhalb des Frequenzbandes fällt, während die Längsresonanz an sich
wenig stört.
Die physikalischen Vorgänge, die hierbei auftreten, kann man sich am besten veranschaulichen,
wenn man sich die Membran in eine große Anzahl sehr schmaler Querstreifen unterteilt denkt. Ein solches Membranelement,
das also aus einem schmalen, an seinen Enden eingespannten Ouerstreifen besteht,
besitzt dann eine Eigenschwingung, die verhältnismäßig hoch liegt. Es bereitet keine
Schwierigkeiten, ein solches Element derart kurz zu bemessen und so dünn auszubilden,
daß unter der Einwirkung der Querspannung eine Eigenfrequenz entsteht, die oberhalb des
Hörbereiches liegt.
Betrachtet man demgegenüber die sog. Längsschwingungen, so zeigt sich, daß diese
nur mit geringen Amplituden auftreten können. Da die Membran ihrer ganzen Länge
nach an den Längsseiten befestigt ist, wird beispielsweise der in der Mitte der Membran
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Helmut Seil in Berlin-Siemensstadt.
liegende Schwingungsbauch durch die Randbefestigung an dieser Stelle festgehalten. Es
zeigt sich also, daß die ganze Membran, die in ihrer Wirkung im wesentlichen der Summe
der vorher betrachteten Querelemente entspricht, eine ausgeprägte Querresonanz besitzt,
während die Amplituden der Längsschwingungen praktisch keine Rolle spielen. Abgesehen davon aber liegt auch die Frequeuz
der Längsschwingung so tief, daß sie die Sprachfrequenzen nicht stört. Nimmt
man beispielsweise an, daß die Membran, an ihren Schmalseiten überhaupt nicht eingespannt
ist, so können sich, wenigstens theoretisch, fortschreitende Wellen von außerordentlich
niedriger Frequenz ausbilden. Dieses Bild wird praktisch durch die tatsächlich vorgenommene Befestigung an -den
Schmalseiten kaum geändert, da der Einfluß dieser Befestigung sich wegen der großen
Länge der Membran nur auf einem verhältnismäßig kleinen Bruchteil der- Gesamtfläche
bemerkbar macht.
Es war zunächst zwar zu vermuten, daß eine solche Ausbildung eine Reihe von Mangeln
mit sich bringen würde. Vor allem war anzunehmen, daß eine derart schmale Membran
sehr unempfindlich sein müßte. Weiterhin wurde auch durch die Verringerung der Menibranbreite die wirksame Membranfiäche
verkleinert. Es hat sich aber gezeigt, daß diese Befürchtungen unbegründet waren. Die
Empfindlichkeit nämlich ist im Gegenteil erheblich gestiegen, während die Reizschwelle
herabgesetzt wurde. Die Verminderung der wirksamen Membranfläche wiederum kann dadurch ausgeglichen werden, daß man sehr
lange Membranen verwendet oder gegebenenfalls mehrere solcher Rinnen zusammenarbeiten
läßt. Auch bei spiralförmiger Ausbildung beispielsweise läßt sich auf verhältnismäßig
kleinem Raum eine ausreichend große Membranfläche unterbringen.
Die von vornherein nicht zu erwartende Steigerung der Empfindlichkeit hängt zweifellos
damit zusammen, daß infolge der engen Ausbildung der Köhlekammern unter allen
Betriebsverhältnissen eine gleichförmige Verteilung des Kohlematerials über den ganzen
Raum mit Sicherheit gewährleistet ist.
Bei Verwendung großer Kohlekammern nämlich sackt das Füllmaterial immer sehr
bald in sich zusammen, so daß in den oberen Teilen schwach gefüllte Räume entstehen, die
S5 das Auftreten störender Membranteilsctnvingungen
begünstigen, während die unteren Teile der Kohlekammern sich prall anfüllen
und dadurch die Wirkung ebenfalls verschlechtern. Es ergibt sich daher bei diesen
früheren Ausführungsformen eine unterschiedliche Spannung der Membran.
Nachteilig ist hierbei insbesondere auch, daß die oberen Teile der Membran, an die
das Kohlematerial nur lose anliegt, eine tiefe Eigenschwingung, erhalten, so daß ausgesprochene
Resonanzen auftreten, die mitten im Sprachgebiet liegen. Schädlich machen
sich bei großen Köhlekammern auch Massenkräfte bemerkbar, die die eben beschriebenen
nachteiligen Erscheinungen unterstützen.
Das Mikrophon gemäß vorliegender Erfindung besitzt alle diese Fehler nicht. Durch
die neue Bemessung wird eine vollkommene und gleichmäßige Ausnutzung der gesamten
Membran erzielt. Dieser Idealzustand wird auch durch die im praktischen Betriebe unvermeidlichen
Erschütterungen nicht beeinflußt. Obwohl also die durch die schmale Ausbildung der Membran sich ergebende Beeinflussung
der Schwingungsfähigkeit eine Herabsetzung der Empfindlichkeit als wahrscheinlich
annehmen ließ, ist diese Folge aus den behandelten Gründen in Wirklichkeit nicht vorhanden. Der erstrebte Vorteil,
Eigenresonanzen innerhalb des Sprachgebietes zu vermeiden, ist also nicht auf Kosten der
Empfindlichkeit erkauft.
Die beschriebene Ausbildungsform bringt auch eine Reihe weiterer Vorzüge mit sich.
Durch die hohe mechanische Abstimmung des Mikrophons ist zunächst einmal in einem
breiten Frequenzgebiet eine sehr gute Frequenzunabhängigkeit gewährleistet. Wesentlich
hierfür ist allerdings, daß das Kohlematerial an der ganzen Fläche der Membran anliegt, da die Abstimmung durch das Zusammenwirken
der geringen Membranmasse mit der Kohleelastizität bestimmt ist. Führt man den Mikrophonstrom in an sich bekannter
Weise von den Enden der Griesstrecke w>
<her ein, so kann man, insbesondere bei Verwendung mehrerer Rinnen in Reihe, außerordentlich
hohe Mikrophonwiderstände erhalten. Da nun aber gerade die Übergangswiderstände an den Elektroden eine wesent-
liehe Quelle von Eigengeräuschen sind, trägt diese Erhöhung des wirksamen Gesamtwiderstandes
zur Verminderung der Störungen bei. Wichtig ist auch, daß ein derart lang ausgedehntes
Mikrophon infolge der hohen Zahl no der in Reihe liegenden Kontaktstellen einen
sehr guten und gleichmäßigen Durchschnittswert besitzt. Auch ist unter Umständen die
Verwendung von Transformatoren, im Gegensatz zu den bisher gebräuchlichen Mikrophonen,
überflüssig, da ein Mikrophon der beschriebenen Art unmittelbar in Widerstaudskopplung
an einen Verstärker angeschlossen werden kann.
Das neue Mikrophon ist in einer beispielsweisen Ausführung in Fig. 1 schematisch dargestellt.
Fig. 2 zeigt ein Mikrophon mit ge-
Claims (7)
1. Mikrophon für Klangübertragungen bei hohen Qualitätsanforderungen, vorzugsweise
in Verbindung mit Verstärkern, gekennzeichnet durch eine lange und schmale dünne Membran, welche eine entsprechend
geformte, aus Isolierstoff gebildete feste Rinne derart abschließt, daß sie das in den Hohlraum eingefüllte Konlaktmaterial
mit ihrer ganzen freien Fläche berührt.
2. Mikrophon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden in an
sich bekannter Weise an den beiden Enden der Kohlestrecke angeordnet sind.
3. Mikrophon nach Anspruch 1 und 2, dadurcli gekennzeichnet, daß längs der
Kohlestrecke mehrere Abnahmeelektroden angeordnet sind.
4. Mikrophon nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
rinnenförmige Mikrophone konstruktiv vereinigt sind, so daß sie wahlweise in Serie oder parallel geschaltet werden
können.
5. Mikrophon nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine oder mehrere
spiralförmig angeordnete Membranen mit entsprechend geformten, mit Kontaktmaterial
gefüllten Rinnen.
6. Mikrophon nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder
mehrere Rinnen an der Außenseite eines * stabförmigen Körpers angeordnet sind.
7. Mikrophon nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Diaphragma
mit Längs- oder Querrippen bzw. sonstigen geeigneten Ausprägungen versehen ist zwecks Vergrößerung der
wirksamen Oberfläche und zur Versteifung.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES85088D DE610039C (de) | 1928-04-08 | 1928-04-08 | Mikrophon fuer Klanguebertragungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES85088D DE610039C (de) | 1928-04-08 | 1928-04-08 | Mikrophon fuer Klanguebertragungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE610039C true DE610039C (de) | 1935-03-04 |
Family
ID=7512149
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES85088D Expired DE610039C (de) | 1928-04-08 | 1928-04-08 | Mikrophon fuer Klanguebertragungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE610039C (de) |
-
1928
- 1928-04-08 DE DES85088D patent/DE610039C/de not_active Expired
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