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Masse zum Imprägnieren sowie zum Dichten und Auskleiden von Gefäßen
Es wurde gefunden, daß zum Abdichten von Apparateteilen, z. B. von Rohrleitungen,
aus Steinzeug oder Metallen oder von Deckelverschlüssen sowie zum Auskleiden von
Gefäßen oder zum Tränken von Dichtungen, insbesondere bei Säureapparaturen, und
zu ähnlichen Zwecken mit Vorteil Mischungen von Paraffin, Ceresin oder Ozokerit
oder anderen wachsartigen hochmolekularenaliphatischen Kohlenwasserstoffen mit solchen
wachsartigen Produkten, die durch Oxydation vor. Montanwachs Moder Carnaubawachs
und gegebenenfalls Weiterbehandlung der erhaltenen Oxydationsprodukte, wie Veresterung;
erhalten sind, Verwendung finden.
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Als ganz besonders vorteilhaft haben sich Mischungen der erstgenannten
Stoffe mit wachsartigen Umwandlungsprodukten des Montanwachses, die z. B. gemäß
den Patenten 451 187. 553 038, 558 437, 563 394 oder
550324 hergestellt sind, verwiesen. Diese Mischungen haben einen verhältnismäßig
hohen Schmelzpunkt und werden insbesondere bei Verwendung der durch Oxydation und
Veresterung erhaltenen Umwandlungsprodukte von den meisten iorganischen und anorganischen
Säuren praktisch nicht angegriffen. Sie zeichnen sich weiterhin durch geringe Volujnveränderung
beim Erstarren aus und besitzen gute Haftfestigkeit. Das Verhältnis von Paraffin,
Ceresin usw. zu Wachs in der Mischung kann im. weiten Grenzen geändert werden. Es
kann- für die genannten Mischungen sogar Weichparaffin mit einem Schmelzpunkt von
etwa 40° Verwendung finden, da bereits geringe Mengen des z. B. mit Oxydationsmitteln
gebleichten Montanwachses eine erhebliche Schnmelzpunkterhöhung bewirken.
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Auf diese Weise -können Mischungen hergestellt werden, deren Tropfpunkt
über 70° liegt, so daß die Gefahr eines Schmelzens auch bei intensiver Sonnenbestrahlung
der mit den genannten Wachsen gedichteten Apparate nicht vorliegt. Außerdem können
Mischungen erhalten werden, die bei gewöhnlicher Temperatur geschmeidig und nicht
spröde sind.
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Durch geeignete Wahl des Verhältnisses der Einzelbestandteile in der
Mischung können die Eigenschaften der Mischungen den oben beschriebenen Zwecken
nach- Belieben weitgehend angep,aßt werden.
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Es ist bereits bekannt, die Einzelstoffe, wie Geresin oder Paraffinoder
Carnaubawachs, zusammen mit Asbest zum Auskleiden von Flüssigkeitsbehältern sowie
Montanwachs, auch oxydiertes Montanwachs, zusammen mit Harzen und harzsauren Salzen,
gegebenenfalls auch mit Zusatz von Kohlenwasserstoffen aller Art, als plastische
Masse, insbesondere als Abgußmasse und Siegellack,
zu verwenden.
Auch ist es bekannt, zwecks Herstellung klangharter Kunstmassen aus Faserstoffen
hergestellte Körper mit Montanwachs oder anderen Hartwachsen zu tränken. Gegenüber
diesen Einzelstoffen bieten die beanspruchten Gemische vor allem den Vorteil höherer
Säurebeständigkeit. Während z, B. Montanwachs allein von konzentrierten Säuren angegriffen
wird, sind die beanspruchten Mischungen hochsäurebeständig. Weitere Verteile bestehen
in der Geschmeidigkeit der Gemische sowie in der geringen Volumveränderung beim
Erstarren.
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Es ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines knetbaren Wachsersatzes
durch Oxydation eines Gemisches von Wollfett oder Wollschweiß mit einem Hartwachs,
wie Carnaubawachs oder Montanwachs, gegebenenfalls mit Zusatz von Paraffin, Ozokerit
usw., vorgeschlagen. Das so hergestellte Produkt soll als Ersatz für Japanwachs
oder als Klebwachs Verwendung finden. Demgegenüber hetrifft die vorliegende Erfindung
ein Gemisch, das lediglich aus oxydiertem Carnaubawachs oder oxydiertem Montanwachs
und Paraffin u. dgl. besteht und das zum Auskleiden von Gefäßen, insbesondere von
Säurebehältern, verwendet werden soll. Diese Masse besitzt gegenüber dem 'bekannten
Gemisch den Vorteil, daß sie einfacher und billiger herzustellen ist und außerdem
:einen verhältnismäßig hohen Schmelzpunkt und auch eine besonders hohe Säurebeständigkeit
aufweist. Beispiel 1 Eine im Verhältnis i : i hergestellte Mischung von Weichparaffin
mit einem gemäß Patent 550324 hergestellten wachsartigen Produkt zeigt einen Schmelzpunkt
von etwa 68°. Diese Mischung wird bei 5o° von 5o%iger Salpetersäure nicht angegriffen.
Bei Verwendung von Hartparaffin statt. Weichparaffin erhält man unter den obengenannten
Bedingungen ein Gemisch mit einem Schmelzpunkt von ,etwa 7o°; es wird von. konzentrierter
Salpetersäure beliebiger Konzentration praktisch nicht angegriffen. Beispiel 2 Eine
Mischung von 9 Teilen Ceresin mii i Teil #eines gemäß Patent 550324 hergestellten
wachsartigen Produktes hat einen Schmelzpunkt von 57° und wird von konzentrierter
Salpetersäure nicht angegriffen.
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Beispiel 3 Eine Mischung von 2 Teilen eines gemäß Patent
563394 hergestellten Produktes und 8 Teilen Cexesin schmilzt bei 67°. Die
Mischung besitzt gute Säurebeständigkeit, ist ferner auch bei gewöhnlicher Temperatur
äußerst geschmeidig und zeigt nur geringe Volumveränderung beim Erstarren. Beispiel
4 Eine Mischung von 4,5 Teilen Weichparaffin und 4,5 Teilen Ceresin mit i Teileines
gemäß Patent 563 394 hergestellten Produktes schmilzt bei 63°. Sie ist auch in der
Kälte noch knetbar und zum Dichten und Auskleiden von Apparaturen sehr geeignet.
Beispiel 5 Eine Mischung von 8 Teilen Ceresin mit i Teil eines gemäß Patent
563394 hergestellten Produktes schmilzt bei 62°. Das Gemisch wird praktisch
von Säuren nicht angegriffen. ' Beispiel .6 Eine Mischung von i Teil durch Behandlung
mit Chromsäure und kurzes Nachbehandeln mit konzentrierter Salpetersäure oxydiertem
Carnaubawachs und 3 Teilen Ceresin schmilzt bei 57° und wird von Mineralsäuren nicht
angegriffen.
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Verwendet man statt Ceresin Weichparaffin, so erhält man eine säurebeständige
Mischung, die bei 55° schmilzt.