DE710202C - Formbare Massen aus Pflanzengallerten - Google Patents

Formbare Massen aus Pflanzengallerten

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DE710202C
DE710202C DESCH113084D DESC113084D DE710202C DE 710202 C DE710202 C DE 710202C DE SCH113084 D DESCH113084 D DE SCH113084D DE SC113084 D DESC113084 D DE SC113084D DE 710202 C DE710202 C DE 710202C
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DE
Germany
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mouldable
masses
water
clay
mass
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Expired
Application number
DESCH113084D
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English (en)
Inventor
Dr Erich Czapp
Dr Friedrich Schoenbeck
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FRIEDRICH SCHOENBECK DR
ERICH CZAPP DR
Original Assignee
FRIEDRICH SCHOENBECK DR
ERICH CZAPP DR
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/90Compositions for taking dental impressions

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Dental Preparations (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Formbare Massen aus Pflanzengallerten Als Abdruckmaterial wurde bisher in großem Umfange Gips verwendet, der neben dem Vorteil einer guten Wiedergabe der zu modellierenden Partien wegen seiner Unelastizität den großen Nachteil besitzt, daß der Abdruck nicht in einem Stück, sondern nur in Bruchstücken, die dann wieder zusammengesetzt werden müssen, aus dem iWund entfernt werden kann. Auch sog. Kompositionsmassen auf der Grundlage von Harzen und Wachsen mit Zusatz von Stearinsäure, Talkum usw., die ebenso wie Gips wenig oder gar nicht elastisch sind, werden angewandt. In der letzten Zeit sind etwas elastischere Kompositionsmassen bekanntgeworden, die aus Kunstharzen, unter anderem Polymerisationsprodukten der Akrylsäureester oder ähnlicher ungesättigter Verbindungen, des Vinylacetats u. dgl. mehr bestehen. Einige dieser Iiompositionsmassen erweichen bei etwa 45° und erstarren etwas oberhalb der Körpertemperatur. Auch Guttapercha ist nur wenig elastisch. Gemeinsam ist allen diesen Materialien, daß sie eine so geringe Elastizität besitzen, daß sie sich beim Abdrucknehmen noch verziehen. Wird mit diesen Massen ein Abdruck genommen, so besteht immer die Gefahr, daß Spannungen auftreten, die zu ungenauen Modelle führen können.
  • Man hat auch schon in neuerer Zeit zur Ahformung von Gebissen, für Bildhauerarbeiten kosmetische Zwecke usw. ein Material vorgeschlagen, das in der Hauptsache aus einer Mischung von Wasser, Agar-Agar bzw. anderen Meeresalgen oder -tangen mit bekannten Zusätzen von Pflanzenleim, Harzen, Wachsen und fettigen Stoffen, ferner Kautschuk, Füllstoffen wie Talkum, Eisenoxyd, ICaolin, Faserstoffen und Desinfektionsmitteln besteht. Der Zusatz von Kautschuk soll die Elastizität der Masse erhöhen, während fettige Substanzen, wie Paraffin, Stearin, Wachs, die Klebrigkeit herabsetzen und den Erstarrungspunkt erhöhen sollen.
  • Das Herstellungsverfahren dieser Massen ist recht kompliziert; so erfolgt die Eintragung bzw. feinste Verteilung der Zusätze in die Agar-Agar-Grundmasse, um die einfachste Einmischungsmethode zu-nennen, durch Vernebelung der Lösungen iiber der bewegten Grundmasse und nachherige Behanctlung des Gemisches in einer I(olloidmühle.
  • Die Erfinder haben den Weg der Herstellung formbarer Massen aus diesen bekannten Zusätzen verlassen. Die formbare Masse nach der Erfindung besteht aus Pflanzengallerte und in plastischen Zustand übergeführtem anorganischem. gelbildendem Stoff wie Ton. Als Pflanzengallerten sind z. B.
  • Agar-Agar, Carrageen, Algen- und Flechtenpräparate geeignet.
  • Eine bekannte Abdruckmasse besteht ebenfalls aus einer Pflanzengallerte wie Agar-Agar, einem Öl oder ölartigen Stoff und einer octer mehreren'thermoplastischen Substanzen wie Wachs, Guttapercha, Harz, also hydropholien Stoffen. Als Weichmachungsmittel für die tbermoplastischen Zusätze dienen pflanzliche, tierische oder mineralische Öle und bzw. oder Fettsäuren.
  • Demgegenüber enthält die formbare Masse nach der Erfindung als Zusatzstoff für die Pflauzengallerte eine hydrophile Substanz, während die bisher üblichen Zusätze hvdrophoben Charakter besitzen, Die von den Erfindern gewählten Substanzen mit ausreichend hohem -Wasserhiridungs- und Quellungsvermögen sind zufolge dieser Eigenschaft in der Lage, das von der Pflanzengallerte wie Agar-Agar in der Wärme abgegebene Wasser kolloid zu binden. Die für die leichte Verarbeitung erforderliche, breiartig plastische Konsistenz der Masse in der Wärme, d. h. auch bei Kochtemperatur, geht also nicht verloren wie bei manchen anderen Massen, sondern wird mit Sicherheit beibehalten.
  • Ton oder ähnliche gelbildencle Stoffe wie Eisenoxyd werden also nicht als feste Füllmittel. sondern in durch Antigen mit Wasser in plastische Form übergeführtem Zustand als Träger eines hohen Wasserbindungs- und Quellungsvermögens verwendet. Die Pflanzengallerte selbst kann zu--folge ihres Wassergehaltes zur Überführung der gelbildenten -Stoffe in den plastischen Zustand dienen. Hierfür kommt vor allem der mit Wasser gelartig, plastisch gemachte Ton. insbesondere ein hochplastischer Ton, in Betracht. Kaolin ist wegen seincr geringen Bindekraft weniger geeignet. Neben oder an Stelle von Ton können andere gelbildende Stoffe, z. B. Eisenoxyd, Aluminiumoxyd, Kieselsäurebydrate, benutzt werden, d. h.
  • Stoffe, die ein ausreichend hohes Wasserhindungs- und Quellungsvermögen besitzen.
  • Da die Masse keine Harze oder anderen klebenden Stoffe zu enthalten braucht, neigt sie nicht zum Kleben.
  • Beim Verarbeiten dieser Stoffe. denen noch Desinfektionsmittel, Faserstoffe, Geschmackskorrigentien zugesetzt werden können, erhält man eine hochviskose, in der Wärme plastische Masse, die in der Kälte elastischer und fester ist als die bekannten Kompositionsmassen und die weniger leicht ihr Wasser verliert. Sie ist also nicht so wärmeempfindlich, läßt sich besonders leicht verarbeiten, erstarrt schnell und schon bei höherer Temperatur und gibt besonders glatte Abdrücke.
  • Alle diese Eigenschaften sind für das Herausnehmen des Abdruckens aus dem Munde und das Ausgießen desselben mit Gips besonders widitig.
  • Als. weitere Zusätze können in Wasser quellbare Celluloseäther wie Methylcellulose verwendet werden, die in entquollenem Zustand noch faserartige Struktur besitzen.
  • U. a. bewirken diese Stoffe in der Wärme eine Verfestigung und geringe Erhöhung der breiigen, tonigen Isonsistenz der Masse.
  • Zur Verminderung des Festhaftens der Masse an der Form können höhermolekulare Fettalkohole mitverwendet werden. Diese lassen sich auf Grund ihres hydrophilen Chaalters mit Wasser, besonders bei Gegenwart von Emulgierungsmitteln, in der Wärme zu Emulsionen verrühren, die selbst auch beim Abkühlen, etwa bei 450, zu gelartigen, breiigen Suspensionen erstarren. Den Emulgierungsmitteln vor allem und den Fettalkoholen kommt die Bedeutung zu, daß sie die Trager der wasserabweisenden und das Fest--haften der Masse an der Form herabsetzenden bzw. aufhebenden Wirkung in der abkühlenden Masse sind. Als Emulgierungsmittel sind z. B. Seifenlösungen, sulfurierte Fettalkohole, sulfurierte Wachse, Alkyl- und Aralkylnaphthalinsulfonsäuren zu nennen.
  • Die im Gegensatz zu bekannten Verfahren besonders einfache Herstellung der Nasse kaml in einfachen, geheizten, offenen oder verschlossenen Gefäßen erfolgen, beispielsweise in folgender Weise: WIan löst in 63 Teilen Wasser 0.2 Teile o-Oxychinolinsulfat auf, gibt I Teil Fettalkohol-Schwefelsäurcester als Emulgierungsmittel hinzu. In die Masse werden 0,4 Teile Methylcellulose und 1,4 Teile Eisenoxydrotgel eingearbeitet. LIan gibt dann 8 Teile plastischen, sog. Modellton mit 250/,, Wasser, sowie 5 Teile Cetylalkohol hinzu. An.Stelle von Cetylalkohol können andere höhernolekulare Fettalkohole oder Gemische von Fettalkoholen mit höherem Schmelzpunkt, beispielsweise ein Gemisch von Fettalkoholen mit einem Schmelzpunkt von etwa 52°, verwendet werden. Man verarbeitet schließlich die Masse nach Zusatz von 0,1 Teil eines Teschmackskorrigens (zu gleichen Teilen Vanillin und Menthol) mit 12 Teilen Agar-Agar (gemahlen).
  • Die Zusamensetzung der Masse kann sich mit dem jeweiligen Verwendungszweck mehr oder weniger ändern.
  • Das neue Material kann für alle Abdruck-oder Abformarbeiten, beispielsweise im Kunstgewerbe oder in der bildenden Kunst, ferner überall da angewandt werden, wo u. a. die elastischen und plastischen Eigenschaften von Bedeutung sind.
  • Der Zusatz von Glyceringelatine ist nur für Spezialfälle erwünscht; für in der Zahnheilkunde angewandte Abdruckmassen ist sie in der Regel unzweckmäßig, da sie die Glätte .lor Abdrücke beeinträchtigt. Die gehärtete Gelatine bewirkt eine bessere Zugfestigkeit.
  • Die gleiche Eingenschaft kann durch bekannte Zusätze von Kurzfaserstoffen (Stapelfaser) von geschnittener Watte, Celluloseestern u. dgl. erreicht werden. la die Vorteilung besser ist und eine größere Anzahl Fasern bei gleichem Gewicht auf die Flächeneinheit kommen.

Claims (4)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E: 1. Formbare Massen aus Pflanzengallerten, dadurch gekennzeichnet, daß diese Massen aus Pflanzengallerten und in plastischen Zustand übergeführtem. anorganischem, gelbildendem Stoff, wie Ton. bestehen.
  2. 2. Formbare Älassen nach Anspruch 1. dadurch gelcennzeichnet, claß diese an Stelle von oder neben Ton Eisenoxyd-, Aluminiumoxyd- oder Kieselsäurehydrate enthalten.
  3. 3. Formbare zulassen nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch den Zusatz von höhermolekularen Fettalkoholen, vorzugsweise in emulgierter Form.
  4. 4. Formbare Massen nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch den Zusatz von in Wasser quellbaren Celluloseäthern wie Methylcellulose.
DESCH113084D 1937-06-16 1937-06-16 Formbare Massen aus Pflanzengallerten Expired DE710202C (de)

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DE (1) DE710202C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1295750B (de) * 1960-03-31 1969-05-22 Elling Harald Dr Abdruckmasse fuer zahnaerztliche Zwecke

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1295750B (de) * 1960-03-31 1969-05-22 Elling Harald Dr Abdruckmasse fuer zahnaerztliche Zwecke

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