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Verfahren und Maschine zum Kantenbrennen von Lederstücken o. dgl.
In bekannten Maschinen wird das Kantenbrennen schrittweise längs der Werkstückkante
ausgeführt, wobei gewöhnlich das Werkstück an einem feststehenden Schrumpfwerkzeug
einer Maschine vorbeigeschoben wird. Bei der Bearbeitung von Werkstücken mit unregelmäßig
gekurvten Kanten ist dieses Arbeitsverfahren wohl das geeignetste, jedoch besitzen
gewisse Werkstückteile, insbesondere Schuhbestandteile, wie z. B. Spitzenkappen,
deren Kanten in bekannter Weise durch Kantenbrennen fertiggemacht werden sollen,
oft einen sehr gleichmäßigen Kantenverlauf. Z. B. besitzen die Hinterkanten von
Spitzenkappen gewöhnlich einen Krümmungsradius von 2o bis 25 cm. Es ist ersichtlich,
daß bei Bearbeitung von Werkstücken mit regelmäßig verlaufenden Kanten das Kantenbrennen
wesentlich beschleunigt werden kann, indem die Kanten auf ihrer ganzen Länge auf
einmal gebrannt werden.
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Es ist an sich bekannt, Lederkanten auf der ganzen Werkstücklänge
auf einmal umzubugen. Dabei wurde der über den Randteil des Werkstückträgers überstehende
Lederrand zunächst hoch- und dann umgebogen und alsdann auf die mit Klebstoff bestrichene
Fläche festgedrückt. Eine solche Arbeitsweise ist jedoch nicht brauchbar zum Brennen
der Kanten von Lederstücken auf der ganzen Länge derselben, denn hierbei muß die
Bewegung des Aufhebewerkzeuges genau abgestimmt sein mit Bezug auf die Bewegung
des Schrumpfwerkzeuges.
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Es wurde auch schon vorgeschlagen, Lochkanten in einem Arbeitsgang
durch Kantenbrennen zu bearbeiten; dort findet jedoch nicht ein Hochbiegen und Niederpressen
der Lederkanten statt, wie es beim Erfindungsgegenstand der Fall ist.
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Bei der Arbeitsweise gemäß der Erfindung ist es nämlich zum Kantenbrennen
von Lederstücken größerer Länge in einem einzigen Arbeitsschritt unbedingt erforderlich,
daß der frei überragende Randteil des Lederstückes auf seiner ganzen Länge in einem
Vorgang aufgebogen und dann ein Schrumpfwerkzeug mit der ganzen Länge der aufgebogenen
Werkstückkante in Eingriff gebracht wird. Dann wird gleichzeitig auf den genannten
aufgebogenen Randteil des Werkstückes ein. Druck ausgeübt, so daß die Krümmung der
Werkstückkante nach außen gepreßt wird. Diese Arbeitsweise ist unbedingt erforderlich,
wenn in einem einzigen Arbeitsgang Schuhbestandteile, die in ihrer Form im wesentlichen
gleich bleiben, wie Spitzenkappen o. dgl., gebrannt werden sollen und wenn
an
ihnen eine gute Kante erzeugt werden soll, bei der auf keinen Fall die Schnittkante
oder sogar die Aasseite des Leders zum Vorschein kommt. -Die Erfindung ist in den
Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. i ist eine Seitenansicht der Maschine. Fig.2 ist ein Grundriß.
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Fig. 3 ist ein senkrechter Längsschnitt. Fig. 3a ist eine Ansicht
eines Einzelteiles der Maschine.
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Fig. q. ist ein waagerechter Schnitt durch die Maschine.
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Fig. 5 bis 9 sind schematische Darstellungen der Arbeitsweise der
Maschine an einem Werkstück.
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Fig. io ist ein Schnitt durch den mittels der Maschine bearbeiteten
Kantenteil eines Werkstückes nach Linie X-X der Fig. i i.
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Fig. i i ist eine Draufsicht auf ein mittels der Maschine bearbeitetes
Werkstück.
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Wie bereits erwähnt, hat die Erfindung den Zweck, die gesamte Kante
oder zumindestens ein beträchtliches Stück der Kante eines Lederstückes durch Schrumpfen,
z. B. mittels Hitze, fertigzumachen. Das beispielsweise dargestellte Werkstück ist
eine Spitzenkappe für einen Schuh, deren gekurvte Hinterkante fertiggemacht werden
soll. In Fig. io ist ein fertigbearbeitetes Werkstück im Schnitt dargestellt, wobei
die Narbenseite des Lederstückes ioo sich unten befindet und sich über die abgerundete
Kante Zoo bis an den Punkt 300 erstreckt. In der Nähe des Punktes 300 befindet
sich auf der Aasseite des Lederstückes eine Stelle 400, mit der bei der Bearbeitung
des Werkstückes das heiße Schrumpfwerkzeug in Eingriff stand. Wie bekannt, schrumpft
unter der Brennwirkung des Schrumpfwerkzeuges diese Stelle 400, so daß die ungeschrumpfte
Narbenseite sich nach der Aasseite umbiegt. Die Darstellungen der verschiedenen
Bearbeitungsstufen des Werkstückes gemäß Fig. 5 bis 9 entsprechen vielleicht nicht
unbedingt dem tatsächlichen Bearbeitungsvorgang, da auf Grund der örtlichen Begrenztheit
und Unübersichtlichkeit der Einrichtung und ferner auf Grund der Tatsache, daß Unterbrechungen
des Arbeitsvorganges zwecks genauerer Beobachtung des Eingriffes des heißen Brennwerkzeuges
mit dem Werkstück nicht möglich sind, eine einwandfreie Feststellung der einzelnen
Stufen des Arbeitsvorganges fast ausgeschlossen erscheint.
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Beim Ausführen .des Verfahrens nach der Erfindung wird eine Spitzenkappe
ioo auf einen Werkstückträger 17 gelegt, dessen Vorderkante konvex ist und der Biegung
der zu beärbeitenden Kante des Werkstückes entspricht. Das Werkstück wird so auf
den Träger aufgelegt, daß ein schmaler Randteil des Werkstückes über eine Platte
:2i ragt (Fig. 5) und die Kante des Werkstückes gegen zwei Anschläge i9 liegt. Diese
Platte 21 biegt zunächst den schmalen Randteil der Spitzenkappe nach oben (Fig.
6) und drückt dann auf die Kante des Werkstückes (Fig. ; bis 9). Die Platte 21 besitzt
eine konkav gewölbte Kante, die der konvexen Kante des Werkstückträgers 17 entspricht.
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Nach dieser Einstellung des Werkstückes wird die Maschine durch Betätigung
eines Trethebels angelassen, worauf ein Schrumpfwerkzeug 25 sich mit einem Presserfuß
nach unten gegen das Werkstück hin bewegt. Der Presserfuß besitzt eine konvexe Kante,
die der Biegung der zu bearbeitenden Hinterkante der Spitzenkappe entspricht. In
der Einstellung der Maschinenteile gemäß Fig. 5 ist das Werkstück nun vollkommen
gegen den Werkstückträger festgeklemmt. Die Platte 21 bewegt sich zunächst nach
oben und nach links in die in Fig. 6 dargestellte Stellung und biegt dabei. den
schmalen Randteil der Spitzenkappe auf. Wie ersichtlich, ragt in dieser Stellung
die Platte 21 etwas. einwärts über den Werkstückträger 17, wobei ein gewisser Abstand
zwischen der Platte 21 und dem Werkstückträger 17 besteht. Das heiße Schrumpfwerkzeug
25 senkt sich weiter nach unten und beginnt die nach oben gebogene Kante des Werkstückes
zu sengen und Druck auf diese auszuüben. Auf Grund- dieses Druckes wird die aufgebogene
Kante nach außen, d. h. gegen die Platte 2 i hin, ausgedrückt, und schließlich wird
dieser aufgebogene Kantenteil in den Raum unterhalb der Platte 2 1 eingedrückt (Fig.
7). Gleichzeitig wird durch das Schrumpfwerkzeug ein kleiner Teil der Kante versengt
und dadurch zum Schrumpfen gebracht. Zu dieser Zeit befindet sich die mit dem Arbeitsstück
in Eingriff stehende Fläche des Schrumpfwerkzeuges noch etwas oberhalb der Unterfläche
der Platte 21. Die Platte 2i und das Schrumpfwerkzeug behalten diese relative Stellung
bei, während sie sich in .die in Fig. ß dargestellte Stellung herabbewegen. Während
dieser Bewegung wird die Sengwirkung des Werkzeuges an der Werkstückkante fortgesetzt
und weiterhin die Aasseite des Werkstückes durch das Werkstück gesenkt und geschrumpft,
so daß auf Grund des Schrumpfens der Aasseite die Narbenseite sich vollkommen nach
der Aasseite hin umbiegt und die Platte 2 i diese Umbiegung, die allmählich zur
Kante des Werkstückes wird, gegen den Werkstückträger andrückt. Während die Platte
21 fortgesetzt auf die Kante des Werkstückes drückt, setzt das Schrumpfwerkzeug
seine Abwärtsbewegung fort, bis es in der in Fig. 9 dargestellten
Stellung
ankommt, in der seine Unterfläche mit der Unterfläche der Platte 21 in einer Ebene
liegt. Der Arbeitsvorgang ist sodann beendigt, und die Maschinenteile werden in
ihre Ausgangsstellung zurückgeführt.
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Die Maschine zum Ausführen dieses Verfahrens besitzt ein Gestell 27
mit einem senkrechten Pfosten 29, der zwei im Querschnitt schwalbenschwanzförmige
Führungen aufweist (Fig. 4), an denen zwei Träger 31, 33, ein Träger für das Schrumpfwerkzeug
25 und der andere für die Druckplatte 2 i senkrecht gleitbar sind. Führungsleisten
32, 34 sind durch Schrauben 36, 38 an den Trägern 31, 33 befestigt. Der Werkstückträger
17 (Fig. 3) ist an einer Platte 35 durch Schrauben 37 befestigt. Die Platte 35 ist
durch Schrauben 39 an dem Pfosten 29 befestigt und wird durch zwei Streben 30 (Fig.
i und 2) verstärkt. Der stangenartige Presserfuß 23 (Fig. 2) besitzt, wie bereits
erwähnt, eine Kante, die der Kantenbiegung des Werkstückträgersentspricht, und wird
von zwei Armen 41 getragen, die an ihren inneren Enden an zwei in einer Flucht liegenden
Schrauben 43 des Werkstückträgers 17 drehbar sind. Der Presserfuß wird durch Federn
45 herabgezogen, die mit ihren oberen Enden an Schrauben 47 in den Armen 41 und
mit ihren unteren Enden an Stiften in der Platte 35 befestigt sind. Der Presserfuß
wird in Ruhestellung der Maschine durch zwei Haken hochgehalten, von denen einer
bei 51 (Fig. 3) dargestellt ist. Die Haken sind durch Schrauben 53 an dem Presserfuß
befestigt und .greifen über waagerechte Stifte 55, die in eine Querstange rar an
dem Werkzeugträger eingesetzt sind.
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Der Werkzeugträger besitzt, wie bereits erwähnt, einen an dem Pfosten
29 gleitbaren Schlitten oder Trägerteil 31. Dieser Teil 31 ist an seinem oberen
Ende gabelförmig. Der Werkstückträger 17 ist zwischen der Gabel eingesetzt, und
die Querstange 131 ist durch Schrauben 57 mit den Gabelenden verbunden. Das Schrumpfwerkzeug
besitzt die Gestalt einer gebogenen Stange, die etwas länger als die Hinterkante
einer Spitzenkappe für die größte Schuhnummer ist, und seine untere, mit dem Werkstück
in Eingriff tretende Kante ist schmaler und entsprechend der Biegung der Hinterkante
der Spitzenkappe gebogen. Das Werkzeug besteht aus einem Metall oder einer Metallverbindung
von hohem Heizwiderstand, z. B. Nichrom, und trägt in einer Bohrung einen U-förmigen
elektrischen Heizkörper 59 (Fig. 3), mit dem eine elektrische Leitung 61 (Fig. i)
verbunden ist. Ein- Regulierwiderstand zur Kontrolle des Hitzegrades ist weiterhin
vorgesehen. Das Werkzeug (Fig. 3 und 3ä) besitzt zwei schmale Flansche 63,
die einen rechten Winkel miteinander bilden und in Rillen in einem Halter 65 sitzen.
Der Halter besitzt an seinem oberen linken Teil eine unterschnittene Rippe, die
gegen eine schräge Fläche der Querstange 131 durch Schrauben 67 angehalten wird.
Die Schrauben lagern gegen eine schräge Fläche 69 des Halters 65. Das Werkzeug 25
wird von drei Fingern gehalten, von denen einer bei 71 dargestellt ist. Jeder dieser
Finger greift in eine waagez rechte Rille an dem unteren Ende des Schrumpfwerkzeuges
ein und wird an einem Flansch der Querstange rar durch eine Schraube 7o und weiterhin
mittels einer flachen Stange 73 gehalten, die an dem Flansch der Querstange 131
durch Schrauben 75 befestigt ist. Das Werkzeug 25 zusammen mit seinem Halter 65
und dem gabelförmigen Träger 31, 131 wird gewöhnlich in gehobener Stellung gehalten,
und seine Abwärtsbewegung wird durch Anschlag des Halters 65 gegen drei Schrauben
77 (Fig. 2 und 3) begrenzt. Die Schrauben sind in dem Presserfuß 23 verstellbar
eingeschraubt. Der Werkzeugträger 31 wird durch eine Stange79 (Fig. i) betätigt.
Die Stange ist an ihrem oberen- Ende bei 81 an einem Ansatz des Trägers 31 drehbar
und ist mit ihrem unteren Ende bei 83 an einem Arm 85 angelenkt, der an einem Ende
einer Welle 87 befestigt ist. Das andere Ende der Welle ist mit einem nach oben
ragenden Arm 89 verbunden, an dessen oberem Ende ein Bolzen 9i an einer kurzen Muffe
93 drehbar ist. Eine Verbindungsstange 95 ist in der Muffe 93 gleitbar. Eine Stellmutter
97, die durch eine Sperrmutter 99 gesichert wird, steht mit einem Ende der Muffe
93 in Eingriff, und eine durch eine Mutter 103 einstellbare Feder ioi lagert gegen
das andere Ende der Muffe: Die Verbindungsstange 95 ist mit ihrem einen Ende an
einem Kurbelstift 105 drehbar, der durch Schrauben 107 an einer Muffe zog befestigt
ist. Die Muffe iog ist an der Welle i i i befestigt. Infolgedessen wird bei einer
Umdrehung der Welle i i i das Schrumpfwerkzeug zunächst nachgiebig herabgezogen
und sqdann in s.eüle Ausgangsstellung zurückbewegt.
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Ein Zahnrad 113 treibt die Welle i i i (Fig.4) und steht in Eingriff
mit einem Zahnrad 115 von halber Größe, das auf einer Welle 117 befestigt ist-.
Auf Grund dessen dreht sich bei zwei Umdrehungen der Welle 117 das Zahnrad 113 einmal.
Die Welle 117 wird von einer- Riemenscheibe iig mittels einer Kupplung so angetrieben,
daß, wenn eine Trethebelstange herabgezogen und dann freigegeben wird, die Welle
117 zwei Umdrehungen beschreibt und dann zum Stillstand kommt. Die zum Steuern der.
Kupplang
dienende Trethebelstange 121 wird von einer Feder 123
gewöhnlich hoch angezogen, wobei ein Kragen 125 an der Stange gegen eine Konsole
127 anschlägt (Fig. i). Eine bei 132 drehbare Klinke i29 (Fig. i) wird von
einer Feder 133 so gesteuert, daß sie dauernd im Zeigersinn zu schwingen bestrebt
ist, und besitzt einen Flansch 135, der über den Kragen 125 einschnappt,
wenn die Trethebelstange 121 mittels eines nicht dargestellten Trethebels herabgezogen
wird. Diese Klinke hält die Trethebelstange bis die Welle r i7 etwas mehr als eine
Umdrehung beschrieben hat, worauf die Pleuelstange 95 mit dem freien Ende der Klinke
in Eingriff tritt und die Klinke im Gegenzeigersinn schwingt. Auf Grund dessen wird
der Flansch 135 von dem Kragen 125 abgezogen, so daß die Trethebelstange 12,1 nach
oben gezogen werden kann und die Kupplung am Ende der zweiten Umdrehung der Welle
117 selbsttätig ausgerückt wird.
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Die Platte 2i ist mittels Schrauben. 137 (Fig. 3) an einem Schieber
139 befestigt, der in einen Fortsatz des Trägers 33 in waagerechter Richtung
gleitbar ist. Der Träger 33 selbst ist, wie bereits beschrieben, senkrecht an dem
Pfosten 29 gleitbar. Der Schieber 139 und die mit ihm verbundene Platte 2i werden
durch zwei Federn 141 nach links (Fig. i) gezogen, wobei ein Ende der Federn an
dem Werkzeugträger 31 und das andere an dem Schieber 139 befestigt ist. Besitzen
die Maschinenteile die in Fig. i und 5 dargestellten Stellungen, so wird die Platte
2 i an ihrer Linksbewegung durch Anschlag ihrer V orderkarite mit dem Werkzeugträger
verhindert. Wird jedoch der Träger 33 nach oben bewegt, und somit die Platte 21
über die Ebene des Werkstückträgers gehoben, so ziehen die Federn 141 die Platte
21 nach links in die in Fig.6 dargestellte Stellung. Diese Bewegung ist durch eine
verstellbare Schraube 143 (Fig. i) begrenzt.
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Nachdem die Platte 21 nach oben und nach links bewegt worden ist und
während das Schrumpfwerkzeug und die Platte von Stellung in Fig. 6 nach Stellung
in Fig. 9 bewegt werden, besitzt die Platte 21 das Bestreben, sich nach rechts zu
bewegen. Zwecks Verhütung einer solchen Bewegung sind zwei Sperrglieder vorgesehen.
An der Hinterkante des Schiebers 139 (Fig.2) ist eine Stange 147 durch Schrauben
145 befestigt. In beiden Enden der Stange 147 sind zwei Stangen 149 eingesetzt.
Die vorderen Enden der Stangen 149 besitzen schwalbenschwanzförmige Auskerbungen
151, in denen sich entsprechend geformte Teile der Gabel des Werkzeugträgers führen,
wenn das Schrumpfwerkzeug herabbewegt wird, so daß das Schrumpfwerkzeug 25 und die
Platte 2 1 gegen jegliche waagerechte Bewegung oder Trennung voneinander gehalten
werden, bis die Bearbeitung des Werkstücks vollendet ist.
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Der Träger 33 der Platte 2i ist bestrebt, unter Einflußeiner starken
Feder 153 (Fig. i ) sich nach oben zu bewegen. Die Feder 153 ist mit einem
Ende an der Konsole i27 und mit ihrem anderen Ende an- einem Arm i55 befestigt,
dessen Nabe mittels einer Stellschraube 159 auf einer Welle 157 befestigt
ist. An der Welle 159 ist weiterhin ein kleiner Arm 161 angebracht, der eine Anschlagschraube
163 trägt. Die Anschlagschraube 163 begrenzt durch Anschlag gegen eine senkrechte
Fläche 165 des Maschinengestelles die Aufwärtsbewegung des Trägers 33. An der Welle
157 ist hinter dem Arm 161 (Fig. i) weiterhin ein gabelförmiger Arm 167 (Fig.4)
angebracht, wobei zwischen den Gabelteilen bei 169 das untere Ende eines Verbindungsgliedes
171 drehbar ist. Das obere Ende des Gliedes 171 ist bei 17.2 an dem Träger 33 angelenkt.
Auf Grund der beschriebenen Anordnung schwingt die Feder 15 3 die Welle 157
aus der in Fig. i dargestellten Stellung in die in Fig. 3 gezeigte Stellung, so
daß der Träger 33 sich nach oben bewegt. Die senkrechte Bewegung des Trägers 33
wird durch eine auf der Welle i i i befestigten Kurvenscheibe 173 (Fig. 3) gesteuert.
In der Einstellung der Maschine gemäß Fig. i wird durch diese Kurve 173 der
Arm 155 in seiner"äußersten Linksstellung gegen die Spannung der Feder 153
gehalten, so daß der Träger 33 in seiner untersten Lage gehalten wird. In der Stellung
gemäß Fig. 3 befindet sich der Träger 33 in seiner obersten Lage. Zu einer bestimmten
Zeit in dem Kreislauf der Maschine tritt die Kurve 173
mit einer Rolle 175
in Eingriff und kommt zum Stillstand. Die Rolle 175 befindet sich an einer
Kurbel 177, die an einer Schraube 178 (Fig.4) drehbar ist. Die Schraube ist in das
Ende der Welle 157 eingeschraubt. In einem waagerechten Bohrloch der Kurbel
sitzt der Drehzapfen 169, der das Verbindungsglied 171 mit dem gabelförmigen Arm
167 verbindet. Wenn die Maschinenteile die in Fig. 9 gezeigte Stellung erreicht
haben, ist die Platte 21 nach rechts bewegt worden, wobei der hohe Teil der Kurve
173 mit der Rolle 175 in Eingriff tritt, die Kurbel 177
nach links
der Fig. 3 schwingt und dann in der in Fig. i und 5 dargestellten Stellung zum Stillstand
kommt. Bevor jedoch der Träger 33 von seiner in Fig. 3 dargestellten Stellung herabgezogen
werden kann, muß der Schieber 139 zunächst nach rechts bewegt werden. Zu diesem
Zwecke tritt mit einem Ansatz des Schiebers 139 ein bei 18i
drehbarer
aufrechter Arm 179 in Eingriff. Eine Rolle 182 an dem Arm 179 wird zu geeigneter
Zeit durch eine auf der Welle i i i befestigte weitere Kurve 183 entsprechend
gesteuert.
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Wie bereits erwähnt, bewegt sich das Schrumpfwerkzeug beim Anlassen
der Maschine aus seiner Ausgangsstellung nach unten, wobei die Platte 21 sich ebenfalls
abwärts bewegt. Damit das Schrumpfwerkzeug die Platte 21 zunächst in die in Fig.
8 dargestellte Stellung herabbewegen und sich dann bezüglich der Platte in die in
Fig.9 dargestellte Stellung weiter herabbewegen kann, sind an einem waagerechten
Flansch der Querstange 131 (Fig. i und 2) zwei Stellschrauben 185 befestigt, die
sich über zwei Anschlägen an einem gabelförmigen Teil 189 befinden. Dieser Teil
ist an zwei Schrauben igi drehbar, die in zwei Augen einer kleinen Platte 193 eingesetzt
sind. Die Platte 193 ist mittels Schrauben 194 an dem Schieber 139 befestigt. Das
Ende des gabelförmigen Teiles 189 ist mittels einer Feder 195 mit einem Stift 197
des Maschinengestelles verbunden; wobei diese Feder stark genug ist, um beim Ineingrifftreten
der Schrauben 185 mit dem gabelförmigen Teil 189 die Platte 2 i und ihren Träger
33 nach unten gegen die Wirkung der Feder 153 zu ziehen. Hat das Schrumpfwerkzeug
25 seine in Fig. 7 dargestellte Stellung erreicht, so befinden sich .die Schrauben
185 nunmehr in Eingriff mit dem gabelförmigen Teil 189, und folglich werden das
Schrumpfwerkzeug 25
und die Platte 21 gemeinsam in die in Fig. 8 dargestellte
Stellung herabbewegt. Die Platte 21 kann sich dann nicht weiter herabbewegen. Zur
Erreichung einer fortgesetzten Herabbewegung des Schrumpfwerkzeuges in die in Fig.9
dargestellte Stellung wird die Gabel 189 (Fig.3) im Gegenzeigersinn geschwungen,
so daß die nach oben abgebogenen, mit den Schrauben 185 in Eingriff stehenden Gabelteile
gesenkt werden. .Diese Schwingbewegung der Gabel 189 wird durch eine auf der Welle
i 17 angeordnete Kurvenscheibe 198
gesteuert. Die Kurve tritt mit dem unteren
abgerundeten Ende einer Stange igg in Eingriff. Das obere Ende der Stange igg ist
mit dem hinteren Ende des gabelförmigen Teiles 189 verbunden. Wird die Gabel wie
beschrieben geschwungen, so wird ihr linkes Ende gesenkt, so daß das Schrumpfwerkzeug
25 aus der in Fig. 8 dargestellten Stellung in die in Fig.9 ersichtliche Stellung
bewegt wird.
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Damit das Schrumpfwerkzeug in seiner Endstellung für eine gemäß der
Dicke und Härte des Werkstückes bemessene Zeit verweilen kann, dreht sich die Welle
i i i nicht mit gleichbleibender Geschwindigkeit. Die Vorrichtung zum Steuern der
harmonischen Bewegung der Welle i i i, durch die ein j e nach den Bedürfnissen kürzeres
oder längeres Verbleiben des Schrumpfwerkzeuges in seiner Endarbeitsstellung ermöglicht
wird, besteht aus einem auf der Welle i i i drehbaren; geschlitzten Arm tot, in
dessen radialen Schlitz sich eine Rolle 203 erstreckt. Die Rolle ist an einem Stift
drehbar, der durch eine Bohrung in dem Zahnrad 113 ragt und von einer Mutter 2o5
festgehalten wird (Fig.4). Das Zahnrad ist an einer kurzen Spindel 207 drehbar,
die durch eine Stellschraube 2o8 an einem Hebel Zog, ungefähr in der Mitte seiner
Länge, befestigt ist. Der Hebel 2o9 ist auf der Welle 117 drehbar. An einem Ansatz
des Hebels ist bei 211 eine Klinke 213 drehbar, die stets auf Grund einer Feder
215 sich zu drehen bestrebt ist. Die Klinke besitzt an ihrem einen Ende einen an
ihr bei 217 drehbaren Sperrstift Zig, der durch den Hebel Zog ragt und in Löcher
22i (Fig. 3) eines feststehenden Teiles 223 eingesetzt werden kann. Wie in Fig.
4 ersichtlich, dreht sich die Welle i i i gleichmäßig, wenn die Achse der kurzen
Welle 2o7 in gleicher Flucht mit der Achse der Welle i i i liegt, da dann die Rolle
203 sich stets in gleichem Absfand von der Achse der Welle i i i befindet.
Wird durch entsprechende Steuerung des Hebels 2o9 die Achse der kurzen Welle
207
oberhalb oder unterhalb der Achse der Welle i i i verstellt, so wird der
Welle-i i i eine harmonische Drehbewegung erteilt. Durch Einstellung des Hebels
2o9 in verschiedenen Sperrstellungen kann die Dauer der Endstellung des Schrumpfwerkzeuges
entsprechend bemessen werden.
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Die Kantenführungen i9 befinden sich an biegsamen Armen a25. Die Arme
sind durch Schrauben 227 verstellbar mit der Platte 21 verbunden (Fig.2). Auf Grund
der Biegsamkeit der Arme können die Arme und die Führungen durch Öffnungen in der
Platte 21 nach unten nachgeben (Fig. 7, 8 und 9), wenn das Schrumpfwerkzeug sich
herabbewegt.
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In der Ruhestellung der Maschine (Fig. i und 5) legt der Arbeiter
bei Bedienung der Maschine eine Spitzenkappe auf den Werkstückträger 17 mit der
Hinterkante der Kappe gegen die Lehre i9, zieht dann den Trethebel herab und gibt
ihn wieder frei, so daß die Maschine, wie beschrieben,-angelassen wird. Die Stange
95 wird nach rechts gezogen und bewegt über die Feder ioi, Arme 89 und 85 und Verbindungsglied
79 den Werkstückträger 31, 131 nach unten. Die Kurve 173 (Fig. 3), die auf Grund
ihres Eingriffes mit der Rolle 175 die Platte 21 gegen den Zug der Feder 153 herabgezogen
hält, läuft von der Rolle ab. Die Feder 153 schwingt die Welle
157
im Zeigersinn, bis. die Schraube 163 gegen den -Teil 165, des Maschinengestelles
anschlägt, so daß die-Platte 21 außer Eingriff mit dem Werkstückträger r7 gehoben
wird. Während dieses Vorganges ziehen die Federn 141 die Platte 21 nach links gegen
die Anschlagschraube 143. Die Maschinenteile besitzen dann ihre in Fig.6 dargestellte
Stellung. Das Schrumpfwerkzeug setzt seine Abwärtsbewegung fort, während die Platte
21 stillsteht, bis die Maschinenteile die in Fig.7 ersichtliche Stellung erreicht
haben und der aufgebogene Randteil des Werkstückes nach rechts in den Raum zwischen
der Platte 2i und dem Werkstückträger i7 geschoben worden ist. Zu dieser Zeit sind
die Schrauben 185 mit den nach oben gebogenen Enden der Gabel 189 in Eingriff getreten,
und auf Grund der fortgesetzten Abwärtsbewegung des Schrumpfwerkzeuges wird die
Platte a1 nun nach unten mitgenommen, bis die in Fig.8 ersichtliche Stellung erreicht
ist. Zu dieser Zeit tritt die Kurve 198 mit der Stange i99 in Eingriff und schwingt
die Gabel 189 im Gegenzeigersinn, so daß das Schrumpfwerkzeug seine Abwärtsbewegung
in die in Fig. 9 dargestellte Stellung fortsetzt. Die Maschinenteile werden in dieser
Stellung für eine gewisse Zeitspanne gehalten, die durch die jeweilige -Einstellung
des Handhebels 2o9, wie beschrieben, bestimmt ist. Die Stange 95 (Fig. i) bewegt
sich dann nach links und hebt das Schrumpfwerkzeug. Während dieser Bewegung bewegt
die Kurve 183 (Fig. 3) durch Eingriff mit der Rolle 182 an dem Arm
179 den Schieber 139 und damit die Platte 2i nach rechts. Schließlich
tritt die Kurve 173 mit der Rolle 175 in Eingriff und zieht den Träger 33
herab, so daß die Maschine wieder in der Ausgangsstellung zum Stillstand kommt.