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Tragvorrichtung für Blöcke bei liegenden Metallstrangpressen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Tragvorrichtung der Preßblöcke bei liegenden Metallstrangpressen,insbesondere
bei Pressen, bei denen derAufnehmer beweglich ist undsichzwecks Einführung der Blöcke
über die abgestützten Blöcke schiebt.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Blöcke mittels gesteuerter
Tragarme. in waagerechter Richtung aus dem Ofen in eine geeignete Lage zum Aufnehmer
zu bringen, worauf die Tragarme nacheinander aus dem Bereich des Aufnehmers entfernt
werden, wenn letzterer über den Block geschoben wird. Eine solche Tragvorrichtung
ist jedoch nicht in allen vorkommenden Fällen anwendbar, so z. B. dann nicht, wenn
verschiedenartige Legierungen, die jede eine besondere Preßtemperatur verlangen,
ausgepreßt werden sollen. Es können dann die Blöcke nicht unmittelbar von einem
Anwä,rmeofen der Tragvorrichtung zugeführt werden, vielmehr muß die Presse mit verschiedenen
Ofen zusammenarbeiten.
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Ferner ist vorgeschlagen, die Blöcke auf auf und ab bewegliche Stützen
aufzusetzen, die sich ebenfalls aus dem Bereich des vorwärts gehenden Aufnehmers
entfernen lassen: Diese Anordnung der Tragvorrichtung ist unter den oben geschilderten
Umständen anwendbar und soll durch die Erfindung weiter verbessert werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß eine Tragstützengruppe aus mindestens
drei Stützen gebildet wird und die Stützen einzeln oder miteinander wahlweise gekuppelt
verwendet werden können. Die Verwendung von mehr als zwei Tragstützen in Verbindung
mit einer Vorrichtung für die Aufundabbewegung der Trag= stützen, derart, daß nach
Bedarf die Stützen mit der Bewegungsvorrichtung gekuppelt oder von ihr gelöst werden
können, hat den Vorteil, daß man die Entfernung der Stützpunkte der jeweiligen Länge
der Blöcke anzupassen vermag. Sind z. B. drei Stützen vorgesehen, so kann entweder
nur die erste,- die erste und zweite oder die erste und dritte Stütze benutzt werden,
j e nach der Länge der Blöcke, die verarbeitet werden sollen. Es ist zweckmäßig,
bei Pressen, mit denen entweder das direkte oder das indirekte Preßverfahren ausgeübt
werden kann, zwei Gruppen solcher Tragstützen vorzusehen, die dann unabhängig voneinander
benutzt werden können. Die Tragstützen sind vorzugsweise nicht senkrecht, sondern
schräg angeordnet und bewegen sich in dieser Richtung.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i den Grundriß einer Presse mit der Tragvorrichtung,
Abb. 2 einen senkrechten Querschnitt durch die Presse mit der Tragvorrichtung, Abb.
3 eine Seitenansicht einer Presse, hergerichtet für die Ausübung des direkten Preßverfahrens,
Abb. ¢ die gleiche Presse mit Anordnung der Pressenteile für die Ausübung des indirekten
Preßverfahrens.
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Die Hohlwelle i und die in ihrer Bohrung angeordnete Welle 2 werden
getrennt hydraulisch
angetrieben. Jeder der Antriebe besteht aus
einem Druckwasserzylinder 3 bzw. 4, in denen ein Kolben 5 bzw. 6 (Abb. 2) bewegt
wird. Der Kolben 5 bzw. 6 ist durch die Kolbenstange 7 bzw. 8 mit dem Kreuzkopf
9 bzw, io verbunden, der sich auf einer Führung g' bzw. io' bewegt. Unter Benutzüng
des Schwenkhebels ix bzw. 12 wird die Hohlwelle i bzw. die Welle 2 um einen gewissen
Winkel, der von dem Hub des Kolbens 5 bzw. 6 in dem Zylinder 3 bzw. 4 und von der
Länge des Hebelarmes ii bzw. 12 abhängig ist, gedreht.
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Auf der Hohlwelle i ist undrehbar, aber axial verschiebbar die Kupplungshälfte
13 angeordnet, deren Zähne mit entsprechenden Zähnen an der Nabe des Hebels 14 zusammenwirken.
Der Hebel 14 ist auf der Hohlwelle i drehbar, aber nicht axial verschiebbar angeordnet.
Die volle Welle 2 trägt zwei entsprechende Kupplungen 15 und 17 und zwei mit ihnen
zusammenwirkende Hebel 16 und =8. Die in entsprechenden Führungen ig, 2o, 21 schräg
auf und ab beweglichen Stützen 22, 23, 24 sind an die Endpunkte der Hebel 14, 16,
18 angeschlossen, derart, daß sie beim Schwenken der Hebel 14, 16, 18 in ihren Führungen
ig, 2o, 21 auf- bzw. abwärts gleiten. Die Schräganordnungen der ' Stützen 22, 23,
24 bieten den Vorteil, daß die Stützen leicht und bequem zugänglich sind und daß
sie und ihre Führungen durch beim Arbeiten der Presse herabfallende Metall- oder
Schmutzteile nicht beschädigt oder. verschmutzt werden, wie es bei senkrechter Anordnung
der Stützen nicht ganz zu vermeiden ist. Außerdem wird durch die schräge Anordnung
der Stützen die Zugänglichkeit zum Aufnehmer und zum Preßstempel erleichtert bzw.
nicht behindert. Die Stützen 22, 23, 24 sind an ihren oberen Enden mit Mulden 25,
56, 27 versehen, die die Blöcke aufnehmen. Die beschriebene Anordnung der Stützen
kommt beim Verarbeiten der Blöcke nach dem direkten Preßverfahren auf einer Presse
mit beweglichem Aufnehmer zur Anwendung. ° Beim Auspressen von langen Blöcken wird
die Kupplung 15 ausgerückt, so daß die Stütze 23 nicht bewegt wird und in ihrer
tiefsten Stellung verbleibt; die Kupplungen 13 und 17 sind in diesem Falle eingerückt.
Wenn die Hohlwelle i und die volle Welle 2 durch den oben beschriebenen hydraulischen
Antrieb gedreht werden, so werden nur die beiden Stützen 22 und 24 mit den Mulden
25 und 28 bewegt.
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Sollen Blöcke mittlerer Länge ausgepreßt werden, so wird die Kupplung
17 ausgerückt, so daß die Vorrichtung nur mit den Stützen 22 und 23 und den Mulden
25 und 26 arbeitet. Die Stütze 24 verbleibt in ihrer untersten Stellung. Beim Verarbeiten
von kurzen Blöcken werden die Kupplungen 15 und 17 ausgerückt; es bleibt nur die
Kupplung 13 im Eingriff. Um den kurzen Blöcken eine gute Auflage zu geben, ist die
in diesem Falle allein arbeitende Mulde 25 an der Stütze 22 etwas länger als die
übrigen Mulden 26, 27 ausgeführt.
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Soll die Presse nur nach dem direkten Verfahren arbeiten, so genügt
die oben beschriebene Einrichtung. Soll auch die Möglichkeit eines indirekten Preßverfahrens
vorgesehen werden, so kommt noch die in Abb. i gestrichelt dargestellte Einrichtung
hinzu. Die Welle 2 trägt dann am äußersten Ende noch eine kurze Hohlwelle 28, auf
der der Hebel 29 drehbar, aber nicht axial verschiebbar gelagert ist und an dessen
Endpunkt, ähnlich wie oben`beschrieben, die in der Führung 35 bewegte Stütze 38
mit ihrer Mulde 41 angelenkt ist. Die Verbindung zwischen der Hohlwelle 28 und dem
Hebelarm 29 wird durch die auf der Hohlwelle 28 undrehbar, aber axial verschiebbar
angeordnete Kupplungshälfte 32 hergestellt, die mit der als Kupplungshälfte ausgebildeten
Nabe des Hebels 29 zusammenwirkt. Die kurze Hohlwelle 28 erhält ihren Antrieb von
dem Zylinder 4 über die Hohlwelle i, mit der sie durch°den Bügel 44 verbunden ist.
Die Kupplungen 33 und 34 und die dazugehörigen Hebel 30 und 31 sind auf der
Welle 2 angeordnet und werden von dem Zylinder 3 angetrieben.
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Wird nach dem direkten Preßverfahren gearbeitet, so sind unabhängig
davon, welche der Kupplungen 13, 15, 17 eingerückt sind, die Kupplungen 32, 33,
34 ausgerückt. Beim Arbeiten nach dem indirekten Verfahren sind die Kupplungen 13,
15, 17 ausgerückt, und es werden je nach Bedarf die Kupplungen 32 und 34 für lange
Blöcke, die Kupplungen 32 und 33 für mittlere Blöcke und für kurze Blöcke die Kupplungen
32 allein eingerückt.
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Die Betätigung der Kupplung geschieht von einem leicht zugänglichen
Orte aus. Für jede Kupplung ist ein Hebel 45 vorgesehen, der um den Bolzen 46 schwenkbar
ist. Das äußerste Ende des Hebels 45 trägt eine Gabel 47, welche die Kupplungshälfte
umschließt. Der Hebel 45 besitzt ein Langloch 48, in das der exzentrische Zapfen
49 der Welle 5o eingreift. Durch Drehung der Welle 50 mittels eines auf den
Vierkant 51 aufgesetzten Schlüssels wird der Hebel 45 je nach der Drehrichtung nach
der einen oder anderen Richtung geschwenkt und damit die Kupplung entweder ein-
oder ausgerückt. Die aus den Teilen 52, 53, 54 bestehende Sperrvorrichtung dient
dazu, eine nicht beabsichtigte Drehung der 'Welle 50 zu verhindern. Die Scheibe
52 ist mit der Welle 5o fest verbunden und besitzt in der unteren Fläche zwei Ausnehmungen,
in die der unter dem Druck der Feder 54 stehende Bolzen 53 einspringt, wenn die
Kupplung die beiden Endstellungen ihrer Bewegung erreicht hat.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist folgende:
Bei
Ausübung des direkten Preßverfahrens werden vor dem Einführen eines langen Blockes
in die Presse die zur Verwendung kommenden Tragstützen 22, 24 mittels des hydraulischen
Antriebes in der beschriebenen Weise angehoben. Danach wird der Block auf die Tragmulden
25, 27 gelegt. Der Aufnehmer 55, der während des Einbringens des Blockes über den
Preßstempel 57 hinweggeschoben ist (wie Abb. 3 zeigt), wird dann aus der dargestellten
Anfangsstellung nach links über den Block 56 geschoben. Sobald der Block 56 um ein
geringes Maß in den Aufnehmer 55 hineingeschoben worden ist und der Stütze 24 nicht
mehr bedarf, wird diese mittels des Antriebes 3 abgesenkt. Die Steuerung der Ventile
für den Antrieb 3 wie auch für Antrieb 4 wird zweckmäßig von dem Aufnehmer '55 bewirkt,
etwa wie es in der Patentschrift 479823 beschrieben ist. Ist der Block so weit in
den Aufnehmer eingedrungen und dieser dabei so weit über den Block geschoben worden,
daß er in die Nähe der Stütze 22 gelangt, so wird die Stütze 22 auf die gleiche
Weise wie die Stütze 24 mittels des Antriebes 4 gesenkt.
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Die Verwendung der Stützen 22 und 24 ist bei der Verarbeitung langer
Blöcke notwendig. Es ist jedoch hierbei-auch möglich, die mittlere Stütze 23 mit
zu verwenden, jedoch senkt sie sich gleichzeitig mit der Stütze 24 ab, weil für
beide Stützen - eine gemeinsame -Antriebsvorrichtung 3 vorgesehen ist. Zweckmäßig
löst man jedoch die Kupplung =5; so daß die Stütze 23 in der Tiefstellung verbleibt.
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Wenn Blöcke mittlerer Länge verarbeitet werden und daher nur die Stützen
22 und 23 verwendet werden, so geht unter der Wirkung des Antriebs 3 zuerst die
Stütze 23 zurück, später senkt sich dann die Stütze 22, bewegt durch den Antrieb
4. In diesem Falle ist die Kupplung 17 ausgerückt, die Stütze 24 kann somit
nicht bewegt werden und bleibt in der Tiefstellung.
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Beim Arbeiten nach dem indirekten Verfahren wird der Stempel 57 (Abb.
3) vom Preßkolben 59 entfernt und ein hohler Stempel 58 (Abb. 4) an Stelle der beim
direkten Verfahren an dem Pressenholm 62 befindlichen Matrize 6o (Abb. 3) befestigt;
die Matrize 61 (Abb. 4) befindet sich am Kopf des Preßstempels 28.
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Der Aufnehmer 55, der während des Ablegens des Blockes 56 auf die
Stützen 38, 39, 40 über den Stempel 58 geschoben war, wird zunächst über den Block
56 geschoben, wobei die Stützen 38, 39, 40 in der gleichen Weise, wie für die Stützen
22, 23, 24 beschrieben, abgesenkt werden. Befindet sich der Block 56 im Aufnehmer
55, so wird der Aufnehmer samt Block gegen die Matrize 61 geschoben, so daß der
Stempel 58 allmählich in den Aufnehmer 55 eindringt, während der gepreßte Strang
bzw. das Rohr durch den hohlen Stempel 58 hindurch austritt.
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Je nach Länge des Blocks ist eine gleiche Kombination der einzelnen
Stützen 38, 39, 40 miteinander möglich, wie dies bezüglich der Stützen 22, 23, 24
beschrieben ist.