DE6083C - Verfahren zur Herstellung von Mischungen für Zwecke des Formgusses, der Verkittung und des Anstriches mittels Flufsspathes oder Kryoliths und Wasserglaslösung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mischungen für Zwecke des Formgusses, der Verkittung und des Anstriches mittels Flufsspathes oder Kryoliths und Wasserglaslösung

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DE6083C
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DE
Germany
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water glass
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DENDAT6083D
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English (en)
Original Assignee
Dr. E. MEYER in Cöpenick
Publication of DE6083C publication Critical patent/DE6083C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B22/00Use of inorganic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. accelerators, shrinkage compensating agents
    • C04B22/08Acids or salts thereof
    • C04B22/12Acids or salts thereof containing halogen in the anion

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Ceramic Engineering (AREA)
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  • Structural Engineering (AREA)
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  • Aftertreatments Of Artificial And Natural Stones (AREA)

Description

1877.
EMIL MEYER in KÖPENICK.
Verfahren zur Herstellung von Mischungen für Zwecke des Formgusses, der Verkittung und des Anstriches mittelst Flursspathes oder Kryoliths und Wasserglaslösung.
Zusatz-Patent zu No. 3241 vom 12. September 1877.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. September 1877 ab. Längste Dauer: 3. December 1887.
Das in dem Patent No. 3241 beschriebene Verfahren beruht auf der Bildung derjenigen Doppelzersetzung, welche kieselsaures Alkali (Wasserglas) mit Fluor- und Kieselfluor-Verbindungen eingeht und wird in verschiedener Weise ausgeführt, indem einerseits Flufsspath, Kryolith, überhaupt alle Fluor- und. Kieselfluor-Verbindungen in Pulverform, für sich oder unter Zusatz anderer pulverförmiger Stoffe, andererseits Wasserglaspulver oder Wasserglaslösung von verschiedener Dichtigkeit
1. zu einem dicken oder dünnen Brei, mit oder ohne Wasserzusatz angerührt und dann theils in Formen oder Kittfugen gegossen, theils auf die betreffende Fläche aufgestrichen werden; oder
2. einzeln abwechselnd nach einander aufgetragen werden; oder
3. indem die durch Vermischung von Wasserglas mit Kalk etc. erhärteten, jetzt bekannten Verbindungen, oder auch die Wasserglas-Anstriche allein mit Lösungen von Kieselfluorwasserstoff oder Kieselfluorcalcium behandelt werden.
Je nach 'der Art der Verwendung werden dem Flufsspath und dem Wasserglas beliebige mineralische Pulver oder Farben zugesetzt, um - das Schwinden der Gufsmasse zu verhindern, um das Aneinanderhaften, die Festigkeit oder die Härte zu vergröfsern und um die Gegenstände dauerhaft mit beliebigen Farben zu versehen.
Je nach der Porosität der zu behandelnden Gegenstände ist eine gröfsere oder geringere Verdünnung der Wasserglaslösung erforderlich, sowie auch die Stärke der zum Abwaschen dienenden Kieselfluorwasserstoff- oder Kieselfiuorcalciumlösung mit der Natur des zu behandelnden Gegenstandes sich ändert.
Als vortheilhafte Abänderung des WaIz-Kreittmayr'schen Verfahrens empfiehlt sich namentlich für viele Fälle die Untermischung des Flufsspathpulvers unter die zu behandelnden porösen Stoffe bereits bei der ursprünglichen Verarbeitung derselben, um sie nachher durch Anstrich mit Wasserglaslösung bis in das Innere hinein zu befestigen.
Als Beispiele für die vielseitigen Anwendungen des Verfahrens werden hier folgende aufgeführt:
Wird Papiermasse auf der Papiermaschine mit Flufsspathpulver (anstatt Schwerspath) zu Papier oder Pappe verarbeitet, so erhält man bei nachheriger Behandlung des getrockneten Fabrikats mit kieselsaurem Kali sehr widerstandsfähige, harte, wasserdichte Massen, die für mannigfache Zwecke verwendbar sind (Dachpappe, Tapeten, Bauornamente, Dampfrohr-Umhüllungen etc.).
Ebenso können mit Flufsspath durchwalkte Gewebe durch eine Wasserglasbehandlung mit einer mineralischen Appreturmasse versehen werden.
Wird gebrannter Gyps mit 10 bis 50 pCt. Flufsspathpulver innig gemengt und dann mit Wasser angerührt, so wird hierdurch die Gufsfähigkeit fast gar nicht verändert. Das aus der Form genommene Gufsstück, oder die derartig hergestellte Fläche wird nachher mit kieselsaurer Kalilösung durch Eintauchen oder Anstreichen getränkt und hierdurch gehärtet. Feuchte Gypsstücke erfordern concentrirtere Lösung als ausgetrocknete. Die Undurchdringlichkeit der zur glasartigen Beschaffenheit erhärtenden Oberfläche tritt in kurzer Zeit ein durch die Bildung der Kieselfluorverbindungen und vermehrt sich später durch Aufnahme von Kohlensäure.
Die Erzeugnisse der Thonwaaren - Industrie können dadurch, dafs dem nassen Thon vor dem Formen feines Flufsspathmehl zugesetzt wird, oder dafs ihre Oberfläche damit bestäubt wird, schon nach ganz schwachem Brennen durch darauf folgende Behandlung mit kieselsaurer Kalilösung undurchlässig gegen Wasser und aufserdem gehärtet werden, ohne die Nachtheile zu erleiden, die ein scharfes Brennfeuer den schönen Formen dünnwandiger Gefäfse bereitet. Die weifse Zinnglasur der Stubenöfen läfst sich durch Auftrag von Flufsspathfarben

Claims (1)

  1. auf die nur einmal gebrannten Kacheln billiger, dauerhafter und geschmackvoller ersetzen.
    Ein mit Flufsspath vermischter ^ Kalkmörtel wird beim nachherigen Anstrich mit Wasserglaslösung ebenso hart und gleichmäfsig, als wenn die stereochromische Mischung auf Kalkputz aufgetragen wird.
    Die Anwendung in der Kunststeinfabrikation im Baufach, zum Härten von Mauerziegeln, zum Schütze von Rohbaufacaden gestattet eine mannigfache Anwendung desselben Princips. Ueberhaupt eignet sich ein Gemisch von Flufsspath und concentrirtem Wasserglas zur Verkittung der verschiedenartigsten Gegenstände.
    Die Tränkung von Gypsfiguren mit verdünnter Wasserglaslösung und nachheriger Behandlung mit Kieselfluorwasserstoff- oder Calciumlösung schliefst, ohne die Form der Oberfläche zu verändern, deren Poren so vollständig, dafs dieselbe für Wasser undurchdringlich und durch einfaches Abwaschen leicht zu reinigen sind.
    Das gleiche Verfahren, jedoch mit verdünnteren Lösungen, empfiehlt sich für Marmor-Bildsäulen, die eine häufige Reinigung erforderlich machen.
    Als wesentlich für die Wirksamkeit der Vorschriften des Haupt-Patents betrachte ich den Zusatz des Flufsspaths (bezw. des Kryoliths). Derselbe bewirkt in Verbindung mit dem Alkali-Silicat die innige Verkittung der Sandkörner.
    Seine Wirksamkeit tritt bei genügender Vertheilung schon ein, wenn er in Mengen von 5 pCt. in dem Pulvergemisch enthalten ist. Ein gröfserer Ueberschufs kommt nicht zur Wirkung und vertritt dann den indifferenten Sand.
    Der Sand oder das ihn vertretende indifferente Pulvergemisch (überschüssiger Flufsspath, Schwerspath, Farbstoffe etc.), das bis 95 pCt. der Mischung ausmachen kann, ist am geeignetsten, wenn er aus zwei Körnungen, einem gröberen (von der Gröfse des Streusandes) und einem feineren Mehl besteht, weil dadurch die dichte, innige Aneinanderlegung bei entsprechender Porosität und mit der geringsten Menge ' Wasserglaslösung erzielt wird.
    Auf Grund der vorstehenden Zahlenangaben sind beliebige Abweichungen von den Mischungs-Vorschriften des Haupt-Patents statthaft und zweckentsprechend.
    Die im Haupt-Patent erwähnte Anwendung der Kieselfiufssäure ist nicht wesentlich.
    Das Wasserglas, welches auch Natronwasserglas sein kann, mufs soweit verdünnt werden, dafs es gut dünnflüssig ist und kann noch bei 1,17 Vol. Gew. angewendet werden, während auch ein Wasserglas von 1,30 Vol. Gew. für alle Zwecke geeignet ist, wenn es genügend leicht fliefst.
    Wenn die den Sand vertretenden Materialien Aetzkalk enthalten, so ist dessen Einwirkung auf das Wasserglas in der Regel zu berücksichtigen.
    Für Gufs- und Kittmischungen wird durch einen Gehalt von 1,5 pGt. Kalkhydrat die Erstarrung in der Regel zu sehr beschleunigt, so dafs ein geringerer Zusatz von 0,1 bis 0,5 pGt. für die Zwecke des Formgusses ausreicht. Die Talkcementmischung des,Haupt-Patents ist durch einfaches Kalkhydrat ersetzbar.
    Für Anstrichzwecke ist ein Kalk- oder Gypsgehalt in den Färbepulvern bei der Wasserglasmischung besser zu vermeiden, weil letztere hierdurch zu schnell erstarrt und nicht genügend dünnflüssig bleibt. Wenn die anzustreichende Fläche, wie bei Mauer- und Mörtelwerk, Kalk enthält, so ist derselbe am vorteilhaftesten vorher mit ganz verdünntem Wasserglas (zehnbis zwanzigfache Wassermenge) zu befestigen, bevor der eigentliche Flufsspathanstrich mit starkem Wasserglas aufgetragen wird.
    Es ist für diese Zwecke auch ebenso wirksam, den Flufsspath vorher dem Kalkmörtel in Mengen von 5 bis 20 pCt. unterzumischen und nachher die Behandlung mit Wasserglas folgen zu lassen.
    Für Zwecke der Malerei ist zuweilen die Auftragung der fiufsspathh'altigen Farben mit ganz verdünntem Wasserglas oder mit Wasser allein zu empfehlen, um dieselben nachher mit concentrirtem Wasserglas zu befestigen.
    Pateντ-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Mischungen für Zwecke des Formgusses, der Verkittung und des Anstriches mittelst Flufsspaths oder Kryoliths und Wasserglaslösung, die zu Sand und ähnlichen indifferenten oder gefärbten Pulvern hinzugesetzt werden, ohne Rücksicht auf die Mengenverhältnisse, in denen Flufsspath oder Kryolith und Wasserglaslösung zur Anwendung kommen.
DENDAT6083D Verfahren zur Herstellung von Mischungen für Zwecke des Formgusses, der Verkittung und des Anstriches mittels Flufsspathes oder Kryoliths und Wasserglaslösung Active DE6083C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE841872C (de) * 1943-06-10 1952-06-19 Electro Refractaire Feuerbestaendiger Moertel

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