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Anordnung zur Beseitigung von Störungen durch Lageänderungen des Aufstellungsortes
bei elektrischen Regeleinrichtungen mit beweglichem Ringrohrwiderstand . Als Taktgeber
zur Aufnahme eines Regelimpulses und Weitergabe an eine Regelvorrichtung verwendet
man vielfach das bekannte Ringrohr. Dieses besteht aus einem ringförmigen Behälter,
z. B. aus Glas, in dem ein Widerstand liegt und das teilweise mit Quecksilber gefüllt
ist. Es ist um eine Achse schwenkbar gelagert und wird vom Taktgeber um diese Achse
verdreht. Je nach der Eintaucllänge des Widerstandsdrahtes, in das Quecksilber wird
der Widerstand vergrößert oder verkleinert. Die Widerstandsänderungen des elektrischen
Gliedes werden zur Betätigung einer Regelvorrichtung benutzt.
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Wird eine derartige Ringrohrsteuerung an einem bewegten Ort angebracht,
z. B. auf einem Fahrzeug oder einem Schiff, so können auf das Quecksilber außer
den Taktgeberbewegungen zusätzliche Bewegungen, z. B. Schlingerbewegungen, übertragen
werden. Jede dieser Bewegungen führt zu einer Widerstandsänderung, d. h. zu einer
Betätigung der Steuerung. Es ist einleuchtend, daß derartige Zusatzimpulse die Verwendung
des Ringrohres unmöglich machen würden, denn sie würden dazu führen, daß die Steuerung
auch dann anspricht, wenn kein Regelimpuls gegeben worden ist. Um das Ringrohr auch
für Fälle brauchbar zu machen, in denen zusätzliche Bewegungen der Quecksilbersäule
unerwünscht auftreten können, wird gemäß der Erfindung das mit dem Taktgeber gekuppelte,
gegen den Aufstellungsort bewegliche Ringrohr in achsparalleler Aufstellung mit
einem zweiten, mit dem Aufstellungsort fest verbundenen Ringrohr in Reihe geschaltet.
Die beiden Ringrohre sind dabei so angeordnet, daß durch Bewegungen des Aufstellungsortes
hervorgerufene Änderungen des Standes der Kontaktflüssigkeit im bewegten Ringrohr
durch entsprechende, in entgegengesetzter Richtung verlaufende Widerstandsänderungen
im festen Ringrohr ausgeglichen werden. Es ergibt sich eine Anordnung, wie sie in
der Abbildung schematisch dargestellt ist. Das mit dem Taktgeber gekuppelte Ringrohr
ist mit C, das mit dem Aufstellungsort fest verbundene mit D@ bezeichnet. Der normale
Stand des Quecksilberspiegels ist mit A-A bezeichnet. Findet z. B. auf einem Schiff
eine Schlingerbewegung statt, so wird sich ein Quecksilberspiegel beispielsweise
entsprechend den beiden LinienB-B,einstellen. Für das mit dem Taktgeber gekuppelte
Ringrohr bedeutet die Schlingerbewegung eine Verringerung des Widerstandes, entsprechend
dem Bogen a. Um den gleichen Betrag, entsprechend `Bogen a, ist aber .der Widerstand
des mit dem bewegten Aufstellungsort fest verbundenen Ringrohres vergrößert
worden.
Infolgedessen heben sich die Widerstandsverringerung des einen und die Widerstandsvergrößerung
des anderen Ringrohres gegeneinander auf, so daß der Gesamtwiderstand der Anordnung
konstant bleibt. Irgendwelche Schwingbewegungen, die zu einer unerwünschten Veränderung
des Widerstandes des Gesamtsystems führen könnten, werden also hierdurch wirkungslos
gemacht. Die Anordnung ist allerdings nur dann brauchbar, wenn der Punkt i dauernd
unterhalb des Quecksilberspiegels, der Punkt a dagegen dauernd oberhalb des Spiegels
bleibt. Diese Bedingung muß jedoch bei jeder Ring rohrsteuerung erfüllt sein. Beide
Ringrohre müssen achsparallel aufgestellt sein.
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Die Aufgabe, bei Geräten, bei denen durch Änderung der Relativlage
einer Kontaktflüssigkeitssäule zu einem Widerstandskörper zu irgendeinem Zwecke
Impulse ausgelöst werden, äußere ungewollte Einflüsse auf diese Relativlage auszuschalten,
ist bei elektrischen Fernanzeigevorrichtungen schon früher gelöst worden. Bei einer
bekannten Einrichtung zum Fernanzeigen von Winkelstellungen schaltet man die Einflüsse
des Aufstellungsortes des Gerätes dadurch aus, daß man die Widerstände zweier Sätze
kommunizierender Röhren in eine elektrische Kompensationsschaltung nach Art einer
Wheatstoneschen Brücke einfügt und die Röhrensätze derart miteinander kuppelt, daß
sie sich stets gleichzeitig, und zwar gegenläufig, bewegen. Diese bekannte Lösung
der gestellten Aufgabe weicht insofern grundsätzlich von der vorliegenden Erfindung
ab, als sie von einer ausgesprochenen Kompensationsschaltung Gebrauch macht und
beide Röhrensätze in Bezug auf den Aufstellungsort beweglich angeordnet sind- Insbesondere
das zuletzt genannte Merkmal macht den Aufbau des Gerätes verwickelt. Es wird stets
ein besonderes Getriebe erforderlich, um die gegenläufige Bewegung der beiden Röhrensätze
herbeizuführen. Je verwickelter der Aufbau eines Gerätes aber ist, um so geringer
wird naturgiemäß die Betriebssicherheit und um so höher werden die Anschaffungs-
und Instandhaltungskosten. Der erhebliche Vorteil, den die Erfindung demgegenüber
mit sich bringt, liegt auf der Hand. Ganz abgesehen davon, daß die Widerstände der
verwendeten Ringrohre nicht Teile einer besonderen Kompensationsschaltung zu bilden
brauchen, sondern lediglich in Reihe in dem Steuerstromkreis liegen und dadurch,
daß das eine dieser Ringrohre auf dem Aufstellungsort feststeht, die Verwendung
eines besonderen Getriebes also gänzlich entfällt, gelingt es, mit der neuen Anordnung
auf einfachere und wenigstens ebenso zufriedenstellende Weise wie mit der bekannten
Anordnung den Einfluß der Lageänderungen des Aufstellungsortes zu beseitigen.