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Verfahren zur Herstellung von für die Verwendung in Atmungsapparaten
geeigneten Sauerstoffpräparaten Gegenstand des Hauptpatents ist ein Verihren zur
Herstellung von für die Verwenung in Atmungsapparaten geeigneten Saueroffpräparaten,
welches darin besteht, daß lkalisuperoxyd oderSuperoxydgemische unter ,urchmischen
und Kühlen der Einwirkung :)n Wasser in fein verteilter Form ausgesetzt erden. Hierbei
wurde empfohlen, auf :)o Teile Superoxyd nicht- wesentlich mehr s etwa 9 Teile Wasser
anzuwenden, um Zerwünschten Zersetzungen vorzubeugen, elche hauptsächlich in der
Richtung wirkn, daß die Menge des bei der Veratmung irch Einwirkung der Kohlensäure
und der °uchtigkeit der Atemluft frei werdenden tuerstoffes verhältnismäßig rasch
abnahm. Eingehende Untersuchungen haben nun zu :r Erkenntnis geführt, daß man bei
Beobhtung gewisser Vorsichtsmaßregeln auch )er das Verhältnis von 9 Teilen Wasser
auf )o Teile Superoxyd wesentlich hinausgehen nn, ohne Zersetzungen befürchten zu
müsn. Wenn man z. B. durch gründliche Durch-.schung, feine Verteilung des zur Anwendung
langenden Superoxyds und genügend langme Zufuhr des Wassers in ausreichend fein
tteiltem Zustand dafür Sorge trägt, daß ie gleichmäßige Verteilung des Wassers f
dem Superoxyd stattfindet, so kann man, -wie gefunden wurde, auf ioo Teile Superoxyd
bis zu 23 Teile Wasser und gegebenenfalls auch noch etwas mehr anwenden,
ohne daß Störungen der obengenannten Art in Erscheinung. treten. Im allgemeinen
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, mit Mengenverhältnissen von z. B. i o bis
15 Teilen Wasser auf i oo Teile Superoxyd zu arbeiten. Bei richtiger Durchführung
des Vorganges gelingt die Hydratisierung glatt, ohne daß schädliche Einflüsse auf
das gebildete Oxydpräparat, z. B. im Sinne spontaner Sauerstoffabgabe, ausgelöst
werden.
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Der Hydratisierungsvorgang kann z. B. derart durchgeführt werden,
daß das Wasser durch Aufsprühen, Aufdampfen, in Schneefarm o. dgl: zur Einwirkung
gebracht wird. wobei gleichzeitig für gründlichste Vermischung mit dem- zur Anwendung
gelangenden Superoxyd Sorge getragen wird. Die Vermischung wird zweckmäßig in -geeigneten
'Mischapparaten, z. B. Drehtrommeln, Drehrohren o. dgl.. vorgenommen. wobei es zweckmäßig
ist, Vorkehrungen für rasche und weitgehende Abführung der entstehenden Hydratationswärme
zu treffen. Die erwünschte feine Verteilung und gründliche Durchmischung des Superoxyds
mit dem Wasser kann z. B. auch derart. bewirkt werden, daß man fein gepulvertes
Superoxyd
in einer wasserhaltigen Atmosphäre verstäubt oder zerstäubtes Sup=eroxyd mit einem
Wasserstaubstrom, einem @Vasserdampf enthaltenden Luftstrom o. dgl. behandelt.
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Je voluminöser und feiner das Superoxyd zur Anwendung gelangt, um
so besser eignet es sich für die Hydratisierung im Sinne der Erfindung. Die Präparate
können ebenso wie bei dem Hauptpatent durch Mitwirkung von Katalysatoren, wie z.
B. Sauerstoffverbindungen von Eisen, Mangan u. d,- ,l., sowie durch Einhaltung einer
gewissen Lagerzeit vor der Anwendung in ihrer Gebrauchsfähigkeit verbessert werden.
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Es ist bereits durch die Patentschrift i2o 136 bekannt, Natriumsuperoxydhydrate
dadurch herzustellen, daß man Natriumsuperoxyd in einem geschlossenen feuchten Raum,
vorzugsweise bei 15" C, in dünnen Schichten von ungefähr i cm Dicke ausbreitet
und, abgesehen von gelegentlichem Umrühren, sich selbst überläßt. Das Verfahren
der vorliegenden Erfindung konnte jedoch aus diesem bekannten Vcrfahren nicht abgeleitet
werden. da man die erfindungsgemäßen Produkte nicht auf diese Art herstellen kann.
Breitet man nämlich Natriumsuperoxyd in Schichten von i cm Dicke aus und läßt darauf
Dampf einwirken, so wird die Oberfläche des Peroxydes zu weitgehend hydratisiert,
während die darunterliegenden Schichtenkaum beeinflußt werden- Bei gelegentlichem
Umrühren kommen dann zwar neue Teilchen an die Oberfläche, sie werden aber ebenso
weitgehend hydratisiert. Nur die Erkenntnis, auf welcher die vorliegende Erfindung
beruht; nämlich für eine gleichmäßige Verteilung des Wassers auf das Superoxyd durch
Maßnahmen, wie feine Mahlung, Porosität des anzuwendenden Superoxyds und gründliche
Durchmischung mit dem zuzufügenden Wassex Sorge zu tragen, ermöglicht die vollständige
Vermeidung einer zu weitgehenden Hydratisierung. Gleichzeitig ermöglichen diese
Maßnahmen auch die gleichmäßige Einverleibung genau bemessener geringer Mengen von
Wasser, die zur Herstellung des gewünschten niederen Hydrates notwendig sind.
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Es mu.ß ferner besonders betont werden, daß die nach dem Verfahren
der zitierten Patentschrift hergestellten Produkte hauptsächlich zum Bleichen verwendet
werden sollen. Die nach vorliegender Erfindung erhaltenen Produkte haben zwar eine
ausgezeichnete Eignung für die Verwendung inAtmung sapparaten, sind aber für die
praktische Durchführung des Bleichprozesses ungeeignet.
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Die Möglichkeit, auf dem hier vorgeschlagenen Weg zum Ziel zu kommen,
war um so weniger vorauszusehen, als in dem im Hauptpatent erwähnten Patent
305 o66 ausdrücklich gesagt ist, daß man bei direkter Einwirkung von Wasserdampf
nur das zu Bleichzwecken, nicht aber für Atmungsapparate verwendbare 8-Hydrat erhalte.
Da nun nach Patent 120 136 auf die Herstellung von Bleichprodukten und nicht auf
für Atmungsapparate geeignete Produkte hingearbeitet wird, konnte man sicher nicht
schließen, daß durch das ältere Patent 120 136 die in dem jüngeren Patent
305 o66 zum Ausdruck gebrachte Meinung gegenstandslos sei.