DE606421C - Durch Unterdruck betriebene Hilfseinrichtung fuer Getriebeschaltvorrichtungen, insbesondere von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Durch Unterdruck betriebene Hilfseinrichtung fuer Getriebeschaltvorrichtungen, insbesondere von KraftfahrzeugenInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
3. DEZEMBER 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M606421 KLASSE 63 c GRUPPE 20 so
Knorr-Bremse Akt.-Ges. in Berlin-Lichtenberg*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Februar 1933 ab
Gegenstand der Erfindung ist eine durch Unterdruck betriebene Hilfsvorrichtung für
Getriebeschaltvorrichtungen, insbesondere von Kraftfahrzeugen, bei der zur Bewegung je
einer auf je einer Geradführungsschiene befindlichen Schaltgabel ein verstellbarer
Schaltfmger dient, der durch einen Kolben
in die den Schaltstellungen entsprechenden, mit den Hubwechselpunkten des erwähnten
Kolbens zusammenfallenden Lagen sowie in eine für den Übergang von einer Schaltstange
zur anderen erforderliche Mittelstellung bewegt wird, während die Verlegung des erwähnten
Schaltfingers von einer Schaltstange zu einer anderen bei in Mittelstellung befindlichem
erwähntem Kolben durch einen zweiten Kolben geschieht, dessen Bewegungsrichtung senkrecht zu der des ersterwähnten Kolbens
liegt.
Derartige bekannte Hilfsvorrichtungen für Getriebeschaltvorrichtungen fallen wegen der
Anwendung je eines Zylinders mit in der Längsachse des Zylinders verschiebbarem Kolben ziemlich sperrig aus und bedürfen
beim Vorhandensein von mehr als zwei Schaltstangen und demgemäß bei Schaltstellungen
für mehr als drei Fahrgänge einer besonderen Steuervorrichtung, wodurch die gesamte
Einrichtung vielteilig und kostspielig ausfällt.
Die Hilfsvorrichtung nach der Erfindung zeichnet sich demgegenüber dadurch aus, daß
der Kolben, der dazu dient, den Schaltfinger aus einer Schaltstange in die andere zu bewegen,
als Flügelkolben ausgebildet ist, wobei die Kolbenstange des anderen, den Schaltfinger
in der Längsrichtung der Schaltstangen bewegenden Kolbens dem Flügelkolben als Drehachse dient. Diese Anordnung ermöglicht
es, dem Flügelkolben noch eine zweite Aufgabe zuzuweisen, nämlich einen als Drehschieber ausgebildeten Verteiler zu
bewegen, der die Verbindung der jeweils wirksamen Arbeitsräume des Zylinders mit
axial verschiebbarem Kolben mit der Kraftquelle bewirkt. Demgemäß ist die Drehachse
des erwähnten Flügelkolbens so ausgeführt, -_ daß sie innerhalb des Bewegungsbereiches des
ihr gegenüber in ihrer Längsrichtung zusammen mit der Kolbenstange des axial bewegliehen
Kolbens verschiebbaren Schaltfingers die längs verschiebbareKolbenstange teilweise
hülsenartig umfaßt und mit der auf der längs verschiebbaren Kolbenstange schwenkbaren
Nabe des Schaltfingere derart gekuppelt ist, daß der Schaltfinger jede ihm durch
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Kurt Anhalt in Berlin-Charlottenburg und Hans Jander in Berlin.
den Flügelkolben erteilte Schwenkung in einer Ebene und jede durch den längs verschiebbaren
Kolben ihm erteilte Bewegung in einer zur ersteren senkrechten Ebene auszuführen
vermag.
Auf der durch den Flügelkolben schwenkbaren, in axialer Richtung aber festliegenden
Stange ist der Drehschieber befestigt, der sich in einem Raum zwischen dem einen
ι ο Boden des Zylinders mit dem längs verschiebbaren Kolben und der einen Stirnwand des
Gehäuses für den Flügelkolben befindet, wobei dieser Hohlraum teils mit je einem der
beiden durch den Kolben getrennten Räume des Zylinders mit längs verschiebbarem Kolben,
teils über besondere Kanäle, deren Mündungen durch den Drehschieber überwacht werden, mit dem Gehäuse eines Führerventils
und weiterhin mit dem Brennstoffsaugrohr des Antriebsmotors in Verbindung steht.
Die Ausbildung des Führerventils, deren Kenntnis für die Beurteilung und das Verständnis
der Wirkungsweise der Vorrichtung teilweise erforderlich ist, ist nicht Gegenstand
der Erfindung.
Auf der Zeichnung veranschaulicht Abb. ι einen senkrechten Längsschnitt
durch die Hilfsvorrichtung gemäß der Erfindung.
Abb. 2 ist ein senkrechter Querschnitt durch das Gehäuse des Flügelkolbens sowie
durch die Führungsstangen der Schaltgabeln und durch diese.
Abb. 3a, 3b, 3c zeigen den in Abb. 1 im
Schnitt dargestellten, als Drehschieber ausgebildeten Verteiler in verschiedenen Stellungen.
Abb. 4 zeigt teils in Ansicht, teils im Schnitt wesentliche Teile der Vorrichtung,
nämlich den Zylinder für die Längsverschiebung des Schaltfingers, das Gehäuse für den
Flügelkolben für die Querbewegung, des Schaltfingers, den Schieberspiegel für den
Drehschieber und das Führerventil zur Bedienung der Vorrichtung in ihrer gegenseitigen
räumlichen Anordnung bzw. die Verbindung dieser Teile untereinander.
Abb. 5 zeigt eine in der Beschreibung näher erläuterte Einzelheit des Führerventils.
50' Oberhalb des Schaltgetriebes des Kraftfahrzeugs, dessen Lagerschilde 1 und ia in
Abb. ι erkennbar sind, befindet sich der Schaltzylinder 2 mit dem in Richtung seiner
Längsachse verschiebbaren Kolben 3 und der hohlen Kolbenstange 4. Die am freien Ende
der Kolbenstange 4 offene Kolbenstangenbohrung geht mit einer Radialbohrung in einen
im Kolbenkörper 3 befindlichen Hohlraum 3°
über, der durch öffnungen in den Kolbenendflächen mit den Zylinderräumen 2° und 2b
in Verbindung steht. Diese Öffnungen werden in bekannter Weise durch ein Doppelventil
9 derart beherrscht, daß der jeweils in einem der Räume 2° oder 2& auftretende
Unterdruck das -Ventil 9 auf die betreffende öffnung des Raumes 3a zieht, wodurch der
andere Zylinderraum über die Kolbenstangenbohrung mit der freien Luft in Verbindung
tritt. Diese Art der Verbindung der jeweils unter Atmosphärendruck zu setzenden Zylinderkammer
mit der freien Luft ist bei derartigen Vorrichtungen bekannt. Auf der Kolbenstange 4 ist der ihr gegenüber zwar
drehbare, jedoch nicht verschiebbare Schaltfinger 5 angeordnet. Wie aus Abb. 2 ersiehtlieh,
hat seine die Kolbenstange 4 umschließende Nabe schulterartige Ansätze 5° und 5&,
die mit den Längskanten der aus dem Gehäuse 6a für den Flügelkolben 6 herausragenden,
im Querschnitt etwa halbringförmigen Verlängerung 7 der Nabe des Flügelkolbens 6 ■-zusammenwirken.
Die Länge der Verlängerung 7 der Nabe des Flügelkolbens 6 muß mindestens gleich der Länge des Hubes des
Kolbens 3, vermehrt um die axiale Breite der Nabe des Schaltfingers 5, sein. Zwischen dem
Gehäuse 6a für den Flügelkolben 6 und dem Boden des Zylinders 2 befindet sich ein Hohlraum,
in dem der als Drehschieber ausgebildete Verteiler 8 untergebracht ist, der den Zulaß des Unterdruckes zu den Kammern des
Zylinders 2 steuert, soweit sich dieser Zulaß nicht über besondere, vom Drehschieber 8
nicht überwachte Kanäle vollzieht. Der Drehschieber 8 ist mit der Nabe des Flügelkolbens
6 beispieleweise durch zapfenartige Ansätze der Nabe, die in Vertiefungen des Drehschiebers
8 hineinragen, gekuppelt. Von der Kammer 2er des Zylinders 2 führt eine Bohrung
30 durch den für den Drehschieber 8 als Schieberspiegel dienenden Zylinderboden.
Von der Kammer 2* führt ein Kanal 32 zu der ebenfalls im Zylinderboden bzw. im Drehschieberspiegel befindlichen öffnung 31
(Abb. 4). Die Lage der öffnungen 30 und 31 im Schieberspiegel ist aus den Abb. 3a, 3b,
3c und 4 ersichtlich. Diese Abbildungen lassen noch weitere im Schieberspiegel befindliche
Bohrungen a, b, c und d erkennen, die jedoch nicht durch den Zylinderboden hindurchgeführt
sind, sondern die Enden von Leitungen darstellen, die vom Gehäuse des Führerschaltventils 26 (Abb. 4) ausgehen.
Ferner zeigt der Drehschieber 8 Schiebermuscheln 33 und 34, eine ringsum laufende
Nut 35 und mit dieser parallel laufende, durch kurze Radialkanäle mit ihr verbundene
Muscheln oder Höhlungen 36, 37, 38, 39 und 40.
Wenn sich der Flügelkolben 6 in derjenigen Stellung befindet, die er in der Abb. 2
einnimmt und in der er die Mündung des
mit R-O (Rückwärtsgang und Leergang) bezeichneten Kanals (Abb. 2) schließt, so befindet
sich der von ihm beeinflußte Schalt-, finger 5 in der Schaltgabel 41 auf der Schaltstange
44. Je nachdem, ob sich der Kolben 3, wie in Abb. 1 dargestellt, in der Mittelstellung
oder in einer Endstellung befindet, ist der Leergang oder der Rückwärtsgang eingeschaltet.
Da die Schaltstange 44 nur für diese Schaltungen maßgebend ist, so ist auf ihr ein hülsenförmiger Anschlag 47 angebracht,
der die Verschiebung der Schaltgabel 41 über die Mittellage hinaus verhütet
(Abb. 1).
Befindet sich der Flügelkolben 6 in seiner mittleren Lage, in der er die Mündung eines
mit a-b bezeichneten Kanals oder Rohres (Abb. 2) schließt, so liegt der Schaltfinger S
in der auf der mittleren Schaltstange 45 befindlichen Schaltgabel 42. Nimmt bei dieser
Stellung des Schaltfingers 5 der Kolben 3 eine Endlage (beispielsweise in Abb. 1 die rechte
Endlage) ein, so ist der erste Gang eingeschaltet; befindet er sich in der Mittellage, so
steht das Getriebe auf Leergang, und nimmt er die linke Endlage ein, so ist der zweite
Fahrgang eingeschaltet.
Steht der Flügelkolben 6 in seiner anderen Endlage, bei der er die Mündung des mit c-d
(dritter und vierter Gang) bezeichneten Kanals (Abb. 2) verschließt, so befindet sich
der Schaltfinger 5 in Eingriff mit der Schaltgabel 43 auf der Schaltstange 46. Nimmt bei
dieser Stellung des Schaltfingers 5 der KoI-ben 3 die rechte Endlage ein, so ist der dritte
Fahrgang eingeschaltet; nimmt er die Mittellage ein, so steht das Getriebe auf Leerlauf,
und befindet er sich in der linken Endlage, so ist der vierte Gang eingeschaltet.
Die Steuerung des als Betriebsmittel für die Hilfsvorrichtung zur Anwendung gelangenden
Unterdruckes erfolgt mittels eines Führerschaltventils 26 (Abb. 4), das nicht den Gegenstand der Erfindung bildet und
dessen Bauart daher nicht erschöpfend erläutert zu werden braucht. Es ist mittels der
Leitung 29 mit dem Brennstoffsaugrohr 28 des Antriebsmotors verbunden. In seinem
Inneren befinden sich Steuerscheiben mit Nocken. Eine davon ist mit 26** bezeichnet
(Abb. 4). Die Scheibe 26" besitzt einen Steuernocken, mit dem eine Anzahl von
Ventilen R1 a, h, c, d gesteuert werden. Eine
zweite, auf der Zeichnung nicht dargestellte Steuerscheibe besitzt vier Nocken, die sämtlich
auf das in Abb. 4 mit 0 bezeichnete Ventil einwirken. Die vier Nocken der nicht
dargestellten Scheibe sind so angeordnet, daß je einer von ihnen das mit 0 bezeichnete Ventil
immer dann öffnet, wenn sich der Nocken der Steuerscheibe 26° gerade zwischen zwei der
von ihm gesteuerten Ventile befindet. Die Drehung der Drehsäule 48 erfolgt mittels des
Hebels des Handgriffes 27. Die mit leichten Schließfedern belasteten Ventile R1 o, a, b, c
und d beherrschen die Mündungen von Kanälen oder Rohren 13, 14, 15, 16, 17 und
18. Die vom Ventil R beherrschte Leijtung
13 führt unmittelbar zu derjenigen Kammer des Zylinders 2, die für den Rückwärtsgang
maßgebend ist und die in Abb. 1 mit i?-2-4 bezeichnet ist, weil der Kolben 3 sich sowohl
bei der Schaltung für Rückwärtsgang wie für den zweiten und den vierten Fahrgang
in dieser Kammer befindet, also gemäß Abb. ι seine linke Endlage einnimmt. Die
von den Ventilen 0, a, b, c und d beherrschten
Leitungen 14, 15, 16, 17 und 18 führen
zu Öffnungen O1 a, b1 c und d im Schieberspiegel
für den Drehschieber 8, der mit seiner vom Schieber bedeckten Oberfläche dem Gehäuse
6° für den Flügelkolben 6 zugewendet ist. Von dem Kanal 14 führt eine Zweigleitung
i4a zum Zylinder 2, deren Mündung durch den Kolben 3 gesteuert wird.
Von den Kanälen oder Rohren 14, 15, 16,
17 und 18 gehen Zweigleitungen 19, 20, 21,
22 und 23 aus, von denen die Leitung 19 unmittelbar in das Gehäuse 6S für den Flügelkolben
6 führt und an der Mündung in dasselbe die Bezeichnung R-o trägt. Von den
übrigen Leitungen 20, 21, 22 und 23 vereinigen sich je zwei benachbarte, nämlich 20
und 21, zur Leitung 24 und 22 und 23 zur Leitung 25, und die Leitungen 24 und 25
führen in der aus Abb. 4 ersichtlichen Anordnung in das Gehäuse 6a und tragen an
den Mündungen die Bezeichnungen a-b und c-d.
Sämtliche Leitungen mit Ausnahme der für den Rückwärtsgang maßgebenden Leitung·
13 sind mit zum Führerschaltventil 26 hin sich öffnenden, mit leichten Federn
belasteten Rückschlagventilen versehen, um zu verhüten, daß der Unterdruck in anderen
Räumen als den für die jeweils angestrebte Wirkung maßgebenden wirksam wird. ! I
Das Gehäuse 6a für den Flügelkolben 6
wird durch diesen in zwei Kammern geteilt, deren Rauminhalt sich bei den Bewegungen
des Flügelkolbens im entgegengesetzten Sinne verändert. Von den Stirnwandungen der
beiden Kammern gehen Kanäle iia und iifi
aus, die über ein Doppelventil 10 an eine Freiluftbohrung 11 angeschlossen sind. Der
jeweils in einer der Kammern herrschende Unterdruck zieht das Ventil 10 an, schließt
dadurch die Mündung dieser Kammer gegen die Freiluftbohrung 11 ab und verbindet die
andere Kammer mit der Öffnung 11.
Befindet sich der Schaltfinger 5 in der für
den Rückwärtsgang maßgebenden Schaltgabel 41 auf der Schaltstange 44, so nimmt der
Drehschieber 8 die aus Abb.ßa ersichtliche Stellung ein. Es sei angenommen, der KoI-ben
3 befinde sich dabei in seiner Mittellage, d.h. das Getriebe sei auf Leerlauf geschaltet,
und es solle die Schaltung für Rückwärtsfahrt durchgeführt werden, so muß zu diesem
Zweck der Handhebel 27 des Führerschaltventils 26 in die mit R bezeichnete Stellung
gelegt werden. Dabei wird das mit J? bezeichnete Ventil des Führerschaltventils 26
geöffnet (Abb. 4), der Unterdruck wirkt sich über die Leitung 13 in der linken (mit
i?-2-4 bezeichneten) Kammer des Zylinders 2 aus; das Ventil 9 im Kolben 3 wird nach
links herübergezogen, schließt die linke Zylinderkammer 2ß gegen die hohle Kolbenstange
4, d. h. gegen die Außenluft, ab und ao verbindet die rechte Kammer 3* des Zylinders
2 mit der Außenluft. Atmosphärendruck schiebt den Kolben 3 nach links.
Soll nach der Rückwärtsfahrt die Schaltung für Leerlauf durchgeführt werden, so
wird der Handgriff 27 des Führerschaltventils 26 aus der Stellung R in die Stellung
0 verlegt. Dabei wird das Ventil R geschlossen und das mit 0 bezeichnete Ventil
geöffnet. Infolgedessen wird die Leitung 14 unter Unterdruck gesetzt. Dieser wirkt sich
über die Leitung 19 in der rechten Kammer des Gehäuses 6a für den Flügelkolben 6 aus.
Letzterer befindet sich aber bereits in seiner rechten Endlage (Abb. 2), so daß die Unterdruckwirkung
hierin keinerlei Änderung herbeizuführen vermag. Ferner wirkt sich
der Unterdruck mittels der Zweigleitung 14«
im Raum 2* rechts von dem in seiner linken Endlage befindlichen Kolben 3 aus, steuert
das Ventil 9 um, so daß der links vom Kolben 3 befindliche Raum über die hohle Kolbenstange
4 mit der Atmosphäre verbunden wird. Über die Leitung-14 und die Bohrung«
im Schieberspiegel wirkt sich der Unterdruck auch in der Ringnut 35 des Drehschiebers 8 aus (Abb. 3a). Die öffnung
31 wird von ihm nicht erreicht; in ihr herrscht vielmehr Atmo'sphärendruck. Die
öffnungen a, b, c und d stehen bei dieser
Stellung des Drehschiebers 8 mit der Ringnut 35 und somit mit der Bohrung» und dem
Kanal 14 in Verbindung. Der Unterdruck wirkt daher in den an die Bohrungen a, b, c
und d sich anschließenden Kanälen 15, 16, 17
und 18, jedoch nur bis zu den in diesen befindlichen Rückschlagventilen, die durch ihn
fest auf ihren Sitz gesaugt werden. Der Kanal 32 steht bis zu der Mündung 31 und
der diese umgebenden Schiebermuschel 33 so lange unter Unterdruck, bis der Kolben 3 die
Leitung 14s verschließt, worauf er in ■_ der
Mittelstellung ■ (Leerlaufstellung) stehenbleibt. Die Schaltgabel 41 (Abb. 1) hat dabei
die Anschlaghülse 47 erreicht. .
Soll aus der beschriebenen Leerlaufstellung heraus der erste Fahrgang eingeschaltet werden,
so wird der Hebel 27 des Führerschaltventils 26 aus der Stellung ο in die Stellung 1
verlegt. Hierbei wird das Ventil 0 geöffnet, was bezüglich der Kolben 3 und 6 wirkungslos
bleibt, da der Kolben 3 die Mündung des Kanals 14" (Abb. 4) gesperrt hält und der
Drehschieber 8 noch die Stellung gemäß Abb. 3a innehat. Bei der Weiterdrehung des
Handgriffs 27 wird das Ventil α geöffnet. Der
Unterdruck wirkt sich im Kanal 15 aus und teilt sich über diesen und das Rohr 20 und
weiterhin über das Rohr 24 dem Raum links vom Flügelkolben 6 mit, der sich ja in der
in Abb. 2 dargestellten Stellung befand. Hierdurch wird das Doppelventil 10 umgesteuert
(nach links verschoben) und sperrt den Kanal ii° gegen die Freiluftbohrung 11 und
verbindet den Kanal ii6 mit dieser. Der
Flügelkolben 6 steht auf seiner linken Seite unter Unterdruck und auf seiner rechten
Seite unter Atmosphärendruck, wird also nach links gedreht, bis er die Mündung a-b
des Kanals 24 sperrt. Der Schaltfinger 5 bewegt sich also aus der in Mittelstellung auf
der Schaltstange 44 befindlichen Schaltgabel 41 heraus und gelangt in die gleichfalls in
Mittelstellung befindliche Schaltgabel 42 auf der Schaltstange 45, weil die vom Schaltfinger
5 verlassenen Schaltgabeln nur in ihrer Mittelstellung von ihm verlassen werden können. Durch die Drehung des Flügelkolbens
6 gelangt der Drehschieber 8 aus dei Stellung nach Abb. 3a in diejenige nach
Abb. 3b. Der in der Leitung 15 bis zur Mündung α im Schieberspiegel sich geltend
machende Unterdruck gelangt über die Schieberhöhlung 33 und die Mündung 31 des
Kanals 32 sowie durch letzteren in den Raum 2b rechts vom Kolben 3 zur Wirkung.
Das Ventil 9 befindet sich dabei noch vom vorherigen Schaltvorgang in der Rechtslage.
Der Kolben 3 wird also nach rechts verschoben, wobei er mittels des Schaltfingers 5 die
Schaltgabel 42 auf der Schaltstange 45 in die rechte Endlage bewegt, bei der der erste Gang
eingeschaltet ist.
Soll nun die Schaltung vom ersten Fahrgang zum zweiten durchgeführt werden, so
läuft das darauf hinaus, daß bei Belassen des Drehschiebers 8 in der Lage nach Abb. 3b
die Schaltgabel 42 auf der Schaltstange 45 von ihrer rechten Endlage (Kolben 3 in der
rechten Endlage) nach ihrer linken verschoben wird. Zu diesem Zweck wird der Hebel
des Führerschaltventils 26 aus der Stellung ι in die Stellung 2 verlegt. Wenn dabei
das Ventil α freigegeben, also geschlossen wurde, so wird, noch bevor das Ventil b geöffnet
wird, das Ventil ο geöffnet. Dadurch wird die Leitung 14 (Abb. 4) vorübergehend
mit der Unterdruckleitung 29 bzw. dem Brennstoffsaugrohr 28 verbunden. Dem Flügelkolben 6 gegenüber hat diese Tatsache
keine Wirkung, da er sich bereits in der Stellung befindet, bei der er die Mündung a-b
des Kanals 24 versperrt. Über die Leitung 14s wird der Unterdruck dem Raum 2a links
von dem in seiner rechten Endlage befindlichen Kolben 3 mitgeteilt, wodurch das Ventil 9 von rechts nach links umgesteuert
wird und der Kolben 3 aus der rechten Endlage bis in die Mitte verschoben wird, wobei
er die Leitung 14« sperrt. Sobald jedoch das Ventil b geöffnet wird, gelangt der Kanal 16
unter Unterdruck. Der Flügelkolben 6 verbleibt in seiner die Mündung a-b der Leitung
24 versperrenden Lage. Da die Mündung b des Kanals 16 im Schieberspiegel (Abb. 3b)
durch die Muschel 34 mit der Bohrung 30 in Verbindung steht, so wirkt sich der Unterdruck
im Raum links vom Kolben 3 aus und zieht ihn nach links herüber, wodurch die Schaltgabel 42 aus der rechten Endlage
(erster Fahrgang) in die linke (zweiter Fahrga'ng) verschoben wird.
Soll nun eine Schaltung vom zweiten zum dritten Gang vorgenommen werden, so wird
der Bedienungshebel 27 des Führerschaltventils 26 aus der Stellung 2 in die Stellung 3
verlegt. Nachdem das Ventil b geschlossen ist, wird, bevor das Ventil c geöffnet wird,
durch einen der Nocken der Scheibe 26*
(Abb. 5) das Ventil 0 vorübergehend geöffnet. Dadurch wird der Raum rechts vom
Flügelkolben 6 vorübergehend mit der Brennstoffsaugleitung28 verbunden; jedoch vermag
der Flügelkolben 6 sich deshalb nicht nach rechts herüberzudrehen, weil der Schaltfingers
Ja nur aus der Schaltgabel42 heraustreten
kann, wenn diese sich in der Mittel-
Φ5 lage befindet, was zunächst nicht der Fall ist. Das Öffnen des Ventils 0 hat aber zur
Folge, daß der Raum rechts vom Kolben 3 über Leitungen 14 und 14° unter die Wirkung
des Unterdruckes gelangt, wodurch der KoI-ben 3 nach rechts verschoben wird, bis er
die Mündung des Kanals 14« sperrt. Jetzt
befindet sich die Schaltgabel 42 in der Mitte der Schaltstange 45. Der Schaltfinger 5 kann
also aus ihr heraustreten. Dies geschieht, wenn der Griff 27 des Führerschaltventils 26
in die mit 3 bezeichnete Lage gelangt. Hierbei wird nämlich das Ventil c geöffnet, und
in der Leitung 17 und in den mit ihr in Verbindung stehenden Leitungen oder Kanälen
22 und 25 herrscht dann Unterdruck. Der die Mündung a-b der Leitung 24 sperrende
Flügelkolben 6 wird also auf der linken Seite vom Unterdruck, auf der rechten vom
Atmosphärendruck beeinflußt, was sein Verlegen in die linke Endlage zur Folge hat, bei
der er die Mündung c-d der Leitung oder des Kanals 25 versperrt. Der Drehschieber 8
wird aus der Lage nach Abb. 3b in diejenige nach Abb. 3c verlegt, wobei der Schaltfinger
5 aus der Schaltgabel 42 heraus und in die in der Mitte der Schaltstange 45 befindliche
Schaltgabel 43 eintritt. Da hierbei der Kanal 17 über die Bohrung c im Schieberspiegel,
ferner über die Schiebermuschel 33 mit der Bohrung 31, also mit dem Rohr 32,
und durch dieses mit der Kammer ib rechts
von dem in der linken Endlage befindlichen Kolben 3 verbunden wird, so wird der Kolben
3 aus der Mittellage heraus in die rechte Endlage bewegt, womit der dritte Gang eingeschaltet
ist.
Soll die Schaltung vom dritten auf den vierten Fahrgang bewirkt werden, so geschieht
dies wieder unter Belassung des Schaltfingers 5 in der Schaltgabel 43, d. h.
unter Belassung des Flügelkolbens 6 in seiner linken Endlage, bei der er die Mündung c-d
des Kanals 25 gesperrt hält. Der Hebel 27 (Abb. 4 und 5) wird aus der Stellung 3
herausgedreht, Ventil c schließt sich. Bevor sich Ventil d öffnet, wird durch einen Nocken
der Scheibe 26* das Ventil 0 geöffnet. Die
Leitung 14 wird mit der Brennstoffsaugleitung
28 verbunden, der Raum rechts vom Flügelkolben 6 gelangt vorübergehend unter Unterdruck, eine Bewegung des Flügelkolbens
6 kann dabei nicht stattfinden, weil sich der Schaltfinger 5 in der Schaltgabel 43
(Abb. 3c) befindet und dieser in der rechten Endlage auf der Schaltstange 46 steht, wobei
der Schaltfinger 5 nicht aus ihr heraus kann. Der in der Leitung 14 herrschende Unterdruck
teilt sich über die Zweigleitung 14" dem Raum links von dem in der rechten Endstellung
befindlichen Kolben 3 mit. Der KoI-ben 3 wird unter Umsteuerung des Ventils 9
nach links bewegt, bis er die Leitung 14° sperrt. Inzwischen ist das Ventil d geöffnet
worden, die Leitung 18 gelangt bis zur Bohrung d im Schieberspiegel unter die Wirkung no
des Unterdruckes. Die Bohrung d ist durch die Schieberhöhlung 34 mit der Bohrung 30
verbunden. Der Raum2a links von dem in der Mittelstellung befindlichen Kolben 3 wird
unter Unterdruck gesetzt, und der Kolben 3 wird in die linke Endlage bewegt, bei der
der vierte Gang eingeschaltet ist.
Die vorbeschriebene Reihenfolge der Schaltungen braucht keineswegs eingehalten zu
werden. Man kann vielmehr beispielsweise unmittelbar vom ersten Gang auf den dritten
oder vierten oder von einem der letzteren
auf den zweiten, ersten, den Leergang oder den Rückwärtsgang schalten.
Die Schaltgabeln sind so ausgeführt, daß der Schaltfinger 5 mit Sicherheit in sie eingetreten
ist, bevor die Drehung· des Schiebers 8 vollendet ist und die Weiterbewegung des Kolbens 3 und damit die Längsverschiebung des Schaltfingers im Sinne der Herstellung
der neuen Schaltung beginnt.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Durch Unterdruck betriebene Hilfseinrichtung für Getriebeschaltvorrichtungen, insbesondere von Kraftfahrzeugen, bei der ein Schaltfinger vorgesehen ist, der durch einen Verstellkolben in Schaltrichtung in die Schaltstellungen oder in die Mittellage und durch einen zweiten Verstellkolben bei in Mittelstellung befindlichem erstem Kolben wahlweise in Eingriff mit den Schaltstangen gebracht werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Wählen der Schaltstangen durch den Schaltfinger (5) vorgesehene Kolben (6) als Flügelkolben ausgeführt und auf der Kolbenstange (4) des zum Schalten dienenden Kolbens (3) drehbar gelagert ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flügelkolben (6) gleichzeitig zur Bewegung eines als Drehschieber ausgebildeten Verteilers (8) für die Regelung der Unterdruckzuführung zu den Arbeitsräumen des den Schaltkolben (3) umschließenden Zylinders (2) dient.
- 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (7) des Flügelkolbens (6) die ihr gegenüber verschiebbare Kolbenstange (4) des Schaltkolbens (3) teilweise hülsenartig umfaßt und mit der auf der Kolbenstange (4) drehbaren Nabe des Schaltfingers (5) derart gekuppelt ist, daß dieser in jeder ihm vom Flügelkolben (6) erteilten Stellung seine Längsverschiebung unter dem Einflüsse des Schaltkolbens (3) auszuführen vermag.
- 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, bei der der Verteiler mit einem die Treibmittelzufuhr überwachenden Führerventil in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß von den den Verteiler (8) mit dem Führerventil verbindenden Leitungen (14, 15, 16, 17 und 18) Zweigleitungen abgehen, und zwar eine Zweigleitung (19) von der zum Schalten des Rückwärtsganges und des Leerlaufes dienenden Verbindungsleitung, eine weitere vereinigte Zweigleitung (24) von den zum Schalten des ersten und zweiten Getriebeganges dienenden Verbindungsleitungen und eine dritte vereinigte Zweigleitung (25) von den zum Schalten des dritten und vierten Ganges dienenden Verbindungsleitungen, und daß die Zweigleitungen (19, 24, 25) derart in den Raum des Flügelkolbengehäuses (6B) münden, daß die Mündungen durch den Flügelkolben (6) nacheinander verschlossen werden, wenn dieser seine Schaltstellung einnimmt, die den der jeweiligen Zweigleitung zugehörigen Getriebegängen entspricht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK128971D DE606421C (de) | 1933-02-12 | 1933-02-12 | Durch Unterdruck betriebene Hilfseinrichtung fuer Getriebeschaltvorrichtungen, insbesondere von Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEK128971D DE606421C (de) | 1933-02-12 | 1933-02-12 | Durch Unterdruck betriebene Hilfseinrichtung fuer Getriebeschaltvorrichtungen, insbesondere von Kraftfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE606421C true DE606421C (de) | 1934-12-03 |
Family
ID=7246745
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK128971D Expired DE606421C (de) | 1933-02-12 | 1933-02-12 | Durch Unterdruck betriebene Hilfseinrichtung fuer Getriebeschaltvorrichtungen, insbesondere von Kraftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE606421C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1096767B (de) * | 1956-10-16 | 1961-01-05 | Ilie Chivari | Hydraulische Schalt- und Steuervorrichtung zum selbsttaetigen UEbersetzungswechsel in mechanischen Wechselgetrieben, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge |
DE1135303B (de) * | 1958-07-10 | 1962-08-23 | Tatra Np | Fremdkraftschaltvorrichtung fuer ein durch Druckluft schaltbares Wechselgetriebe, insbesondere fuer Heckmotorkraftfahrzeuge |
DE1243039B (de) * | 1957-12-17 | 1967-06-22 | Dole Valve Co | Steueranordnung fuer Luft-Heizanlagen von Kraftfahrzeugen |
US5279172A (en) * | 1992-10-22 | 1994-01-18 | Eaton Corporation | Four position fluid-actuated piston arrangement |
-
1933
- 1933-02-12 DE DEK128971D patent/DE606421C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1096767B (de) * | 1956-10-16 | 1961-01-05 | Ilie Chivari | Hydraulische Schalt- und Steuervorrichtung zum selbsttaetigen UEbersetzungswechsel in mechanischen Wechselgetrieben, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge |
DE1243039B (de) * | 1957-12-17 | 1967-06-22 | Dole Valve Co | Steueranordnung fuer Luft-Heizanlagen von Kraftfahrzeugen |
DE1135303B (de) * | 1958-07-10 | 1962-08-23 | Tatra Np | Fremdkraftschaltvorrichtung fuer ein durch Druckluft schaltbares Wechselgetriebe, insbesondere fuer Heckmotorkraftfahrzeuge |
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