DE605725C - Verfahren zum Erweichen von eingetrocknetem Cellulosederivatkitt auf Werkstuecken, z. B. miteinander zu verkittenden Schuhteilen, und Loesungsmittel zur Ausuebung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Erweichen von eingetrocknetem Cellulosederivatkitt auf Werkstuecken, z. B. miteinander zu verkittenden Schuhteilen, und Loesungsmittel zur Ausuebung des Verfahrens

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DE605725C
DE605725C DEB162250D DEB0162250D DE605725C DE 605725 C DE605725 C DE 605725C DE B162250 D DEB162250 D DE B162250D DE B0162250 D DEB0162250 D DE B0162250D DE 605725 C DE605725 C DE 605725C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
    • A43B9/00Footwear characterised by the assembling of the individual parts
    • A43B9/12Stuck or cemented footwear
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L1/00Compositions of cellulose, modified cellulose or cellulose derivatives
    • C08L1/08Cellulose derivatives
    • C08L1/16Esters of inorganic acids
    • C08L1/18Cellulose nitrate, i.e. nitrocellulose

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Description

  • Verfahren zum Erweichen von eingetrocknetem Cellulosederivatkitt auf Werkstücken, z. B. miteinander zu verkittenden Schuhteilen; und Lösungsmittel zur Ausübung des Verfahrens Bei der weiteren Ausbildung der Erfindung nach Zusatzpatent 584 498 wurde festgestellt, daß hervorragende Ergebnisse beim Erweichen des eingetrockneten Kittstoffes unter Verwendung eines Lösungsmittels erzielt wurden, in dem eine Cellulosederivatlösung in einem Alkylenoxyd - mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen; z. B. a-Propylenoxyd oder Isobutylenoxyd, aufgelöst ist. Das Anteilsverhältnis ist dabei so, daß das» Cellulosederivat, z. B: Nitrocellulose, von ioo oder mehr Sekunden Viscosität in einem kleinen Betrag und das Alkylenoxyd in einem großen Betrag anwesend ist. Das Anteilverhältnis mag so i : io bis i :20 betragen.
  • Das Lösungsmittel enthält ein Alkylenoxyd mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen, z. B. a-Propylenoxyd oder Isobutylenoxyd (mit oder ohne anderen Pyroxylinlösungsmitteln). Weiterhin enthält das Lösungsmittel, wie das Lösungsmittel des Hauptpatents, Pyroxylin oder andere Cellulosederivate, durch die, wie aus dem Hauptpatent bekannt, die Verdunstung des Lösungsmittels nach dem Auftrag auf den erhärteten Kittstoff bis zu der Zeit verzögert wird, zu der der PreBdruck auf die Werkstückteile ausgeübt wird. Das Cellulosederivat besitzt vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, eine hohe Viscosität, z. B. ioo-Sekunden oder höher. .
  • Die Verwendung eines. Alkylenoxydes mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen, z. B. a-Propylenoxyd,
    CH3-CH -CH2
    O
    (Siedepunkt 35 bis 36° C),
    oder Isobutylenoxyd
    CH,-C-CH2
    CH3 O
    (Siedepunkt 5 r bis 52° C),
    in dem Lösungsmittel gestattet nicht nur eine Wegnahme des Preßdruckes nach sehr kurzer Zeit, sondern ermöglicht auch auf Grund der schnellen und durchschlagenden Lösungseigenschaft .eine vollkommene und ,gleichförmige Kittverbindung der gesamten Kittstelle.
  • Es ist an sich bekannt, Alkylenoxyd als Lösungsmittel für Cellulosederivate zu benutzen. In dem bekannten Fall handelt @es sich jedoch um die Herstellung von Weichmachungsmitteln, während es sich beim Erfindungsgegenstand um die Herstellung eines Lösungsmittels für einen :erhärteten oder getrockneten Klebstoff, insbesondere für Schuhteile, handelt, wobei die Verdampfungsgeschwindigkeit des täsungsmittels verzögert werden soll, nachdem dieses auf den Schuh aufgebracht worden ist. Dies hat den Zweck, dem Arbeiter die Möglichkeit zu geben, die Schuhteile in die genaue gegenseitige Lage zu bringen, bevor .auf diese ein Druck ausgeübt wird. Die besondere Art des gemäß der Erfindung angewandten Erweichungsmittels hat noch die Eigenschaft, daß es eine schnelle und gleichmäßige Aktivierung des erhärteten Klebstoffs bewirkt.
  • In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Cellulosederivat in dem Lösungsmittel in einem solchen Betrage anwesend, daß das Lösungsmittel ziemlich viscos bzw. plastisch wird, so daß es, wenn auf den erhärteten Kitt in einem Streifen aufgetragen, seine Form im wesentlichen beibehält und erst unter dem Preßdruck sich seitlich ausbreitet. Zwei Beispiele des Lösungsmittels gemäß der Erfindung sind wie folgt:
    Beispiel i
    2q:8 ,g Pyroxylin von i ioo Sekunden Vis-
    cosität,
    1049 denaturierter Äthylalkohol,
    i 8oo g Aceton,
    9oo g a-Propylenoxyd
    3052 g insgesamt.
    Beispiel 2
    21 g Pyroxylin von i ioo Sekunden Vis-
    cosität,
    9 g denaturierter Äthylalkohol,
    i o2 g Isobutylenoxyd,
    216 g Aceton.
    3489 insgesamt.
    Die obigen Lösungsmittel werden beispielsweise dadurch hergestellt, daß man ihre Bestandteile in einem geeigneten Behälter für 2 bis 6 Stunden rührt.
  • Die Lösungsmittel besitzen einen geringen Gehalt fester Bestandteile. Das Lösungsmittel nach Beispiel i enthält z. B. ungefähr 8% Pyroxylin und das Lösungsmittel nach Beispiel 2 ungefähr 6% Pyroxylin. Natürlich kann der Pyroxylingehait verschieden sein, er soll jedoch nicht über i 2 % betragen. Der Lösungsmittelanteil der Mischung steht gewöhnlich m einem Verhältnis von io bis 2o Teilen zu i Teil Pyroxylin. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß dieses Mischungsverhältnis nicht unbedingt ist.
  • Wie bereits erwähnt, besitzt das Lösungsmittel eine sehr rasche Lösungseigenschaft für den getrockneten Kitt ,auf Grund des in dem Lösungsmittel :enthaltenen a-Propylenoxydes bzw. Isobutylens. Diese Oxyde haben weiterhin. die Eigenschaft, nach dem Ausüben des Preßdruckes rasch aus der Kittstelle durch Verdunsten oder durch Eindringen in das Werkstück zu verschwinden, so daß die Klebewirkung der Kittstelle sehr rasch gesteigert wird. Auf Grund dessen kann der Preßdruck nach kurzer Zeit, z. B. i bis 2 Minuten, wieder abgenommen werden, ohne die Verkittung zu beeinträchtigen.
  • Auf Grund des verhältnismäßig niedrigen Siedepunktes des a-Propylenoxyds (35° C) wird ein anderes. Lösungsmittel für Pyroxylin mit einem etwas höheren Siedepunkt in Verbindung damit .angewandt, Wie aus Beispiel i ersichtlich, wird Aceton mit einem Siedepunkt von 56°C in Verbindung mit a-Propylenoxyd in .einem Gewichtsverhältnis von 2 : i verwandt, so daß das Lösungsmittel nicht zu rasch während der Zusammensetzung der zu verkittenden Werkstücke verschwindet und somiteine kurze Verzögerung ermöglicht wird. An Stelle von Adeton oder in Verbindung damit können natürlich auch andere bekannte Pyroxylnlösungsmittel verwandt werden.
  • In. Anbetracht der Tatsache, daß der Siedepunkt von Isobutylenoxyd (52° C) hoch genug ist, um eine zu rasche Verdunstung des Lösungsmittels während des @usammensetzens der Werkstückteile zu verhindern, -und dennoch nur :eine verhältnismäßig kurze Ver- 1 zögerung der Verdunstung gewährt, kann das Isobutylenoxyd allein., d. h. ohne Zumischung anderer Pyroxylinlösungsmittel, verwandt werden. Unter gewissen Umständen können natürlich auch andere bekannte Lösungsmittel in Verbindung mit Isobutylenoxyd verwandt werden (s. Beispiel 2).
  • Das in den obigen Beispielen beschriebene Lösungsmittel gestattet somit eine Verdunstungsverzögerung von io bis 3o Sekunden, so daß die zu verkittenden Werkstückteile zusammengesetzt und unter Druck gebracht werden können. Die Sekundeneinheiten zum Messen der Viscosität des Pyroxylins richten sich nach den Darstellungen auf S.277 bis z78 einer Veröffentlichung der American Society for Testing Materials -mit dem Titel Tentative Sp.ecifications and Tests -for Söluble Nitro-« ceIlulose, herausgegeben 1929, verbesserte Auflage 193o.
  • Der Alkohol in den obigem Beispielen besitzt vornehmlich-dm Zweck, die verwandte Nitrocellulos@e zu nässen und somit, wenn nötig, ihre Verwendung sicherer zu machen.
  • Die a-Propylen- und Isobutylenoxyde können auch in einem etwas flüssigeren Lösungsmittel wässeriger Natur (d. h. mit einer Viscosität, die nur ein geringes Mehrfaches der von Wasser beträgt) zum Lösen oder Wiederauffrischen des :eingetrockneten Kittes durch Aufstreichen oder Eintauchen der gekitteten Werkstückfläche in das- Lösungsmittel verwandt werden. Beispiele dieses Lösungsmittels sind wie folgt:
    B tis.piCl 3
    7 g Pyroxylin von 330 Sekunden Vis-
    cosität,
    12 g Rezylbalsam,
    3o g Kampfergummi,
    3 g denaturierter Äthylalkohol,
    50o g Aceton,
    26o g a-Propylenoxyd
    812 g insgesamt.
    e
    Beispiel 4
    7,9 Pyroxylin von 330 Sekunden Vis-
    cosität,
    12 g Rezylbalsam;
    30 g K;ampfergummi,
    3 g denaturierter Äthylalkohol,
    Zoo g Isobutylenoxyd,
    30o g Äthylester,
    26o g Aoeton
    812 g insgesamt.
    Wie ersichtlich, enthält das Lösungsmittel nach Beispiel 3 und 4 ungefähr i o,lo Pyroxylin von hoher Viscosität. Der Gehalt an festen Bestandteilen ist ungefähr 6%. Der Gesamtbetrag fester Bestandteile in den obigen Beispielen in dem Flüssigkeitsanteil beträgt nicht mehr ,als io%.
  • Das Pyroxylin in dem Lösungsmittel nach Beispielen 3 und 4 verzögert die Verdunstung des Lösungsmittels während des Zusammensetzens der Werkstückteile, wobei der Kampfer und das Rezylbalsam die Nitrocellulose in dieser Eigenschaft weiter unterstützen, so daß eine Verdunstungsverzögerung von 25 bis 30 Sekunden ;gewährt ist, während der das Lösungsmittel aufgestrichen wird und die Werkstückteile zusammengesetzt und unter Druck ;gebracht werden. Wie bekannt, ist Kampfer ein festes Lösungsmittel für Nitrocellulose. Der Zusatz von Kampfer und Rezylbalsam ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Rezylbalsam ist ein bekanntes Kunstharz und ist ein balsamischer Ester von llhthalanhydrid und Diäthylenglykol. Wie ersichtlich, können auch. in Beispielen 3 und 4 neben. den a-Propylen- und Isobutylenoxyden andere bekannte Pyroxylinlö.sungsmittel verwandt werden, z. B. Aceton in Beispiel 3 und Aceton und Äthyläther in Beispiel 4, wodurch die Verzögerungsperiode des Lösungsmittels leicht geregelt werden kann.
  • Anstatt der in den obigen Beispielen verwandten Nitrocellulose können andere Cellulosederivate, z. B. Celluloseaeetat, und weiterhin Celluloseesber und -äther verwandt werden.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Erweichen von eingetrocknetem Cellulosederivatkitt auf Werkstücken, z. B. miteinander zu verkittenden Schuhteilen, nach Zusatzpatent 584498, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Cellulosederivatlösung in einem Lösungsmittel, das ein Alkylenoxyd mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen .enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkylenoxyd a-Propylenoxyd oder Isobutylenoxyd ist.
  3. 3. Lösungsmittel zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Cellulosederivat in einem Alkylenoxyd mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen aufgelöst ist.
  4. 4. Lösungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Cellulosederivat nur in einem kleinen Betrag, .das Alkylenoxyd in einem wesentlichen Betrag anwesend ist und das Alkylenoxyd vorzugsweise a-Propylenoxyd oder Isobutylenoxyd ist.
  5. 5. Lösungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Cellulosederivat aus Nitrocellulose mit einer Viscosität von ioo oder mehr Sekunden Viscosität besteht.
  6. 6. Lösungsmittel ;nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß i Gewichtsteil Nitrocellulose in io bis 2o Teilen eines Lösungsmittels, bestehend aus Aceton und a-Propylenoxyd, ;gelöst ist.
  7. 7. Lösungsmittel nach Anspruch 3 bis 6, bestehend ,aus folgenden Bestandteilen in folgendem Verhältnis 248 g Pyroxylin von i ioo Sekunden Viscosität, 104 g Alkohol, 1800 g Aceton, 90o g a-Propylenoxyd.
DEB162250D 1932-09-23 1933-09-05 Verfahren zum Erweichen von eingetrocknetem Cellulosederivatkitt auf Werkstuecken, z. B. miteinander zu verkittenden Schuhteilen, und Loesungsmittel zur Ausuebung des Verfahrens Expired DE605725C (de)

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