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Sperrvorrichtung für Transportgeschirre in Schlachthäusern Für die
Schlachthäuser ist allgemein. vorgeschrieben, daß bei gleichzeitiger Schlachtung
mehrerer Tiere derselben Art die herausgenommenen Eingeweide in der Nähe der Tierkörper
derart zu verwahren sind, daß ihre Zugehörigkeit zu den einzelnen Körpern außer
Zweifel steht.
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Man hat dies dadurch zu erreichen versucht, daß man z. B. in Schweineschlachthäusern
die Spreizen, an denen die Schlachttiere für die Ausschlachtung hängen, und die
Untersuchungstische, die zum Ablegen der inneren Organe neben den Schlachtstellen
bereitstehen, mit Nummern kennzeichnete. Beim Ausschlachten wird aber, ohne vom
Schlächter beabsichtigt zu sein, das an der Laufkatzenspreize oder an. Rutschhaken
hängende Tier auf der Transp ortbahn derart verschoben, daß nach Beendigung der
Schlachtung das Tier nicht mehr neben dem Untersuchungstisch hängt, auf dem seine
inneren Organe von dem Schlächter abgelegt wurden.
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Es ist nun bekannt, die Lauf- oder Rutschbahn mit Sperrvorrichtungen
auszurüsten, die diesen unbeabsichtigten Weitertransport der Tiere während des Ausschlachtens
verhindern.
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Auch kennt man Sperrvorrichtungen für Schlachtgleise, bei denen nur
die Ausfahrt und die Einfahrt in das Gleis von Hand verriegelt wird, während die
zwischen den Sperrvorrichtungen befindlichen Fahrzeuge wahllos aufgestellt werden.
Zu diesem Zweck sind an der rohrförmigen Rutschhahn senkrecht zur Rohrachse stehende
Schubstangen angeordnet, die in hochgeschobener Stellung eine Weiterbewegung des
Transportgeschirres verhind. Bei diesen Vorrichtungen besteht aber die Möglichkeit,
das Schlachttier nach rückwärts zu verschieben und damit den Schlachtstand zu wechseln.
oder aber zwecks Aufsuchens eines anderen Schlachtplatzes rückwärts aus dem Schlachtgleis
herauszubringen. Es kann dann in diesen Fällen später nicht mehr mit Sicherheit
festgestellt werden, ob die auf dem Tisch abgelegten Kaldaunen zu diesem oder einem
anderen Tier gehören, das vielleicht auf demselben -Platz ausgeschlachtet worden
ist, von dem vorher absichtlich ein Tier fortgeschafft wurde. In solchen Zweifelsfällen
werden dann, z. B. bei an den Kaldaunen festgestelltem Milzbrand, die gesamten Schlachttiere
der betreffenden Schlachtperiode beschlagnahmt zwecks nochmaliger Untersuchung durch
den Tierarzt.
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Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, die es dem Schlächter
unmöglich macht, den für sein Schlachttier einmal eingenommenen Schlachtplatz mit
dem: Tier früher zu verlassen, als es der untersuchende Tierarzt oder der Hallenmeister,
dem -die Kontrolle übertragen worden ist, erlaubt.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sperrvorrichtung für auf Transportgleisen
in Schlachthäusern fahrbare Transportgeschirre mit dem Kennzeichen, da.ß das erste
Transportgeschirr durch eine unter überwachung stehende Vorrichtung gesperrt wird
und die übrigen nachfolgenden Transportgeschirre zwangsläufig durch von den Transportgeschirren
selbst beeinflußte Sperrvorrichtungen in den Abständen der Schlachtplätze voneinander
festgehalten werden, während, bei Frei,-gabe
des ersten Fahrzeuges
die Einfahrt von weiteren Transportgeschirren in das Fahrgleis verhindert wird.
Die Verriegelung erfolgt durch von den Transportgeschirren betätigte und, mit Gestängen
untereinander verbundene Hebelsysteme; sie kann auch in an sich bekannter Weise
elektromagnetisch oder elektromotorisch vorgenommen werden, wobei die Transportgeschirre
die Magnete bzw. Motoren unter Strom setzen oder stromlos machen. Auch können die
Verriegelungshebel auf pneumatischem oder hydraulischem Wege von den Transportgeschirren
betätigt werden.
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Mit Hilfe der oben beschriebenen Einrichtung ist es möglich, das Schlachttier
auf seinem einmal eingenommenen Schlachtplatz so lange selbsttätig festzuhalten,
bis es zur Weiterfahrt durch die Aufsichtsperson wieder freigegeben wird. Die Freigabe
aller auf dem Schlachtgleis aufgestellten Tiere erfolgt dabei von einer Stelle aus
gemeinsam. Sie kann je-
doch auch für eine geringere Anzahl Tiere stattfinden,
falls das Gleis nicht voll besetzt ist, z. B. wenn das Gleis für fünf Schlachtstelleneingerichtet
ist und infolgedessen fünf Einzelsperrstellen besitzt und davon nur zwei oder drei
Stellen besetzt sind.
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Um zu verhindern, daß bei der Sperrvorrichtung gemäß der Erfindung
während des Abtransportes der freigegebenen Tiere frische Tiere auf das Gleis gebracht
werden, die dann evtl. die Schlachtstellen einnehmen und bei -welchen auf den nebenstehenden
Tischen noch die Kaldaunen der zuvor geschlachteten Tiere liegen, ist vor dem eigentlichen
Schlachtgleis eine sogenannte Vorsperrung angeordnet. Diese schließt sich selbsttätig
gleichzeitig mit der Freigabe der Einzelsperrungen auf dem Schlachtgleis. Erfindungsgemäß
ist die Sperrvorrichtung weiter so ausgebildet, daß bei der Durchfahrt einer Einzelspierre
von dem Transportgeschirr selbsttätig jeweils die nächst dahinterliegende Einzelsperrvorrichtung
eingerückt wird, so daß es nicht möglich ist, auf eine Schlachtstelle gleichzeitig
zwei Schlachttiere aufzuschieben. Dadurch wird mit Sicherheit vermieden, daß auf
dem neben der Schlachtstelle stehenden Untersuchungstisch die inneren Organe von.
zwei Schlachttieren zugleich abgelegt werden, bzw. ist hierdurch eine leichte und
sichere Überwachung möglich.
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Die Freigabebedienungseinrichtung ist zentral angeordnet und wird
zweckmäßig von der Aufsichtsperson durch Verschluß gegen unbefugte Bedienung gesichert.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in. einem Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt. Abb. i bis 3 zeigen eine mechanische Verriegelung in Seitenansicht
und Abb. q. bis 6 die auf elektrischem Wege erzielte Verriegelung, ebenfalls in
Seitenansicht. In Abb. i ist beispielsweise ein Schlachtgleis mit vier Arbeitsplätzen
dargestellt, darüber die vier Transportgeschirre Cr, bis G4, während das fünfte
Transportgeschirr 05 blockiert vor den Schlachtplätzen steht.
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Neben dem Schlachtgleis stehen die Untersuchungstische zum Ablegen
der Kaldaunen, beispielsweise vier Stück, so daß für jeden Schlachtstand ein Tisch
zur Verfügung steht.
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Zu jedem Schlachtplatz gehört ein Hebelsystemalbisn5,das mit einem
weiteren Hebelsystem b1 bis b5 auf einer gemeinsamen oder getrennten Achse unabhängig
voneinander drehbar gelagert ist.
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je ein Hebelar bis a4 ist mittels einer Schubstange cl bis c4 mit
je einem Hebel b1 bis b4 verbunden. Die Hebel a22, bis ,a5 haben drei Arme. Ein
- Arm dient zur Sperrung ,desi Geschirres in der Fahrtrichtung, ein Arm zur Verbindung
mit der -Schubstange c lind für Bewegung des Hebels durch das Geschirr. Der dritte
Arm trägt ein -Gegengewicht, das den Hebel immer in ,den beiden Endlagen festlegt.
Der Heb;elal ist über ein weiteres Hebelsystem d, e mit dem Hebel b5 verbunden.
Der Hebel,«, hat noch eine Zugstange, mittels welcher @er vom Fußböden aus bewegt-werden
kann. Schließlich sind noch -H:eb:el 1l bis 74 vorhanden, dis durch ihr Eigengewicht
immer in die gezeichnete Lage zurückfallen, nachdem sie von dem vorüberfahrenden
Geschirr hochgehoben wurden. Diese Hebel f1 bis f4 verhindern ein unbefugtes Zurückschieben
der Geschirre, nachdem sie einmal ihren Schlachtplatz eingenommen. haben.
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Gemäß Abb. i stehen sämtliche Geschirre G1 bis G5 gesperrt. Es ist
dies die Zeitperiode, in welcher der Schlacht- und. Untersuchungsprozeß beginnen-kann.
Die Ausfahrt und Einfahrt ist verriegelt. Es kann kein Geschirr seinen Arbeitsplatz
ohne den Willen des Aufsichtsbeamten oder Veterinärs verlassen, welch letzterer
die Zugstange unter geeignetem Verschluß halten kann.
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In Abb. z ist der Augenblick dargestellt, in welchem die Untersuchung
beendet, die Zugstange gezogen und alle Geschirre herausgefahren sind. Die Einfahrt
ist noch gesperrt. Erst wenn der Hebelar wieder in seine Riegelstellung gezogen
wird, ist die Einfahrt freigegeben, und die,einzelnen Geschirre können in dem vorgesehenen
Blockabstand der Reihe nach einfahren (s. Abb. 3). Zwei Geschirre G1, G2 haben sich
bereits aufgestellt, das dritte, G3, will. gerade auf seinen Stand 3 zufahren und
wird gleich den Hebel a, umlegen, so daß hinter ihm eine Blockierung erfolgt ist.
Dabei hat das Geschirr G3 aber auch den Hebelb4 gedreht, wodurch sich der Hebelas
so stellt, daß der Block 5 wieder frei ist und das nächste Geschirr einfahren kann.
Durch
diese Hebelanordnung schafft jedes Geschirr zwangsläufig hinter
sich einen Block, während es den vorhergehenden Block gleichzeitig freigibt.
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Man kamt aber auch die Blockhebel elektromagnetisch oder elekeromoüorisch
betätigen, da hierdurch das Gestänge von Block zu Block wegfällt -und durch
elektrische Leitungen ersetzt wird. Ebenso ist es möglich, durch Druckluftrohre
oder auf hydraulischem Wege die Hebel zu betätigen.
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In den Abb- 4 bis 6 ist beispielsweise die elektrische Betätigung
dargestellt. Es sind wieder vier Schlachtstände vorhanden und dementsprechend fünf
Blockhebel a1 bis a5, die diesmal jedoch durch einen Magnet ml bis m5 hochgehoben
werden.
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Die Magnete erhalten ihrerseits wieder Strom durch Blockschalter S,
bis S5, die ein Hebelkreuz besitzen und durch die Geschirre fortlaufend immer um
eine Stellung weitergedreht werden, wobei der Kontakt auf den Walzen von den @oberen
Kontaktfingern nach den unteren wechselt und umgekehrt. Das System der Blockschalter
ist bereits aus dem Gebiet der Elektrohängeb;ahnen bekannt.
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An Stelle des Hebelsai mit Zugstange (s. Abb. i bis 3) tritt jetzt
der UmschalterU. Auf Stellung a gibt er dem Magnet m1 Strom und dadurch den Block
i frei, so daß alle vier Wagen nacheinander herausfahren können (Fig. 4). Die Stromzufuhr
nach Block 5 ist aber gleichzeitig unterbrochen, so daß kein neuer Wagen auf das
Schlachtgleis fahren kann. Erst auf Stellung i des Schalters U erhält der Block
5 Strom und gibt die Strecke frei, vorausgesetzt, daß sich kein Geschirr auf Block
4 befindet.
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Die Ein- und Ausfahrt ist aber genau so verriegelt wie bei der mechanischen
Betätigung der Blocks. Der Schalter U kann natürlich unter Verschluß gehalten werden.
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In Abb. 4 sind alle Blocks besetzt; die Ausfahrt- ist gesperrt durch
den Schalter U auf Stellung i. Die Kontakte der Schalter Sl bis S5 stehen abwechselnd
oben und unten, infolgedessen sind alle Magnete stromlos und alle Geschirre geblockt.
Auch beim Versagen des Stromes wird immer die Blockierung aufrechterhalten. In Fig.
5 sind gerade alle Geschirre herausgefahren, nur das Geschirr 5 steht geblockt,
da Schalter U auf Stellung a steht. Alle Magnete haben Strom, da alle Blockschalterkontakte
gleichstehen.
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Wird der Umschalter U auf i gestellt, dann fällt Magnetnil ab und
blockt die Ausfahrt; dafür wird der Magnet m5 hochgezogen und gibt den Block 5 frei.
Die Geschirre fahren ein. In Fig.6 haben sich bereits zwei Geschirre aufgestellt,
während das Geschirr 3, auf der Fahrt begriffen, gerade den Block 5 durch Magnet
m5 blockiert bat und der Block 4 vor ihm noch zur Durchfahrt frei ist. Erst bei
dem Block 3 bleibt es stehen.
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Auch bei dieser Anordnung ist also der Abstand der Geschirre zwangsläufig
festgestellt und die Ein- und Ausfahrt der Geschirre nach der Untersuchung in die
Hand des die Aufsicht führenden Beamten gelegt, also eine einwandfreie Untersuchung
der Tiere gewährleistet, bzw. ist eine Verwechslung der unmittelbar auf den nebenstehenden
Tisch abgelegten Kaldaunen der einzelnen Tiere mit denen der anderen Tiere weitgehend
ausgeschaltet.
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In ähnlicher Weise können natürlich auch die Blocks pneumatisch oder
hydraulisch betätigt werden.