DE6051C - Verfahren zur Herstellung giftfreier auf jeder Reibfläche entzündbarer und gefahrloser Zündhölzer - Google Patents

Verfahren zur Herstellung giftfreier auf jeder Reibfläche entzündbarer und gefahrloser Zündhölzer

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DE6051C
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Germany
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SUDHEIM & KOPPEN in Kassel bezw. Hofgeismar
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    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06FMATCHES; MANUFACTURE OF MATCHES
    • C06F3/00Chemical features in the manufacture of matches

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Description

1878.
Klasse 78.
SUDHEIM & KOPPEN in CASSEL bezw. HOFGEISMAR.
Verfahren zur Herstellung giftfreier, auf jeder Reibfläche entzündbarer und gefahrlos Zündhölzer.
P^tentirt im Deutschen Reiche vom 22. September 1878 ab.
Auf dem Gebiete der Fabrikation von Zündmassen für Zündhölzer ist seit Einführung der schwedischen keinerlei wesentliche Neuerung von praktischem Werthe hervorgetreten.
So wünschenswerth die Entbehrlichkeit der mit Phosphor gemischten Zündmasse ist, so läfst sich doch nicht verkennen, dafs das schwedische Fabrikat keineswegs geeignet ,ist, vollständigen Ersatz hierfür zu bieten.
Die Gründe dafür liegen:
a) in der erheblichen Preisdifferenz,
b) in der bedingten Reibfläche und
c) in der beschränkten Verpackung.
Erstere ist zum grofsen Theile durch letztere
bedingt, und diese wieder wegen der Explosionsgeneigtheit bei massenhafter Zusammenlegung in einem Carton geboten.
Vorliegende Erfindung soll die aufgeführten Mängel beseitigen und zugleich die Verwendung des giftigen Phosphors entbehrlich machen.
Diese Erfindung zerfällt in: ■
L Herstellung der giftfreien Zündmasse,
II. der giftfreien Uebertragungsmasse,
: III. Verfahren der Auftragung beider Massen auf den Holzdraht.
Die Zündmasse I ist an jeder Reibfläche zündbar.
Die Uebertragungsmasse II bewirkt die Umhüllung der Zündmasse, giebt den Zündköpfchen ein glattes Aeufsere, hebt gegenseitige Reibung auf und schützt vor Entzündung innerhalb der Verpackung, gestattet daher die Zusammenlegung einer grofsen Anzahl von Zündhölzchen in einen und denselben Carton.
Gleichzeitig erfüllt die Uebertragungsmasse den Zweck der Zündungsübertragung von der Zündmasse auf den Holzdraht in annähernd so intensiver AVeise, als bei den rein geschwefelten Phosphorhölzern der Fall ist, ohne den lästigen Schwefelgeruch zu verbreiten.
Das unter III bezeichnete Auftragungsverfahren
weicht von dem allgemeinen Verfahren insofern ab, als erst die Tränkung mit der Zündmasse
und nach dieser die Tränkung mit den Ueber-■;. tragungsstoffen erfolgt. ..
/. Bei Herstellung der Zündmasseri mit chlor-,
'' saurem Kali war es nicht ohne Gefahr, gröfsere Mengen dieses Salzes zu reiben uud mit anderen Stoffen zu mischen. Nach unserem Verfahren wird das chlorsaure Kali mit der Hälfte seines Gewichtes an plastischem Thon unter Wasserzusatz zerrieben und gemischt. Diese Arbeit ist ganz gefahrlos. Nach dem Zerreiben und Mischen giebt man Mennige zu und Leimlösung, endlich Glaspulver und zuletzt. rothen Phosphor. Durch Anwendung des Thones, und da die Auftragung der Zündmasse auf ungefettetes Holz geschieht, gebraucht man kaum die Hälfte des gewöhnlich angewendeten Bindemittels.
Die Köpfchen sind infolge der Porosität des Holzes bei kalter Tränkung schon innerhalb einer Stunde ohne Anwendung von Wärme trocken. Jetzt können die Hölzchen mit ihrer Schutz- und Uebertragungsmasse überzogen werden. ,
* Letzere besteht aus einer Zusammenschmelzung von Sandarakharz, Stearin und Naphtalin, welche in heifsem Wasser flüssig erhalten wird. Diese Ueberzugsmasse erweicht noch nicht bei Körperwärme, giebt den Köpfen ein glattes, glänzendes Ansehen, hebt gegenseitige Reibung auf und bewirkt ein helles, lebhaftes Brennen der Hölzer. Naphtalin befördert besonders noch das lebhafte Brennen des Holzes. In die Uebertragungsmasse kann statt Naphtalin auch Naphtalin in Verbindung mit Schwefel, sowie dessen Nitroverbindungen und andere Derivate eingefügt werden.
Gewichtverhältnisse der Zündmasse sind: Chlorsaures Kali 6 Theile, trockener Thon 3 Theile, Mennige 2 Theile, Glaspulver 3 Theile, Leim aufgelöst % bis 1 Theil, amorpher Phosphor ι Theil.
Uebertragungsmasse: "Sandarakharz 2 Theile werden mit 10 Theilen Stearin nach und nach verschmolzen, nach einiger Abkühlung 1 Theil Naphtalin zugesetzt.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche: ..'
    . i. Herstellung der Zündmasse, besonders die Deckung und gefahrlose Verarbeitung des Chlorsäuren Kalis mittelst Thones. '
  2. 2. Herstellung der Uebertragungsmassen unter Anwendung von Harzen in Verbindung mit Naphtalin, sowie Nitro- und anderen Derivaten des Naphtalins.
    ,3.; Die Art der Herstellung der Zündhölzer, indem erst die Zündmasse 'aufgetragen und dann das. Fetten, der Hölzer erfolgt.
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