DE105672C - - Google Patents

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DE105672C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06FMATCHES; MANUFACTURE OF MATCHES
    • C06F3/00Chemical features in the manufacture of matches

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fireproofing Substances (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Alle bisher bekannt gewordenen, an beliebigen Reibflächen zünden sollenden Streichholzköpfchen enthalten die für die Zündung nöthigen Bestandteile, das chlorsaure Kali und amorphen Phosphor, in einer Mischung vereinigt, welcher je nach den verschiedenen Vorschriften aufserdem noch einige andere, zumeist als Füllstoffe oder als Bindemittel dienende Substanzen zugesetzt sind.
Wie die Erfahrung lehrt, und wie dies auch in dem Werke »Jettel, Zündwaarenfabrikation 1897« Seite 86 bis 90 ausführlich dargethan wird, haben sich alle derartigen Zündmassen bisher praktisch nicht bewährt; es wird vielmehr dort, Seite 86, behauptet, dafs sie »ebenso rasch von der Bildfläche wieder verschwanden, als sie auftauchten« und dafs sie (Seite 87) »alle die gleichen Fehler haben«.
Diese Fehler bestehen in der Hauptsache darin , dafs sie entweder gar nicht anbrennen, oder eine nur so geringe Flamme erzeugen, dafs sie den Zündstoffträger nicht oder nur mit Hülfe von Schwefel zur Entzündung zu bringen vermögen; ferner wollte es nicht gelingen, paraffinirte, nicht geschwefelte oder gar Wachshölzchen zu entzünden.
Es ist bisher nicht gelungen, zu den Grundstoffen — chlorsaures Kali und rother Phosphor — solche Zusätze zu finden, welche einerseits die Explosion des chlorsauren Kalis so verlangsamen, dafs sich die Masse ruhig und mit rasch aufgehender Flamme entzündet und ruhig (ohne Puffen oder Prasseln) weiter brennt, andererseits aber derartige Bindemittel bezw. Füllstoffe zu finden, dafs die Masse entzündlich bleibt und sich beim Anzünden nicht leicht abreibt, welche Aufgabe uni so schwerer ist, als derartige Hölzchen infolge der verlangsamten Explosion nicht stärker angerieben werden sollen, als die bisherigen.
Es wurde nun im Kupferoxyd eine derartige Substanz gefunden, welche — bei sonst entsprechender Zusammensetzung — allen obigen Anforderungen vollständig entspricht.
Nach dem vorliegenden Verfahren lassen sich auf jeder Reibfläche entzündliche giftfreie Zündhölzchen mit oder ohne Schwefel, beliebig paraffinirt, und selbst auch Wachshölzchen herstellen, die nicht hygroskopisch sind, deren Herstellung ohne Gefahr für die Gesundheit oder Sicherheit erfolgen kann, die schön anbrennen, mit grofser ruhiger Flamme aufgehen und ruhig weiter brennen.
Die angestellten Versuche haben nämlich ergeben, dafs man einen Theil des chlorsauren Kalis (ungefähr bis zur Hälfte) durch Kupferoxyd ersetzen mufs, welches in der chlorsaures Kali und rothen Phosphor enthaltenden Zündmasse die Rolle spielt, die Explosion derartig zu verlangsamen, dafs eine ruhige Entzündung und ein ruhiges Brennen, und zwar nicht nur von geschwefelten, sondern auch von paraffinirten Hölzchen und sogar von Wachszündern erfolgen kann. Eine Anzahl in ihren Verhältnissen richtig abgestimmter Füllstoffe bezw. Bindemittel haben das Spritzen zu verhindern und einen weichen, elastischen, auf jeder Reibfläche verwendbaren Zündkopf
herzustellen. Die Erfahrung lehrt, dafs die Grenzen der Veränderlichkeit der Verhältnifszahlen sehr eng gezogen sind, wenn die Wirkung sich nicht erheblich verschlechtern soll.
Die neue Zündmasse besteht aus:
58 Theilen chlorsaurem Kali,
8 -' rothem (doppelt) chromsauren
Kali,
30 - Gummi arabicum
8 - rothem (amorphem) Phosphor, 30 - Kupferoxyd,
18 - Erdfarbe (Sammettbraun oder
Kermes),
25 - Wasser,
3 - Schwefel.
Zur Herstellung der Zündmasse bedient man sich zweckmäfsig des folgenden Verfahrens:
Das chromsaure Kali, der amorphe Phosphor, das Kupferoxyd und die Erdfarbe werden für sich feinst pulverisirt und mit dem in Wasser gelösten Gummi arabicum zu einem Brei angemacht, wobei alle Bestandtheile im nassen Zustande gut unter einander vermengt werden. In die teigartige, noch stark nasse Masse wird nun das (im Handel feinst pulverisirt erhältliche) chlorsaure Kali eingetragen und im feuchten Zustande nun nochmals so lange gemengt, bis die Mischung gleichmäfsig wird.
Mit Hülfe dieser Tunkmasse werden die vorher paraffinirten oder geschwefelten oder die Wachshölzchen wie üblich getunkt und getrocknet.
Wie hervorgehoben, ist als wesentliches Kennzeichen der neuen Zündmasse das gleichzeitige Vorkommen von chlorsaurem Kali, von Kupferoxyd und amorphem Phosphor zu betrachten.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Auf jeder Reibfläche entzündliche, im Wesentlichen aus chlorsaurem Kali und amorphem Phosphor bestehende Zündmasse für Streichhölzer, in welcher das chlorsaure Kali zum Theil durch Kupferoxyd ersetzt ist.
2. Zündmasse nach Anpruch 1, welche eine ruhige Entzündung, eine stark und ruhig aufgehende Flamme und ein ruhiges Brennen des Masseträgers -(gleichgültig ob geschwefeltes oder paraffinirtes Holz oder Wachszünder) bewirkt, bestehend aus ca. 58 Theilen chlorsaurem Kali, ca. 30 Theilen Kupferoxyd, ca. 8 Theilen rothem Phosphor, ca. 8 Theilen chromsaurem Kali, ca. 30 Theilen Gummi arabicum, ca.
3 Theilen Schwefel, ca. 18 Theilen einer Erdfarbe und ca. 25 Theilen Wasser.
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