DE604058C - Wechselstromrelais zur UEberwachung von Mehrphasenanlagen - Google Patents

Wechselstromrelais zur UEberwachung von Mehrphasenanlagen

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DE604058C
DE604058C DE1930604058D DE604058DD DE604058C DE 604058 C DE604058 C DE 604058C DE 1930604058 D DE1930604058 D DE 1930604058D DE 604058D D DE604058D D DE 604058DD DE 604058 C DE604058 C DE 604058C
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DE1930604058D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Hugo Decker
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Siemens Schuckertwerke AG
Siemens AG
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Siemens Schuckertwerke AG
Siemens AG
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
    • H02H3/26Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to difference between voltages or between currents; responsive to phase angle between voltages or between currents

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  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 13. OKTOBER 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21c GRUPPE 68 eo
2JC S 53.
Wechselstromrelais zur Überwachung von Mehrphasenanlagen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Februar 1930 ab
Zum Anzeigen von Störungen in elektrischen Kraftanlagen sind infolge der großen Anzahl der möglichen Störungsursachen bisher zahlreiche Relais notwendig, deren jedes bei einer bestimmten Störungsart anspricht. Durch die hohe Zahl der Relais' wird einmal, ganz abgesehen von den hohen Anschaffungskosten für die Anlagenüberwachung, die Ablesung, Beobachtung und Instandhaltung der Relais
ίο durch die verwickelten Schaltungen erschwert, andererseits wird auch durch das bei ausgedehnten Relaisanordnungen stets unvermeidbare Auftreten von Relaisfehlern eine neue Störungsquelle für die Anlage zu den an sich vorhandenen hinzugefügt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Relais für elektrische Kraftanlagen, das bei allen praktisch im Betriebe vorkommenden Störungsmöglichkeiten anspricht, zugleich jedoch auch die Art der eingetretenen Störung durch die besondere Art seines Ansprechens zu erkennen gibt.
Nach der Erfindung besteht das Relais aus zwei induktiv miteinander gekoppelten, von verschiedenen Betriebsgrößen der zu überwachenden Anlage gespeisten Spulengruppen, von denen jede ein Drehfeld verschiedenen Drehsinnes erzeugt, durch deren Zusammenwirken ein resultierendes Feld entsteht; das resultierende Feld wird zur Überwachung der Anlage benutzt.
Man hat bereits vorgeschlagen, zur Überwachung von elektrischen Anlagen Relais zu verwenden, bei denen Störungen sich durch Abweichungen des resultierenden Spannungsfeldes von dem normalen Drehfeld bemerkbar machen. So hat man Relais gebaut, die auf die positive oder negative Drehfeldkomponente, auf die Nullpunktsverlagerungsspannung o. dgl. ansprechen und dadurch eine bestimmte Art von Fehlern anzeigen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich durch die Vereinigung zweier Drehfelder verschiedenen Drehsinnes in einem System ein Relais schaffen läßt, das alle Störungsmöglichkeiten erfassen kann. In einer für Kraftanlagen vorzugsweise geeigneten Ausführungsform erhält das Relais nach der Erfindung zwei Spulensysteme, von denen das eine durch die Spannungen, das andere durch die Ströme des zu überwachenden Systems gespeist wird. Um ein Drehfeld zur Entstehung zu bringen, muß also das Relais bei «-phasigem Wechselstrom, wobei η eine Zahl größer als 1 ist,
allgemein η · m um einen Winkel von ·
räumlich gegeneinander versetzte Spannungsspulen sowie induktiv mit „diesen gekoppelte
η · m ebenfalls um einen Winkel von -
η · in
räumlich gegeneinander versetzte Stromspulen erhalten. Hierbei ist m eine beliebige ganze Zahl.
*) Von dem Paientsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Hugo Decker in Berlin-Charlottenburg.
Ein besonders zweckmäßiges Relais wird geschaffen, wenn man die Drehfelder so wählt, daß sie bei normaler Belastung der absoluten Größe nach gleich, aber gegenläufig sind. In der Abb. ι ist ein Modell des Relais nach der Erfindung, und zwar für Drehstrom, schematisch dargestellt. Bei der Beschreibung des Relais wird vorausgesetzt, daß es für Kraftanlagen mit Spannungs- und Strombeeinflussung ίο benutzt wird. Es läßt sich jedoch auch in der gleichen Ausführungsform für andere Zwecke verwenden.
Die festen, konzentrisch angeordneten Eisenkerne ι und 2 tragen die Stromwicklung 3 und die Spannungswicklung 4. Strom- und Spannungswicklung bestehen aus je drei um 120° versetzten, von den Phasenspannungen bzw. den Leitungsströmen gespeisten Spulengruppen, deren Wicklungssinn und Reaktanz jedoch so gewählt ist, daß bei normaler symmetrischer Belastung der Anlage die entstehenden gegenläufigen Drehfelder sich zu einem im Raum stillstehenden Wechselfeld addieren. Die Eisenkerne ι und 2 sind durch den Luftspalt 5 getrennt, in dem sich ein Weicheisenanker 6 drehen kann. Der Anker stellt sich in die Richtung des stärksten Feldes ein. Resultiert also ein Drehfeld, so bewegt er sich mit diesem Drehfeld.
In den Abb. 2 bis 10 sind die Diagramme des Relaissystems dargestellt, wie sie sich für die Betriebsbedingungen der zu überwachenden Anlage ergeben. In diesen Abbildungen sind die Spannungsvektoren und deren Ortskurven durchgezogen, die Stromvektoren und deren Ortskurven gestrichelt gezeichnet. Die resultierende Feldkurve ist strichpunktiert dargestellt. Der Anschluß der Systemspulen an die Anlage ist so gedacht, daß bei normalem Betriebe das Stromdrehfeld durch einen Vektor mit positivem Drehsinn (entgegen dem Uhrzeigersinn), das Spannungsfeld durch einen Vektor mit negativem Drehsinn wiedergegeben werden.
Bei Normallast und normaler Spannung ergeben, wie dies in Abb. 2 dargestellt ist, Strom- und Spannungsspule zusammen ein im Raum stillstehendes Wechselfeld. Die Richtung des Feldes im Raum ist hierbei, wie aus Abb. 2 ohne weiteres hervorgeht, gegeben durch den cos φ. Der in Abb. 1 benutzte Weicheisenkörper würde sich in diesem Betriebsfall also (ähnlich wie die üblichen cos <p-Messer) in eine Richtung einstellen, die direkt bei geeigneter Eichung eine Ablesung des cos ψ gestattet.
In Abb. 3 ist der Betriebsfall der Überlastung der Anlage bei normal bleibender Spannung dargestellt, und zwar bei einem cos ψ = ι. Das Spannungsfeld mit negativem Drehsinn, dessen Größe unverändert geblieben ist, ergibt zusammen mit dem vergrößerten Stromfeld eine Ellipse mit positivem Drehsinn als Ortskurve der resultierenden Feldvektoren des Relaissystems. Für einen abweichenden cos ψ dreht sich die Hauptachse der Ellipse entsprechend wie in Abb. 2 um einen bestimmten Winkel, ohne im übrigen ihre Umlaufrichtung und Gestalt zu ändern.
Abb. 4 liegt der Betriebsfall einer Spannungserhöhung bei normaler Strombelastung und cos φ = ι zugrunde. Hier wie in den vorhergehenden Abbildungen wurde Symmetrie der Spannungen und Ströme vorausgesetzt. Die resultierende Ortskurve der Abb. 4 ist infolge des Überwiegens des Spannungsfeldes eine Ellipse mit negativem Drehsinn.
Abb. 5 gibt den Betriebszustand eines Netzes wieder, dessen Spannung auf ihrem normalen Wert geblieben ist, dessen Strombelastung jedoch unter dem normalen Durchschnittswert, auf den das Relais eingestellt ist, gesunken ist. Das Ergebnis ist eine Ellipse mit negativem Drehsinn als Ortskurve.
Um das Relais für Änderungen der Strombelastung unempfindlich zu machen, die unterhalb des Nennwertes liegen und im allgemeinen auf die Betriebssicherheit der Anlage ohne Einfluß und daher für die Überwachung ohne großes Interesse sind, kann man besondere Kompensationsspulen auf dem Relais anbringen, die das Relais in gleicher Weise wie die Stromspulen vormagnetisieren und daher ein Sinken des Gesamtstromfeldes unter einen gewissen Wert verhindern. Der von den eigentlichen Stromspulen erzeugte Anteil des" Stromfeldes macht sich in diesem Falle erst dann bemerkbar, wenn er groß ist im Verhältnis zum Feldanteü der Kompensationsspulen. Entsprechend kann man, falls man dies unter anderen Betriebs-Verhältnissen wünscht, den Einfluß eines Überstromes auf das Relais durch hohe Sättigung der Stromeisenteile aufheben, da man dann das Ansteigen des Stromfeldes über eine bestimmte Größe verhindert.
Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, die Strombeeinflussungsteile des Relais derart stark gesättigt entgegengesetzt vorzumagnetisieren, daß bis zu einer bestimmten Stromstärke eine Änderung des Stromfeldes sich no nicht bemerkbar macht und erst bei einer über diese Grenze hinausgehenden Strombelastung eine ausreichende Änderung des Magnetfeldes eintritt. Die das Zusatzstromfeld erzeugenden Kompensationsspulen wirken dann entgegen den eigentlichen Stromspulen, deren Amperewindungen groß sein müssen im Verhältnis zu den Amperewindungen der Kompensationsspulen, wenn eine Schwächung des Kompensationsspulenfeldes eintreten soll.
Abb. 6 zeigt die Betriebsbedingungen für Normalbelastung und Spannungsrückgang.
Durch das Überwiegen des Stromfeldes über das gesunkene Spannungsfeld entsteht eine Ellipse mit positivem Drehsinn als Bild der Feldverteilung.
Abb. 7 gibt den Fall eines dreipoligen Kurzschlusses bei cos φ = ι und einem Kurzschlußstrom gleich dem doppelten Nennstrom bei annähernd völligem Absinken der Spannung wieder. Das Ergebnis der Feldverteilung ist
to ein reines Kreisdrehfeld mit positivem Drehsinn.
In Abb. 8 wurde ebenfalls wie in Abb. 7
ein Kurzschluß vorausgesetzt, jedoch mit einem Kurzschlußstrom gleich dem Nennstrom. Das Betriebsdiagramm gibt das Verhalten eines Relais als Leitungsschutz bei größerer Entfernung von der Kurschlußstelle wieder. Als Ortskurve für den resultierenden Feldvektor entsteht eine Ellipse mit positivem Drehsinn, deren Abweichung von der Kreisform von der verbleibenden Netzspannung abhängt. Abb. 8 zeigt also, daß das Relais nach der Erfindung bei geeigneter Ausgestaltung als Impedanzschutz verwendet werden kann.
Analog dem Kurzschluß ergibt sich für den Leerlauf ein Kreis mit negativem Drehsinn als Ortsdiagramm. Im Relais bleibt also dann nur das normale Spannungsfeld.
In Abb. 9 wurde angenommen, daß eine Phase eines ungeerdeten Drehstromnetzes Erd-Schluß aufweist, so daß die Spannungen der anderen Phasen die verkettete Spannung gegen Erde erhalten. Drei um 120 ° auf einen Kreisumfang verteilte Spulen, von denen zwei um 60° zeitlich versetzte Spannungen erhalten, während die Spannung der dritten Spule= ρ ist, ergeben, wie bekannt, zusammen ein elliptisches Drehfeld entsprechend dem in Abb. 9 dargestellten Spannungsdrehfeld. Die Resultierende des Spannungsfeldes und Stromfeldes ist also dann für den Fall, daß die eine ,Spulengruppe von der Leitspannung gegen Erde erregt wird, eine Hypozykloide, und zwar mit überwiegend negativem Drehsinn entsprechend dem Überwiegen des Spannungsfeldes. Der Abb. 9 wurde ein sin φ = — ι zugrunde gelegt.
Abb. 10 gibt die Verhältnisse bei einphasigem Erdschluß und den gleichen Größen von Strom und Spannung, jedoch bei sin φ = ι wieder. Die Resultierende ist hier wieder eine Hypozykloide mit dem gleichen Drehsinn wie in Abb. 9, jedoch nicht nur mit einer entsprechend der geänderten Phasenverschiebung gedrehten Hauptachse, sondern auch mit geänderter Form und dementsprechend geändertemEffektivwert der wirksamen Felder.
Aus den Abb. 2 bis 10 ergibt sich, daß alle Betriebsbedingungen des Leitungssystems bestimmten charakteristischen Eigenschaften der resultierenden Feldkurve des Relais nach der Erfindung entsprechen. Zunächst zeigt sich, daß alle Betriebsfälle, bei denen sich das resultierende Feld im Relais entgegen dem Spannungsdrehfeld, d. h. also in den Abbildungen in positivem Drehsinne, bewegt, ein sofortiges Eingreifen des. Schaltwärters bzw. eine selbsttätige Abhilfemaßnahme erforderlich, machen. Dies ergibt sich aus Abb. 3 für Überlast, aus Abb. 6 für Spannungsrückgang, aus Abb. 7 für dreipoligen Kurzschluß. Betriebserscheinungen, wie sie hingegen im normalen Betriebe eintreten, also Überspannung (Abb. 4) oder Entlastung bzw. Leerlauf (Abb. 5), ergeben ein Feld mit negativem Drehsinn.
Um die Erscheinung der verschiedenen resultierenden Relaisfelder entsprechend den verschiedenen Betriebsbedingungen der zu überwachenden Anlage auf die Schalteinrichtungen der Anlage selbst einwirken zu lassen, kann man sich nun verschiedener Mittel bedienen. Die einfachste Lösung besteht darin, die resultierende Feldkurve dem Bedienungswärter selbst zu verdeutlichen, der dann von Hand die notwendigen Betriebsmaßnahmen veranlaßt. In Abb. ι wird hierzu ein Weicheisenkern verwendet, der sich im Luftspalt zwischen Strom- und Spannungswicklung frei bewegen kann. Zur Feststellung der Form der Feldverteilung kann man entweder mehrere axial übereinanderliegende Weicheisenstücke im Luftspalt anordnen, die ein verschieden hohes mit dem Ausschlag wachsendes Gegenmoment, z. B. verschiedene Federn, besitzen, oder aber mehrere um den gleichen Winkel in - dem Luftspaltumf ang versetzte Weicheisenstücke mit gleichem mit dem Ausschlag wachsendem Gegenmoment. Im ersteren Falle bewegen sich bei Entstehung eines elliptischen Drehfeldes die Weicheisenstücke mit kleinerem Gegenmoment am weitesten in Richtung der großen Ellipsenachse. Im letzteren Falle werden die in Richtung der großen Ellipsenachse liegenden Weicheisenstücke am stärksten abgelenkt, ähnlich dem Kern eines Dreheiseninstrument es.
Statt eines Weicheisenstückes kann man auch alle anderen Konstruktionen verwenden, die als Anker für elektrische Motoren üblich sind, z. B. also kurzgeschlossene Spulen mit oder ohne Eisen, stromgespeiste Wicklungen usw.
Eine weitere Lösung der Anzeige des resultierenden Feldes des Relais besteht darin, im Luftspalt eine Anzahl fester Spulen, und zwar um den Umfang des Luftspaltes gleichmäßig verteilt, anzuordnen und diese Spulen nun einzeln an Anzeigegeräte zu führen.
In Abb. 11 ist eine Anordnung eines derartig gebauten Relais dargestellt. In dem Luftspalt 5 des Relais befinden sich Tastspulen 7, die an den Arbeitsspulen kleiner Relais 8 liegen. Jedes dieser Hilfsrelais steuert den Anker 9 eines Winkelhebels 10, der auf seinem dem Anker abgekehrten Ende eine Anzeigescheibe 11
trägt. In der Abbildung ist der Übersichtlichkeit wegen nur für eine Relaisspule der Winkelhebel dargestellt.
Als Gegenkraft für alle Winkelhebel dient . eine gemeinsame Spule 12, die auf einen an den Winkelhebeln angebrachten zweiten Anker 13 einwirkt. Die Spule 12 läßt sich als zusätzliche Beeinflussungsgröße, wie z. B. zur Verriegelung oder Kompensation, verwenden. Aus xo der Stellung der nebeneinander befindlichen Anzeigescheiben läßt sich ein Bild über die Feldverteilung im Luftspalt des Relais gewinnen. Man kann dann dem Betriebswärter vorschreiben, abhängig von den verschiedenen Bildzusammenstellungen der Scheiben bestimmte Schaltmaßnahmen vorzunehmen.
Um zu wissen, in welcher Richtung das resultierende Drehfeld umläuft, sieht man vorteilhaft in dem Luftspalt des Relais Hilfsspulen vor, die auf ein Wattmeter arbeiten, und durch dessen Ausschlagssinn den Umlaufsinn des resultierenden Feldes zu erkennen geben.
In Abb. 12 ist eine Prinzipschaltung dargestellt, bei der Tastspulen 7 und Drehfeldrichtungszeigerspulen 14 angewendet sind. Die ^Schaltung der Abb. 12 ist derart ausgebildet, daß das Relais nach der Erfindung selbsttätig, abhängig von der Fehlerart, bestimmte Schaltmaßnahmen vornimmt. Das an die Spule 14 angeschlossene Drehfeldrichtungsrelais 15 schaltet zunächst, abhängig von der Richtung des Drehfeldes, die Hilfsbatterie 16 an einen Signalstromkreis oder an einen Stromkreis, der bei schweren Störungen Schaltvorgänge auslöst. Im Batteriestromkreis liegen ständig die Kontakte der Überstromrelais 17 und Spannungserhöhungsrelais 18, deren Arbeitsspulen am Netz angeschlossen sind.
Bei einer bestimmten Kombination der Schaltstellungen der Relais 8 wird nun der Stromkreis der ölschalterauslösung 19 geschlossen. Bei einer anderen Kombination wird ein Zeitrelais betätigt, das nach einer gewissen Zeit den ölschalter abschaltet, bei wieder einer anderen Kombination wird eine Hilfseinrichtung für die Erdschlußkompensation eingeschaltet usw. Die Hilfsrelais 8 besitzen je zwei Anker 20 und 21. Die Anker 20 sprechen normalerweise zur Hervorrufung der verschiedenen Schaltkombinationen an. Die Anker 21, die eine höhere Gegenkraft, wie z. B. Gegengewichte, haben, sprechen erst bei starker Überschreitung der normalen Betriebswerte der Hilfsrelais an. Es genügt die Schließung eines einzigen der letztgenannten Kontakte 21 zur Auslösung der Signalvorrichtung 31. Das Strom- und Spannungsrelais der Erfindung zeigt, wie aus den Diagrammen hervorgeht, die Erscheinung, daß sich die Richtung der Hauptachse der Feldellipsen abhängig vom cos φ dreht. Benutzt man zur Erkennung der Feldverteilung Tastspulen, wie in Abb. 11 dargestellt, so muß man durch eine Kompensationseinrichtung dafür sorgen, daß der Einfluß des cos φ auf die Wahl der verschiedenen Hilfsrelais ausgeschaltet wird, falls man sich nicht mit einem richtigen Arbeiten bei einem im Betriebe durchschnittlich vorkommenden cos φ begnügt.
Zur Kompensation der cos (^-Änderung kann man die Tastspulen auf einer Scheibe anordnen, die, abhängig vom cos φ, etwa durch einen besonderen cos 99-Zeiger verstellt wird. Zur Verstellung der Scheibe kann man aber auch ein zweites Relaissystem verwenden, das in genau gleicher Weise wie das erste Relaissystem aufgebaut ist, jedoch mit dem Unterschied, daß seine Verschiebung der großen Hauptachse der Feldellipse der Verschiebung im ersten Relaissystem entgegenwirkt.
In Abb. 13 ist eine derartige Anordnung dargestellt. Die die Tastspulen 7 tragende Scheibe 21 ist mit dem Rotor 22 eines Hilfsrelaissystems 22, 23 mechanisch gekuppelt, das in gleicher Weise wie das Hauptsystem Strom- und Spannungswicklungen 24 und 25 trägt. Der Luftspalt des Systems wird -erheblich kleiner gemacht als der des Systems 1,2, so daß das Moment des Systems 24, 25 überwiegt.
Abb. 14 zeigt eine andere Ausführungsform der cos 95-Kompensation. Der Rotor 22 des Hilfsrelaissystems ist hier mit dem beweglich gelagerten inneren Teil 1 des Hauptrelaissystems mechanisch verbunden. Die Tastspulen 7 sind fest im Luftspalt des Hauptrelaissystems angebracht.
Die beschriebene cos 93-Kompensation hat noch den Nachteil, daß sie auch Unsymmetrien, die sich durch einen Erdschluß ergeben, kompensiert, so daß diese nicht mehr erkennbar werden. Um das letztere zu verhüten, bringt man auf einem der beiden Systemteile des Hilfsrelaissystems eine dreiphasige, im Dreieck geschaltete Hilfswicklung an. Wird die von außen einer der Arbeitswicklungen des Hilfsrelaissystems zugeführte Spannung = 0, so wird in dieser Wicklungsphase durch die Dreieckswicklung eine Zusatzspannung induziert. Die Wirkung entspricht der bekannten Stützdrossel.
Das beschriebene Relais, das durch zwei miteinander induktiv gekoppelte Drehfelder verschiedenen Drehsinnes gekennzeichnet ist, deren gemeinsam erzeugtes resultierendes Feld beobachtet wird, läßt sich auch zum Differential- 1 schutz von Maschinen und Transformatoren verwenden.
In Abb. 15 ist eine geeignete Schaltung hierfür dargestellt. In den Zu- und Ableitungen des Transformators 26 liegen primärseitige Stromwandler 27 und sekundärseitige Stromwandler 28, an die die beiden Spulengruppen 29
und 30 des Relais nach der Erfindung angeschlossen sind. Das Relais zeigt nun, ähnlich wie das Relais mit Spannungs- und Stromspulen, alle möglichen Betriebsfehler durch charakteristische Formen der resultierenden Feldverteilung an. Die Schaltung hat den besonderen Vorteil, daß ein Abgleichen der Wandler unnötig wird, da die Felder des Relais durch Anzapfungen an den Relaisspulen abgeglichen werden können.
Zum Ausgleich von Belastungsschwankungen kann man das Relais mit hoher Eisensättigung bauen. Im übrigen entspricht die konstruktive Ausführung der des Relais mit Strom- und Syannungsspule.
Das Relais mit zwei Stromspulensystemen eignet sich auch zur Überwachung der Stromverteilung auf parallelen Leitungen und für ähnliche Zwecke.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    i. Wechselstromrelais zur Überwachung von Mehrphasenanlagen, gekennzeichnet durch zwei im normalen Betriebe je ein Drehfeld verschiedenen Drehsinnes erzeugende, von verschiedenen Betriebsgrößen einer zu überwachenden Anlage gespeiste, induktiv miteinander gekoppelte Spulengruppen (3, 4).
    " 2. Relais nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehfelder der beiden Spulengruppen bei normalem Betriebe der Größe nach gleich sind.
    3. Relais nach Anspruch 1 oder 2 für I «-phasigen Wechselstrom, wobei η größer ist als i, gekennzeichnet durch η · ni urii
    einen Winkel von räumlich gegen-
    η · m
    einander versetzte Spannungsspulen sowie induktiv mit diesen gekoppelte η · m ebenfalls um einen Winkel von
    n-ni
    räumTich
    gegeneinander versetzte Stromspulen (hierbei ist m eine beliebige ganze Zahl).
    4. Relais nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Strom- und Spannungsspulen auf konzentrischen Eisenkernen (1, 2) befinden.
    5. Relais nach Anspruch 1 und 4, gekennzeichnet durch einen zwischen den konzentrischen Strom- und Spannungswicklungen befindlichen Luftspalt (5).
    6. Relais nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet durch Einrichtungen zur Wiedergabe des resultierenden Feldes.
    7. Relais nach Anspruch 1 und 6, gekennzeichnet durch einen im Luftspalt beweglichen Weicheisenanker (6).
    8. Relais nach Anspruch 1 und 6, gekennzeichnet durch ein im Luftspalt bewegliches System nach Art eines Motorankers.
    9· Relais nach Anspruch ι bis 8, gekennzeichnet durch Einrichtungen zur Bestimmung des Drehsinns des resultierenden Feldes.
    10. Relais nach Anspruch 1 und 6, gekennzeichnet durch Tastspulen (7) im Luftspalt, die an unabhängige Hilfsrelais (8) angeschlossen sind.
    11. Relais nach Anspruch 1 und 10, gekennzeichnet durch nebeneinander angeordnete Anzeigescheiben (11) für die Hilfsrelais.
    12. Relais nach Anspruch 1 und 5 bis 11, gekennzeichnet durch Wattmeter speisende Spulen im Luftspalt zur Anzeige des Drehsinns.
    13. Relais nach Anspruch 1 und 12, gekennzeichnet durch zwei Gruppen von Sicherheitseinrichtungen für die Anlage, von denen die eine bei Störungen, die einen Weiterbetrieb hindern, anspricht, während die andere bei Störungen weniger schwerer Natur oder bei mit dem normalen Betriebe verbundenen Erscheinungen anspricht und die durch das Wattmeter wahlweise der Wirkung des Hilfsrelais unterworfen werden.
    14. Relais nach Anspruch 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Hilfsrelais je nach der Kombination der Ein- und Ausschaltstellungen ihrer Kontakte verschiedene Befehle zur Herbeiführung von Schaltvorgängen in der Anlage selbsttätig gegeben werden.
    15. Relais nach Anspruch 1 und '14, gekennzeichnet durch Hilfsrelais mit zwei Kontakten, von denen der eine nur im Zusammenwirken mit den Kontakten anderer Hilfsrelais einen Schaltvorgang bzw. ein Signal auslösen kann, während der zweite bei größerer Auslösekraft des Hilfsrelais für sich allein einen Schaltvorgang in der zu überwachenden Anlage bewirkt.
    16. Relais nach Anspruch 1 und 3 bis 15, gekennzeichnet durch Einrichtungen zur Kompensation des Einflusses der cos <p-Änderung.
    17. Relais nach Anspruch 1 und 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die räumliche Lage der Tastspulen (7) abhängig vom no cos φ verändert wird.
    18. Relais nach Anspruch 1 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Tastspulengruppe (7) mit der einen drehbar gelagerten Spulengruppe (22) eines Hilfs- ng relaissystems mit Aufbau und Schaltung nach Anspruch 3 mechanisch verbunden ist.
    19. Relais nach Anspruch 1 und 16, gekennzeichnet durch ein Hilfsrelaissystem mit einem Aufbau nach Anspruch 3, dessen eine drehbar gelagerte Spulengruppe (22) mit einer drehbar gelagerten Spulengruppe (1)
    des Hauptrelaissystems mechanisch verbunden ist.
    20. Relais nach Anspruch ι und i8 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftspalt des Hilfsrelaissystems (22, 23) klein im Verhältnis zum Luftspalt des Haupfrelaissystems (1, 2) ist.
    ai. Relais nach Anspruch 1 und 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Spulengruppen des Hilfsrelaissystems (22,23) mit einer im Dreieck geschalteten Zusatzwicklung versehen ist.
    22. Relais nach Anspruch 1 und 4 bis 21, gekennzeichnet durch hohe Sättigung der Eisenteile der Stromspulengruppen. ig
    23. Relais nach Anspruch 1 und 3 bis 22, gekennzeichnet durch Vormagnetisierung der Stromspulenfelder.
    24. Relais zumDifferentialschutz für Transformatoren, Generatoren und Leitungen nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch zwei Stromspulensysteme (29, 30).
    25. Relais nach Anspruch 1 und 24, gekennzeichnet durch Anzapfungen an den Wicklungen zum Ausgleich der Unsymmetrien der verwendeten Meßwandler.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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